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Veröffentlicht am 29.07.2017

Die Lieferantin - konnte mich nicht überzeugen

Die Lieferantin
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In London in nicht weit entfernter Zukunft: Der Brexit hat seine Spuren hinterlassen und die Regierung will nun einen Druxit beschließen, also den absoluten Verbot sämtlicher Drogen verbunden mit extrem ...

In London in nicht weit entfernter Zukunft: Der Brexit hat seine Spuren hinterlassen und die Regierung will nun einen Druxit beschließen, also den absoluten Verbot sämtlicher Drogen verbunden mit extrem harten Sanktionen bei Verstoß. In dieser Zeit führt Ellie Johnson ein lukratives, aber auch höchst illegales Geschäft, denn sie verkauft Drogen von bester Qualität und liefert diese in kürzester Zeit per Drohne an ihre Kunden. Ihr Unternehmen ist anonym und perfekt organisiert. Doch den Londoner Drogenbossen ist sie ein Dorn im Auge und sie haben ein Kopfgeld auf “Die Lieferantin" ausgesetzt.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig und prima lesbar, so dass ich das Buch schnell durchgelesen hatte.
Die Geschichte wird aus den Perspektiven mehrerer Personen erzählt. Diese einzelnen Erzählstränge bilden eine komplexe und interessante Geschichte, die von den jeweiligen Handlungen beeinflusst wird.
In diesem Buch spielen Politik, Rechtsradikalismus, Bandenkriminalität und Drogenhandel die Hauptrollen. Zu Beginn war ich sehr gefesselt von dem Buch. Ellies Freund Leigh, ein Restaurantbesitzer, bringt einen Gangster um, der immer höheres Schutzgeld von ihm erpresst, und lässt ihn verschwinden. Im Prinzip wird damit das ganze Geschehen in Gang gesetzt. Auch die weiteren parallelen Erzählungen fand ich interessant, denn sie brachten weitere Einblicke und Zusammenhänge.
Allerdings konnten sich bei mir die anfängliche Spannung und Neugierde nicht halten. Der Sumpf aus Drogen und Kriminalität fing leider an, mich zu nerven, da ich für Drogen absolut nichts übrig habe. Für mich überwog auch viel zu sehr das Für und Wider eines möglichen Druxit. Das Augenmerk lag mir zu sehr auf der Politik, wodurch die Verfolgung von Ellie zu sehr in den Hintergrund rückte.
Die Charaktere wurden zwar gut beschrieben und durch die Perspektivwechsel bekommt man einen guten Einblick in deren Gedanken, doch keiner ist mir in bleibender Erinnerung geblieben. Selbst Ellie war mir nicht sonderlich sympathisch, ich wurde mit ihr nicht wirklich warm.

Mich konnte dieses Buch leider nicht überzeugen, so dass ich nur 2 von 5 Sternen vergebe.

Veröffentlicht am 27.07.2017

... und morgen werde ich dich vermissen

... und morgen werde ich dich vermissen
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Der einstige Verhörspezialist bei der norwegischen Polizei Thorkild Aske wird von seinem Freund und Psychologen Ulf überredet, nach dem verschwundenen Rasmus Moritzen zu suchen. Der junge Mann arbeitete ...

Der einstige Verhörspezialist bei der norwegischen Polizei Thorkild Aske wird von seinem Freund und Psychologen Ulf überredet, nach dem verschwundenen Rasmus Moritzen zu suchen. Der junge Mann arbeitete auf einer verlassenen Leuchtturminsel. Die Polizei geht von einem Tauchunfall aus und denkt, dass die Leiche irgendwann wieder auftauchen wird. Seine Eltern glauben jedoch nicht daran. Thorkild macht sich auf den Weg in den Norden zu der Insel. Als er bemerkt, dass er nicht alleine auf der Insel ist, erwacht sein Spürsinn. Und dann wird eine Leiche angespült - doch es handelt sich nicht um Rasmus.

Auf diesen Thriller war ich sehr gespannt, denn Cover und Klappentext versprachen einen düsteren und atmosphärischen Plot voller Spannung.
Zu Beginn lernt man Thorkild recht ausführlich kennen. Er ist ein deprimierender und trostloser Charakter. Er nimmt diverse Tabletten und versucht so, mit seinen Angstzuständen und Schuldgefühlen klar zu kommen. Damit hätte ich noch leben können. Aber als dann auch noch seine Verdauungsprobleme erzählt wurden, war mir das zu viel. Für mich ist er kein Protagonist, den ich sympathisch finde und von dem ich gerne mehr lesen möchte.
Dem Autor ist es gelungen, eine düstere und teils beklemmende Stimmung zu schaffen. Die Beschreibungen waren bildhaft und detailliert, so dass ich mir die Umgebung prima vorstellen konnte. Das gefiel mir wirklich sehr gut.
Allerdings fehlte mir eindeutig die Spannung in diesem Buch. Die baute sich erst langsam nach dem ersten Drittel auf und flachte dann aber wieder ab. Das Buch hatte einige Längen, die es mir schwer machten, mich komplett in die Geschichte fallen zu lassen. Sie plätscherte irgendwie dahin.
Der Plot selbst war gut durchdacht und es war für mich nicht durchschaubar, was mit Rasmus sowie den weiteren vermissten Personen geschehen war und wer dahinter steckte. Manchmal war ich aber auch etwas verwirrt und hatte das Gefühl, als wenn ich den Faden verloren hätte.
Das Ende brachte dann noch eine Überraschung für mich mit sich, da ich mit dem Täter nicht gerechnet hatte.

Insgesamt hat mich das Buch leider nicht vollständig überzeugt, da mir die Spannung fehlte und ich den Hauptprotagonisten anstrengend fand. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 26.07.2017

Bis du alles verlierst

Bis du alles verlierst
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Alison und Jeff führen ein perfektes Leben. Sie haben genug Geld, ein schönes Zuhause und eine wundervolle Tochter namens Katherine. Doch dann steht plötzlich ein Mann vor der Tür und behauptet, dass ihre ...

Alison und Jeff führen ein perfektes Leben. Sie haben genug Geld, ein schönes Zuhause und eine wundervolle Tochter namens Katherine. Doch dann steht plötzlich ein Mann vor der Tür und behauptet, dass ihre Töchter vor fünfzehn Jahren im Krankenhaus vertauscht wurden. Diese Offenbarung bringt die ganze Familie durcheinander und Katherine droht sogar wahres Unheil.

Auf dieses Buch habe ich mich sehr gefreut. Das Cover und den Klappentext fand ich sehr ansprechend und sie versprachen einen spannenden Thriller. Doch leider hat mich das Buch sehr enttäuscht.
Die Geschichte wird aus der Sicht von Alison erzählt. Es gibt auch diverse Rückblicke in Alisons Vergangenheit, die mich neugierig machten, weil die Verbindung zu der heutigen Alison und den Geschehnissen noch nicht klar war.
Alison fand ich anfangs noch ok, obwohl es da bereits Momente gab, in denen ich sie nicht verstehen konnte und sie sich unverständlich verhielt. Im weiteren Verlauf des Buches wurde sie mir immer unsympathischer, sie war regelrecht nervig. Ich mochte sie überhaupt nicht mehr.
Auch die weiteren Personen haben keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Einige wechselten von sympathisch zu unsympathisch und wieder zurück. Das fand ich generell gelungen, da ich mir dadurch zu deren Absichten nicht sicher sein konnte. Doch die nervige Alison hat irgendwie alles überlagert.
Der Geschichte fehlte eindeutig die Spannung. Von dem angekündigten Thriller ist fast nichts vorhanden. Es war interessant zu lesen und ich war neugierig, wie alles zusammenhängt. Erst zum Ende hin wurde es spannender. Doch auch dort für meinen Geschmack viel zu wenig für einen Thriller. Ich war nicht richtig gefesselt.
Das Ende gefiel mir leider nicht, wobei das einfach Geschmackssache ist. Jedoch gab es auch einen Punkt in der Geschichte, auf deren Auflösung ich neugierig war, der dann aber schlichtweg unter den Tisch fiel.

Für mich war das leider kein Thriller, sondern eher eine Art Familienroman/-tragödie. Ich vergebe 2 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 22.07.2017

Talmon

Talmon
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Robert Trenkmann bekommt von seinen Großeltern das Angebot, auf dem Landsitz seiner Vorfahren die Aufgaben eines Hausmeisters wahrzunehmen. Da momentan alles nicht so rund läuft, hofft Robert auf einen ...

Robert Trenkmann bekommt von seinen Großeltern das Angebot, auf dem Landsitz seiner Vorfahren die Aufgaben eines Hausmeisters wahrzunehmen. Da momentan alles nicht so rund läuft, hofft Robert auf einen Neuanfang mit seiner Familie und macht sich mit seiner Frau und seinen beiden Kindern auf den Weg. Robert lässt sich nicht von den schaurigen Geschichten über das Anwesen abschrecken. Und Angst vor Geistern hat er auch nicht. Doch dann beginnen sich merkwürdige Dinge im Haus abzuspielen: Schritte auf dem Dachboden, tote Tiere, Dinge die einfach wieder auftauchen. Bald zeigt sich, dass irgendetwas mit ihnen im Haus lebt, das sie dort nicht haben will.

Dieses Buch ist anders! Und es ist super! Eine gelungene Mischung aus Fantasy und Thriller und dabei spannend und gruselig.
Zu Beginn gibt es einen Rückblick 30 Jahre zuvor und man erfährt, wie Robert seine Mutter durch einen Unfall verliert. Zu dem Zeitpunkt hat Robert mit Talmon gesprochen, doch man weiß noch nicht, wer oder was Talmon ist.
Die mysteriösen Dinge, die auf dem Anwesen geschehen und denen Robert sich stellen muss, sind super spannend und teils sehr gruselig geschrieben. Ich war total gefesselt und mochte das Buch nicht aus der Hand legen. Robert hat auch immer wieder Erinnerungen an seine Kindheit. War er schon einmal in dem Haus? Oder was haben diese Visionen zu bedeuten?
Neben den merkwürdigen Geschehnissen im Haus muss Robert sich auch den Anfeindungen der Dorfbewohner stellen. Sie geben ihm, seiner Familie und dem Anwesen die Schuld an den diversen Todesfällen ihrer Haustiere. Sie wollen Robert samt Familie vertreiben.
Und während die Geschehnisse im Haus ihren Lauf nehmen, erfährt man nach und nach, wer bzw. was Talmon ist.
Der Schreibstil ist angenehm flüssig und sehr gut lesbar. Auch wird die ganze Geschichte sehr bildhaft erzählt, so dass ich alles prima vor Augen hatte. Ich konnte perfekt in die Geschichte eintauchen und mich von der Spannung und den Gruseleffekten bis zum Ende mitreißen lassen.

Eine tolle unvorhersehbare Geschichte voller Spannung und Grusel, perfekt zum Abtauchen. Ich gebe 5 von 5 Sternen für dieses absolut gelungene Debüt.

Veröffentlicht am 19.07.2017

Ein unmöglicher Mord

Ein unmöglicher Mord
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England im Jahr 1938. Eigentlich wollten John Stableford und seine Frau Harriet ein paar entspannte Tage bei Harriets Vater verbringen. Doch dann entdecken sie im Garten einen Golfball mit einem Hakenkreuz ...

England im Jahr 1938. Eigentlich wollten John Stableford und seine Frau Harriet ein paar entspannte Tage bei Harriets Vater verbringen. Doch dann entdecken sie im Garten einen Golfball mit einem Hakenkreuz drauf. Stableford vermutet die Herkunft vom Nachbargrundstück. Als er sich dorthin aufmacht trifft er auf seinen Freund Dr Holmes. Dass das kein Zufall ist, weiß Stableford sofort. Doch mit dem, was dann dort geschieht, hätten beide nicht gerechnet: Der Hausherr Sir Edmund Rogie bricht während eines Banketts plötzlich zusammen und am folgenden Tag geschieht ein Mord, der eigentlich unmöglich sein kann. Stablefords Spürsinn ist gefragt.

Dies ist bereits der dritte Stableford-Krimi, für mich ist es allerdings der erste. Ich hatte keinerlei Schwierigkeiten, ins Geschehen rein zu finden.
Der Schreibstil war leicht lesbar und der damaligen Zeit optimal angepasst. Die Beschreibungen waren sehr bildhaft, so dass ich das Herrenhaus und die Umgebung sehr gut vor Augen hatte. Prima rübergebracht wurde das englische Flair. Dementsprechend waren auch die Dialoge perfekt verfasst. Ich fühlte mich regelrecht in die Zeit zurückversetzt.
Die Charaktere wurden authentisch beschrieben. Stableford, Holmes und Harriet sind wunderbar gezeichnet und waren mir sofort sympathisch. Es hat mir großen Spaß gebracht, ihnen beim Lösen des Rätsels über die Schultern zu schauen. Stableford machte einen total ruhigen und ausgeglichenen Eindruck, war aber trotzdem äußerst aufmerksam. Ihm entging nicht die kleinste Kleinigkeit. Seine Erläuterungen zu englischen Krimis und den dafür typischen Mordplätzen fand ich sehr amüsant. Insgesamt gefiel mir der feine Humor mit seiner englischen Eleganz sehr gut.
Durch die vielen Personen, die alle auf ihre ganz persönliche Art als Täter in Frage kamen, konnte ich unglaublich viel rätseln und überlegen. Und Stableford gab mir mit seinen Überlegungen und Befragungen immer wieder neue Richtungen auf. Allerdings bin ich dem wahren Täter einfach nicht auf die Spur gekommen, so dass ich am Ende überrascht wurde. Da hat der Autor ganze Arbeit geleistet.
Das Ende lässt auf einen weiteren Fall für Stableford hoffen, auf den ich schon jetzt gespannt bin.

Ein toller, spannender und nicht durchschaubarer Krimi, der mir richtig gut gefallen hat. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.