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Veröffentlicht am 27.11.2017

Lustiges Buch mit speziellen Humor

Alles eine Frage der Sterne
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Alles eine Frage der Sterne ist ein Buch der Autorin Silvia Zucca. Es handelt von Alice, die ihre Liebe zur Astrologie findet, die dadurch ihr Leben auf den Kopf stellt.

Alice - über 30, Single und kinderlos ...

Alles eine Frage der Sterne ist ein Buch der Autorin Silvia Zucca. Es handelt von Alice, die ihre Liebe zur Astrologie findet, die dadurch ihr Leben auf den Kopf stellt.

Alice - über 30, Single und kinderlos - arbeitet bei einem Sender und lebt seit zwei Jahren in Trennung von ihrem Ex-Verlobten Carlos, der Heiratspläne mit seiner Neuen hat. An einem stressigen Arbeitstag lernt sie den Schauspieler Tio mit seiner Vorliebe für Astrologie und Sternzeichen kennen, der sogleich versucht sie bei der Partnersuche zu unterstützen.

Dadurch hat sie die Idee zu "Alles eine Frage der Sterne", was aber noch komplizierter wird durch den Intendanten Davide, ein Traum von einem Mann...

Die Geschichte wird aus Sicht von Alice erzählt. Jeder Kapitelanfang bzw. Abschnitt ist mit lustigen Anekdoten über die Sternzeichen sowie deren klischeehaften Charakterzügen gekennzeichnet.

Weiters sind die Überschriften der einzelnen Kapitel ebenso humorvoll. Darüber hinaus zeigt der Schreibstil der Autorin eine sehr lockere und fließende Art.

Außerdem kommt man schnell in das Buch hinein und stürzt von einem Lachanfall in den Nächsten. Durch diesen Erzählstil kann man sich einfach fallen lassen und das Buch genießen.

Leider war das Ende etwas schleppend und es hat sich durch ein ewiges hin und her ziemlich gezogen.

Fazit:
Alles eine Frage der Sterne ist ein sehr lustiges Buch mit speziellen Humor, der bei vielen sich Bauchweh-Alarm auslöst.
Ich kann das Buch jedem empfehlen, der auf Humor steht und der gerne Bücher von Sophie Kinsella liest. Es ist alles in allem ein nettes Buch für zwischen durch.


Alles eine Frage der Sterne erhält von mir 3 von 5 Blüten.
(Ein Dank den blanvalet-Verlag für das Rezensionsexemplar.)

Veröffentlicht am 27.11.2017

Dramatische und aktionsgeladene Liebesgeschichte im Mittelalter

Weil Schottlands Herz für die Freiheit schlägt
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Bettina Reiter ist eine österreichische Autorin, die vor allem Bücher im Genre History schreibt. Sie hat bereits mehrere Bücher veröffentlich und vor kurzem hat sie mir ein Rezensionsexemplar zu ihrem ...

Bettina Reiter ist eine österreichische Autorin, die vor allem Bücher im Genre History schreibt. Sie hat bereits mehrere Bücher veröffentlich und vor kurzem hat sie mir ein Rezensionsexemplar zu ihrem Buch „Weil Schottlands Herz für die Freiheit schlägt“ zukommen lassen. Die Geschichte dreht sich rund um Jodie, die im mittelalterlichen Schottland lebt.
Das Buch beginnt mit einem kurzen historischen Rückblick über das Jahr 1282 und den Freiheitskampf zwischen Schottland gegen England, welcher sehr aufschlussreich ist. Dann beginnt der Prolog, der direkt in das erste Kapitel übergeht. Dann folgt ein Zeitsprung 10 Jahre später – dieser Übergang ist meiner Meinung der Autorin extrem gut gelungen.
Aus mehreren verschiedenen Perspektiven wird in der dritten Person erzählt und die Handlung spielt in Schottland und England. Durch die vielen Blickwinkel gibt es mehrere individuelle Geschichten, die parallel nebeneinander ablaufen, aber eindeutig zusammengehören und fast sofort miteinander verwoben werden können.
Auffallend ist der rasanter und etwas schwulstiger Schreibstil der Autorin, die in dieser Geschichte eine eher gehoben mittelalterliche und etwas brutale Sprache vermischt mit modernen Elementen verwendet, welche aber für meinen Geschmack sehr passend für dieses Zeitalter ist. Weiters zeigt der Erzählstil mit seiner starken Fokussierung auf die Handlung eher maskuline Züge und Gefühle sowie Gedanken werden zwar angesprochen, aber das Geschehen und dessen Dialoge stehen im Vordergrund. Diese Erzählweise finde ich sehr authentisch gemacht.
Über weite Strecken gibt es dann trotzdem wieder eindeutig feminine Passagen, die sehr tiefgründig und erschütternd die Gefühle der Protagonisten offenbaren. Vor allem die Gedankenmonologe geben tiefgängige sowie zum Teil unergründliche Einblicke. Die Umrahmung der Szenen ist eher schlicht gehalten, aber dennoch feinfüllig eingesetzt.
Die vorherrschende Brutalität gibt einerseits Würze in den Lesefluss, andererseits auch Einblicke in historische Abläufe und Gepflogenheiten – vor allem bei der Rolle der Frau und deren (nicht vorhandenen) Rechte. Verzweiflung, Rache, Todesangst, Intrigen sowie Zurückweisung stehen Familienzugehörigkeit, Liebe und Freundschaft gegenüber, was die Geschichte sehr abwechslungsreich und niemals eintönig macht. Oft kommt es zu wahren und authentischen Gefühlsexplosionen.
Insgesamt gelingt der Einstieg relativ flott, man ist sofort neugierig und an die Geschichte gefesselt. Es wird sofort eine düstere und angespannte Grundstimmung erzeugt und man fiebert sofort vor allem mit der Hauptprotagonisten Jodie mit. Nichtsdestotrotz ist die Erzählung extrem unvorhersehbar im positiven Sinne.
Manchmal gibt es oft rudimentäre Übergänge, die aber entsprechend der Handlung sehr stimmig gehalten sind. Hier sollte es nur vielleicht besser gekennzeichnet werden aus wessen Perspektive gerade erzählt wird, da dies durch einen immer fortlaufenden Fließtext ohne Absätze fast nicht ersichtlich ist. Oft gibt es auch für mich persönlich etwas zu lange Gedankenmonologe, die sich etwas ziehen. Hintergrundinformationen sind gut, aber könnten eventuell kompakter verpackt werden.
Generell plätschert die Geschichte fortwährend dahin und bleibt dennoch stetig nervenzermürbend. Die Stimmung ist von Anfang bis Ende durchgehend angespannt und gewalthaltig, wodurch man an die Geschichte gefesselt wird. Man stellt ständig neue Spekulationen auf, manche erfüllen sich, manche werden widerlegt und in einem sehr unerwarteten, tränenreichen und extrem gelungenen Finale findet das Buch ein spektakuläres Ende.


Allmachtsphantasien

Fazit:
Weil Schottlands Herz für die Freiheit schlägt ist ein unerwartet emotionaler, ziemlich authentisch sowie brutaler Historyroman im mittelalterlichen Ambiente, der vor allem mit einer durchgehend angespannten Grundstimmung, einer nervenzermürbenden Handlung, durchgehend spannenden Wendungen sowie einem tränenreichen und gelungenen Finale auf ganzer Linie überzeugen konnte.
Ich kann das Buch jedem Fan von Historyroman sowie dramatischen und aktionsgeladenen Liebesgeschichte im Mittelalter empfehlen.

Weil Schottlands Herz für die Freiheit schlägt erhält von mir 4,5 von 5 Sternen.
(Ein Dank an Bettina Reiter für das Rezensionsexemplar.)

Veröffentlicht am 27.11.2017

Dramatische und aktionsgeladene Liebesgeschichte im Mittelalter

Weil Schottlands Herz für die Freiheit schlägt
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Bettina Reiter ist eine österreichische Autorin, die vor allem Bücher im Genre History schreibt. Sie hat bereits mehrere Bücher veröffentlich und vor kurzem hat sie mir ein Rezensionsexemplar zu ihrem ...

Bettina Reiter ist eine österreichische Autorin, die vor allem Bücher im Genre History schreibt. Sie hat bereits mehrere Bücher veröffentlich und vor kurzem hat sie mir ein Rezensionsexemplar zu ihrem Buch „Weil Schottlands Herz für die Freiheit schlägt“ zukommen lassen. Die Geschichte dreht sich rund um Jodie, die im mittelalterlichen Schottland lebt.
Das Buch beginnt mit einem kurzen historischen Rückblick über das Jahr 1282 und den Freiheitskampf zwischen Schottland gegen England, welcher sehr aufschlussreich ist. Dann beginnt der Prolog, der direkt in das erste Kapitel übergeht. Dann folgt ein Zeitsprung 10 Jahre später – dieser Übergang ist meiner Meinung der Autorin extrem gut gelungen.
Aus mehreren verschiedenen Perspektiven wird in der dritten Person erzählt und die Handlung spielt in Schottland und England. Durch die vielen Blickwinkel gibt es mehrere individuelle Geschichten, die parallel nebeneinander ablaufen, aber eindeutig zusammengehören und fast sofort miteinander verwoben werden können.
Auffallend ist der rasanter und etwas schwulstiger Schreibstil der Autorin, die in dieser Geschichte eine eher gehoben mittelalterliche und etwas brutale Sprache vermischt mit modernen Elementen verwendet, welche aber für meinen Geschmack sehr passend für dieses Zeitalter ist. Weiters zeigt der Erzählstil mit seiner starken Fokussierung auf die Handlung eher maskuline Züge und Gefühle sowie Gedanken werden zwar angesprochen, aber das Geschehen und dessen Dialoge stehen im Vordergrund. Diese Erzählweise finde ich sehr authentisch gemacht.
Über weite Strecken gibt es dann trotzdem wieder eindeutig feminine Passagen, die sehr tiefgründig und erschütternd die Gefühle der Protagonisten offenbaren. Vor allem die Gedankenmonologe geben tiefgängige sowie zum Teil unergründliche Einblicke. Die Umrahmung der Szenen ist eher schlicht gehalten, aber dennoch feinfüllig eingesetzt.
Die vorherrschende Brutalität gibt einerseits Würze in den Lesefluss, andererseits auch Einblicke in historische Abläufe und Gepflogenheiten – vor allem bei der Rolle der Frau und deren (nicht vorhandenen) Rechte. Verzweiflung, Rache, Todesangst, Intrigen sowie Zurückweisung stehen Familienzugehörigkeit, Liebe und Freundschaft gegenüber, was die Geschichte sehr abwechslungsreich und niemals eintönig macht. Oft kommt es zu wahren und authentischen Gefühlsexplosionen.
Insgesamt gelingt der Einstieg relativ flott, man ist sofort neugierig und an die Geschichte gefesselt. Es wird sofort eine düstere und angespannte Grundstimmung erzeugt und man fiebert sofort vor allem mit der Hauptprotagonisten Jodie mit. Nichtsdestotrotz ist die Erzählung extrem unvorhersehbar im positiven Sinne.
Manchmal gibt es oft rudimentäre Übergänge, die aber entsprechend der Handlung sehr stimmig gehalten sind. Hier sollte es nur vielleicht besser gekennzeichnet werden aus wessen Perspektive gerade erzählt wird, da dies durch einen immer fortlaufenden Fließtext ohne Absätze fast nicht ersichtlich ist. Oft gibt es auch für mich persönlich etwas zu lange Gedankenmonologe, die sich etwas ziehen. Hintergrundinformationen sind gut, aber könnten eventuell kompakter verpackt werden.
Generell plätschert die Geschichte fortwährend dahin und bleibt dennoch stetig nervenzermürbend. Die Stimmung ist von Anfang bis Ende durchgehend angespannt und gewalthaltig, wodurch man an die Geschichte gefesselt wird. Man stellt ständig neue Spekulationen auf, manche erfüllen sich, manche werden widerlegt und in einem sehr unerwarteten, tränenreichen und extrem gelungenen Finale findet das Buch ein spektakuläres Ende.


Allmachtsphantasien

Fazit:
Weil Schottlands Herz für die Freiheit schlägt ist ein unerwartet emotionaler, ziemlich authentisch sowie brutaler Historyroman im mittelalterlichen Ambiente, der vor allem mit einer durchgehend angespannten Grundstimmung, einer nervenzermürbenden Handlung, durchgehend spannenden Wendungen sowie einem tränenreichen und gelungenen Finale auf ganzer Linie überzeugen konnte.
Ich kann das Buch jedem Fan von Historyroman sowie dramatischen und aktionsgeladenen Liebesgeschichte im Mittelalter empfehlen.

Weil Schottlands Herz für die Freiheit schlägt erhält von mir 4,5 von 5 Sternen.
(Ein Dank an Bettina Reiter für das Rezensionsexemplar.)

Veröffentlicht am 23.11.2017

Ein toller, gelungener und würdiger Schluss für die märchenhafte und fantasievolle Unterwasser-Saga

Calypso (4). Hinter dem Horizont
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Fabiola Nonn ist eine Fantasyautorin, die vor allem für ihre Calypso-Reihe bekannt ist. Ich habe im Oktober sowie November Calypso (1) – Zwischen den Welten, Calypso (2) – Unter den Sternen sowie Calypso ...

Fabiola Nonn ist eine Fantasyautorin, die vor allem für ihre Calypso-Reihe bekannt ist. Ich habe im Oktober sowie November Calypso (1) – Zwischen den Welten, Calypso (2) – Unter den Sternen sowie Calypso (3) – Jenseits der Wellen verschlungen. Nun ist im Oktober der 4. und zugleich letzte Teil Calypso (4) - Hinter dem Horizont erschienen, der das Finale der Fantasy-Reihe rund um Noemi und ihre besonderen Kräfte bildet.

Die Handlung setzt direkt an das Ende von Band 3 an. Vor allem auffallend sind die treffenden Kapitelüberschriften, die jeden Abschnitt sehr gut zusammenfassend bzw. greifbar machen ohne zu viel zu verraten. Passend zum Fortschritt der Handlung ist die Grundstimmung wie bei allen Teilen noch düsterer und spannungsgeladener. In der Ich-Form aus Noemis Sicht wird das Geschehen geschildert.

Zum Schreibstil von Fabiola Nonn kann gesagt werden, dass er sehr fließend und vor allem im letzten Teil der Unterwasser-Saga noch rasanter ist. Man fliegt förmlich von Szene zu Szene, von Kapitel zu Kapitel, aber ohne dass es zu gewollt oder zu hektisch wirkt. Mit einer jugendlich gehaltenen Sprache, die aber dennoch anspruchsvoll gemacht ist, verzaubert die Autorin ihre Leser.

Auf starke Gefühle sowie tiefgründig Gedankengänge, der Hoffnung auf Frieden, Freundschaft sowie Ohnmachtsgefühle, Dunkelheit und Rachefantasien werden in diesem Band extrem fokussiert behandelt. Eine eindrucksvolle Szenengestaltung mit fantasievollen Metaphern sowie aktionsreiche, emotionale und extrem dicht ablaufende Szenen geben der Story die nötige Spannung und Finesse.

In die Erzählung kommt man sofort wieder hinein – vor allem durch Perspektive aus der Hauptprotagonistin. Von Beginn an wird Dramatik vermittelt, es knistert alles regelrecht vor Aufregung, weil man unbedingt wissen möchte, wie die Geschichte ausgeht. Vor allem, dass die Rebellion von neuem beginnt erzeugt durchaus eine starke Aktionskurve im Lesen. Alleine im ersten Kapitel gibt es schon so viele neue Erkenntnisse, dass man nur dunkel erahnen kann, wohin die Reise geht.

Insgesamt geht die Geschichte immer stetig voran und macht dem letzten Teil alle Ehre. Man kommt fast nie zur Ruhe, ist durchgehend angespannt. Es herrscht eine erhebliche Dynamik und die Spannungsbögen fallen kaum ab. Nur gegen Ende hin gibt es ein eher verhältnismäßig ruhiges Kapitel, das einerseits erschüttert und andererseits der Story etwas die Luft rausnimmt. Zusätzlich ist dies aber fast wie die Ruhe vor dem Sturm hätte nur meiner Meinung nach etwas anders in Szene gesetzt bzw. etwas kürzer gehalten werden können.

Nichtsdestotrotz ist das Ende einfach sagenhaft. Es ist ein sehr würdiger, aktionsgeladener, durch und durch emotionaler aber auch herzlicher Abschluss der Reihe rund um Calypso und Noemi.



Fazit:

Calypso (4) – Hinter dem Horizont konnte den Leser nochmals auf eine Achterbahnfahrt der Spannung und Emotionen schicken. Fabiola Nonn konnte mit ihrem finalen Band der Unterwassersage den Kampf gegen das Schicksal und Dunkelheit authentisch in Szene setzten. Außerdem wurde der Kampf um die Freiheit mit einer starken und sympathischen Protagonistin, einem rasanten Schreibstil sowie aktions- und spannungsgeladenen Handlungsfolgen gekonnt in Szene gesetzt.

Alles in allem ist Calypso (4) ein toller, gelungener und würdiger Schluss für die märchenhafte und fantasievolle Unterwasser-Saga.


Calypso (4) – Hinter dem Horizont erhält von mir 4,5 von 5 Sternen.

(Ein Dank an Fabiola Nonn und den digi:tales-Verlag für das Rezensionsexemplar.)

Veröffentlicht am 21.11.2017

Zutiefst emotionale und turbulente Liebesgeschichte

Viel mehr als nur Worte
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Nach dem Roman Die Weite deines Herzen ist nun Viel mehr als nur Worte von der aus Tirol in Österreich stammenden Autorin Melanie Horngacher als Taschenbuch erschienen. Die Autorin ist Autorin beim Forever ...

Nach dem Roman Die Weite deines Herzen ist nun Viel mehr als nur Worte von der aus Tirol in Österreich stammenden Autorin Melanie Horngacher als Taschenbuch erschienen. Die Autorin ist Autorin beim Forever by Ullstein Verlag und arbeitet hauptberuflich als Köchin und Konditorin. Ihre zweite Leidenschaft ist das Schreiben sowie die Musik.
Die Hauptprotagonistin Mia mit ihrem Sohn müssen ihr Leben nach dem Tod des Ehemannes wieder in den Griff bekommen. Die Geschichte herrlich gefühlvoll aus der Sicht der Mutter erzählt. Weiters eines Tages Jake, ein Freund ihres verstorbenen Mannes, vor der Tür. Auch aus seiner Perspektive wird abwechselnd in Ich-Form die Story geschildert.
Mia ist eine sympathische, chaotisch, auf schrullige Art humorvolle und zugleich bodenständige Mutter. Sie ist sehr emotional, eine wunderbare Mutter und muss sich gegen ihre eigensinnige und herrische Schwiegermutter zur wehrsetzen. Dies macht die junge Mutter auf sehr natürlich Weise. Jake hingegen ist etwas verschlossen, was seine Vergangenheit angeht. Zugleich ist er aber äußerst führsorglich, zuvorkommend, lebhaft und zugleich verzweifelt. Außerdem ist er loyal gegen über seinen Prinzipien, was in auf seine verschlossene Art und Weise einfach hinreißend macht.
Beide Charaktere ergänzen sich in ihrer Komplexität ebenso wie in ihrem Temperament. Durch die zwei Perspektiven lernt beide nach und nach kennen sowie auch ihre Vergangenheit und Beweggründe.
Melanie Horngacher schreibt sehr locker und erfrischend sowie sie hat einen herrlich satirischen Schreibstil. Ebenso ist dieser auch herzlich, tiefsinnig als auch leidenschaftlich impulsiv sowohl in der femininen als auch maskulinen Perspektive. Die Sprache ist fließend und fesselnd und die Autorin setzt viel auf Ironie und unterschwelligen Sarkasmus. Das alleine lässt einen oftmals schmunzeln.
Gedankenmonologe verlaufen oft über mehrere Seiten mit einer wundervollen Vielfalt an Emotionen und Gefühle werden mit einer Finesse erörtert, dass man sich selbst in das Geschehen mit einer Leichtigkeit hineinversetzen kann. Weiters strotzen die Emotionen vor Authentizität auf einer höheren Ebene, die mit viel Tiefgang und Leidenschaft beim Leser ankommen.
Darüber hinaus findet man in dem Buch Anekdoten, in die man sich sofort wiederfinden kann - sehr alltäglich aber zugleich anschaulich gemacht. Außerdem ist die Szenengestaltung mit fantastisch liebevollen Metaphern versehen, was es zu einem wunderbaren Leseerlebnis macht. Obgleich das stetige Gefühlschaos wie ein roter Faden sich durch die Erzählung zieht, strotz die Story nichtsdestotrotz vor Einfallsreichtum und Wärme.
Insgesamt ist der Einstieg durch die beiden Perspektiven schnell gegeben und sie machen auf ihre lockere und flockige Art sofort neugierig, wie auch der Klappentext. Schritt für Schritt lernt man beide kennen und lieben. Beharrlich wird es problematischer. Fließende ineinander übergehende Wechsel in den Szenen sind stetig vorhanden und oft wird im Wechsel ein zweiter Blick auf eine Situation gewährt, was der Geschichte eine hohe Wertigkeit liefert.
Kürzere Abschnitte zwischen den verschiedenen Blickwinkel finden sich super für den Leser an. Vor allem da es dadurch sehr komplex wird und es viele Eindrücke, Gedanken und Gefühle für eine Handlung gibt. Intrigen, Skandale und Missverständnisse runden vor allem das letzte Drittel sowie das wundervolle Ende ab. Auffallend sind die vielen „Bitte was?“-Momente, die den Leser durch und durch an seine nervlichen Grenzen bringt (im positiven Sinne).

Fazit:
Viele mehr als nur Worte ist eine herzliche und zutiefst emotionale Liebesgeschichte, die vor Wärme, Einfallsreichtum, Gefühlschaos und Leidenschaft strotzt. Die Autorin schafft es durch ihren herrlich satirischen und fesselnden Schreibstil die Tränen Drüsen der Leser zu drücken. Außerdem lässt sie die Lachfältchen wackeln und das Herz rumpelt von einer Emotion zur nächsten. Das Buch hat für mich sämtliche Erwartungen übertroffen.
Ich kann das Buch wirklich jedem ans Herz legen, der auf romantisch-turbulente und ebenso gefühlvolle Liebesromane steht.

Viel mehr als Worte erhält von mir 5 von 5 Sternen.
(Ein Dank an Melanie Horngacher und Netgalley.de für das Rezensionsexemplar.)