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Veröffentlicht am 07.10.2017

Magisch - Mystisch - Geheimnisvoll

Gestohlene Vergangenheit (Die Immergrün Saga 1)
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Die aus Deutschland stammende Autorin Sylvia Steele ist Studentin sowie Buchbloggerin. Vor allem ist sie aber Fantasy-Autorin beim Carlsen Impress Verlag und am 05.10.2017 sind der erste und zweite Band ...

Die aus Deutschland stammende Autorin Sylvia Steele ist Studentin sowie Buchbloggerin. Vor allem ist sie aber Fantasy-Autorin beim Carlsen Impress Verlag und am 05.10.2017 sind der erste und zweite Band ihrer Fantasy-Reihe „Die Immergrün Saga“ erschienen. Gestohlene Vergangenheit ist der Auftakt zu dieser Reihe und handelt von Alisha, ihrer Vergangenheit, Gegenwart sowie Zukunft.

Zu Beginn fällt auf, dass die Kapitel, wie fast immer beim Impress Verlag, wunderschön gestaltet sind. Die Abschnitte werden mit Namen gekennzeichnet um die jeweilige Perspektive der Person zu markieren, aus derer Sicht erzählt wird. Alisha und David sind die beiden Hauptprotagonisten und erzählen abwechselnd in der Ich-Form die Geschichte. Durch diese beiden Blickwinkel erhält man sehr früh Einsicht in die Weiten und Tiefen der Erzählung, wodurch man auch schnell zu spekulieren anfängt und zugleich neugierig bleibt.

Alisha, die weibliche Hauptfigur, ist teilweise verzweifelt, nach außen hin aber stark, innerlich zerbricht sie aber fast. Weiters kommt sie sehr gefühlvoll, isoliert, mit teils düsteren Gedanken, emotional aber stark rüber. David ähnelt ihr sehr mit seiner ehrlich offenen Art, doch er verbirgt etwas vor ihr und ihm umhüllt eine geheimnisvolle Aura. Dennoch ist er vor allem ihr gegenüber immer liebevoll und leidenschaftlich.

Beide Charaktere schließt man schnell ins Herz und man fiebert von Anfang bis Ende mit diesen hoch sympathischen Figuren mit. Auffallend ist, dass beide Figuren für sich im Laufe der Geschichte eine sehr starke und positive Entwicklung durchmachen, sie wachsen über sich hinaus und verändern sich wirklich zu ihrer besten Seite.

In der Geschichte gibt es passend zu den zwei Perspektiven zwei sich ähnelnde, aber sich dennoch differierende Schreibstile. Alishas Sicht wird locker fesselnd geschildert, mit einem femininen Touch und dadurch auch einen starken Fokus auf Gedanken und Gefühle. Davids Perspektive ist männlicher. eher auf die Handlungen bezogen, die Gefühle sind impulsiver und ebenso die Gedanken sind düsterer als bei dem weiblichen Gegenpart.

Sylvia Steele verwendet eine ausschmückende aber dennoch jugendliche und passend zum Alter der Protagonisten gewählte Sprache. Starke Gedankengänge, die authentisch, nachvollziehbar und tiefgründig sind, scheinen dennoch auch subtil wie bei einem Teenager. Gefühle werden innig und ausführlich schillernd beschrieben. Es herrscht stets eine innere Zerrissenheit, Gefühlsschwankungen und ein stetiges Auf und Ab.

Sagenhafte und sowohl magische Umrahmung der Handlungen und Szenen werden liebevoll detailliert erläutert durch Metaphern aus dem alltäglichen Leben, sowie mit faszinierenden Menschenbeschreibungen und Charakterbildungen. Situationen sowie die Umgebung werden mit so realistischen Formulierungen umschrieben, dass man fast glaubt dort zu sein.

Bedeutende Momente werden auf höchster Ebene in Szene gesetzt sowie durch Ironie auch aufgelockert. Die Autorin verwendet gerne kurze Statements nach längeren Absätzen, die das Geschriebene sinnvoll auf den Punkt bringen, was für mich ein sehr gutes Stilmittel ist, dass sie eindrucksvoll einsetzt. Dadurch kreiert sie auch magische Momente, die oft auch ein sexuelles Knistern und pure Leidenschaft enthalten.

Ein prägendes Ereignis wird als Einstieg in die Erzählung gewählt, wodurch man sich schnell mit der Protagonistin sowie dem männlichen Hauptcharakter identifizieren und hineinfühlen kann. Dadurch findet man problemlos und einfach in die Geschichte rein. Das ganze Buch ist ein Auf und Ab von Spannung und Entspannung. Die Geschichte scheint unvergleichlich unvorhersehbar, man ist neugierig, aufgeregt sowie gespannt und das die ganze Zeit.

Schließlich war das Ende so nervenzerreißend und mein Herz hat vor Schreck ein paar Mal aufgehört zu schlagen. Die Autorin hat passend zu dem Auftakt der Reihe ein offenes Ende mit wichtigen und auch teils unerwarteten Enthüllung gewählt und man fiebert schon auf den 2. Band zu.

Fazit:
Gestohlene Vergangenheit – Die Immergrün Saga 1 ist ein durch und durch spannender, magischer und hoch fantasievoller Roman über zwei Liebende, die sich durch eine Geschichte mit viel Trauer, Freundschaft, Liebe, Leidenschaft sowie Intrigen kämpfen. Das Buch sowie die Autorin konnten mit einem fesselnden und sagenhaft ausdrucksstarken Schreibstil, unerwarteten Wendungen sowie einer hoch dramatischen Geschichte auf der ganzen Linie überzeugen.
Dieses Buch ist eine absolute Kaufempfehlung für jeden Fantasyliebhaber, der bei einer Geschichte auf übernatürliche und magische Phänomene, tollen Fantasieelementen und einer traumhaften, mystischen und geheimnisvollen Fantasiewelt Wert legt.

Gestohlene Vergangenheit erhält von mir 5 von 5 Sternen.
(Ein Dank an den Impress-Verlag für das Rezensionsexemplar.)

Veröffentlicht am 04.10.2017

Schillerndes und spannendes Unterwasserabenteuer

Calypso (1). Zwischen den Welten
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Fabiola Nonn, geboren 1989, ist Kunsttherapeutin und schreibt neben ihrem Beruf Kinder- und Jugendbücher. Bereits ihr erstes Bilderbuch „Die Geschichte von Carl Mops“ wurde in verschiedene Sprachen übersetzt ...

Fabiola Nonn, geboren 1989, ist Kunsttherapeutin und schreibt neben ihrem Beruf Kinder- und Jugendbücher. Bereits ihr erstes Bilderbuch „Die Geschichte von Carl Mops“ wurde in verschiedene Sprachen übersetzt und für den Deutsch-Französischen Jugendliteraturpreis nominiert. Die Autorin lebt und arbeitet in Stuttgart sowie hat ein ganze Fantasy-Reihe über eine Unterwasserwelt verfasst. Heute stelle ich auch den ersten Band „Calypso 1 – Zwischen den Welten“ näher vor.

Calypso ist eine Unterwasserwelt und Stadt unter dem Meer. Die Geschichte spielt zu einem großen Teil an diesem Ort, doch auch andere faszinierende Welten werden in diesem Roman von Fabiola Nonn bereist. Um den Überblick zu wahren, gibt es herrlich mehrdeutige Überschriften für die Abschnitte. Insgesamt herrscht jedoch eine düstere Grundstimmung in dieser schillernd schönen Unterwasserwelt.

Erzählt wird in der Ich-Form aus Noemis Sicht. Noemi als Hauptprotagonistin kommt sehr wortgewandt, angepasst, neugierig forschend, hoffnungsvoll und irgendwie anders herüber. Sie trirft auf Ahsek der ein Ondine (ein Fantasiewesen) ist, der neugierig, mutig sowie offen ist. Auf ihrem Abenteuer in der Fantasiewelt trifft sie auf den verantwortungsvollen und frechen Jonaz, der sich durch seinen liebevollen, ehrlichen Charakter auszeichnet und der anders als sein Onkel nicht dem Wahn verfallen und unberechenbar geworden ist. Alles in allem eine bunte und erfrischende Mischung an Temperamenten und Charakterzügen.

Wundervoll authentische Schilderunger der Botanik und Unterwasserstadt führen den Leser in die wunderschöne Fantasiewelt in Calypso ein. Spektakuläre Aktionszenen wechseln sich mit tiefsinnigen und leidenschaftlichen Gefühlen sowie anregende und authentische Gedankenwelten ab. Tatsächlich setzt die Autorin auf Emotionen wie starker Selbstzweifel, Neugier, und innere Zerrissenheit, die sich einen Kampf mit einer dramatischen Handlung liefern. Fantasievolle surreale Erscheinungen sind stimmig mit dem fließend fesselnden Schreibstil.

Die Einführung in die Erzählung geschieht nach und nach durch wirksame Erklärungen der Welt. Dann kommen aber schnell das Abenteuer und sogleich die Spannung. Eine unerwartete Wendung trifft die nächste und Aufregung kommt nach kurzer Erholung. Vor allem überzeugen konnte das spektakuläre und zugleich tolle Ende, dass zwar diesen Band in sich geschlossen hält, aber trotzdem Spielraum für die Folgebände gibt.

Fazit:
Calypso 1 – Zwischen den Welten ist ein erfrischend fantasievoller und aktionsgeladener Fantasyroman in einer schillernden Unterwasserwelt mit herrlich differierenden Charakteren, leidenschaftlichen Gefühlen, unerwarteten Wendungen und einem spektakulären.
Fabiola Nonn konnte vor allem mit ihrer schillernden Fantasiewelt, dem dazugehörigen Fantasiewesen sowie einer schön durchdachten Geschichte dem Leser überzeugen und sind somit ein Muss für jeden Fantasiefan.

Calypso 1 – Zwischen den Welten erhält von mir 4,5 von 5 Sternen.
(Ein Dank an Fabiola Nonn für das Rezensionsexemplar.)

Veröffentlicht am 28.09.2017

Fantasieabenteuer in der traumhaften Kulisse von Island

Iceland Tales 1: Wächterin der geheimen Quelle
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Jana Goldbach ist Mediengestalterin und Bürokauffrau. Neben dem Schreiben ist ihre zweite Leidenschaft das Zeichen. Vor allem am Strand sucht sie Inspiration, auch für ihre Bücher. Mit Iceland Tales 1: ...

Jana Goldbach ist Mediengestalterin und Bürokauffrau. Neben dem Schreiben ist ihre zweite Leidenschaft das Zeichen. Vor allem am Strand sucht sie Inspiration, auch für ihre Bücher. Mit Iceland Tales 1: Wächterin der geheimen Quelle hat sie den Auftakt einer Fantasy-Reihe geschaffen, bei der Hannah in Island sich auf den Weg ihrer Wurzeln bewegt.

Hannah erfährt von heut auf morgen, dass ihre Großmutter in Island verstorben ist und dass ihre Eltern beschließen ihr Haus dort zu übernehmen. Sie muss von Florida auswandern und ein neues Leben im kühlen Norden beginnen. Ihr Nachbar Kristjan zeigt ihr zuerst freundschaftlich die Insel, doch er hat etwas zu verbergen. Auch ihr Klassenkamerad Jarek hat ein Geheimnis, dass sie aber bald ergründet…

In der Ich-Form aus der Perspektive von Hannah wird die Geschichte erzählt. Die Geschichte ist in zwei Teil aufgeteilt, wobei der erste Abschnitt in Florida und mit dem Umzug nach Island beginnt. Als zweiter und größerer Abschnitt werden Geheimnisse gelüftet und Hannah beginnt ihr turbulentes Leben auf der Insel. Auffallend sind Überschriften und Abschnitte, welche durch glasklare Statements angerissen werden. Man erahnt fast schon was passieren wird, aber ganz so offensichtlich sind sie dann gottseidank doch nicht immer.

Hannah als Hauptprotagonistin ist vor allem zu Beginn eher oberflächlich nach außen hin, aber innerlich sehr emotional und leidenschaftlich. Vor allem in Island zeigt sich dann ihre liebe zu Stränden und sie ist teilweise etwas naiv aber dennoch auf ihre Art vernünftig sowie durch und durch sarkastisch. Kristjan scheint sehr hilfsbereit, etwas frech aber dennoch charmant und lebensfroh, doch irgendwie umgibt ihn eine geheimnisvolle Aura. Auch Jarek hat etwas Geheimnisvolles an sich, er ist aber mehr freundlich, zuvorkommend und einfühlsam.

Zum Schreibstil kann man sagen, dass er sehr anschaulich und detailliert rüberkommt, aber dennoch auf seine Art fließend sowie etwas anstrengend wird durch die überschwänglichen Schilderungen. Ein Metaphern reiche Szenengestaltung mit fantasiereichen, zauberhaften und wundervollen Elementen vermischen sich mit einer etwas schwülstigen, aber dennoch jugendlichen und offenen Sprache. Vor allem Landschaft und Umgebung werden bedeutungsschwer erläutert.

Zu Beginn ist der Erzählstil eher auf die Handlung und Szenendetails fokussiert, es gibt weniger Gedanken und Gefühle und wenn sie vorkommen, dann eher schlicht aber stimmig. Im Laufe der Geschichte kommen aber zahlreiche starke Monologe mit rhetorischen Fragen und Erläuterungen vor. Gefühle werden teils unterschwellig vermittelt, aber kommen dann auch wieder explosiv und energisch hervor.

Eindrucksvolle Fantasiewesen wie Elfen und Feen verknüpfen sich mit Einblicke in die isländische Landschaft, Kultur und Tradition sowie deren Sprache. Die Erzählung kommt dadurch etwas langsam in Gang, da es oft einen Reiseführe für Island gleicht. Es dauert ein wenig bis Spannung auf kommt, doch dann fesselt sie einen über einige Seiten.

Trotzdem geschehen auch ungewöhnliche Dinge sowie heimliche übernatürliche Begegnungen und man wird wieder neugierig. Für meinen Geschmack könnte die Handlung trotzdem fast ein bisschen schneller gehen, da sonst zu schnell die Luft raus ist. Ab der Mitte geht es dann richtig los und bis zum sehr offen gehaltenen Ende, wie für einen Auftakt üblich, werden viele Spekulationen aufgestellt und die Fantasie wird angeregt für die Fortsetzung.

Fazit:
Iceland Tales 1 ist ein schöner und von Metaphern angereicherter Auftakt der Fantasyreihe. Vernunft, Irrationalität, Verzweiflung und Heimatverbundenheit treffen auf viel Sarkasmus, Ironie und Charme sowie leichten Humor, welche sich mit einem offenen Ende, einer traumhaften Landschaft sowie übernatürlichen Begegnungen und Fantasiewesen verschmelzen.
Für jeden Fantasyfan sowie jeder, der schon einmal wissen wollte, wie schön Island ist, ist dieses Buch ein Muss.

Island Tales 1: Wächterin der geheimen Quelle erhält von mir 3 von 5 Sternen.

(Ein Dank an Netgalley.de für das Rezensionsexemplar.)

Veröffentlicht am 26.09.2017

Eine fantasievolle und magische Märchenadaption

Königsblau
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Die Autorin Julia Zieschang war schon immer ein Bücherwurm und vor allem Märchenbücher haben es ihr in ihrer Kindheit angetan. Heute liebt sie am liebsten Bücher aus dem Romantasy-Genre. Ihre zweite große ...

Die Autorin Julia Zieschang war schon immer ein Bücherwurm und vor allem Märchenbücher haben es ihr in ihrer Kindheit angetan. Heute liebt sie am liebsten Bücher aus dem Romantasy-Genre. Ihre zweite große Leidenschaft ist das Fotografieren. Mit Königsblau einem Fantasy-Roman mit vielen Märchenelementen hat sie sich wieder eine neue Geschichte rund um die beiden jungen Frauen Rosalie und Claire geschaffen.

Zu allererst beginnt das Buch mit einem Gedicht über Märchen. Es scheint fast wie ein Rätsel oder eine Prophezeiung, was eindeutig den Leser neugierig auf die Erzählung macht. Insgesamt ist die Kapitelgestaltung sehr schön und die „Übertexte“ scheinen scheinbar aus Märchentexten zu stammen und dienen als eine Art Zusammenfassung, ein Gedankenanstoß und/oder Anreiz für Spekulationen.

Es wird die Handlung in der dritten Person geschildert. Rosalie und Claire erzählen abwechselnd in sich verändernden Szenen und parallel ablaufenden Geschichten ihre jeweilige Perspektive ihres Erlebten. Mit der Zeit verweben diese beiden Stories zu einer, doch die beiden Blickwinkel bleiben erhalten. Die Autorin hat hier ein hervorragendes Schreibmittel gewählt.

Zu den Figuren kann man sagen, dass Rosalie und Claire sich beide sehr ähnlich sich und sich dennoch stark in ihren Geschichten entwickeln sowie über sich hinauswachsen. Rosalie ist trotzig und neugierig, doch auch verzweifelt und verängstigt. Bluebeard (übersetzt Blaubart) bildet das Paradebeispiel eines Bösewichtes: er strotzt vor einem Wahn, dem er verfallen ist, ist gefühlskalt und unnachgiebig in seinem Glauben. Claire hingegen ist ähnlich zerbrechlich wie Rosalie, aber dennoch auf ihre Weise mutig und leidenschaftlich. Ric spielt den Gegenpart von Bluebeard und ist wie ein wahrer Prinz (obwohl er keiner ist) tapfer, mutig und von Grund auf ehrlich sowie offen zu seinen Mitmenschen.

Eigentlich scheint dieses Märchen eine Märchenadaption von „König Blaubart“ zu sein, doch meiner Meinung finden sich mehrere abgeänderte Versionen von Märchen in dieser Geschichte wieder. Bei Rosalie kommt es mir vor, als wäre es eine negative Version von Aschenbrödel. Bei Clair ist es eine abgeänderte Form von Schneewittchen. Bei Ric könnte man sogar ein wenig auf Dornröschen tippen. Ich finde, dass Julie Zieschang hier eine herrlich bunte Mischung geschaffen hat und diese auf sehr authentische Weise mit einander verwoben hat.

Im Allgemeinen besitzt die Autorin ein fließend lockere, jugendlich einfache aber märchenhafte Sprache, was sich ebenso in ihrem fesselnden Schreibstil wiederfindet.

Eine fantasievolle Szenengestaltung mit einer schlichten Handlung, die aber dadurch nicht weniger spannend beschrieben ist, ziehen den Lesen in seinen Bann. Vor allem die Figuren und deren Umgebung werden definiert und sinngemäß sowie malerisch beschrieben. Gefühle werden leidenschaftlich und anmutig mit viel Chaos, Verzweiflung, Knistern sowie Herzblut eingesetzt. Gedanken treten authentisch, faszinierend realistisch auf und die Fantasiewesen scheinen wie gezeichnet.

Man landet durch den Einstieg mitten in der Handlung und Szene. Man braucht kurz um sich einzufühlen, aber dies gelingt ziemlich schnell. Danach setzt die zweite parallele Geschichte ein, in die man sich ebenso locker hineinversetzten kann. Zuerst plätschern beide Stories nebeneinander dahin, aber schon bald erkennt man deren Beziehung zueinander und man liest gespannt weiter. Vor allem bis zum Ende verschmelzen beide Geschichten zu einer Einheit. Die Dramatik steigt, einzelne Tränen fließen und das Ende ist, wie es sich für ein richtiges Märchen gehört. Ich bin wirklich sprachlos über dieses Buch, aber absolut im positiven Sinne.

Fazit:
Königsblau ist eine herrlich spannende, malerisch gestaltete und liebevolle Märchenadaption und Fantasy-Jugendbuch. Mehrere Märchen, eine stetig steigende Dramatik, zwei individuelle aber dennoch verwobene Geschichten sowie starke Figurenentwicklung und eine authentische Szenengestaltung überzeugen den Leser mehr als einmal.
Ich kann das Buch nur jedem Märchenfan sowie Fantasyliebhaber an Herz legen, der gerne herzberührende und zugleich atemraubende Geschichten liest.

Königsblau erhält von mir 5 von 5 Sternen.

(Ein Dank an Netgalley.de für das Rezensionsexemplar.)

Veröffentlicht am 23.09.2017

Liebevoll - Interaktiv - Lustig

10 Tage in Vancouver - Jahre später / 10 Tage in Vancouver
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Jutie Getzler ist eine in Deutschland geborene Autorin, die eigentlich als chemisch-technische Assistentin sowie Yoga- &Pilates-Trainerin arbeitet. Sie hat vor zwei Jahren ihr Buch 10 Tage in Vancouver ...

Jutie Getzler ist eine in Deutschland geborene Autorin, die eigentlich als chemisch-technische Assistentin sowie Yoga- &Pilates-Trainerin arbeitet. Sie hat vor zwei Jahren ihr Buch 10 Tage in Vancouver veröffentlich, welcher ein interaktiver Liebesroman mit drei möglichen Geschichten darstellt und sich rund um die Singledame Lara dreht.

Zu aller erst fällt auf, dass der Klappentext etwas sehr lang ist und fast zu viel verratet. Das man drei mögliche Geschichten haben kann, muss in meinen Augen nicht vor erwähnt werden, da dadurch der Überraschungseffekt etwas verloren geht. Dennoch finde ich die Idee mit einer Wahlmöglichkeit für eine von drei Geschichten wirklich fantastisch. Ich habe mich im Laufe der Geschichte für die zweite Variante entschieden (Warum könnt ihr nur herausfinden, wenn ihr das Buch selber lest! Also findet es heraus!).

Die einzelnen Abschnitte sind mit Zeitangaben versehen, damit man weiß, wie viele Tage (insgesamt 10) noch von Laras Urlaub übrig sind. Aus der Perspektive von Lara wird in der Ich-Form erzählt. Dadurch gelingt vor allem der Einstieg sehr schnell und locker, vor allem da Laras sonniges und fröhliches Gemüt den Leser sofort in ihren Bann schlägt sowie ihre leicht naive und teils träumerische Art auf Anhieb sympathisch wirkt.

Weiter spricht Lara bei manchen Themen sicherlich jeden aus der Seele mit ihrer herrlich emotional erheiternden sowie erfrischenden Art. Lou, Laras Gegenpart in der zweiten Geschichte, ist offen, ehrlich, charmant sowie vertrauensselig, aber durch und durch unsicher was Frauen angeht. Vor allem die Einblicke in seine Vergangenheit geben viel Aufschluss und lassen Lou schnell in das Herz des Lesers fliegen.

Ein herrlich lockerer und erfrischend humorvoller Schreibstil zeichnet Jutie Getzler aus. Sie schafft es mit ihrem fesselnden und fließenden Erzählstil einen großen Fokus auf Gedanken und Gefühle zurichten, erst danach kommt die Handlung und Szenenbeschreibung. Die Autorin verwendet eine einfache fast jugendlich moderne Sprache. Viele rhetorische Fragen bzw. Fragen, dessen Antwort man nicht kennen kann werden als Stilmittel gekonnt eingesetzt und regen zum Nachdenken an.

Tolle und nicht enden wollende aber nie langweilig werdende Gedankenmonologe sowie Einblicke in die Emotionen mit viel Leidenschaft, Ironie, Sarkasmus sowie Komik und natürlich einer tiefgängigen Botschaft wechseln sich mit einer starken Introspektion der Protagonistin ab. Außerdem setzt die Autorin auf anekdotenreiche Metaphern und man fühlt die innere Zerrissenheit, die Gefühlsachterbahnen sowie emotionale Ausbrüche und Illusionen.

Darüber hinaus schafft es Jutie Getzler, dass man sich den Bauch bei lustigen Kommentaren halten muss sowie das oft herrschende Skurrile und Surreale lassen einen nur den Kopf schütteln. Ein rapider aber dennoch leichter Einstieg deckt sich mit dem Charakter der Hauptfigur, da dieses Erzähltempo sich mit dem Temperament der Protagonistin deckt.

Der Entscheidungspunkt mit der Frage, was würde man selbst tun würde, finde ich super gemacht, und ich wusste zuerst wirklich nicht, welche Option ich wählen sollte. Je nach Wahl landet man dann in einer von drei möglichen Erzählversionen. Außerdem fällt auf, dass die Szenenwechsel schön stimmig und galant gesetzt wurden und man fliegt förmlich durch die Seiten. Am Schluss platzt dann letztendlich die Bombe und das Ende ist ja mehr als „fies“ und offen, aber trotzdem so gut gemacht.

Fazit:
10 Tage in Vancouver ist ein hochwertiger und liebevoll umgesetzter Liebesroman mit Interaktion seitens des Lesers. Man durchlebt Laras Geschichte in einer von drei möglichen Geschichten, fliegt durch die Seiten, hält sich den Bauch vor Lachen und schüttelt manchmal den Kopf vor surrealen Ansichten der Hauptprotagonisten sowie derer rhetorischen Fragen und Gedankenmonologen.
Jedem Fan von Liebesroman mit vielen Up and Downs kann ich diesen interaktiven Roman nur ans Herz legen.


10 Tage in Vancouver erhält von mir 5 von 5 Sternen.

(Ein Dank an den Bookshouse-Verlag für das Rezensionsexemplar.)