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Veröffentlicht am 10.10.2017

Totenstarre

Totenstarre
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An einem idyllischen Sommerabend in Cambridge wird Dr. Kay Scarpetta zu der Leiche einer Radfahrerin gerufen. Die junge Frau wurde in einem Park gefunden und ist noch nicht lange tot. Alle Anzeichen deuten ...

An einem idyllischen Sommerabend in Cambridge wird Dr. Kay Scarpetta zu der Leiche einer Radfahrerin gerufen. Die junge Frau wurde in einem Park gefunden und ist noch nicht lange tot. Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass die Frau durch einen Blitzschlag starb. Doch es gab kein Gewitter. Noch ahnt Kay nicht, dass diese mysteriöse Leiche auch mit ihr zu tun hat.

Ich habe mich sehr auf diesen neuesten Thriller um Kay Scarpetta gefreut, da ich früher ein sehr großer Fan dieser Reihe war. Doch leider kommt dieses Buch nicht an die früheren Werke heran und ließ mich sehr enttäuscht zurück.
Die Geschichte plätscherte von Anfang an dahin und es fehlte mir komplett an Spannung. Es dauerte bis zur Hälfte des Buches, bis Kay überhaupt mal die Leiche besichtigen konnte. Da suggeriert der Klappentext leider etwas ganz anderes.
Für mich fehlte es auch an der Möglichkeit des Rätselns, wer hinter dem Mord stecken könnte. Ich hatte diesbezüglich nur einen einzigen Verdacht, mehr nicht. Es stellte sich mir also nicht wirklich die Frage nach dem “Wer”, sondern mehr nach dem “Wie und Warum”. Das kann grundsätzlich auch sehr spannend sein, doch hier ist das leider missglückt. Die Aufklärung des Ganzen hat mich nicht gefesselt. Es gab einfach zu viel Drumherum, für mich fehlte der knackige rote Faden, den ich bei einem Thriller erwarte.
Mir fehlten auch die Ermittlungen der Polizei und die Gerichtsmedizin, beides Dinge, die Scarpetta und Marino früher auszeichneten.
Das Ende brachte dann doch noch die erhoffte Spannung, was für mich aber leider viel zu spät kam.

Mich hat dieses Buch leider sehr enttäuscht und ich musste mich regelrecht durchkämpfen. Ich vergebe daher nur 2 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 05.10.2017

Elbschmerz

Elbschmerz
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Kommissar Philip Goldberg und seine beiden Kollegen Hauke Thomsen und Peter Brandt nehmen an einem teambildenden Yogakurs teil, der im neuen Ayurveda-Zentrum Namasté angeboten wird. Prompt befinden Sie ...

Kommissar Philip Goldberg und seine beiden Kollegen Hauke Thomsen und Peter Brandt nehmen an einem teambildenden Yogakurs teil, der im neuen Ayurveda-Zentrum Namasté angeboten wird. Prompt befinden Sie sich in einem neuen Fall, denn eine Patientin des Zentrums ist plötzlich spurlos verschwunden. Wurde sie entführt? Als zwei weitere Patienten verschwinden, vertiefen Goldberg und sein Team die Ermittlungen. Schon bald stoßen sie auf Verbindungen, die weit in die Vergangenheit reichen.

Ich habe mich sehr auf den zweiten Fall dieses Dreierteams gefreut, da mir der erste Fall bereits sehr gut gefallen hat. Und ich wurde nicht enttäuscht, denn auch dieser Krimi hat meine Erwartungen komplett erfüllt.
Der Schreibstil ist erneut flüssig und leicht verständlich, so dass ich umgehend in die Geschichte eintauchen und dem Geschehen folgen konnte.
Hervorragend gefielen mir wieder die drei Ermittler. Sie sind sehr authentisch beschrieben und haben alle ihre ganz eigenen Macken und Sonderheiten. Das macht sie unglaublich menschlich und sympathisch. Auch die Einblicke in die Privatleben und die einzelnen persönlichen Gedanken und Sorgen fand ich sehr ansprechend.
Es gibt auch diverse Szenen im Buch, die humorvoll umschrieben sind. Dadurch musste ich mehrfach grinsen und der Kriminalfall wurde aufgelockert, aber ohne ins Alberne abzudriften. Das ist einfach eine sehr gelungene Mischung.
Der Plot war gut durchdacht und bis zum Ende nicht durchschaubar. Wer könnte Interesse daran haben, dass mehrere Patienten verschwinden? Das “Wer” und das “Warum” schwirrte mir immerzu im Kopf herum, ohne dass ich eine plausible Erklärung fand. Als am Ende dann alles aufgelöst wurde, gab es für mich also eine Überraschung. So soll es sein!

Ein toller Krimi, der mit einem äußerst sympathischen Ermittler-Trio punktet. Ich freue mich schon sehr auf den nächsten Fall! Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 04.10.2017

Eleven - 11

Eleven - 11
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Großbritannien wird von dem bisher größten Terroranschlag getroffen. An elf Orten gibt es elf Attentate, die Zahl der Toten steigt in die Hunderte. Die Welt ist schockiert. Auch Liam York, der als Hausmeister ...

Großbritannien wird von dem bisher größten Terroranschlag getroffen. An elf Orten gibt es elf Attentate, die Zahl der Toten steigt in die Hunderte. Die Welt ist schockiert. Auch Liam York, der als Hausmeister in einem Londoner Theater tätig ist, ist erschüttert. Doch ihm wird schnell klar, dass noch eine viel größere Katastrophe bevorsteht. Seine falsche Identität und seine dunkle Vergangenheit helfen ihm dabei, hinter eine internationale Verschwörung zu kommen, die den Dritten Weltkrieg auslösen könnte. Kann York das verhindern?

Dieser Thriller lässt den Leser fast nicht zu Atem kommen. Er ist absolut fesselnd und extrem realistisch geschrieben, so dass ich von Anfang bis Ende total gebannt war.
Die Charaktere sind authentisch und bildhaft beschrieben und ich hatte sie perfekt vor Augen. Liam York ist äußerst sympathisch. Er hat eine ruhige und überlegte Ausstrahlung und ist ein perfekter und geübter Beobachter und Kämpfer. Sehr eindrucksvoll.
Der Schreibstil ist lebendig und mitreißend, so dass ich in die Geschichte eintauchen konnte und sie wie ein Film vor meinen Augen ablief.
Die Story an sich ist äußerst realistisch dargestellt. Attentate sind in der heutigen Zeit in Europa leider keine Ausnahme bzw. Seltenheit mehr, so dass mich das Thema sehr erschüttert und berührt hat. Die gesamten Hintergründe zu den Taten waren nicht wirklich durchschaubar. Erst am Ende hatte ich dann den kompletten Überblick. Und am Ende kam es dann zu einem regelrechten Showdown, der die Spannung, die durchgängig vorhanden war, nochmal in die Höhe jagte.

Ein packender und realistischer Thriller, der mich bestens unterhalten hat und den ich vorbehaltlos empfehlen kann. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 03.10.2017

SOG - Der Titel sagt alles

SOG
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Als eine zehn Jahre alte Zeitkapsel mit Aufsätzen von Schülern, wie sie sich das Leben 2016 vorstellen, geborgen wird, entdecken sie eine unheimliche Botschaft: 2016 werden sechs Menschen getötet, die ...

Als eine zehn Jahre alte Zeitkapsel mit Aufsätzen von Schülern, wie sie sich das Leben 2016 vorstellen, geborgen wird, entdecken sie eine unheimliche Botschaft: 2016 werden sechs Menschen getötet, die niemand vermissen wird. Aufgeführt sind die Initialen der Opfer. Kurz danach werden zwei abgetrennte Hände gefunden. Eine Identifizierung ist nicht möglich und eine Vermisstenanzeige gibt es nicht. Dann tauchen weitere Leichen auf. Bei den Ermittlungen stoßen Kommissar Huldar und die Kinderpsychologin Freyja auf Verbindungen zu einem zwölf Jahre zurückliegenden Verbrechen: Ein kleines Mädchen wurde damals vergewaltigt und ermordet.

Dieser Thriller hat es wirklich in sich und konnte mich von Anfang an extrem gefesselt.
Die Autorin hat eine düstere und beklemmende Stimmung geschaffen, die sich durch das ganze Buch zieht. Das fing bereits mit dem Prolog an, der den Leser ins Jahr 2004 mitnahm und das Verschwinden des kleinen Mädchens erzählte.
Dann gibt es den Sprung ins Jahr 2016 zu dem Fund der Zeitkapsel und der Vorhersage. Huldar ist zuerst überzeugt, dass nichts dahinter steckt und er den Fall bald abschließen kann. Doch weit gefehlt.
Ich fand es sehr spannend, die Ermittlungen zu verfolgen. Wie konnte es sein, dass ein Schüler den Tod von sechs Menschen vorhersagen kann? Und wie hängt der Tod des Mädchens damit zusammen? Ich war sehr neugierig, wie sich der Fall entwickeln wird. Nach und nach kamen dann immer mehr Puzzleteile ans Licht, die mich teilweise unheimlich geschockt haben.
Der ganze Zusammenhang war für mich nicht durchschaubar und ich hatte keine sichere Idee, wie alles miteinander verbunden ist. Dadurch wurde die Spannung, die sehr gut aufgebaut wurde, bis zum Ende oben gehalten.
Kommissar Huldar und Psychologin Freyja haben mir beide sehr gut gefallen. Gerade die privaten Einblicke in sie als Menschen gefielen mir und machten sie authentisch. Ich konnte eine sehr gute Beziehung zu ihnen aufbauen.

Ich kann diesen Thriller, der eine unglaubliche Sogwirkung hat, unbedingt empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 30.09.2017

Die Salbenmacherin und die Hure

Die Salbenmacherin und die Hure
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In Nürnberg brütet die Sommerhitze und die Menschen werden immer gereizter. Viele Nürnberger erkranken dazu noch an einem rätselhaften Fieber, so dass die Salbenmacherin Olivera und ihr Mann Götz, der ...

In Nürnberg brütet die Sommerhitze und die Menschen werden immer gereizter. Viele Nürnberger erkranken dazu noch an einem rätselhaften Fieber, so dass die Salbenmacherin Olivera und ihr Mann Götz, der Apotheker, viel zu tun haben. Und dann wird eine bestialisch zugerichtete männliche Leiche am Ufer der Pegnitz gefunden. Ihm fehlen Kopf und Hände und er wurde ausgeweidet. Schnell macht sich das Gerücht breit, dass dies das Werk eines Werwolfs ist, der nachts die Wälder unsicher macht.

Dieser historische Roman hat mir sehr gut gefallen. Es handelt sich bereits um den dritten Teil um die Salbenmacherin Olivera, für mich war es der erste Roman dieser Reihe. Ich hatte jedoch keinerlei Probleme, in das Geschehen und die Personen reinzufinden. Es ist sogar so, dass ich es bedauere, dass ich die ersten beiden Bände (noch) nicht kenne.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und lässt sich flüssig lesen. Die Umgebungen und die Personen sind authentisch und bildhaft beschrieben, so dass ich ein tollen Bild vor Augen hatte. Die Atmosphäre des Jahres 1409 wird ganz toll eingefangen und zum Leser transportiert. Ich fand es großartig, in der Zeit zurückzugehen und das damalige Leben zu erleben. Ich fühlte mich wirklich mittendrin und konnte alles ganz nah miterleben. Sehr spannend fand ich, wie Olivera ihre Mittelchen herstellte und was sie für die diversen Bedürfnisse empfahl. Auch die Einblicke ins Frauenhaus und wie die Huren damals lebten, fand ich sehr interessant, gleichzeitig aber auch erschreckend.
Der Plot war toll durchdacht. Wer ist der Werwolf? Und warum tötet er die Menschen? Mir gingen viele Fragen durch den Kopf, auf die ich erst im weiteren Verlauf des Buches Antworten bekam. Dadurch war die Spannung von Anfang an da und hielt sich bis zum Ende. Das hat mir sehr gut gefallen.

Ein wirklich toller historischer Roman, den ich sehr gerne gelesen habe. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.