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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.10.2018

Konnte mich nicht ganz überzeugen

Bösland
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Im Sommer 1987 erschlägt der dreizehnjährige Ben seine Mitschülerin mit einem Golfschläger und richtet ein Blutbad an. Ben wird daraufhin in eine geschlossene Psychiatrie eingewiesen. Dreißig Jahre später ...

Im Sommer 1987 erschlägt der dreizehnjährige Ben seine Mitschülerin mit einem Golfschläger und richtet ein Blutbad an. Ben wird daraufhin in eine geschlossene Psychiatrie eingewiesen. Dreißig Jahre später bringt ihn ein Zufall dazu, sich der Vergangenheit zu stellen, in der auch sein Schulfreund Kux eine Rolle spielt. Und dann wird wieder eine Frau mit einem Golfschläger erschlagen. 

Mich haben das Cover und der Klappentext magisch angezogen. Nachdem ich dann die Leseprobe gelesen hatte war mir klar, dass ich das Buch unbedingt komplett lesen wollte. 
Der Schreibstil war ungewöhnlich und ich wollte wissen, ob und wie ich damit klar komme. 
Das Buch ist in viele kurze Kapitel unterteilt, was mich zum Weiterlesen anregte. Jedes zweite Kapitel wurde in Dialogen erzählt. Hier war das Besondere, dass die Dialoge nicht mit Anführungsstrichen gekennzeichnet und im herkömmlichen Stil mit Ergänzungen und Beschreibungen verfasst wurden, sondern jeder Satz ausschließlich mit einem Spiegelstrich dargestellt wurde. Dadurch wirkten die Dialoge sehr distanziert, ohne Gefühlsregungen. Daran habe ich mich zwar relativ gut gewöhnt, allerdings fehlte mir insgesamt doch die detaillierten Beschreibungen von Gefühlen und dem Drumherum bei einem Gespräch. Mir war das zu nüchtern und steril. 
Was ich sehr schade fand, war, dass ich recht früh wusste, was damals geschehen ist. Von da an war die Spannung, die anfangs vorhanden war, bei mir leider weg. Ich wollte zwar wissen, wie es weiter- bzw. ausgeht, aber ich war nicht mehr richtig gefesselt. Das war sehr schade, da ich die Grundidee wirklich klasse fand. 

Ein Thriller, der spannend und teils auch überraschend ist, mich jedoch nicht vollends überzeugen konnte. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 08.10.2018

Eher schwächer und vorhersehbar

Er will dein Herz (Ein Marina-Esposito-Thriller 7)
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Gemma Adderley will ihrem gewalttätigen Ehemann entkommen und mit ihrer Tochter ins Frauenhaus flüchten. Doch dort kommt sie nie an. Kurz darauf wird ihre Leiche entdeckt - mit herausgetrenntem Herz. Ihre ...

Gemma Adderley will ihrem gewalttätigen Ehemann entkommen und mit ihrer Tochter ins Frauenhaus flüchten. Doch dort kommt sie nie an. Kurz darauf wird ihre Leiche entdeckt - mit herausgetrenntem Herz. Ihre Tochter hat überlebt, ist aber schwer traumatisiert. Während DI Phil Brennan die Ermittlungen führt, nimmt seine Frau, die Polizei-Profilerin Marina Esposito, die Befragung des Mädchens vor. Denn nur mit Marinas Täterprofil gibt es eine Chance, den Täter zu schnappen. 

Dies ist bereits der siebte Band der Reihe um Marina Esposito. Grundsätzlich finde ich, dass diese Reihe absolut lesenswert und spannend ist, auch wenn es mal einen schwächeren Teil gibt - so wie diesen. 
Der Schreibstil war gut zu lesen, so dass ich gut ins Buch kam. Gut gefielen mir die vielen kurzen Kapitel, die mich zum Weiterlesen antrieben. Auch die verschiedenen Perspektiven, unter anderem auch vom Täter, fand ich sehr gelungen. 
Der Beginn war spannend. Doch diese anfängliche Spannung konnte sich bei mir nicht dauerhaft halten. Besonders in der Mitte gab es leider einige Längen. 
Die Idee fand ich sehr gut, doch die Umsetzung gefiel mir nicht so. Was mich am meisten gestört hat, war, dass ich ziemlich früh einen Verdacht bezüglich des Täters hatte und von diesem Verdacht auch nicht mehr abgebracht wurde, trotz weiterer Verdächtiger. Ganz schön enttäuscht war ich, als sich mein Verdacht am Ende dann auch noch bestätigte. Das war einfach zu vorhersehbar. Sowas erwarte ich nicht bei einem Thriller, sondern ich möchte am Ende überrascht werden. 
Auch empfand ich das Miteinander zwischen Phil und Marina zu viel. Das nahm mir einfach zu viel Raum ein, auch wenn die Spannungen zwischen den beiden nachvollziehbar waren. 

Ein eher schwächerer Teil dieser Reihe. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 03.10.2018

Scharfstellung

Scharfstellung
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In diesem Buch setzt sich die Autorin mit der Entwicklung der Sexualität auseinander. Als Paar- und Sexualtherapeutin kann sie die Veränderungen täglich in ihrer Praxis erleben. In der heutigen Zeit kann ...

In diesem Buch setzt sich die Autorin mit der Entwicklung der Sexualität auseinander. Als Paar- und Sexualtherapeutin kann sie die Veränderungen täglich in ihrer Praxis erleben. In der heutigen Zeit kann sich Jeder zu jeder Zeit aufgrund des Internets mit seinen Vorlieben beschäftigen und diese befriedigen, völlig losgelöst von einer Partnerschaft und Intimität. Dies bringt erhebliche Veränderungen in unserer Gesellschaft mit sich.

Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, da es von einer Therapeutin geschrieben wurde, die durch ihre Arbeit sicher tiefgehende Einblicke in die Sexualität vieler Menschen bekommt und dazu noch fachlich fundierte Aussagen treffen kann. Leider wurden meine Erwartungen nicht vollständig erfüllt. 
Positiv fand ich den Aufbau des Buches und das Inhaltsverzeichnis zu Beginn. So ist es möglich, sich gezielt einem Thema zu widmen, das einen besonders interessiert. Auch gab es einige Einblicke in das Privatleben der Autorin, die ich gerne aufgenommen habe.
Die einzelnen Themen dieses Buches umfassen zum Beispiel Masturbation, Pornos oder Sextoys, aber auch noch weitere interessante Themen. Viele Informationen, die ich hier gelesen habe, waren mir bekannt. Aber es waren auch einige Dinge dabei, die neu waren oder die mir nicht so detailliert bekannt waren.
Die Autorin erzählt von diesen diversen Themen, wird dabei jedoch teilweise subjektiv. Als Therapeutin hätte ich mir von ihr einen objektiven Blick auf diese Dinge gewünscht sowie eine Betrachtung beider Seiten. Denn nicht alles ist schlecht oder negativ geprägt, sondern hat auch seine Vorteile und guten Seiten. Auch hätte ich mir mehr Tiefgang bezüglich psychologischer Zusammenhänge gewünscht oder das Auseinandersetzen mit den geschlechtlichen Unterschieden. Für meinen Geschmack hätten es auch gerne viel mehr Beispiele aus ihrer Praxis sein dürfen.

Insgesamt fand ich das Buch interessant und an mancher Stelle auch amüsant oder erschreckend. Aber meine Erwartungen wurden nicht ganz erfüllt, so dass ich 3 von 5 Sternen vergebe.

Veröffentlicht am 18.09.2018

Konnte mich nicht ganz überzeugen

Königskinder
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Max und Tina sind in ihrem Auto auf einem Alpenpass eingeschneit und müssen die Nacht dort verbringen. Max nutzt die Zeit und erzählt Tina eine Geschichte, die sich genau dort in den Bergen zur Zeit der ...

Max und Tina sind in ihrem Auto auf einem Alpenpass eingeschneit und müssen die Nacht dort verbringen. Max nutzt die Zeit und erzählt Tina eine Geschichte, die sich genau dort in den Bergen zur Zeit der französischen Revolution ereignet hat. Es geht um den Knecht Jakob, der sich in die Bauerstochter Marie verliebt. Da Maries Vater der Meinung ist, Jakob sei nicht standesgemäß, muss dieser in den Kriegsdienst ziehen. Später wird er Hirte am Hof von Ludwig XVI. Doch seine Marie hat er nie vergessen. 

Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, da mir die Leseprobe richtig gut gefallen hat und ich den Humor zwischen Max und Tina sehr mochte. 
Der Aufbau der Geschichte gefiel mir sehr gut. Neben der Gegenwart mit Max und Tina, die mit ihrem Auto im Schnee festsitzen, erzählt Max eine Geschichte, die angeblich wahr sein soll und die ins 18. Jahrhundert führt. Diese Verwebungen von Gegenwart und Vergangenheit fand ich sehr gelungen, denn ich hatte stets Max und Tina im Auto vor Augen und wie Max die Geschichte erzählt. 
Beide Zeitschienen konnte ich hervorragend auseinanderhalten. Die Passagen um Jakob und Marie waren sprachlich der damaligen Zeit angepasst, während bei Max und Tina der heutige Umgangston herrschte. Zwischen der von Max erzählten Geschichte gab es dann immer wieder einen Blick auf Max und Tina und deren Gespräche, so wie es eben ist, wenn einer eine Geschichte erzählt und der andere ihn dann auch mal unterbricht oder etwas fragt. Ein sehr lebendiger und bildhafter Erzählstil. 
Was mir besonders gut gefiel, war das Miteinander von Max und Tina. Die beiden bilden eine tolle Einheit und sind wie geschaffen füreinander. Sie foppen sich auch gegenseitig und nehmen sich auf den Arm, ohne dass der andere beleidigt ist. Das gefiel mir einfach richtig gut, weil es sehr echt beschrieben wurde. Hier musste ich auch sehr häufig lachen. 
Auch den Teil um Jakob und Marie fand ich anfangs noch interessant und lesenswert. Recht bald hat mich dieser Teil dann jedoch verloren, weil es für meinen Geschmack zu langatmig wurde. Ich empfand es als zu ausschweifend und zu detailliert beschrieben, was Jakob alles durchmachte, bis er Marie wiedersah. Das hat mich dann einfach nicht mehr richtig gefesselt. 

Meine Erwartungen wurden leider nicht ganz erfüllt, so dass ich 3 von 5 Sternen vergebe.

Veröffentlicht am 15.09.2018

Der Schmetterling

Der Schmetterling
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An Heiligabend in Hudiksvall geschieht ein grausamer Mord: Henna öffnet dem Weihnachtsmann die Tür. Doch statt ihres Ehemannes, der die Kinder überraschen soll, ist es ihr Mörder, der sie im Beisein ihrer ...

An Heiligabend in Hudiksvall geschieht ein grausamer Mord: Henna öffnet dem Weihnachtsmann die Tür. Doch statt ihres Ehemannes, der die Kinder überraschen soll, ist es ihr Mörder, der sie im Beisein ihrer Kinder umbringt. Der Kriminalinspektor Johan Rokka ist gerade erst von Stockholm in seine Heimatstadt zurückgekehrt und übernimmt die Ermittlungen, die ihn in seine eigene Vergangenheit führen. 

Dieses Buch hat mich aufgrund des spannend-düsteren Covers und des ansprechenden Klappentextes sofort gereizt, so dass ich es unbedingt lesen musste. Meine Erwartungen bezüglich eines spannenden Krimis wurden jedoch nicht erfüllt. 
Der Beginn gefiel mir richtig gut, denn man erlebt die Ermordung von Henna hautnah mit. Das war sehr spannend und mir schwirrten sofort etliche Fragen im Kopf herum. Wer war der Mörder, den Henna wohl kannte und warum wirkte sie so entspannt, als wenn sie damit gerechnet hat? 
Die Spannung vom Beginn des Buches konnte sich bei mir jedoch leider nicht halten. Irgendwie hat die Geschichte mich dann verloren und ich habe ohne nennenswerte Spannung und Neugierde weitergelesen. Ich war einfach nicht richtig gefesselt. Ich wollte zwar wissen, wie alles zusammenhängt, aber wenn ich das Buch abgebrochen hätte, hätte es mich nicht besonders gestört. Dabei war der Plot an sich sehr interessant aufgebaut, denn es gab zwei Stränge bzw. Morde, deren Verbindung nicht klar war und die erst gegen Ende zusammengeführt wurden. Insofern gab es auch Möglichkeiten zum Rätseln. Was mir auch fehlte, war eine klare Linie, also der so genannte rote Faden. Da dieser fehlte, wirkte die Geschichte teilweise verworren auf mich. 
Bis auf Johan Rokka, den ich tendenziell sympathisch fand, waren mir die Personen nicht gut genug ausgearbeitet und blieben daher recht blass. Ich befürchte, dass ich sie schnell aus meinem Gedächtnis verloren habe. 

Meine Erwartungen an diesen Krimi wurden leider nicht komplett erfüllt, so dass ich nur 3 von 5 Sternen vergebe.