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Veröffentlicht am 30.05.2017

Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge - hat mich leider nicht überzeugt

Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge
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Anthony Peardew entdeckt stets Dinge, die offenbar verloren gegangen sind und sammelt diese auf. Jeden dieser Gegenstände bewahrt er auf und notiert, wann und wo er sie gefunden hat. Auch animieren sie ...

Anthony Peardew entdeckt stets Dinge, die offenbar verloren gegangen sind und sammelt diese auf. Jeden dieser Gegenstände bewahrt er auf und notiert, wann und wo er sie gefunden hat. Auch animieren sie ihn, sich Geschichte dazu auszudenken und diese aufzuschreiben. Sein Wunsch ist es, diese Gegenstände seinen ursprünglichen Besitzern zurückzugeben. Doch dann verstirbt er und hinterlässt seine Sammlung der verlorenen Dinge seiner Haushälterin Laura, die nun eine große Aufgabe vor sich hat.

Ich hatte mich sehr auf das Buch gefreut, weil sich die Beschreibung einfach zauberhaft anhörte. Leider konnte mich die Geschichte aber nicht verzaubern, was ich sehr schade fand.
Zu Beginn lernt man Mr. Peardew kennen und seine Leidenschaft, Dinge zu sammeln, die jemand anderer verloren hat. Auf der Suche nach einer Haushälterin gibt er eine Anzeige auf, woraufhin sich Laura meldet. Die Beschreibung, wie Laura ihre Stelle bei dem sympathischen Mr. Peardew fand und seitdem seinen Haushalt führte, gefiel mir sehr gut. Auch den Blick in Lauras Leben und ihre gescheiterte Ehe fand ich positiv.
Neben dem Erzählstrang um Mr. Peardew und Laura gab es noch einen weiteren Strang, der vierzig Jahre zuvor spielte. Dort lernt man den Verleger Bomber und seine Assistentin Eunice kennen. Inwiefern diese beiden Erzählstränge zusammen gehörten bzw. was sie verband, war mir anfangs nicht klar, das wurde erst später aufgeklärt.
Sehr gefallen hatten mir die kleinen Geschichten, die sich Mr. Peardew zu den verlorenen Dingen überlegte. Die fand ich wunderschön, da sie lustig und/oder emotional waren.
Das Buch beinhaltete sehr schöne Aspekte bezüglich Freundschaft, Liebe und Leben. Insgesamt war es jedoch leider so, dass mich die Geschichte nicht richtig erreicht und berührt hatte. Ich konnte nicht ins Buch eintauchen und mit den Personen und Geschehnissen warm werden und mitfiebern. Das lag auch am Schreibstil, der sich zwar überwiegend flüssig lesen ließ, aber für mich teilweise zu altbacken und langweilig war. Ich wurde nicht mit der Geschichte mitgerissen und tat mich deshalb auch mit dem Weiterlesen sehr schwer. Was mir überhaupt nicht gefiel, war, dass es zum Ende hin ins Übersinnliche abdriftete. Das passte für meinen Geschmack gar nicht zu der Geschichte.

Das Buch hat mich leider, trotz schöner Passagen und Gedanken, nicht vollends überzeugt, so dass ich nur drei Sterne vergebe.

Veröffentlicht am 29.05.2017

Das Leben fällt, wohin es will

Das Leben fällt, wohin es will
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Maries sorgenfreies Leben besteht aus Party, Spaß und Freiheit. Als ihre Schwester Christine an Krebs erkrankt, ändern sich ihre Prioritäten zwangsläufig. Sie muss sich von heute auf morgen um ihre Schwester ...

Maries sorgenfreies Leben besteht aus Party, Spaß und Freiheit. Als ihre Schwester Christine an Krebs erkrankt, ändern sich ihre Prioritäten zwangsläufig. Sie muss sich von heute auf morgen um ihre Schwester und deren beiden Kinder kümmern und den Haushalt schmeißen. Doch mit dieser Herausforderung noch nicht genug, soll sie auch noch Christines Platz in der familieneigenen Werft für Segelboote einnehmen. Und ausgerechnet der spießige Daniel soll ihr neuer Chef sein. Und so stolpert Marie von einem Chaos ins nächste - und lernt, was im Leben wirklich wichtig ist und wofür es sich zu kämpfen lohnt.

Ich liebe dieses Buch! Ich hatte unglaublich tolle und intensive Lesestunden und fand es total schade, als das Buch zu Ende war.
Petra Hülsmann hat eine Geschichte geschaffen, die mich tief berührte und mich zum Weinen brachte - durch Humor sowie durch traurig-emotionale Szenen.
Die Geschichte wird in der Ich-Form von Marie erzählt, wodurch ihre Gedanken und Gefühle ganz toll und intensiv rübergebracht werden. Ich mochte Marie von Anfang an. Sie ist herrlich chaotisch, kommt häufig zu spät, weil da manchmal einfach ein Loch im Raum-Zeit-Kontinuum ist, aber dabei ist sie auch sehr liebenswert und lustig. Sie ist einfach unbeschwert und lebensfroh. Es wird ganz toll beschrieben, wie sie sich in die neuen Aufgaben einfindet. Sie hat mich dabei unzählige Male zum Lachen gebracht. Besonders ihr Umgang mit Christines Kindern war herzerfrischend, wenn auch nicht immer pädagogisch wertvoll.
Es gab viele Szenen, bei denen ich weinen musste. Die Diagnose Krebs krempelte Christines Leben komplett um, doch auf die Liebe und Unterstützung von Marie konnte sie sich verlassen. Dieser Zusammenhalt ging mir sehr zu Herzen und war einfach schön.
Die Geschichte war gut durchdacht und recherchiert und gefiel mir sehr gut. Maries Entwicklung sowie die Höhen und Tiefen mitzuerleben hat mich gefreut. Man merkt, wie sie an dem Schicksal ihrer Schwester und den Auswirkungen auf ihr eigenes Leben wächst und dass noch viel mehr hinter ihr steckt, als nur das Partygirl.

Ein wundervoller, emotionaler Roman, der mich mitten ins Herz traf und fünf Sterne mehr als verdient hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Figuren
  • Handlung
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 28.05.2017

Glaube Liebe Tod - spannend und fesselnd

Glaube Liebe Tod (Ein Martin-Bauer-Krimi 1)
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Der Seelsorger Martin Bauer soll den Polizisten Keunert daran hindern, von der Duisburger Rheinbrücke zu springen. Seine Taktik ist ganz anders als erwartet, denn er stürzt sich selbst in die Tiefe, so ...

Der Seelsorger Martin Bauer soll den Polizisten Keunert daran hindern, von der Duisburger Rheinbrücke zu springen. Seine Taktik ist ganz anders als erwartet, denn er stürzt sich selbst in die Tiefe, so dass Keunert hinterher springen muss, um ihn zu retten. Bauer war sich sicher, dass sein Plan aufging. Doch leider hat er sich getäuscht, denn am nächsten Tag wird Keunert tot aufgefunden – er sprang vom Deck eines Parkhauses in den Tod. Alles deutet zuerst auf einen klaren Fall von Selbstmord hin. Doch Bauer hat Zweifel und beginnt Fragen zu stellen.

Dieser Krimi hat mir sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist sehr gut verständlich, so dass ich sofort bestens in die Geschichte rein kam und festgehalten wurde.
Die Spannung wurde sehr gut aufgebaut und gehalten. Schon den Beginn fand ich äußerst ungewöhnlich, denn ein eigener Sprung von einer Brücke steht sicherlich nicht im „Handbuch“ der Seelsorger. Die Selbstvorwürfe von Bauer, weil sein Plan nicht aufging, waren nachvollziehbar und verständlich und machten Bauer sehr menschlich. Da Bauer überzeugt war, dass es sich nicht um einen Selbstmord handelte, begann er mit seinen eigenen Ermittlungen, die ihn auch ins Rotlichtmilieu führten. Diese Ermittlungen und die Gedanken von Bauer haben mir sehr gut gefallen, denn er möchte den Angehörigen Antworten und Klarheit verschaffen.
Prima fand ich, dass der Plot nicht vorhersehbar war und es mehrere Wendungen gab, wodurch die Spannung nicht nachließ.

Ich kann diesen fesselnden Krimi absolut empfehlen und vergebe fünf Sterne.

Veröffentlicht am 28.05.2017

Das unglaubliche Leben der Jessie Jefferson

Das unglaubliche Leben der Jessie Jefferson
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Jessie Jeffersons Zuhause ist mittlerweile Los Angeles bei Johnny und Meg und ihren beiden Brüdern. Mit ihrer Band All Hype geht es immer weiter aufwärts, so dass Jessie selbst immer mehr ins Rampenlicht ...

Jessie Jeffersons Zuhause ist mittlerweile Los Angeles bei Johnny und Meg und ihren beiden Brüdern. Mit ihrer Band All Hype geht es immer weiter aufwärts, so dass Jessie selbst immer mehr ins Rampenlicht gerät. An ihr glamouröses Leben hat sie sich inzwischen gewöhnt und ihr Leben scheint perfekt. Nur dass sie ihre Beziehung mit Jack, dem Gitarristen ihrer Band, geheim halten muss, gefällt ihr nicht. Aber auch Tom, ihr Exfreund in England, geht ihr nicht aus dem Kopf. Jessie muss sich fragen, ob dieses Leben wirklich das ist, was sie will.

Dieser dritte Band um Jessie Jefferson bietet den perfekten Abschluss und war für mich ein absolutes Muss. Ich habe es nicht bereut, diese Reihe zu lesen, denn sie machte einfach Spaß.
Auch bei diesem Teil war der Schreibstil gewohnt leicht und flüssig und ich war sofort wieder im Leben von Jessie drin. Sie hat sich inzwischen an all die prominenten Freunde gewöhnt. Allerdings ist das Leben manchmal auch sehr oberflächlich. Zu lesen, was sie so erlebte und welche Erfahrungen sie machte, hat Spaß gemacht. Allerdings dachte ich auch des Öfteren, dass dies so gar nicht meine Welt wäre.
Der Zwiespalt von Jessie bezüglich Jack und Tom war auch in diesem Teil noch gut spürbar. Liebt Jack sie wirklich oder ist sie für ihn nur eine weitere Eroberung? Könnte Tom ihr verzeihen und ihr eine zweite Chance geben? Ich war mir bis zum Ende nicht sicher, für wen ihr Herz denn nun mehr schlägt.
Die Beziehung zwischen Jessie und ihrem Dad Johnny hat sich weiter intensiviert und ich habe gespürt, dass beide den anderen achten und stolz auf ihn sind. Doch wird Jessie auch bei ihrem Dad in Los Angeles bleiben oder zurück nach England zu ihrem Stiefvater Stu gehen? Da war ich gespannt drauf.
Kritikpunkte sind für mich, dass es teilweise zu vorhersehbar war und dass insgesamt zu wenig Gefühl aufkam.

Für jeden, der die ersten beiden Teile gelesen hat, ist dieses Buch ein Muss, denn es ist ein guter Abschluss. Ich vergebe vier Sterne.

Veröffentlicht am 27.05.2017

AMNESIA - Ich muss mich erinnern

AMNESIA - Ich muss mich erinnern
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Die Diagnose Krebs im Endstadium wirft Helen aus der Bahn. Als sie dann auch noch von ihrem Lebensgefährten Sven verlassen wird, hat sie nur noch den Wunsch, ihre Mutter und ihre Schwester wiederzusehen. ...

Die Diagnose Krebs im Endstadium wirft Helen aus der Bahn. Als sie dann auch noch von ihrem Lebensgefährten Sven verlassen wird, hat sie nur noch den Wunsch, ihre Mutter und ihre Schwester wiederzusehen. Seit einigen Jahren hatten sie nur sporadischen Kontakt. Ihre Mutter reagiert deswegen auch sehr kühl, als Helen vor ihrer Tür steht. Einzig ihre Schwester Kristin scheint sich wirklich zu freuen. Deren Glück scheint perfekt zu sein: sie ist mit Leon verheiratet und erwartet demnächst ihr erstes Kind. Doch Helen bekommt mit, wie ihr Schwager handgreiflich gegenüber Kristin wird. Bei Helen kommen Hassgefühle auf. Und dann ist Leon am nächsten Tag tot. Aber ist Helen wirklich zu einer solchen Tat fähig? Ihr fehlt jegliche Erinnerung an die letzte Nacht …

Dieser Thriller hat mir sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist leicht verständlich und sehr fesselnd, so dass ich unbedingt immer weiterlesen musste. Ich war regelrecht gefesselt von dem Buch.
Helen wird sehr gut beschrieben. Ihre Diagnose ist heftig und die Ärzte haben ihr noch ein Jahr gegeben. Dass sie den Wunsch verspürt, nochmal ihre Familie zu sehen, auch um nicht alleine zu sterben, ist absolut nachvollziehbar. Umso härter trifft sie die Ablehnung ihrer Mutter. Diese ganzen Empfindungen wurden prima beschrieben und ich konnte mit ihr mitfühlen. Sehr gut dargestellt wurde auch die stetig steigende Medikamentendosis von Helen und welche Nebenwirkungen sich dadurch ergaben. Sie litt sehr unter Gedächtnislücken. Ihre Überlegungen, ob sie tatsächlich in der Lage war, Leon umzubringen, verursachten mir eine Gänsehaut, denn auch ich konnte absolut nicht sagen, ob sie es war oder nicht.
Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, ob Helen die Täterin war oder ob jemand anderes ein übles Spiel mit ihr spielte. Denn da hat die Autorin gleich mehrere Personen geschaffen, die sich merkwürdig verhielten oder ein Motiv haben könnten, Leon umzubringen. Unter anderem auch ihre Schwester und ihre Mutter. Das ganze wurde untermalt von einer düsteren und tiefgründigen Stimmung, die perfekt zum Buch passte.
Bis zum Ende habe ich das Verwirrspiel nicht durchschauen können, so dass mich die Auflösung überrascht hat. Das fand ich prima, denn so soll es bei einem spannenden Thriller ja sein.
Das Ende fand ich ungewöhnlich - im positiven Sinne - und sehr gelungen. Es lässt mich aber auch ein klein wenig nachdenklich zurück.

Ich kann diesen spannenden Thriller sehr empfehlen und vergebe fünf Sterne.