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Veröffentlicht am 03.10.2018

Eine spannende Fortsetzung um Solomon Gray

Rachegrab
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Am Strand von Ramsgate wird eine Leiche angespült. Detective Solomon Gray geht davon aus, dass es sich um einen Flüchtling handelt, der auf dem Weg nach England starb. Doch dann tauchen zwei weitere Leichen ...

Am Strand von Ramsgate wird eine Leiche angespült. Detective Solomon Gray geht davon aus, dass es sich um einen Flüchtling handelt, der auf dem Weg nach England starb. Doch dann tauchen zwei weitere Leichen auf. Einen davon erkennt Gray, denn es handelt sich um den Sohn von Jake Armitage, einen mächtigen Wirtschaftsboss. Die Fesselspuren an den Handgelenken und die Drogen im Blut deuten auf Mord hin. Jake Armitage will Rache für den Tod seines Sohnes, doch dann gerät er selbst unter Verdacht. Die Ermittlungen führen Gray in die Vergangenheit - und zu einer neuen Spur nach seinem lange vermissten Sohn Tom.

Nachdem mir “Totengrab”, der erste Teil um Solomon Gray, bereits sehr gut gefiel, habe ich mich unheimlich auf diesen zweiten Teil gefreut. Ich war sehr gespannt, wie es mit Gray und auch der Suche nach seinem vermissten Sohn weitergeht. Auch dieser zweite Teil hat mir wieder sehr gut gefallen.
Der Schreibstil war angenehm und flüssig zu lesen, so dass ich das Buch in einem Rutsch fertig gelesen hatte. Ich konnte sofort prima in die Geschichte eintauchen und war gespannt, wie sie ausgeht.
Neben den aktuellen Geschehnisse gab es immer wieder kurze Rückblicke in die Vergangenheit, die anfangs noch nicht greifbar waren, sich aber im Verlauf des Buches perfekt erklärten. Ich war sehr neugierig, was diese Rückblicke zu bedeuten hatten und wie bzw. ob sie in Verbindung mit den drei Toten Männer stehen.
Die Spannung wurde gut aufgebaut und hielt sich bei mir durchgängig, so dass ich das Buch nicht beiseite legen konnte.
Der Fall war gut durchdacht und strukturiert. Für mich war nicht absehbar, wohin die Geschichte mich führen wird. Die Ermittlungen durch Gray und seine Vorgesetzte Hamson haben mir sehr gut gefallen. Sie waren schlüssig und nachvollziehbar und wirkten real auf mich. Auch interne Rangeleien und so einiges Misstrauen wurden authentisch angebracht und ließen mich selbst Grübeln.
Bei Gray hatte ich stets im Hinterkopf, dass sein Sohn vor vielen Jahren spurlos verschwand. Gray leidet noch immer stark unter diesem Verlust. Da war es nur verständlich, dass er sich aufgrund einer neuen Spur Hoffnungen machte, Tom endlich zu finden. Sein Schicksal hat mich wieder sehr berührt und ich konnte unglaublich gut mit ihm mitfühlen.
Das Ende des Kriminalfalles war schlüssig und ließ bei mir keine Fragen offen. Bezüglich Gray gibt es natürlich noch offene Fragen, die hoffentlich in einem dritten Teil um ihn geklärt werden. Ich würde einen weiteren Band unbedingt lesen wollen.

Mir hat dieser Krimi wieder prima gefallen und ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 01.10.2018

Wie ich fälschte, log und Gutes tat

Wie ich fälschte, log und Gutes tat
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Benedikt Jäger lebt mit seinen Eltern, einem Chefarzt und einer Society-Lady, in der Vorzeigekleinstadt Weiden. Natürlich wird von Benni erwartet, dass er beste Noten hat und auch sonst ein Vorzeigesohn ...

Benedikt Jäger lebt mit seinen Eltern, einem Chefarzt und einer Society-Lady, in der Vorzeigekleinstadt Weiden. Natürlich wird von Benni erwartet, dass er beste Noten hat und auch sonst ein Vorzeigesohn ist. Um dieses Bild, das er notentechnisch nicht erfüllt, zu wahren, macht er sich daran, Zeugnisse etc. sehr geschickt zu fälschen. Denn seine Zeit verbringt er lieber mit seinen Kumpeln Prechtl und Vince. Die drei interessieren sich viel mehr für das exzessive Feiern im Butterhof mit Alkohol, Drogen und Sex. 

Dieser Roman hat mich im insgesamt gut unterhalten. Den Schreibstil empfand ich gut lesbar, so dass ich recht schnell mit dem Lesen des Buches fertig war. Gut gewählt war, dass die Geschichte aus Bennis Sicht erzählt wird. Dadurch bekam ich einen prima Einblick in seine Gedanken und Gefühle. Allerdings wurde es mir teilweise einfach zu viel mit der Jugendsprache, auch wenn das meistens absolut passend und witzig war. 
Ich fand es unterhaltsam, in die Welt von Benni und seinen beiden Freunden einzutauchen und sie bei ihren Erlebnissen zu begleiten. Es gab etliche Szenen, bei denen ich lachen musste, oder auch ein wenig schockiert war. Aber immer unterhaltsam. 
Allerdings tat Benni mir auch ganz schön leid, denn diese Erwartungshaltung seiner Eltern und der große Erfolgsdruck lasteten ganz schön auf ihm. Seine Eltern fand ich sehr oberflächlich, weil sie selbst nur an Ruhm und Anerkennung interessiert waren. 
Der Autor schafft es sehr gut, dem Leser den Spiegel vorzuhalten. Man bekommt aufgezeigt, wohin dieser Geltungs- und Darstellungsdrang führen kann, nämlich zu einem immer weiter gesteigerten Lügen und Betrügen, wo man nicht mehr wirklich herauskommt – und es vielleicht auch gar nicht will, solange alles gut läuft. 

Eine humorvolle Geschichte, der ich 4 von 5 Sternen gebe.

Veröffentlicht am 24.09.2018

Spannender Thrller

Dreckiger Schnee
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Isabelle Rossiter, die Tochter eines angesehenen Politikers, ist von zu Hause ausgerissen. Der in Ungnade gefallene Detective Aidan Waits bekommt den Auftrag, sie wiederzufinden. Bei seiner Suche nach ...

Isabelle Rossiter, die Tochter eines angesehenen Politikers, ist von zu Hause ausgerissen. Der in Ungnade gefallene Detective Aidan Waits bekommt den Auftrag, sie wiederzufinden. Bei seiner Suche nach dem Mädchen gerät er in einen Sumpf aus Drogen und Gewalt, bei dem minderjährige Mädchen als Drogenkuriere benutzt werden. Und nicht nur eins dieser Mädchen ist verschwunden. Aidan Waits geht davon aus, dass Isabelle absichtlich untergetaucht ist, um ihr Leben zu retten. Er setzt nun alles daran, Isabelle zu finden.

Mir hat dieser Thriller sehr gut gefallen. Bereits das düster und sehr interessant gestaltete Cover sowie der Klappentext haben mich angesprochen.
Den Schreibstil empfand ich als angenehm und flüssig lesbar. Die Sprache war offen und direkt, was ich sehr passend zur Story fand. Ich kam sehr gut ins Geschehen rein und die relativ kurzen Kapitel brachten mich dazu, immer weiter zu lesen.
Aidan Waits gehört zu den eher abgewrackten Ermittlern. Er hat selbst seine Alkohol- und Drogenerfahrungen, wodurch er sich in dem Milieu gut auskennt und zurechtfindet. Trotz seines Drogenkonsums wirkte er intelligent und fähig auf mich und ich habe ihn während seiner Ermittlungen sehr gerne begleitet. Seine Ecken und Kanten machten ihn für mich zu einem Charakter, der mir im Gedächtnis bleibt. Er ist definitiv ein Ermittler, von dem ich noch mehr lesen möchte. Da dieser Thriller der Auftakt einer Reihe ist, darf ich mich also auf weitere Fälle mit ihm freuen.
Der Plot war undurchsichtig und ich hatte einige Fragen im Kopf. Die Schilderungen der Geschehnisse und der Umgebungen, insbesondere der kriminellen Drogenszene, waren bildhaft und eindrucksvoll, so dass ich alles prima vor Augen hatte und bei mir eine düstere Stimmung aufkam, die sehr gut zu diesem Thriller passte. Ich war durchgängig gespannt, wie sich die Geschichte entwickeln und auflösen wird. Nur zwischendurch gab es mal kleine Längen, so dass ich einen geringen Abstrich mache. Dennoch empfand ich diesen Thriller als spannend und fesselnd.

Ich wurde sehr gut unterhalten und freue mich auf den nächsten Fall für Detective Aidan Waits. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 10.09.2018

Verdammt perfekt und furchtbar glücklich

Verdammt perfekt und furchtbar glücklich
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In Ottila McGregors Leben läuft es nicht so wirklich rund. Sie hat eine Affäre mit ihrem Chef, die ihr nicht gut tut. Sie trinkt viel zu viel, um den Tod ihres Vaters zu vergessen und um zu vergessen, ...

In Ottila McGregors Leben läuft es nicht so wirklich rund. Sie hat eine Affäre mit ihrem Chef, die ihr nicht gut tut. Sie trinkt viel zu viel, um den Tod ihres Vaters zu vergessen und um zu vergessen, dass sie ihre Schwester im Stich gelassen hat. Dabei möchte sie doch nur verdammt perfekt und furchtbar glücklich sein. Und dann begegnet sie Thales und verliebt sich in ihn.

Dieses Buch hat mich aufgrund des toll gestalteten Covers und des neugierig machenden Klappentextes sofort angesprochen, so dass ich es unbedingt lesen wollte. Allerdings hat mir die sehr ungewöhnliche Art und Weise, wie die Geschichte erzählt wird, das Lesen zu Beginn etwas erschwert. Man erfährt die Geschichte anhand von Therapieberichten, E-Mails, SMS, Tagebucheinträgen etc. Daran musste ich mich erstmal gewöhnen, was etwas gedauert hat. Dann fand ich diese Art des Erzählens aber total interessant und faszinierend.
Ottila ist eine problembehaftete Persönlichkeit, die sehr hart zu sich selbst ist. Sie möchte endlich ihr Leben in den Griff bekommen, ihre Alkoholsucht bekämpfen und einfach glücklich werden. Das fand ich sehr positiv von ihr, denn sich seine Probleme einzugestehen und diese auch anzugehen, ist mutig. Da sie das alleine nicht schaffte, begann sie eine Therapie. Ein großes Stück Arbeit lag vor ihr.
Ottilas Probleme und Schwächen machten sie für mich menschlich und ich mochte sie. Sie machte auch mal Fehler, was völlig normal ist. Genau das brachte mich dazu, sie als sehr real und authentisch zu sehen, ein Mensch wie du und ich mit all seinen Macken. Das ist der Autorin prima gelungen.
Neben den überwiegend ernsten Themen wie Alkoholsucht, Depressionen, Selbstvorwürfen, Trauer etc. gab es auch viele humorvolle Szenen, bei denen ich lachen musste. Das heiterte die Geschichte immer wieder gekonnt auf.

Ein Buch, das nachdenklich macht, auch über das eigene Glück, dabei aber auch humorvoll ist. Dieses Buch ist einfach anders und besonders! Ich vergebe 4 von 5 Sternen. 

Veröffentlicht am 05.09.2018

Schöner Jugendroman

I love you heißt noch lange nicht Ich liebe dich
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Lilly bekommt die Möglichkeit, einen Hollywood-Film zu synchronisieren. Zu dieser riesengroßen Chance sagt sie nicht nein und ist unglaublich happy. Doch ihr Synchronpartner Ben macht ihr die Sache nicht ...

Lilly bekommt die Möglichkeit, einen Hollywood-Film zu synchronisieren. Zu dieser riesengroßen Chance sagt sie nicht nein und ist unglaublich happy. Doch ihr Synchronpartner Ben macht ihr die Sache nicht leicht, denn für ihn ist das bloß ein Job. Als die beiden dann eine leidenschaftliche Liebesszene nach der anderen drehen müssen, knistert es ganz gewaltig zwischen ihnen. Kann das gutgehen? 

Auf diesen Jugendroman habe ich mich sehr gefreut, denn bereits das interessant gestaltete Cover sowie der Klappentext haben meine Neugierde geweckt. 
Der Schreibstil passte hervorragend zu diesem Genre, da er sich locker-leicht lesen ließ, so dass ich sofort in der Geschichte drin war. Sehr gelungen war, dass man abwechselnd aus Lillys und Bens Sicht liest. Dadurch gibt es in beide Charaktere und ihre Gefühle einen prima Einblick. 
Lilly fand ich sofort sehr sympathisch. Sie wirkte einfach lieb und hat sich unheimlich auf ihre Rolle als Synchronsprecherin gefreut. Auch im weiteren Verlauf der Geschichte war ich in der Lage, ihre Gedanken und Gefühle zu verstehen und ich konnte sehr gut mit ihr mitfühlen. Das Knistern zwischen ihr und Ben war auch bei mir deutlich zu spüren. Das gefiel mir. 
Bei Ben musste ich mich ein klein wenig einfinden. Anfangs fand ich ihn noch nicht so sympathisch, sondern eher ok. Das änderte sich jedoch schon bald im Verlauf der Geschichte, dann mochte ich ihn genauso gerne wie Lilly. 
Die Idee der Geschichte gefiel mir. Ich fand die Einblicke in die Synchronisation von Filmen sehr spannend, denn die waren für mich ganz neu. Die Drehbuchszenen, die zwischendurch eingebaut wurden, rundeten die ganze Geschichte für mich bildhaft ab, da ich den zu synchronisierenden Film auch sehr gut vor Augen hatte. 

Ein schöner Roman für zwischendurch. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.