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Veröffentlicht am 15.04.2017

Verrückt - Skurril - Verwirrend

Alice - Follow the White
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Alice - Follow the White ist ein Buch der Autorin Stephanie Kempin. Es ist eine Märchenadaption des berühmten Märchens "Alice im Wunderland" und handelt von drei speziellen Mädchen.

Es beginnt alles mit ...

Alice - Follow the White ist ein Buch der Autorin Stephanie Kempin. Es ist eine Märchenadaption des berühmten Märchens "Alice im Wunderland" und handelt von drei speziellen Mädchen.

Es beginnt alles mit der Beerdigung von Alices Freundin Betty. Für sie und Chloe ist ihr Tod rätselhaft, vor allem, da sie ein paar Tage später von den Toten aufersteht und als Untote ihre "Mörderin" Zoey erschießt.

Alle drei müssen so schnell wie möglich das Schulgelänge verlassen und da hilft ihnen zufällig ein weißes, sprechendes Kanninchen, welches sie ins Dämmer-Spiegelland und zugleich zu neuen Abenteuern fühlt.

Ähnlich wie in Alice im Wunderland sind die Gedankengänge der Protagonisten sehr verwirrend und skurril sowie teilweise verrückt. Durch diesen Schreibstil braucht man einige Kapitel um ansatzweise zu verstehen um was es geht. Allerdings passen die skurrilen und verrückten Tagebucheinträgen von Betty, die als Tagesresumee zu sehen sind, sehr gut zu der Geschichte und ihrer Vielfalt.

Weiters wird die Geschichte entweder in der dritten Person wie in einem Märchen erzählt oder es wird aus der Sicht von Betty in Ich-Form geschildert, welches die Tagebucheinträge der Protagonisten darstellen. Vor allem die herrlich obskuren und lustigen Dialoge machen die Geschichte aber auch humorvoll.

Das Buch ist mit seinem verwirrt skurrilen und verrückt lustigen Erzählstil eine Mischung aus Märchenadaption, Fantasy und anderen Absurditäten. Leider sind gewisse Szenen über weite Strecken sehr verwoben und zugleich nicht nachvollziehbar, wodurch der Spannungsgehalt aus meiner Sicht nach gelassen hat.

Dennoch ist das Ende sehr gelungen und einige Unklarheiten wurden aufgedeckt, aber auch neue wurden geschaffen, was meiner Meinung nach auf eine Fortsetzung hindeuten könnte.

Fazit:
Alice - Follow the White ist eine gelungene, sehr authentisch und verrückt gehaltene Märchenadaption des gleichnamigen Märchen. Wer auf skurille, lustige und sehr absurde Geschichten bzw. Märchen steht, wird dieses Buch lieben.

Alice - Follow the White erhält von mir 3,5 von 5 Sternen.

(Ein Dank an Stephanie Kempin für das Leseexemplar.)

Veröffentlicht am 15.04.2017

Schöne und tiefsinnige Liebesgeschichte

Als sie Licht ins Dunkel brachte
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Als sie Licht ins Dunkel brachte ist ein Roman der Autorin Sandra Halbe und ist eine Liebesgeschichte, die verpackt ist in sehr altagsrelevanten Themen.

Phil ist Koch und beschließt nicht nur gemeinsame ...

Als sie Licht ins Dunkel brachte ist ein Roman der Autorin Sandra Halbe und ist eine Liebesgeschichte, die verpackt ist in sehr altagsrelevanten Themen.

Phil ist Koch und beschließt nicht nur gemeinsame Kochabende mit seinen Freunden zu machen sondern auch auf Rat einer Freundin Betti einen Flüchtling aufzunehmen. Durch seinen Flüchtling weitet er diese Kochabende für Flüchtlinge aus, doch auch hier sind Probleme vorprogrammiert und auch die liebe Betti geht ihm nicht mehr aus den Kopf...

Bettis Familie hat ein italienisches Restaurant und vor allem ihre überforderte und temperamentvolle sowie zugleich depressive Mutter machen ihre Kindheit und Jugend nicht leicht. Ihr liebevoller und ruhiger Vater versucht ihr alles zu bieten, doch Betti muss allein ihren Weg finden. Wäre da nicht auch noch Daniele....

Zum Schreibstil ist zu sagen, dass die Geschichte in Ich-Form erzählt wird und abwechselnd aus der Perspektive von Phil und aus der Sicht von Betti erläutert wird. Durch diesen Einstieg erlaubt uns die Autorin einen sofortigen Einblick in die Lebensgeschichten der beiden Protagonisten. Vorallem Bettis Familiengeheimnis ist ein düsteres, welches auf gekonnte Weise in Szene gesetzt wird.

Im Allgemeinen wird die Geschichte so geschildert, als würde im echten Leben geschehen, da oft das Du vorkommt. Dies ist meiner Meinung vor allem Anfang etwas irritierend, weil man denkt, dass es ein Monolog ist und dann wird man persönlich angesprochen.

Zu Beginn sind die Schilderungen in meinen Augen sehr lange und gehen oft über mehrere Absätze hinaus, wodurch man schnell den Faben verliert.

Trotzdem macht die Autorin sehr anschauliche Erläuterungen und vorallem die Szenen werden sehr detailiert und authentisch angerissen.

Darüber hinaus sind vor allem tiefgreifende Themen, tolle Retrospektiven, Kompensation, Ablenkung oder Resignation starke und gut eingesetzte Stilmittel.

Zu den Protagonisten ist zu sagen, dass sie eine gute Mischung abgeben. Phil ist lieb, besorgt und offen für Neues. Betti ist kreativ, hilfsbereit und etwas in sich gekehrt.

Der Beginn zieht sich etwas, da man zuerst eher Alltagsthemen bespricht und es hauptsächlich um Franzi, obwohl Betti und Phil die Hauptprotagonisten sind. Außerdem wird sehr umständlich auf Vergangenes eingegangen. Es ist leider über längere Zeit kein Zusammenhang zwischen den beiden Geschichten erkennbar, was meiner Meinung nach besser gelöst hätte werden können.

Sehr aktuelle Themen wie Flüchtlinge, Asyl, Depression, Integration, Hass oder Angst sind wichte Elemente in der Geschichte von Sandra Halbe und hätten meiner Meinung nach eindeutig noch Spielraum nach oben.

Fazit:
Als sie Licht ins Dunkel brachte ist eine schöne Liebesgeschichte für Zwischendurch, die aber sehr viel Tiefgang durch aktuelle und nicht zu leichte Themenschwerpunkte schafft.
Ich kann das Buch jedem empfehlen, der auf alltagsnahe Liebesgeschichten mit hohem Wahrheitsgehalt abfährt.

Als sie Licht ins Dunkel brachte erhält von mir 4 von 5 Sternen.

(Ein Dank an Sandra Halbe für das Leseexemplar.)

Veröffentlicht am 15.04.2017

Toller fantasievoller Auftakt

Mondtochter
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Lia Haycraft, geboren in Deutschland, wuchs in Portugal und England auf und veröffentlicht Bücher auch unter dem Pseudonym Eileen Raven. Montochter - Die Nacht der Elemente ist der erste Teil einer Fantasie-Reihe.

Lucija ...

Lia Haycraft, geboren in Deutschland, wuchs in Portugal und England auf und veröffentlicht Bücher auch unter dem Pseudonym Eileen Raven. Montochter - Die Nacht der Elemente ist der erste Teil einer Fantasie-Reihe.

Lucija lebt in Nottingham und fühlt sich von Friedhöfen in den Bann gezogen und kann mit einer Krähe Namens Kapua reden. Sie macht Schmuck und lernt dort eine "Kundin", Umbra, kennen. Diese will aber ihren Tod, da sie eine Mondtocher ist.
Sander trifft Lucija erstmals auf dem Friedhof und spürt sofort eine Verbindung zu ihr und er versucht sie zugleich vor Umbra zu retten.

Das Buch wird in der dritte Person erzählt - abwechselnd aus den Perspektiven von Lucjia und Sander sowie aus Umbras Sicht. Durch diese Erzählweise gelingt der Einstieg in die Geschichte sehr schnell und eindeutig. Man lernt sofort alle Gedanken der Hauptprotagonisten und ihre Beweggründe kennen.

Im Allgemeinen erläutert die Autorin die Szenen sehr detailliert und beinahe malerisch. Sie verwendet tolle und starke Metaphern, wodurch alles fließend, verträumt und fantasiegeladen ankommt.

Weiters verwendet Lia Haycraft klare Szenenbeschreibungn und deren Wechsel, wodurch nie Verwirrung beim Lesen eintritt. Außerdem herrscht das gesamte Buch über eine mystische Grundstimmung, die die Geschichte nicht nur spannungsgeladen sondern auch gekonnt emotional macht.

Nicht desto trotz kommt mir vor allem Lucija zu leichtgläubig und teilweise zu naiv rüber. Sie macht schnelle Zustimmungen und/oder akzeptiert Umstände ohne zu hinterfragen, obwohl dies manchmal in meinen Augen nicht angemessen ist. Darüber hinaus geschieht manches geschieht einfach so, ohne nachvollziehbaren Grund bzw. ohne die wahren Gefühle der Protagonisten zu erahnen.

Alles in allem ist aber das Ende sehr gelungen. Mondtocher ist meiner Meinung nach ein gekonnter Auftakt dieser Reihe.

Fazit:
Mondtocher ist ein Fantasyroman, der mit viel Magie, der Kraft der Elemente und den Kampf gegen Gut und Böse zu einer authentischen Geschichte geworden ist.
Ich kann das Buch jedem empfehlen, der auf fantasievolle Geschichten steht, die einerseits die Intrigen zwischen Oppositionen auslebt und die andererseits auch auf Gefühle wert legt.

Mondtochter erhält von mir 4,5 von 5 Sternen.

(Ein Dank an Lia Haycraft für das Rezensionsexemplar.)

Veröffentlicht am 15.04.2017

Eine etwas andere Liebesgeschichte

Meet me in L.A.
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Meet me in L.A. - Ein Popstar zum Verlieben ist ein Roman der österreichischen Autorin Katrin Frank und handelt von Stephanie und ihrem Kennenlernen mit einem Star.

Stephanie ist Krankenschwester und ...

Meet me in L.A. - Ein Popstar zum Verlieben ist ein Roman der österreichischen Autorin Katrin Frank und handelt von Stephanie und ihrem Kennenlernen mit einem Star.

Stephanie ist Krankenschwester und wurde von ihrem Verlobten vor der Hochzeit betrogen. Sie stellt sich souverän ihrem Leben und versucht keinen Mann eine Chance zu geben. Doch eines Tages liegt der berühmte Popstar Ryan Boyce als Patient im Krankenhaus und verdreht ihr den Kopf.

Zu aller erst spielt die Geschichte in Wien und dann hauptsächlich in L.A. sowie Wien ausgetragen. Die Handlung wird in der Ich-Form aus der Sicht von Stephanie erzählt.

Im Generellen ist die Erzählweise der Autorin sehr erfrischend. Sie schreibt fließend aber zugleich detailliert anschaulich und vergiss dahingegen nicht die passenden Emotionen einzubauen.

Durch die vorherrschende Erzählperspektive steigt man sofort in die Geschichte ein und schließt die Protagonistin schnell ins Herz. Die Ummalung der Szenen ist beeindruckend ohne Überladen zu wirken. Lustig ironische Monologe der Protagonisten hinterfragen sich selbst und ihre Mitmenschen.

Außerdem wird die Geschichte durch freche Flirtereien und humorvolle Dialoge aufgelockert. Die Gefühls- und Gedankenwelt werden authentisch geschildert - sie sind gefühlvoll aber nicht übertrieben überzogen, sondern sie kommen natürlich an.

Der Spannungsbogen des Buches vollzieht eine langsame aber stetige Entwicklung, bei dem vor allem ein Wert auf den Realitätsbezug gelegt wird. Vor allem das anhaltende Gefühlschaos mit seinem ewigen Auf und Ab ist teilweise gut gelungen und manchmal aber nicht so richtig nachvollziehbar in den widersprüchlichen Reaktionen der beiden Hauptprotagonisten. Dennoch werden diese gegen Ende hin wieder aufgelöst.

Fazit:
Meet me in L.A. ist ein herzzerreißender Liebesroman mit einer fantastischen Grundidee, mit vielen Starallüren und mit umso mehr Humor.
Ich kann das Buch wirklich jedem empfehlen, der Liebesgeschichten vergöttert und auch Erzählung mag, bei dem ein Superstar im Mittelpunkt steht.

Meet me in L.A. bekommt von mir 4,5 von 5 Sternen.

(Ein Dank an Katrin Frank für das Rezensionsexemplar.)

Veröffentlicht am 08.04.2017

Verbotene Liebe in alten Zeiten

Hinter den Augen der Welt
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Die deutsche Autorin Tess Schirmer hat bis zum Jahre 2016 noch Medizin studiert. Sie hat unteranderem den historischen Roman Hinter den Augen der Welt verfasst, der von der verbotenen Liebe zweier starker ...

Die deutsche Autorin Tess Schirmer hat bis zum Jahre 2016 noch Medizin studiert. Sie hat unteranderem den historischen Roman Hinter den Augen der Welt verfasst, der von der verbotenen Liebe zweier starker Frauen erzählt.

Mary ist die Tochter eines Adleigen und soll auch in diese Fußstapfen treten, indem sie mit einem hochrangigen Mitglied der Gesellschaft liiert wird. Doch ihr Leben ist nicht so schön, wie sie es glaubt. Sie lernt am Gut einen Stallknecht namens Fynn kennen, der sie um den Verstand bringt. Doch dieser Junge ist gar kein Mann, sondern eine Frau.

Die Geschichte spielt im England des 17. Jahrhundert und passend zum Mittelalter eher melancholisch angehaucht. Es wird aus der Sicht von Mary sowie Fynn erzählt, die Autorin bleibt aber stetig in der dritten Person. Meiner Meinung nach geschehen die Wechsel der Perspektiven oft zu schnell und man weiß oft zuerst nicht, aus wessen Sicht erzählt wird, was oft etwas für Verwirrung sorgt. Vielleicht hätte man hier die Wechsel durch Absätze besser kennzeichnen können.

Im Allgemeinen ist der Schreibstil der Autorin sehr fließend und sie macht nachvollziebare Gedankengänge. Die authentischen Dialoge sowie Metaphern spiegeln vor allem die Emotionen perfekt wieder, und diese kommen auch nicht zu kurz, wie in anderen Romanen. Vor allem Widersprüche und verbotenes Verlangen werden sehr gut von der Autorin in Szene gesetzt und ausführlich geschildert.

Darüber hinaus schafft es Tess Schirmer die unterschiedlichen Schichten zwischen Dienstboten, Bauern und dem Adel zu veranschaulichen. Sie unterscheiden sich nicht nur im Verhalten und der Sprache, sondern sogar in ihren Gefühlen, die sie oft verheimlichen bzw. nicht zulassen dürfen. Kontraste und Gegensätze durch Stand und sozialen Status sind vor allem durch das trotz gleiche Geschlecht stark ersichtlich. Auch Werte wie Aussehen, Natur, Freiheit oder Liebe sind mit verschiedenen Ansichten durchsät.

Aus meiner Sicht ist der Anfang etwas schleppend gehalten, denn es dauert etwas bis es spannender bzw. interessanter wird. Danach ist aber die Figurenentwicklung sehr authentisch und vor allem die beiden Hauptprotagonistinnen öffnen sich für andere Aspekte, trotz des sehr düsteren Zeitalter. Die Szenenbeschreibungen sind durchsetzt mit viel Leidenschaft, Schönheit aber auch Sehnsüchten und Gewalt.

In der Mitte flaut die Handlung etwas ab. Panale Themen und Handlungsszenen werden vom Alltag am Gut unterbrochen, hier fehlt etwas die nötige Dramatik. Gegen Ende hin gewinnt die Geschichte an Aufwind und der Spannungsbogen wird bis in den Epilog gehalten. Vor allem das unerwartete Ende waren sehr gut gelungen und das offen gehaltene Ende lässt eventuell auf eine Fortsetzung hoffen.

Abschließend finde ich das die Geschichte, trotz ihrem Sitz in der Vergangenheit, viele reale bzw. aktuelle Themen Anspricht: Liebe zwischen den Schichten, homosexuelle Liebe sowie gesellschaftliche Intoleranz.

Fazit:
Hinter den Augen der Welt ist ein sehr schöner Historyroman, bei dem das Verlieben mit allen Höhen und Tiefen sowie ernste Themen mit schwülstig passenden Zitate und Hintergedanken besprochen wird.
Ich kann das Buch jedem empfehlen, der History Gay Romance Bücher liest, doch auch für alle die eine schöne aber nervenzerreisende Liebesgeschichte im Mittelalter ist dieses Buch gut geeignet.

Hinter den Augen der Welt erhält von mir 4 von 5 Sternen.

(Ein Dank an Tess Schirmer für das Rezensionsexemplar.)