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Veröffentlicht am 12.12.2017

Dezembermord

Dezembermord
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Im Göppinger Stauferbrunnen wird eine Leiche entdeckt. Wer war der Mann? Wurde er ertränkt oder starb er durch einen Unfall? Dann taucht ein weiterer Toter auf, ebenfalls ertränkt. Gehören die beiden Fälle ...

Im Göppinger Stauferbrunnen wird eine Leiche entdeckt. Wer war der Mann? Wurde er ertränkt oder starb er durch einen Unfall? Dann taucht ein weiterer Toter auf, ebenfalls ertränkt. Gehören die beiden Fälle zusammen, auch wenn es scheinbar keine weiteren Gemeinsamkeiten gibt? Der SEK Ermittler Moritz Kepplinger und sein Team nehmen die Untersuchungen auf.

Nachdem ich seinerzeit den ersten Fall für Moritz Kepplinger “Hochsommermord” gelesen hatte und total begeistert war, freute ich mich sehr auf den zweiten Fall “Dezembermord”. Dieses Buch musste ich unbedingt lesen.
Die beiden Hauptcharaktere Moritz Kepplinger und seine Kollegin Lea sind interessant beschrieben und ich hatte ein gutes Bild von ihnen. Moritz empfand ich als sehr kompetent und intelligent, der durchdacht handelte. Lea dagegen hatte ihre ganz eigene Art zu ermitteln und war dabei auch manchmal unvorsichtig. Doch beide kamen letztlich gut miteinander klar und wollten den Fall lösen.
Die Ermittlungsarbeit hat mir richtig gut gefallen. Sie war spannend und sehr authentisch geschrieben. Hier merkt man als Leser, dass der Autor ganz genau weiß, wovon er schreibt, da er selbst bei der Polizei tätig ist.
Die Idee des Falles gefiel mir gut und es gab für mich viel zu überlegen und rätseln. Wie letztlich alles zusammenhängt, war für mich nicht durchschaubar. Auch bezüglich des Täters und seines Motives konnte ich mich nicht festlegen. Da musste ich bis zum sehr spannenden Ende warten, bei dem dann alles aufgelöst wurde.
Was mir sehr zu schaffen machte, waren die unheimlich vielen Perspektivwechsel. Ich hatte keine Zeit, mich so richtig in eine Szene zu versetzen und einzutauchen, weil dann schon wieder ein Wechsel war. Auch gab es sehr viele Erzählstränge, bei deren Zuordnung ich Schwierigkeiten hatte. Mir war das alles zu viel und zu verwirrend. Dadurch fiel es mir auch recht schwer, ins Buch hineinzufinden und voranzukommen. Ich musste mich sehr konzentrieren.

Insgesamt ein guter Krimi, der von dem Leser eine hohe Konzentration fordert, dafür aber einen interessanten Fall und tolle Ermittlungsarbeit bietet. Ich vergebe 3,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 12.12.2017

Kein Mord verjährt

Kein Mord verjährt
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Konstanz im Jahr 2014: Linda Wendel hat Nachtschicht und lässt ihre Kinder wie des Öfteren alleine in der Wohnung. Als sie morgens nach Hause kommt, ist ihr zehnjähriger Sohn Tim spurlos verschwunden. ...

Konstanz im Jahr 2014: Linda Wendel hat Nachtschicht und lässt ihre Kinder wie des Öfteren alleine in der Wohnung. Als sie morgens nach Hause kommt, ist ihr zehnjähriger Sohn Tim spurlos verschwunden. Die Polizei findet heraus, dass jemand durch das Fenster in die Wohnung eingestiegen ist und Tim entführt haben muss. Doch Tim bleibt verschwunden. Auch die Suchaktion der Polizei bleibt erfolglos. Einige Jahre später wird in einer Kiesgrube das Skelett eines Jungen gefunden - es ist der vermisste Tim Wendel. Wer hat ihn umgebracht und dort vergraben? Und warum? Als es eine weitere vermisste Person gibt, vermutet Nadine Andres von der Konstanzer Kriminalpolizei einen Zusammenhang. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren.

Dieser sechste Teil der Kripo Bodensee hat mir wieder sehr gut gefallen. Das Buch kann aber auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden, da die Geschichte in sich abgeschlossen ist.
Das Buch ließ sich aufgrund des leicht verständlichen Schreibstils sehr zügig lesen. Es war stets ein roter Faden vorhanden, so dass ich den Geschehnissen bestens folgen und in die Geschichte eintauchen konnte.
Was mir an dieser Kripo-Bodensee-Reihe so richtig gut gefällt, ist der Aufbau, der immer ähnlich ist. Länger zurückliegende Ereignisse, deren Verbindungen und Auswirkungen bis heute greifen und um deren Aufklärung die Kripo Bodensee sich nun kümmert. Das ist auch dieses Mal wieder sehr gut gelungen.
Die Kollegen der Kripo sind sehr sympathisch beschrieben. Den Hauptteil der Ermittlungen nimmt Nadine Andres wahr. Sie ist keine souverän-überlegte Ermittlerin, sondern lässt sich durchaus von ihren Gefühlen lenken. Dadurch wirkt und handelt sie manchmal recht forsch und undiszipliniert, aber für mich stets sympathisch.
Auch die anderen Ermittler und Kollegen, wie z.B. Rudolf Hufnagel und Daniel Selzer, sind interessant und individuell beschrieben, so dass ich sie wieder prima vor Augen hatte.
Am meisten freue ich mich jedoch immer wieder auf Charlotte, Hufnagels Mutter, und ihre Bekannte Maria, die einen frechen Berliner Akzent hat. Die beiden Seniorinnen stolpern immer wieder in die Ermittlungen rein und bringen mich immer wieder zum Grinsen.
Der Fall ist sehr tragisch. Ein kleiner Junge verschwindet aus seinem Zuhause - ein wahrer Albtraum. Das Leid, das die Mutter erlebt, wird authentisch dargestellt. Sehr gut gelungen sind die Verbindungen zu einem weiteren Vermisstenfall und wie die Kommissare dem Ganzen nach und nach auf die Spur kommen. Die Spannung wurde dabei prima aufgebaut und gehalten.

Ich hatte spannende und unterhaltsame Lesestunden und vergebe deshalb sehr gerne 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 10.12.2017

Der Stier und das Mädchen

Der Stier und das Mädchen
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Zwei junge Touristinnen sind mit dem Auto in Island unterwegs, als sie ausgerechnet in einer verlassenen Gegend eine Autopanne haben. Sie entdecken ein Schild, das auf einen Hof hinweist und machen sich ...

Zwei junge Touristinnen sind mit dem Auto in Island unterwegs, als sie ausgerechnet in einer verlassenen Gegend eine Autopanne haben. Sie entdecken ein Schild, das auf einen Hof hinweist und machen sich zu Fuß auf den Weg, um Hilfe zu holen. Doch auf dem verwahrlost erscheinenden Hof machen sie eine grausige Entdeckung - mehrere Leichen. Zum Fliehen bleibt keine Zeit, denn sie sind nicht alleine auf dem Hof.

Puh, dieser Thriller hat es wirklich in sich. Der Autor hat eine extrem düstere und beklemmende Stimmung geschaffen, die sich das ganze Buch über hält. Auch mit brutalen Szenen und Grausamkeiten wurde nicht gespart. Das alles zusammen schaffte bei mir eine durchgängig hoch gehaltene Spannung, so dass ich das Buch in einem Rutsch verschlingen musste.
Der Aufbau hat mir sehr gut gefallen. Zuerst erlebt man, wie die beiden Touristinnen den Hof und die Toten entdecken. Das war schon sehr düster-spannend und bildhaft beschrieben, so dass sich mein Herzschlag beschleunigte.
Dann taucht man in die Geschichte ein, die zu dem Drama auf dem Hof geführt hat. Dabei gibt es zwei Erzählstränge. Zum einen von Rikki, der in Island unterwegs ist und auf dem Hof landete. Zum anderen von Hanna, die in Reykjavik lebt, und ziemlich fertig ist und mit Drogen und Misshandlungen konfrontiert ist.
Ich fand diese beiden Erzählstränge sehr interessant und spannend. Ich war äußerst neugierig, was geschehen ist, dass es ein solches Ende gibt. Dass beide in der Vergangenheit spielen, war sofort klar. Doch wusste ich nicht, welche davon zuerst spielte. Was hat zu welcher Handlung geführt und warum? Meine Gedanken überschlugen sich fast. Ich fand das einfach großartig!
Am Ende wird das ganze Ausmaß der Familiengeheimnisse, die zu der Tragödie geführt haben, offenbart. Ich war unglaublich schockiert und betroffen. 
Die Geschichte ist definitiv nichts für schwache Nerven. Aber sie absolut spannend und fesselnd geschrieben und hat bei mir einen regelrechten Sog entwickelt. 

Ich wurde von diesem düsteren Thriller bestens unterhalten und kann ihn unbedingt empfehlen. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 08.12.2017

Die Stunde des Wolfs

Die Stunde des Wolfs
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Lauri Kivi, der in seiner Kindheit von seinem Vater schwer misshandelt wurde, ist als Polizeireporter auf grausame Verbrechen spezialisiert. In den Fällen mehrerer Familienmorde, die in letzter Zeit geschahen ...

Lauri Kivi, der in seiner Kindheit von seinem Vater schwer misshandelt wurde, ist als Polizeireporter auf grausame Verbrechen spezialisiert. In den Fällen mehrerer Familienmorde, die in letzter Zeit geschahen und bei denen die Familienväter die Täter sein sollen, erkennt Lauri ein Muster. Bald ist ihm klar, dass die Morde alle zusammenhängen und vom selben Täter verübt wurden. Da ihm aber niemand glauben will, versucht Lauri, den Täter zu provozieren, damit dieser ihn ins Visier nimmt. Doch der Täter richtet seinen Blick auf jemand anderen, nämlich Lauris Tochter.

Das Cover finde ich unglaublich ansprechend und toll gestaltet. Zusammen mit dem Klappentext war ich äußerst gespannt auf diesen finnischen Krimi.
Das Buch begann auch richtig spannend mit einem großartigen Prolog, der grausig war und mich auf ein sehr spannendes Buch hoffen ließ. Leider baute sich die Geschichte dann eher langatmig auf, so dass ich mich teils nur schwer am Lesen halten konnte. Zum Glück kam dann aber wieder Spannung auf und es kam Tempo ins Geschehen.
Sehr gut fand ich, dass ich den Täter bis zum Ende, wo er dann offenbart wurde, nicht vorab identifizieren konnte.
Interessant waren die Einblicke in Lauris Arbeit als Journalist. Das wirkte sehr real, da der Autor selbst als Journalist tätig ist und hier seine eigenen Erfahrungen einbringen konnte.
Sehr erschreckend und grausam sind die diversen Szenen über Brutalität und Missbrauch gegenüber den eigenen Familienmitgliedern. Doch das schafft eine extrem düstere Grundstimmung, die ich für dieses Buch absolut passend und gelungen fand.
Der Charakter von Lauri wurde prima gezeichnet und ich habe ihn gut kennengelernt. Aufgrund seiner schlimmen Erfahrungen im Kindesalter wirkt er kühl, distanziert und emotionslos. Was genau ihm damals angetan wurde, erfährt man durch mehrere rückblickende Abschnitte, die sich gekonnt im Buch verteilen. Lauri spürt genau, dass tief in ihm eine dunkle und gewaltbereite Seite schlummert, gegen die er jedoch stetig ankämpft. Ich fand ihn weder sympathisch noch unsympathisch, sondern habe ihn einfach als Mensch mit schwierigem und verletztem Seelenleben hingenommen.

Ich fand das Buch interessant durch eine prima Grundidee, doch leider konnte es mich nicht vollends fesseln. Ich vergebe daher 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 06.12.2017

Winterglitzern

Winterglitzern
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Bree ist ein erfolgreiches Curvy Model und genießt ihr zwangloses Singleleben. Als sie einen Anruf von ihrem Vater erhält in dem er ihr mitteilt, dass ihre Mutter krank ist, kehrt sie zurück nach Cornwall, ...

Bree ist ein erfolgreiches Curvy Model und genießt ihr zwangloses Singleleben. Als sie einen Anruf von ihrem Vater erhält in dem er ihr mitteilt, dass ihre Mutter krank ist, kehrt sie zurück nach Cornwall, um sich um das B&B ihrer Eltern zu kümmern. Der einzige Gast ist Ben, den Bree bereits flüchtig aufgrund einer unerfreulichen Begegnung in London kennt. Dementsprechend kühl ist sie ihm gegenüber. Doch sie merkt bald, dass sie Ben eigentlich sehr attraktiv findet und auch er Gefühle für sie hegt. Doch er hat ein Geheimnis, das er Bree nicht erzählen kann. Wird ihre Liebe daran zerbrechen?

Dieser Liebesroman hat mir sehr gut gefallen. Und er spielt passenderweise in der Vorweihnachtszeit, was auch bereits das wunderschön gestaltete Cover zeigt.
Der Schreibstil ist leicht und locker und passt hervorragend zu der Geschichte. Ich konnte sofort in das Buch eintauchen und die Geschichte genießen. Ein Buch zum Wohlfühlen!
Die Charaktere sind liebevoll und detailliert beschrieben. Bree ist eine offene und herzliche junge Frau, die ich sofort mochte. Ihre Gedanken und ihre Art wurden ganz toll ausgearbeitet, so dass ich ein prima Bild von ihr hatte. Sie brachte mich des Öfteren zum Grinsen.
Auch Ben ist ganz toll beschrieben und ungemein sympathisch. Die Zwickmühle, in der er sich befindet, macht ihm sehr zu schaffen. Auch will er mit Bree kein loses Verhältnis, sondern dass sie beide sich vorher ihrer Gefühle füreinander sicher sind. Das sind Eigenschaften, die ich sehr schön an ihm fand.
Die Geschichte bietet einiges an Turbulenzen und Achterbahnfahrten. Mir hat es viel Freude gemacht, dem Ganzen zu folgen und mit den beiden mitzufiebern. Das Ende ist wundervoll und sehr passend zur Geschichte. Etwas anderes als ein Happy-End hätte nicht gepasst. Insofern konnte ich das Buch zufrieden zuklappen.

Ich wurde sehr gut unterhalten und hatte schöne Lesestunden. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.