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Veröffentlicht am 06.08.2017

Fulminanter und fantasievoller Auftakt eines Engels

Erwachen
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Anna Donig schrieb in ihrer Jugend gerne zum Zeitvertreib, doch ziemlich schnell fand sie ihre Liebe zum Lesen sowie ihre Leidenschaft zum Schreiben. Erwachen – Saga der Mondlilie ist der erste Teil der ...

Anna Donig schrieb in ihrer Jugend gerne zum Zeitvertreib, doch ziemlich schnell fand sie ihre Liebe zum Lesen sowie ihre Leidenschaft zum Schreiben. Erwachen – Saga der Mondlilie ist der erste Teil der Reihe und handelt von Neila und Raphael.

Neila ist kurz vor ihrem 17. Geburtstag auf einmal Vollwaise. Sie kommt zur Familie ihres Onkels und erfährt dort, dass sie ein Engel ist. Doch dies ist nur das geringste Problem, denn durch ihre Eltern muss sie noch ein weiters Geheimnis hüten. Der junge Engel Raphael verdreht ihr noch zusätzlich den Kopf, dass sie beide drohen die Gefahren um sie zu übersehen…

Die Geschichte beginnt mit einem Prolog und wird in der dritten Person abwechselnd aus Neilas und Raphaels Perspektive erzählt. Durch den Vorspann sowie das erste Kapitel kommt man relativ flott und unbeschwert in die Geschichte hinein.

Zu den Figuren kann man sagen, dass Neila sehr unschuldig und unscheinbar rüberkommt, dabei ist sie aber stolz und stark sowie ziemlich komisch. Raphael hingegen kommt nach außen hin mutig und souverän an, doch innerlich ist er zusätzlich noch sehr leidenschaftlich und verletzlich. Beide Charaktere ergänzen sich ganz gut durch ihre vielfältige Persönlichkeit.

Weiters zeigen sich diese in den unterschiedlichen Schreibstilen: Der eine ist mehr weiblich, der andere mehr weiblich. Dennoch sind beide auf ihre Art ähnlich erläutert, vor allem die Gedanken und Gefühle, doch deferieren sie in Tiefe und Ausdruck.

Insgesamt ist die Erzählung in einer jugendlichen Sprache passend zu den jungen Protagonisten verfasst. Anna Donig brilliert mit viel Situationskomik, wodurch man schön und angenehm in die Geschichte hineinkommt. Auch der fließende und fesselnde Schreibstil zieht einem gleich zu Beginn in seinen Bann.

Die Szenenbeschreibungen sind sehr anschaulich, detailliert und liebevoll angelegt. Darüber hinaus ist die Handlung gut geschildert mittels stimmigen Dialogen und die Szenen wirken zu keiner Zeit überladen. Gefühle werden tiefsinnig mit viel Leidenschaft und Herzblut sowie sehnsüchtigen und verzweifelten Gedanken untermalt. Man spürt jede Emotion in sich drinnen, kann die Handlungen und Gedanken nachvollziehen.

Ablaufen tut die Geschichte mit ständigen und unerwarteten Auflösungen der Szenen. Die Wendungen sind stimmig, nur in der Mitte zieht sich die Handlung etwas. Vor allem ein fulminantes und langes Finale, das mit seiner Ideenvielfalt und Fantasie sowie Dramatik und dem offen gehaltenen Schluss den Leser überrascht, konnte mehr als überzeugen konnte und lässt auf eine ebenso spannende Fortsetzung hoffen.

Fazit:

Erwachen – Saga der Mondlilie ist ein fulminanter und dramatischer Auftakt der Reihe und konnte mit viel Fantasie, Leidenschaft, Situationskomik sowie einer in sich nervenraubenden Geschichte vor allem am Ende überzeugen.

Dieses Buch bzw. diese Reihe kann ich jedem empfehlen, der gerne Bücher über Engel oder der jugendliche Fantasiebücher verschlingt.


Erwachen – Saga der Mondlilie 1 erhält von mir 4,5 von 5 Sternen.

(Ein Dank an Anna Donig für das Rezensionsexemplar.)

Veröffentlicht am 03.08.2017

Fantasievoller und individueller dritter Teil

Sonnenschwinge - Die Nacht der Elemente 3
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Von der in Deutschland lebenden Autorin Lia Haycraft habe ich zwei Bücher gelesen und verschlungen. Sie sind von der Nacht der Elemente-Reihe, wo der erste Roman „Mondtochter“ bereits vor 4 Jahren veröffentlicht ...

Von der in Deutschland lebenden Autorin Lia Haycraft habe ich zwei Bücher gelesen und verschlungen. Sie sind von der Nacht der Elemente-Reihe, wo der erste Roman „Mondtochter“ bereits vor 4 Jahren veröffentlicht wurde. Vor kurzem ist der vierte Band erschienen und heute gibt es eine Rezension zum dritten Teil – Sonnenschwinge.

Sotai ist eine Arantai die auf Axikon lebt. Doch durch einen glücklicken Zufall trifft sie auf Ruben, der ein Mensch ist und von der Erde stammt. Irgendwie muss sie es schaffen, in wieder dort zurückzubringen, ohne dass es jemand merkt. Allerdings ist nicht nur Sotai sehr von Ruben angetan und es bahnt sich eine prickelnde Geschichte an.

Die Geschichte setzt 19 Jahre später zum zweiten Band Mondschwinge an und spielt in zwei Welten: auf Axikon und auf der Erde (vor allem in Köln und London). Erstere ist eine erfundene und malerisch schön beschriebene Fantasiewelt, welche von Lia Haycraft fantasievoll erfunden wurde. Außerdem trifft man auf bekannte Figuren aus den anderen Bänden, was vor allem den Beginn sowie den weiteren Verlauf einfacher und vertrauter macht.

In dritter Person abwechselnd aus Perspektive von Sotai und Ruben wird das Buch erzählt. Die beiden Erzählstränge sind gut verwoben und lassen gute Zusammenhänge zu, dadurch liest sich das Buch auch schnell, weil man immer die andere Seite der Medaille erfahren möchte. Außerdem ergänzen sich die beiden Perspektiven sehr gut.

Die beiden Hauptfiguren Sotai und Ruben sind auf Anhieb sympathisch. Sotai mit ihrer herzlichen und zurückhaltend sowie neugierigen Art erwärmt die Herzen der Leser. Rubens unerschrockene, forschende und offene Art bilden einen netten Kontrast zu Sotai. Der Umgang bei Gefühlen ist wie bei jungen Erwachsenen, aber äußerst passend geschildert. Vor allem der innere Kampf zwischen Emotionen zulassen und verdrängen bzw. verleugnen ist anschaulich erläutert.

Zum Schreibstil der Autorin kann man sagen, dass die Geschichte von Anfang an fließend und fesselnd ist. Die jugendliche Sprache sowie eine herzliche Szenengestaltung wurden sorgfältig von Lia Haycraft gewählt. Äußerst eindrucksvoll ist Rubens Sichtweise der Fantasiewelt mit ihrer Flora und Fauna sowie den Lebewesen und der eigenen Landschaft, die so spektakulär und eingängig sind, dass man am liebsten selbst dorthin reisen möchte. Schöne in sich geschlossene Handlungen sowie stimmig eingesetzte Gefühle, die man nachvollziehen kann, werden auf individuelle Weise mit einer großen Intensität verwendet.

Die Geschichte beginnt langsam und die Handlung plätschert dahin. Es dauert nicht lange bis beide Geschichten zu einer vermischt werden- bei manchen Büchern muss man oft ewig warten, was aber hier zum Glück nicht der Fall ist. Eine ungewisse Wendung trifft die nächste und macht die Erzählung schnell spannend. Dennoch gibt es teilweise ziemlich viele vorhersehbare Szenen, aber das Ende ist schön und zufriedenstellend gestaltet.


Fazit:
Sonnenschwinge – Nacht der Elemente 3 ist eine weitere gelungene Fortsetzung der Reihe. Lia Haycraft hat es wieder geschafft eine neue individuelle Geschichte zu schaffen, die viel Leidenschaft, Dramatik sowie schöne Wendungen mit sich zieht.
Jedem Fantasiefan kann ich diese starke Fantasy-Reihe nur empfehlen.


Sonnenschwinge – Nacht der Elemente 3 erhält von mir 4 von 5 Sternen.

(Ein Dank an den Bookshouse Verlag für das Rezensionsexemplar.)

Veröffentlicht am 30.07.2017

Zeitreiseabenteuer mit starker Geschichte

Auf ewig dein
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Eva Völler arbeitete zuerst als Richterin und Rechtsanwältin. Dann erfüllte aber ihr Bedürfnis des Geschichtenerfindens und veröffentlichte unter anderem die "Zeitenzauber-Trilogie". Auf ewig dein: Time ...

Eva Völler arbeitete zuerst als Richterin und Rechtsanwältin. Dann erfüllte aber ihr Bedürfnis des Geschichtenerfindens und veröffentlichte unter anderem die "Zeitenzauber-Trilogie". Auf ewig dein: Time School Bd. 1 ist eine unabhängige Fortsetzung zu dieser Jugendbuch-Reihe.

Anna und Sebastino haben eine Zeitreiseschule in Venedig gegründet. Mit ihren zwei Schülern Fatima dem Haremsmädchen sowie Ole dem Wikinger geraten sie auf dramatische Mission und sie bekommen auch unerwarteten und unerfreulichen Besuch aus der Zukunft...

Das Buch ist insgesamt in vier Abschnitte unterteilt. Aus Sicht von Anna wird die Geschichte in der Ich-Form erzählt. Man ist sofort ab Seite 1 mitten im Verlauf der Geschichte und steigt dadurch schnell ins Lesevergnügen ein. Außerdem wird gerade am Anfang alles sehr simpel gehalten und es wird nicht mit Informationen gegeizt – vor allem super für jede, die Eva Völler zum ersten Mal lesen.

Insgesamt ist der Schreibstil der Autorin sehr fließend und das Buch ist in einer jugendlichen Sprache verfasst. Sehr fesselnd liest sich die Geschichte und schön ausschmückende Metaphern, die auch treffend literarische und geschichtliche Vergleiche aufstellen sowie die einen zum Schmunzeln und zugleich Nachdenken anregen rahmend das Gesamtbild ab.

Eva Völler malt die Szenen fantasievoll mit Worten auf, man könnte fast meinen direkt in die Geschichte eingetaucht zu sein. Hübsche Details in der Beschreibung von Handlungen, Orten und Personen sowie Humor verpackt mit Ironie und Sarkasmus bilden eine erfrischende Mischung. Offensichtlich tiefe Gefühle werden sehr emotional beschrieben und man erlebt an sich die Liebe aber auch die Verzweiflung der Protagonisten.

Zu den Figuren kann man sagen, dass sie insgesamt schön und lustig abgerundet sind. Anna wirkt sofort sympathisch in ihrer offenkundigen und herzlichen Art. Sebastian mit seiner mutigen und leidenschaftlichen Art, Oles ehrfurchtsgebietender und starker Charakter sowie Fatimas aufreizendes aber furchtloses Naturell fügen sich wie selbstverständlich in die Erzählung ein.

Vor allem die Grundidee der Zeitreiseschule ist fantastisch von der Autorin gewählt. Es ist einerseits eine Aktion um die Welt vor sich selbst zu retten, andererseits ist eine Möglichkeit seine große Liebe zu finden und doch beinhaltet sie oft große Opfer.

Weiters ist der Einstieg rasch und mühelos in die Erzählung. Tatsächlich findet man viele unerwartete und spannende Wendungen. Nervenzerreißende Auflösungen und ein spektakuläres offenes Ende runden den ersten Band der Time school-Reihe ab.

Fazit:
Auf ewig dein: Time school Bd. 1 ist ein herrlicher Fantasy-Jugendbuch-Roman, der einen in die zauberhafte Welt des Zeitreisens entführt und mit vielen ausschmückenden Details, wunderschönen Metaphern sowie einer spannenden Geschichte brilliert.
Jeder der die Edelstein-Trilogie von Kerstin Gier oder die Zeitenzauber-Trilogie kennt, wird dieses Buch lieben.

Auf ewig dein: Time school Bd. 1 erhält von mir 4 von 5 Sternen.
(Ein Dank an den Bastei-Lübbe Verlag für das Rezensionsexemplar.)

Veröffentlicht am 27.07.2017

Gute Idee, fehlende Zuammenhänge

Göttin der Dunkelheit (Die Chroniken der Götter 1)
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Die Autorin Anke Unger lebt in Schweden und hat mit Göttin der Dunkelheit – Die Chroniken der Götter 1 ihren Debütroman und zugleich ihr Lebenswerk veröffentlich. Sie hat mit ihrem ersten Band der zweitteiligen ...

Die Autorin Anke Unger lebt in Schweden und hat mit Göttin der Dunkelheit – Die Chroniken der Götter 1 ihren Debütroman und zugleich ihr Lebenswerk veröffentlich. Sie hat mit ihrem ersten Band der zweitteiligen Reihe eine Fantasiewelt voller Götter und Magie geschaffen.

Die junge Magierin Areshva ist Priesterin. Doch eines Tages wird ihre Göttin unverhofft angegriffen und sie muss ich, als einziger Ausweg, mit der Dunkelheit verbinden um sie zu retten. Damit beginnt aber leider ein gefährlicher Kampf gegen die Versuchung des Bösen für sie.

Im Allgemeinen ist der Schreibstil der Autorin in einer jugendlich lockeren Sprache verfasst. Vor allem stehen spritzige Kommentare sowie eine malerische und fantasievolle Szenenbeschreibung ins Auge. Anke Unger zeigt eine Liebe zum Detail und verwandelt manche Handlung in etwas Herzliches durch ihre erleuchtenden Metaphern.

Insbesondere Gefühle und Gedanken werden verspielt und teils leidenschaftlich erläutert. Zu Beginn ist der Schreibstil sehr fesseln, doch leider verliert er im Verlauf der Erzählung etwas an Charme bzw. kann die Handlung nicht mehr überzeugen.

Der Erzählstil ist in der dritten Person, wobei die Geschichte abwechselnd aus den Perspektiven von Areshva und Silvrin erläutert wird. Von Beginn an gibt es somit zwei parallel Geschichten, deren Zusammenhang sich für mich bis zum Schluss nicht so richtig entfaltet hat bzw. deren Sinnhaftigkeit noch verschlossen ist.

Durch die erfrischende und fließende Schreibweise kommt man leicht hinein, die Geschichte plätschert dahin und vor allem zu Beginn macht es Vergnügen, diese zu lesen. Der Spannungsbogen steigt sehr schnell und unerwartet an, sinkt dann wieder und bleibt er flach für längere Zeit in beiden Geschichten.

Für mich persönlich geschieht manches zu schnell und ohne jeglichen Sinn. Ebenso werden einige Szenen nicht richtig aufgelöst und es herrscht Verwirrung, da die Nachvollziehbarkeit fehlt an einigen Stellen. Auch die etwas langen Gedankenmonologe tragen nicht zur Klärung bei.

Der weibliche Hauptcharakter kam mir irgendwie naiv vor. Sie ist zwar zu Beginn mutig ohne Konsequenzen zu sehen, doch dann lässt sich zu sehr beeinflussen, und die erhoffte starke Entwicklung konnte nur im Negativen gesehen werden. Ebenso der männliche Protagonist ist sehr verträumt und hat zwar ein gutes Herz, doch auf langen Strecken (abgesehen vom Schluss) konnte er mich auch nicht ganz überzeugen.

Zum Ablauf der Geschichte kann ich sagen, dass ab der Mitte es leider eintönig wird und sich die gesamte Handlung in beiden Erzählsträngen zieht. Zusammenhänge und Sinnhaftigkeit entziehen sich einem, und auch das offene Ende ist mehr als enttäuschend. Man kann nur auf eine besser durchdachte Fortsetzung hoffen.

Fazit:
Anke Unger hat in Göttin der Dunkelheit eine eigene wundervolle und detaillierte Fantasiewelt erschaffen mit erfundenen Wesen, Pflanzen und Orten sowie dem typischen Kampf zwischen Gut und Böse, doch leider konnte die Geschichte durch mangelnde Dramatik, fehlende Zusammenhänge und einem enttäuschenden Ende nicht wirklich überzeugen.

Göttin der Dunkelheit – Die Chroniken der Götter 1 erhält von mir 2,5 von 5 Sternen.

(Ein Dank an Netgalley.de für das Rezensionsexemplar.)

Veröffentlicht am 24.07.2017

Ernste Thematik mit guter Grundidee

Depressiva
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Der Autor Denny van Heynen lebt gemeinsam mit seiner Familie in Nordrhein-Westfalen. Er ist vor allem Mystery-Genre zu Hause und baut in seinen Werken Thematiken wie Drama, Esoterik sowie Homosexualität ...

Der Autor Denny van Heynen lebt gemeinsam mit seiner Familie in Nordrhein-Westfalen. Er ist vor allem Mystery-Genre zu Hause und baut in seinen Werken Thematiken wie Drama, Esoterik sowie Homosexualität ein. In dem Buch Depressiva handelt sich es, wie der Name schon verrät, um einen Mann durch einen persönlichen Tiefpunkt in eine depressive Stimmung schlittert.

Das Buch Depressiva befasst eine sehr ernste Thematik und für mich persönlich gibt es vor allem für Laien einen tollen Einblick in die dramatischen Tiefpunkte, die ein Mensch in einem bereits kurzen Leben erreichen kann und mit wie viel Verzweiflung seine Handlungen und das dadurch angewohnte Verhaltensmuster die Szene steuert. Ich finde, dass die Grundidee zu diesem Buch einfach super ist, da vor allem reale Elemente des Autors selbst in die Erzählung einfließen und diese auch ganz toll vermittelt werden – das spiegelt sich vor allem die Erzählform aus Sicht des Hauptprotagonisten wieder.

Ähnlich wie bei der „Cryptal City-Reihe“ verwendet der Autor eine jugendliche und einfach gehaltene Sprache, welche in meinen Augen auch von Jugendlichen leicht verstanden werden kann. Manchmal wirkt der Erzählstil etwas abgesetzt – hier ist nicht ganz klar, ob dies die Persönlichkeit des Protagonisten wiederspiegelt oder ob dies eine Eigenart des Autors ist.

Weiters sind die Dialoge, passend zum Alter des Hauptprotagonisten stimmig, aber sie könnten in einigen Szenen trotzdem mehr Sinn machen, wenn sie einerseits ausgeweitet werden würden bzw. andererseits prägnanter wären. Außerdem geschehen für mich persönlich gewisse Szenenwechsel viel zu schnell bzw. die Auflösung ist oft schon abgehandelt, obwohl ich gedanklich noch nicht fertig war.

Zum Aufbau kann ich sagen, dass man sofort drinnen ist im Lesen sowie in der Thematik. Man kann sich einfach mit Phil, dem Hauptcharakter, sowie seinen Handlungen und Gedanken identifizieren. Adam sowie der Ex-Freund von Phil bilden eine schöne konträre Front zu ihm. Meiner Meinung nach hätte es noch mehr Entwicklungsspielraum gegeben, was wahrscheinlich durch die Problematik des Themas aber nicht so erkennbar ist.

Insgesamt plätschert die Geschichte dahin. Ein Höhepunkt ist erst zum Schluss erkennbar, aber die einzelnen davor Szenen flauen für meinen Geschmack zu schnell in ihrer Dramatik ab. Der Schluss war sehr nervenrauben, dennoch kam er für mich zu rapide. Ich konnte die Szene für mich nicht recht durchdenken, denn für mich war alles quasi schon geschehen, doch ich persönlich als Leser hätte gewisse Szenen bzw. Handlungen noch gerne zu Ende analysiert, bevor die endgültige Aktion folgte.



Fazit:

Depressiva ist ein Buch mit einer guten Grundidee, einer sehr ernsten und realen Thematik, einer etwas holprigen Durchführung, aber mit einem dennoch gut gelösten und übermittelten Gesamteindruck. Vor allem für Leute, die ernste Themen lieben, ist dieses Buch ein absolutes Muss.



Depressiva erhält von mir 3 von 5 Sternen.

(Ein Dank an Denny van Heynen für das Rezensionsexemplar.)