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Veröffentlicht am 22.08.2017

Grado im Dunkeln

Grado im Dunkeln
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Violetta und Olivia bleiben nachts mit ihrem Auto in einem Tunnel liegen. Kurz bevor die Rettung naht, geschieht das Unfassbare: Violetta ist plötzlich spurlos verschwunden. Sie wurde von einem unbekannten ...

Violetta und Olivia bleiben nachts mit ihrem Auto in einem Tunnel liegen. Kurz bevor die Rettung naht, geschieht das Unfassbare: Violetta ist plötzlich spurlos verschwunden. Sie wurde von einem unbekannten Mann entführt und vergewaltigt. Bei diesem einen Opfer bleibt es jedoch nicht und schon bald wird ein totes Mädchen am Strand gefunden. Kommissarin Maddalena Degrassi setzt alles daran, um den Täter möglichst schnell zu fassen.

Dies ist bereits der zweite Band um Kommissarin Degrassi, für mich ist es jedoch das erste Buch um diese Ermittlerin.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist leicht verständlich und es wurde von Beginn an Spannung aufgebaut, die mich festhielt und das Buch in einem Rutsch fertig lesen ließ. Die Spannung hielt sich das gesamte Buch über.
Schon der Beginn des Buches ließ mich die Luft anhalten und war beklemmend. Die Erlebnisse von Violetta und Olivia während der Autofahrt wurden sehr eindringlich beschrieben, so dass ich das wirklich miterleben konnte. Und dann war Violetta plötzlich verschwunden. Heftig.
Sehr gut hat mir gefallen, dass es detaillierte Einblicke in die Opfer gab, insbesondere auch nach den Überfällen. Es wurde aufgezeigt, mit welchen Belastungen und Gedanken sich die Opfer beschäftigen. Eine solche Tat zu überwinden klappt leider nicht immer und das macht mich wütend und traurig.
Hervorheben möchte ich, dass viele Personen miteinander verknüpft sind. So hat z.B. Olivia nicht nur die Rolle von Violettas Begleiterin, sondern man begleitet sie auch im weiteren Verlauf der Geschichte. Dadurch wirkte der Plot auf mich gut durchdacht und dicht.
Einzig mit der Kommissarin Degrassi bin ich nicht warm geworden, sie blieb mir zu unpersönlich. Vielleicht liegt es daran, dass ich den ersten Band (noch) nicht gelesen habe und mir deshalb einfach die privaten Hintergründe fehlen.

Insgesamt ist dies ein interessanter und spannender Krimi, der auch die Folgen für die Opfer aufzeigt. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 20.08.2017

Pech für den Puppenspieler

Pech für den Puppenspieler
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Ed bekommt nach vielen Jahren Besuch von Tom, mit dem er seit frühester Kindheit befreundet ist. Tom scheint endlich Erfolg als Künstler zu haben, seine Schaufenster-Skulpturen finden Anklang bei ausländischen ...

Ed bekommt nach vielen Jahren Besuch von Tom, mit dem er seit frühester Kindheit befreundet ist. Tom scheint endlich Erfolg als Künstler zu haben, seine Schaufenster-Skulpturen finden Anklang bei ausländischen Kunstsammlern. Daneben hat er auch privat Glück, denn er hat mit seiner Freundin Nele einen kleinen Sohn. Doch kurz darauf wird Tom bei einem mysteriösen Unfall tödlich verletzt. War es wirklich ein Unfall oder hat da jemand nachgeholfen? Ed beginnt nachzuforschen und stößt auf viele Ungereimtheiten, die es aufzuklären gilt.

Dieser Krimi hat mir sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist flüssig und bildhaft und ich konnte prima in die Geschichte eintauchen. Die vielen Beschreibungen von Berlins Stadtteil Schöneberg gefielen mir sehr gut und ich fühlte mich während des Lesens mittendrin in Schöneberg. Auch die bildhaften Beschreibungen der Skulpturen fand ich hervorragend gelungen, denn ich hatte sie ganz toll vor Augen.
Die Charaktere sind authentisch ausgearbeitet und ich konnte sie mir sehr gut vorstellen.
Die Geschichte ist in der Ich-Form von Ed erzählt. Dadurch gibt es einen prima Einblick in seine Gedanken und Gefühle. Ich konnte sehr gut an seinen Erinnerungen bezüglich seiner Kindheit und Jugend und den Freunden teilhaben. Die vielen Erinnerungen sind toll beschrieben.
Aber Tom muss sich bald fragen, ob und inwieweit diese Freunde in Toms Tod verwickelt sind. Denn dass sein Tod kein Unfall war, wird bald klar, da er offensichtlich in krumme Geschäfte verwickelt war.
Es hat mir viel Freude gemacht, Eds Nachforschungen zu begleiten und Stück für Stück die Wahrheit ans Licht zu bringen. Das war von Anfang bis Ende interessant und spannend.
Das Ende hat mir sehr gut gefallen, denn es brachte noch eine Überraschung mit sich.

Ein toller Krimi, dem man die Liebe zu Berlin-Schöneberg anmerkt. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 19.08.2017

Sieh mich an - hat mich enttäuscht

Sieh mich an
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Katharina entdeckt in ihrer Brust einen Knoten. Doch bevor sie zum Arzt geht und vielleicht eine niederschmetternde Diagnose erhält, möchte sie noch ein normales Wochenende erleben, an dem alles wie immer ...

Katharina entdeckt in ihrer Brust einen Knoten. Doch bevor sie zum Arzt geht und vielleicht eine niederschmetternde Diagnose erhält, möchte sie noch ein normales Wochenende erleben, an dem alles wie immer ist. Doch ihr Mann, mit dem sie eine Wochenendbeziehung führt, kann ausgerechnet an diesem Freitag nicht nach Hause kommen. Und so durchlebt sie diesen Freitag mit all seinem Chaos alleine.

Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut, weil es sich nach einer besonderen Geschichte anhörte. Leider bin ich jedoch gar nicht mit dem Buch und den Protagonisten warm geworden.
Das erste, was mich gestört hat, war, dass das Buch keine Kapitel hat, die für mich schon einen gewissen Sinn machen. Dann fehlten mir Dialoge, die ein Buch für meinen Geschmack erst lebendig machen.
Der Leser begleitet Katharina im Alltag, wo sie die merkwürdigsten Dinge erlebt, wie z.B. einen Nachbarn, der einen Finger verloren hat. Gespickt sind diese aktuellen Geschehnisse mit Gedanken an die Vergangenheit. Ich musste mich teilweise sehr konzentrieren, da die Sprünge ziemlich hin und her gingen.
Ich fand das Buch leider insgesamt sehr anstrengend zu lesen und für mich hat sich der Sinn nicht wirklich erschlossen. Auch hat mich das Buch leider gar nicht berührt, was ich bei der befürchteten Diagnose von Katharina aber auf jeden Fall erwartet hätte. Für mich war das Buch leider sehr langweilig, so dass ich es auch nur schwer fertig lesen konnte.

Für mich ein zähes Buch, das bei mir keine Emotionen erzeugen konnte. Ich kann daher nur 2 von 5 Sternen vergeben.

Veröffentlicht am 18.08.2017

Wie das Feuer zwischen uns

Wie das Feuer zwischen uns
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Alyssa Walters und Logan Silverstone sind eigentlich komplett verschieden und passen nicht zueinander. Doch zwischen ihnen entwickelt sich eine tiefe Freundschaft, aus der sich im Laufe der Zeit eine ebenso ...

Alyssa Walters und Logan Silverstone sind eigentlich komplett verschieden und passen nicht zueinander. Doch zwischen ihnen entwickelt sich eine tiefe Freundschaft, aus der sich im Laufe der Zeit eine ebenso tiefe Liebe entwickelt. Alyssa ist alles für Logan - bis ein kleiner Moment ihr Glück zerstört und Logan sich von Alyssa abwendet, obwohl Alyssa ihn am dringendsten braucht.

Dies war mein erster Roman dieser Autorin, aber es wird definitiv nicht der letzte sein, denn dieses Buch hat mir unglaublich gut gefallen.
Der Schreibstil ist locker-leicht und das Buch ließ sich sehr zügig lesen. Einmal angefangen war ich total versunken in der Geschichte. Ganz toll fand ich, dass die Kapitel im Wechsel in der Ich-Form von Alyssa und Logan geschrieben sind. Dadurch wurden mir beide Charaktere ganz besonders nahe gebracht und ich bekam einen prima Einblick in beide.
Die Autorin trifft mit ihren Worten direkt ins Herz. Jede einzelne Situation konnte ich hautnah mitfühlen und miterleben. Die Gefühle der Protagonisten wurden real und spürbar beschrieben. Ich konnte mit ihnen lachen und lieben sowie wütend und traurig sein.
Die Personen sind sehr authentisch beschrieben und waren mir sofort sympathisch und ans Herz gewachsen. Aber nicht nur die beiden Hauptprotagonisten gefielen mir außerordentlich gut, sondern auch die Nebencharaktere wurden eindrucksvoll gezeichnet, auch wenn davon nicht alle sympathisch waren.
Das, was Alyssa und Logan erleben und durchmachen müssen, ist wahrlich eine Berg- und Talfahrt, die mich komplett gefangen genommen und gefesselt hat. Einfach großartig.

Ein sehr emotionales und berührendes Buch, bei dem die Gefühle Achterbahn fahren. Ich kann es unbedingt empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 18.08.2017

Blutpsalm

Blutpsalm
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In Sommerburg, einer kleinen Gemeinde in Norddeutschland, trifft der junge Pastor Jonathan zufällig auf die Prostituierte Marlene. Er verliebt sich auf der Stelle in diese wunderschöne und geheimnisvolle ...

In Sommerburg, einer kleinen Gemeinde in Norddeutschland, trifft der junge Pastor Jonathan zufällig auf die Prostituierte Marlene. Er verliebt sich auf der Stelle in diese wunderschöne und geheimnisvolle Frau. Doch dann erschüttert eine Mordserie die Gemeinde: mehrere Männer werden mit einem Fleischermesser in der Brust gefunden. Bei ihnen findet sich jeweils die Karte von Marlene. Was hat das zu bedeuten?

Ich war sehr neugierig auf dieses Buch, weil ich das Cover und die Beschreibung sehr ansprechend fand.
Der Einstieg in die Geschichte gelang mir gut und das Buch ließ sich insgesamt zügig lesen.
Zu Beginn lernt man Jonathan und Marlene kennen und erfährt, durch welches Missverständnis die beiden sich kennenlernen. Zwischen ihnen ist sofort eine besondere Verbindung vorhanden.
Dann wird der erste Tote gefunden, ausgerechnet vor der Kirche. Welche Verbindung hatte Marlene zu ihm? War er ein Kunde?
Die Spannung, die anfangs aufgebaut wurde, flachte in der Mitte leider deutlich ab, um am Ende wieder anzusteigen.
Ein Großteil der Geschichte beschäftigt sich mit der Liebesgeschichte von Jonathan und Marlene, was zu Lasten der Spannung ging. Es wurde sehr ausführlich beschrieben, wie sich deren Gefühle und Beziehung entwickelt haben. Es gab auch sehr viele sexuelle Szenen, was mir für einen Krimi einfach zu viel war.
Was mich jedoch am meisten gestört hat, war die Konversation zwischen Jonathan und Marlene, die auf mich unecht und gestelzt wirkte. Viele Aussagen passen einfach nicht in die heutige Zeit und wirkten auf mich sehr schmalzig. Gerade unter dem Aspekt der Tätigkeit, der Marlene nachging, fand ich das unrealistisch.
Bis auf den Teil der Liebesbeziehung empfand ich die Geschichte leider als recht oberflächlich geschrieben. Ich konnte weder mit den Personen warm werden, noch mit dem Kriminalfall.

Meine Erwartungen hat das Buch leider nicht erfüllt, so dass ich nur 2 von 5 Sternen vergeben kann.