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Veröffentlicht am 26.02.2023

Herzschmerz in all seinen Facetten...

Morgen ist es vorbei
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Da mir die aktuelleren Romane der Autorin gefielen, wollte ich es mal mit einem älteren Werk probieren und griff nun zu den Stories, die es so etwas von in sich haben.

Die Kurzgeschichten sind mal sehr ...

Da mir die aktuelleren Romane der Autorin gefielen, wollte ich es mal mit einem älteren Werk probieren und griff nun zu den Stories, die es so etwas von in sich haben.

Die Kurzgeschichten sind mal sehr wenige Seiten lang, mal reichen sie über mehr als zwanzig Seiten und dennoch eint sie immer, dass es um Liebe und Herzschmerz geht.

Normalerweise werden Liebeskummer und Co immer recht romantisiert dargestellt und am Ende findet man dann doch das große Glück, man muss nur etwas Geduld haben. Kathrin Wessling beschreibt hingegen wie es wirklich ist: schmerzhaft, hart und meist ohne Happyend.

Da die Stories emotional schon so derbe berühren wie wenn man mit einer Rolle Stacheldraht gestreichelt wird, sollte man dieses Buch gewiss nicht direkt nach einer Trennung lesen, sondern eher wenn sich das Ganze etwas gesetzt hat und man mit dem Verarbeiten dazu bereits begonnen hat, denn sonst zieht einen das Geschilderte emotional sehr runter.

Gut gefallen hat mir zudem, dass nicht nur aus der Sicht einer Frau das Thema beleuchtet wird, sondern es Männern ganz genauso gehen kann und sie eben auch mal am Boden zerstört sein können. Das war sehr glaubhaft dargestellt.

Fazit: Liebe ist so viel mehr als eitel Sonnenschein und das zeigt dieser Band sehr intensiv. Gern spreche ich eine Empfehlung aus.

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Veröffentlicht am 22.02.2023

Die Ehe. Am Ende?

Ohne mich
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Bereits in der Verlagsvorschau ist mir dieser Titel aufgefallen, einfach weil er mich so sehr an mein eigenes Leben erinnert hat. Und kaum hatte ich zu lesen begonnen, entstand die enge Verbindung zwischen ...

Bereits in der Verlagsvorschau ist mir dieser Titel aufgefallen, einfach weil er mich so sehr an mein eigenes Leben erinnert hat. Und kaum hatte ich zu lesen begonnen, entstand die enge Verbindung zwischen dem Roman und mir.

In der Geschichte geht es um eine namenlose Ich- Erzählerin, Mitte 20 und frisch getrennt von ihrem Ehemann. Was macht das mit einem, wenn Träume platzen? Wie bewältigt man das? Langsam aber sicher beginnt der Verarbeitungsprozess und erste Erkenntnisse stellen sich ein.

Mir hat vor allem gefallen, dass der Roman aus der Perspektive der Millennials, zu denen ich selbst zähle, berichtet und ich fühlte mich enorm angesprochen. Beziehungen sind heute kein festes Band mehr wie noch von unserer Elterngeneration, sondern eher so flüchtig wie Nebel.

Amüsiert hat mich vor allem, dass sich in die Trennung jeder einmischt, obwohl es nur das Paar allein angeht. Genauso erging es mir auch. Am schlimmsten ist, dass jeder alles besser weiß, vor allem all diejenigen, die noch keine richtige Trennung erlebt haben.

Auch die Veränderungen, die man so vornimmt nach dem Ende einer Beziehung wie neue Frisur, sich ausleben, mal wieder etwas wagen, das hatte etwas sehr Authentisches.

Das Beste an der Geschichte sind aber die Bilder, die Esther Schüttpelz in den Kopf des Lesers pflanzt, beispielsweise dass Liebe eben das Ergebnis eines Hormons ist, was so schnell wie es da war wieder gehen kann

oder dass man als junger Mensch sich mit Überdruss und Gleichgültigkeit in etwas rein stürzt, nur um ein bisschen romantisches Theater zu spielen.

Interessant ist, dass der Ehemann fast über die ganze Geschichte hinweg keinen Namen trägt, sondern schlichtweg als "der Ehemann" tituliert wird. Ich konnte nach der Trennung meinen Mann auch nicht mehr mit seinem Vorname ansprechen, sondern bin ähnlich vorgegangen wie die Ich- Erzählerin.

Deutlich wird zudem, dass die dargestellte Generation mit den ihnen gegebenen Privilegien nicht umgehen kann und deswegen eher eine Art Luxusprobleme hat und keine wirklichen, die das Leben bedrohen.

Das Ende ist offen gehalten und der Leser kann für sich entscheiden, ob er den beiden eine zweite Chance gibt oder nicht.

Fazit: Unterhaltsam und berührend. Wer Generation Y besser verstehen will, der darf hier gerne zugreifen. Ich habe es sehr gern gelesen und empfehle es deswegen auch. Klasse!

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Veröffentlicht am 20.02.2023

Was verbirgt sich hinter der Fassade aller?

In blaukalter Tiefe
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Nachdem mir "Unter Wasser Nacht" von Frau Hauff schon richtig gut gefallen hatte, freute ich mich natürlich sehr auf diese Neuerscheinung und begann gespannt zu lesen. Ich hatte viel erwartet, aber das ...

Nachdem mir "Unter Wasser Nacht" von Frau Hauff schon richtig gut gefallen hatte, freute ich mich natürlich sehr auf diese Neuerscheinung und begann gespannt zu lesen. Ich hatte viel erwartet, aber das war dann doch nochmal einiges intensiver.

In der Geschichte geht es um Caroline und ihren Mann Andreas, die zusammen mit einem anderen Pärchen zu einem Segeltörn aufbrechen. Bereits vor Start der Tour merkt man, dass es in jedem Einzelnen der Teilnehmer brodelt. Selbst der Skipper hat etwas zu verbergen. Kann das gut gehen?

Bereits auf den ersten Seiten bekommt man dieses ungute Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Kennt ihr das, wenn euer Bauchgefühl euch vor etwas warnen will und ihr dies ignoriert? So fühlen sich die ersten Seiten an.

Zunächst einmal geht man als Leser recht neutral an die Figuren heran, doch mit der Zeit merkte zumindest ich, dass ich mich keinem so richtig nahe fühlte. Bis auf Tanja war jeder so enorm erstmal um sich selbst bedacht, dass die anderen schon beinahe unwichtig waren. Hauptsache selbst das Gesicht wahren. Und genau dieses Verhalten taucht immer mehr in unserer Gesellschaft generell auf. Zumindest hat mich das Gezeigte an diverse Kollegen und selbst Erlebtes erinnert. Mit so einem Verhalten kann ich nur schwer umgehen. Und ganz ehrlich: ich kann mir nichts Schlimmeres vorstellen als mit dem Vorgesetzten in den Urlaub zu müssen.

Von den Figuren haben mich am meisten Tanja und Skipper Eric interessiert, da sie mir noch am natürlichsten und emphatischsten erschienen sind. Sie denken wenigstens noch halbwegs für die anderen mit.

Je mehr man las, desto mehr traten die Geheimnisse eines jeden Einzelnen zum Vorschein und man konnte endlich hinter die Fassaden blicken, denn wirklich jeder der Protagonisten trägt eine Maske aus Schein vor sich her.

Auch wenn ein beobachtender Erzähler durch die Handlung führt, so sind wir je nach Kapitel bei einer Figur immer etwas näher dran, denn das Kapitel ist mit dem Namen des jeweils agierenden Charakters versehen.

Das Ende kommt dann mit einem richtigen Knaller daher und ich war sehr dankbar, dass das Rätsel noch gelöst wird.

Fazit: Ich glaube es spricht sehr dafür, wenn ich sage, dass ich dieses geniale Buch innerhalb eines Tages regelrecht weg inhaliert habe, oder? Klare Leseempfehlung! Spitzenklasse!

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Veröffentlicht am 18.02.2023

Es hätte so gut werden sollen...

Superbusen
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Aufgrund der Optik und des Klappentextes war ich hin und weg und wollte dieses Buch unbedingt haben. Und so begann ich zu lesen und wurde auch erstmal positiv überrascht, aber...

In der Geschichte geht ...

Aufgrund der Optik und des Klappentextes war ich hin und weg und wollte dieses Buch unbedingt haben. Und so begann ich zu lesen und wurde auch erstmal positiv überrascht, aber...

In der Geschichte geht es um Gisela, die von Berlin zurückkehrt nach Chemnitz, um dort endlich ihr Studium wiederaufzunehmen. Doch wo liegen die Prioritäten im Alltag? Genießt man das Leben, betrinkt sich und geht auf Demos, die schließlich auch wichtig sind oder widmet man sich nur dem Studium? Was bringt einen am Ende mehr?

Der Beginn des Romans las sich auch recht unterhaltsam und ich fühlte mich durchaus verstanden. Es werden Probleme junger Frauen, Feminismus und Co angesprochen und dass man sich als Frau viel mehr erkämpfen muss als die Männer. Auch die Beleuchtung von Chemnitz als Stadt, die nicht nur Negativpresse, sondern schlicht mehr zu bieten hat, gefiel mir.

Ab der Mitte des Buches kommt dann der für mich unverständliche Bruch und ich konnte der Geschichte nicht mehr wirklich folgen beziehungsweise hat es mich dann einfach nicht mehr fesseln können. Die Mädels sind als Band unter dem Namen "Superbusen" unterwegs. Die Konzertreisen waren für mich ehrlich gesagt dann nur noch belangloses Gesülze und die Handlung wurde immer platter.

Ich habe dann einfach nur das Ende herbeigesehnt, in der Hoffnung da kommt noch ein Highlight. Dies blieb jedoch aus.

Gisela hätte so viel Potential als Figur gehabt. Man hätte sich über Body Shaming, Misogynie und mehr an ihr im Besonderen abarbeiten können, denn ihr wird ja einiges zugemutet, aber das wird hier nur an der Oberfläche angerissen und nicht ausführlich geschildert. Das fand ich enorm schade und nahm den Reiz der Geschichte bedingungslos folgen zu wollen.

Fazit: Mehr Schein als Sein. Meine Erwartungen wurden nicht erfüllt und ich kann keine Empfehlung aussprechen. Wer es laut und schrill mag, für den könnte es vielleicht etwas sein, aber meine Hand würde ich dafür nicht ins Feuer legen.

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Veröffentlicht am 12.02.2023

Fremd und voller Wut...

Salomés Zorn
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Mir war vor Lektürestart schon klar, dass es sich um keine leichte Kost handelt, aber dass es dann so derb wird, das hatte ich nicht erwartet.

In der Geschichte geht es um Salomé, die nach einem Vorfall ...

Mir war vor Lektürestart schon klar, dass es sich um keine leichte Kost handelt, aber dass es dann so derb wird, das hatte ich nicht erwartet.

In der Geschichte geht es um Salomé, die nach einem Vorfall in eine Art Besserungsanstalt für junge Erwachsene muss. Was hat sie dahin gebracht? Und warum ist sie nur so voller Wut?

Diesen Roman liest man nicht mal eben nebenbei, denn er erfordert die volle Konzentration des Lesers, sofern er denn mitkommen möchte. Die Gegenwart im sogenannten Donut, der Besserungsanstalt, wechselt ohne Vorankündigung mit Vergangenem, Gefühlen, Träumen und Gedanken. Ist man nicht aufmerksam bei der Sache, so verliert man schnell den Faden.

Was Bekono dem Leser da schildert ist so hart und derb, dass es nur schwer zu ertragen ist. Man spürt in jeder Zeile wie gemein Mobbing und Diskriminierung sind und wie schwer sie das Leben der betroffenen Person machen. Immer nur wegsehen und sich wegducken wird die Situation auch nicht bessern.

Ich habe mich nicht wirklich durch die Lektüre gequält und dennoch fiel mir das Lesen alles andere als leicht, weil eben das Geschilderte einen hart trifft, berührt, verletzt und man es kaum glauben kann, wenn man so etwas selbst nicht erlebt hat.

Für meinen Geschmack kann ich nur jedem Interessierten dazu raten in einem ausgeglichenen und halbwegs guten emotionalen Zustand zu sein, um sich dem Buch zu widmen, da man sonst in den schwarzen Strudel hinabgezogen wird als Gewalt, Ablehnung und Angst.

Hervorheben möchte ich noch das ungewöhnliche Cover, welches zwar sehr unscheinbar daherkommt, aber beim näheren Betrachten so viel in einem auslöst. Sollte das Mädchen auf dem Cover aus dem Leben gekritzelt werden, wie es Salomé im täglichen Leben zu erfahren bekommt? Frei nach dem Motto: "Du bist hier nicht erwünscht."

Fazit: Wer verstehen möchte wie es sich anfühlt fremd und unerwünscht zu sein, der wird es hier erfahren. Emotional und nichts für Zartbesaitete. Gelungen!

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