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Veröffentlicht am 27.11.2017

Guter Fantasyroman mit viel Gewalt, Spannung und Magie

Das Herz der verlorenen Dinge
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Tad Williams ist der Autor des Buches Das Herz der verlorenen Dinge. Er ist ein begnadeter Fantasiebuchautor und dieses Buch ist quasi Teil einer Fortsetzung, aber es lässt sich auch als einzelne Geschichte ...

Tad Williams ist der Autor des Buches Das Herz der verlorenen Dinge. Er ist ein begnadeter Fantasiebuchautor und dieses Buch ist quasi Teil einer Fortsetzung, aber es lässt sich auch als einzelne Geschichte lesen.

Viyeki und Yaarike sind Teil des Feenvolkes und befinden sich auf der Flucht vor den Sterblichen, die sie alle auslöschen wollen, obwohl sie lange vor ihnen in diesem Land zu Hause waren.
Auf der einen Seite gibt es die beiden jungen Männer Porto und Endri die sich dem Rachezug von Herzogs Isgrimnurs Männern anschließen und zwischen die Fronten geraten...

Klappentext:

Osten Ard steht erneut am Scheideweg. König Simons und Herzog Isgrimnurs Kriegern ist es gelungen, das Elbenvolk zurück in ihre Hochburg in den Bergen zu drängen. Der Krieg scheint vorbei, aber das Töten dauert an. Die Sterblichen begnügen sich nicht mit ihrem Sieg, sie trachten danach, das Volk der Nornen gänzlich auszulöschen. Da verbreitet sich die Kunde, dass die uralte Nornenkönigin Utuk’ku gar nicht tot ist, sondern nur in einem todesähnlichen Schlaf liegt, von dem sie zurückkehren wird ...

Das Buch ist in 5 große Teile unterteilt, welche sich nach en Orten des Geschehens gliedern. Im Allgemeinen wird die Geschichte in der dritten Person erzählt, wobei die Erzählung einmal aus Sicht des Feenvolkes und andererseits aus Perspektive der Sterblichen erzählt wird um beide Gedankengänge nachvollziehen zu können.

Weiters wirkt der Schreibstil auf mich ziemlich geschwollene, düster, magisch und alt, was aber irgendwie mit dem mittelalterlichen Ambiente zusammenpasst. Auch die Schreibweise ist meistens anschaulich, vor allem die Beschreibung der Szenen. Dennoch fehlen mir über weite Strecken die Gefühle der Protagonisten, es ist fast nur Hass und Angst vorherrschend, welche durch Dialoge geschildert werden. Was in den Köpfen der Beteiligten geschieht, entzieht sich oft dem Leser.
Vor allem der Einstieg in die Geschichte war für mich persönlich schwer. Einerseits habe ich noch kein Buch von Tad Williams gelesen, was aber nicht zwingend notwendig war, doch sehr viele Namen zum Einstieg waren schwer zu fassen. Ebenso die die schnellen Szenenwechsel zwischen den Oppositionen erschwert dies in meinen Augen etwas, da sich mir der Zusammenhang erst nicht erschloss.

Nach knapp 50 Seiten und vieler (scheinbar) sinnloser Gewalt beginnt man dank dem Glossar sowie den schönen Karten die Geschichte zu verstehen. Dadurch wird die Erzählung erstmals spannend und man lernt mit den einzelen Parteien mitzufiebern.

Durch die steten Wechseln der Szenen wurde der Spannungsbogen ziemlich lange gehalten. Das Ende war in meinen Augen eindeutig unvorhersehbar und teilweise ziemlich verwirrend. Durch die ganzen Erläuterungen wurder es etwas langwierig und leider riss die Spannung ab.

Mit den Protagonisten konnte ich mich nicht so recht identifzieren, da vor allem der Sinn eines Krieges bzw. die Schlachtung eines Volkes für mich nicht nachvollziehbar war. Beide Parteien handelten mit schier endloser Gewalt, doch es fehlt mir persönlich an der Sinnhaftigkeit derer.

Fazit:
Das Herz der verlorenen Dinge ist ein guter Fantasyroman mit viel Gewalt, Spannung und Magie. Vor allem für Leute die "Der Herr der Ringe" oder "Der Hobbit" gelesen haben, ist dieses Buch bestimmt das richtige.


Das Herz der verlorenen Dinge erhält von mir 3,5 von 5 Blüten.

(Ein Dank an den Klett-Cotta-Verlag für das Leseexemplar.)

Veröffentlicht am 27.11.2017

Gute Mischung zwischen Zauberei, Märchen und Sagen

Das dunkle Herz des Waldes
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Das dunkle Herz des Waldes ist ein Buch von der US-Amerikanischen Schriftstellerin Naomi Novik und ist Fantasyroman, der von einer jungen Frau handelt, die Bekanntschaft mit den dunklen aber auch magischen ...

Das dunkle Herz des Waldes ist ein Buch von der US-Amerikanischen Schriftstellerin Naomi Novik und ist Fantasyroman, der von einer jungen Frau handelt, die Bekanntschaft mit den dunklen aber auch magischen Seiten der Welt macht.

Agnieska ist 17 Jahre alt und wird vom Drachen geholt. Dieser ist ein schwarzer Magier, der sie für 10 Jahre in ihren seinen Turm holt. Es stellt sich heraus, dass Agnieska verborgene Talente hat, die der Drach versucht zu wecken. Doch nicht nur hinter der Magier dort die Gefahr, sondern auch im dunklen Wald...

Klappentext:

Agnieszka liebt das Tal, in dem sie lebt: das beschauliche Dorf und den silbern glänzenden Fluss. Doch jenseits des Flusses liegt der Dunkle Wald, ein Hort böser Macht, der seine Schatten auf das Dorf wirft. Einzig der »Drache«, ein Zauberer, kann diese Macht unter Kontrolle halten. Allerdings fordert er einen hohen Preis für seine Hilfe: Alle zehn Jahre wird ein junges Mädchen ausgewählt, das ihm bis zur nächsten Wahl dienen muss – ein Schicksal, das beinahe so schrecklich scheint wie dem bösen Wald zum Opfer zu fallen.
Der Zeitpunkt der Wahl naht und alle wissen, wen der Drache aussuchen wird: Agnieszkas beste Freundin Kasia, die schön ist, anmutig, tapfer – alles, was Agnieszka nicht ist. Niemand kann ihre Freundin retten. Doch die Angst um Kasia ist unbegründet. Denn als der Drache kommt, wählt er nicht Kasia, sondern Agnieszka.


Das Buch ist einer jugendlichen Schreibweise verfasst und lässt sich leicht lesen. Der Einstieg gelingt ziemlich schnell und man versteht sofort worum es geht und wieso die Protagonisten so handeln und reagieren.

Weiters wird aus der Perspektive von Agnieska geschrieben, die sehr sympathisch ist und man kann sich mit ihrer Art und Denkweise identifizieren.

Darüber hinaus ist der Erzählstil spannend. Die Welt in der Agnieska und der Drache leben wird sehr fantasievolle und magisch beschrieben Welt. Einerseits werden die Szenen sehr detailliert beschrieben, aber dennoch bleibt das Lesen durch die viele Informationen angenehm.

Außerdem wird das Verhältnis zwischen den beiden sehr authentisch und nachvollziehbar erläutert. Agnieska mit ihrer schüchteren und tollpatschigen Art ergänzt sich gut mit der selbstsicheren und verschlossenen Weise des Drachens.


Im Allgemeinen herrscht in der Geschichte passender Weise eine düstere, geheimnisvolle und magische Grundstimmung, welche durch die detailierten und abstrakten Schilderungen der einzelnen Szenen erzeugt wird und was meiner Meinung nach der Autorin gut gelungen ist.

Der Mittelteil der Erzählung wirkte etwas schleppend, da viele gleiche bzw. ähnliche Szenen sich abwechselten und die Spannung verloren ging. Gegen Ende hin wurde es aber wieder spannend, vor allem durch den unerwarteten Ausgang. Der Schluss war aber nicht mehr so ereignisreich wie die Abschnitte zuvor.


Fazit:
Das Buch ist eine gute Mischung zwischen Zauberei, Märchen und Sagen und es zeigt auf magische Weise, wie schwer es ist zu lernen, zu lehren, Neues zu erlernen und alte Gewohnheiten abzulgen.
Ich kann das Buch jedem Empfehlen, der auf eine magische Welt wie in Harry Potter steht, der auf eine gewaltätige Welt wie in Herr der Ringe abfährt und/oder der ein Herz für Sagen und Märchen hat.


Das dunkle Herz des Waldes erhält von mir 4 von 5 Sternen.
(Ein Dank an den cbj-Verlag für das Rezensionsexemplar.)

Veröffentlicht am 27.11.2017

Schöner Liebesroman für gewisse Stunden

Brot und Bitterschokolade
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Sabine Eva Rädisch ist eine deutsche Autorin und hat schon zahlreiche Kurzgeschichten veröffentlicht. Im August 2016 hat sie ihren Debütroman Brot und Bitterschokolade veröffentlicht, bei dem es um Gina ...

Sabine Eva Rädisch ist eine deutsche Autorin und hat schon zahlreiche Kurzgeschichten veröffentlicht. Im August 2016 hat sie ihren Debütroman Brot und Bitterschokolade veröffentlicht, bei dem es um Gina und ihre besondere Beziehung zu einem Hundetrainer geht.


Gina ist Dozentin für Spanisch und biografisches Schreiben. Sie hat alles was sie braucht und doch eines Tages wird sie von ihrer Geschäftspartnerin vor die Tür gesetzt und verliert ihren Job. Aber nicht nur im Beruf geht es drunter und drüber. Auch ihr Liebesleben wird von Marvin und seinem Hund durcheinander gebracht.

Zu allererst habe ich mir den Klappentext durchgelesen, der mich zwar schnell angesprochen hat, doch meiner Meinung sehr viel von der Geschichte verrät. Er ist schon fast eine eigene kleine Kurzgeschichte des Buches, was ich persönlich schade finde, da man somit über weite Strecken beim Lesen bereits weiß, was passieren wird.

Die Handlung spielt in Regensburg und wird in der dritten Person erzählt. Die Perspektiven wechseln zwischen Gina und Marvin hin und her. Zwischen den Sichtweisen sind mir keine Unterschiede im Schreibstil aufgefallen. Die Geschichte liest sich so, als würde aus einem Buch oder einer Zeitung über Gina und ihr Leben erzählen, was wiederum sehr gelungen ist. Persönlich finde ich, dass man nach und nach in die Geschichte reinkommt.

Zu Beginn versteht man noch nicht alles, was teilweise verwirrend ist und teilweise zum Weiterlesen animiert. Durch die verschiedenen Szenenwechsel von Gina und Marvin erhält das Buch einen gewissen Charme, da das Erlebte quasi aus beiden Perspektiven für den Leser verarbeitet wird.


Detaillierte und malerische Umrahmung der Szenen, humorvolle und sarkastische Gespräche zwischen den Protagonisten, eine Liebe zum Detail sowie Beschreibung die nur so von Leben strotzen kennzeichnen den Schreibstil der Autorin. Vor allem sehr reflektierte Gedankenmonologe als Weg zur Selbsterkenntnis sowie die Aneinanderreihung von Gedankenketten sind gefühlvoll gestaltet.

Eifersucht, Selbstzweifel, ein nicht perfektes leben, tiefgreifende Geheimnisse sowie die Angst vor der Liebe und einem Problem mit Zuneigung bzw. Nähe werden in beiden Figuren stark erläutert. Die Figurenentwicklung ist in beiden Fällen sehr stark, da sich beide Protagonisten aus ihrer Wohlfühlzone wagen müssen.

Weiters plätschert die Geschichte einfach so dahin. Es geschehen unerwartete Dinge, vor allem in den Handlungen. Meiner Meinung nach sind viele Geschehnisse nicht nachvollziehbar bzw. werden für mich persönlich sehr spät erklärt. Vor allem Gina war mir auf weiten Strecken sehr unsympathisch, weil man ihre wahren Beweggründe nicht einmal erahnen konnte.

Der Spannungsbogen ist ein ewiges auf und ab – mal wird der Alltag geschildert, dann wird es wieder interessanter, dann kommt wieder etwas Gewöhnliches usw. Das ist die perfekte Lektüre für Zwischendurch, doch meiner Meinung nach ist an gewissen Stellen der Abbau der Dramatik zu rapide, hauptsächlich durch teils obskure Handlungen, verwirrende Reaktionen oder unlogische Gedanken sowie einem fast schon zu schnellen Ende.

Fazit:
Brot und Bitterschokologe ist ein schöner Liebesroman für gewisse Stunden. Er lässt einen Gefühle auf eine schöne Art durch die Blume erleben und verschleiert auf malerische Weise das Erzählte.
Ich kann das Buch jedem empfehlen, der auf der Suche nach einer netten Strandlektüre für den Sommer ist bzw. der ein Herz für Tiere und das Schreiben hat.


Brot und Bitterschokolade erhält von mir 3,5 von 5 Blüten.
(Ein Dank an den SüdOst-Verlag für das Rezensionsexemplar.)

Veröffentlicht am 27.11.2017

Liebegeschichte mit vielen Thriller- und Krimielementen

Blutroter Frost
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Blutroter Frost ist ein Thriller, verpackt in eine schöne Liebesgeschichte. Die Autorin Meredith Winter hat dieses Buch in ihrem eigenen Verlag, dem Sommerburg-Verlag veröffentlicht und hat die Geschichte ...

Blutroter Frost ist ein Thriller, verpackt in eine schöne Liebesgeschichte. Die Autorin Meredith Winter hat dieses Buch in ihrem eigenen Verlag, dem Sommerburg-Verlag veröffentlicht und hat die Geschichte rund um Julie und Spencer in das formschöne Genre „Ladythriller“ gepackt.


Julie will eine neue Arztpraxis eröffnen sowie einen Neuanfang wagen. Auf einer Party lernt sie den in sich gekehrten Mann Spencer kennen. Doch nicht nur dieser Mann bringt ihr Leben aus den Fugen: Ihr Ex Benjamin ist nicht so smart, wie er nach außen hin scheint…

Klappentext:

Julie, 35, Anästhesistin, will sich mit einer eigenen Tageschirurgie selbstständig machen. Doch sie wird unwissend Mitglied einer Leichenteilmafia, welche beabsichtigt, ihren OP, als Sektionssaal zu nutzen. Zu verdanken hat sie dies ihrem Exfreund Benjamin, der sich als Makler ausgibt und durch sein erneutes Liebeswerben vorhat, sich Zugang zu ihrer Praxis zu verschaffen. In die Quere kommt ihm dabei Spencer, der neue Freund von Julie.
Und er ist beizeiten nicht der Einzige, nach dessen Leben die Leichenteilmafia trachtet ...


Im Allgemeinen sind die Kapitel wie ein Journal mit Wochentag und Datum versehen. Weiters zeichnen sie sich durch einer relativ angenehmen Länge aus. Insgesamt wird das Buch aus mehreren Perspektiven erzählt, die häufig wechseln, was aber einerseits mehrere Blickwinkel der Geschichte zulässt, Raum für Spekulationen schafft sowie andererseits sehr erfrischend für den Leser ist. Hauptsächlich stehen aber die beiden Hauptfiguren Julie und Spencer im Mittelpunkt der Erzählung, die ihre Sicht der Dinge in der dritten Person schildern.

Passend zu den zwei Hauptfiguren gibt es zwei grundsätzliche Schreibstile – männlich und weiblich. Die männliche Art ist eher auf die Handlung vertieft und geht dort ins Detail. Wird aus der Perspektive einer Frau erzählt, dann stehen wie im echten Leben vermehrt Gefühle und Gedanken im Vordergrund.

Insgesamt zeigt die Autorin mit ihrem Schreibstil, dass sie fließend und fesselnd zugleich verfassen kann. Die Handlung plätschert dahin bzw. zieht förmlich an einem vorbei. Detaillierte Schilderungen der Szenerie sowie bezaubernde und vielsagende Metaphern heben die schöne Geschichte hervor. Retrospektive zur Bestandsaufnahme sowie Gefühle und Gedanken werden mit viel Esprit und Natürlichkeit eingebaut. Man kann sich dadurch vor allem gut mit der Protagonistin identifizieren und die Emotionen verständlich und nachvollziehbar erleben.



Herzklopfen, Gefühlschaos, Humor und Sarkasmus, Knisternde Leidenschaft sowie kriminelle Gewalt schaffen eine herrliche Mischung in der Erzählung. Leider stehen viel zu oft und zu stark banale Dinge im Fokus und machen dadurch die Szenen eintönig und kaputt.

Der Einstieg in die Geschichte gelingt leicht und angenehm. Langsam aber stetig beginnt die Erzählung. Dann wird es wirklich interessant, aber leider sinkt der Spannungsbogen schnell wieder ab und bleibt lange monoton und kurzweilig. Ab der Mitte wird es dann richtig dramatisch, verwoben und die Nerven des Lesers liegen blank.

Zuerst enthält das Buch eine reine Liebesgeschichte mit kriminellen Bekannten, aber dann wird es regelrecht ein Krimi bzw. Thriller und eine unerwartete Wendung trifft die nächste. Für meinen Geschmack traten teilweise zu oft Drama auf bzw. folgten zu viele Krisen hintereinander, welche zum Teil eher unrealistisch erschienen sind. Dennoch fand ich vor allem das Ende sehr unerwartet und atemberaubend spannend.

Fazit
Blutroter Frost ist eine Liebegeschichte mit vielen Thriller- und Krimielementen, welche vor allem durch eine spannende und krisenreiche Geschichte sowie vielen leidenschaftlichen Herzmomenten den Leser ins Herz schließen können.
Jedem Liebesromanliebhaber, der auf eine Geschichte mit viel Drama sowie Spannung steht, kann ich diese Geschichte nur wärmstens empfehlen.


Blutroter Frost erhält von mir 3,5 von 5 Blüten.
(Ein Dank an den Sommerburg Verlag für das Rezensionsexemplar.)

Veröffentlicht am 27.11.2017

Herrlich dramatischer Liebeskrimi

Blutpsalm
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Vor kurzem habe ich den Debütroman von der Autorin Meredith Winter gelesen, welcher den Titel "Blutroter Frost" trägt. Nun habe ich einen weiteren Roman aus ihrer Feder gelesen, Blutpsalm, und dieser ist ...

Vor kurzem habe ich den Debütroman von der Autorin Meredith Winter gelesen, welcher den Titel "Blutroter Frost" trägt. Nun habe ich einen weiteren Roman aus ihrer Feder gelesen, Blutpsalm, und dieser ist im Genre Liebeskrimi anzutreffen: sprich eine schöne Liebesgeschichte verpackt in einen nervenzerreißenden Krimi. Dieses Mal geht es um einen jungen Pastor und seine Gefühle zu einer Edelnutte.


Jonathan ist Pastor, Junggeselle und auf der Suche nach seiner Seelenverwandten. Eines Tages steht die junge Marlene vor seiner Kirche und der arme Pastor gerät ganz aus den Fugen sowie sein Glaube an das Zölibat gerät enorm ins Wanken. Doch wäre die Liebe nicht schon aufregend genug, geschehen in dem kleinen Dorf plötzlich mehrere Morde…

Klappentext:

Sommerburg – eine verschlafene 800 Seelengemeinde, irgendwo im Norden Deutschlands. Ein Dorf, dessen Bewohner so akkurat und tadellos wie aus einer Reklame zu sein scheinen. Bis zu dem Tag an dem eine brutale Mordserie den Ort erschüttert und Jonathan, der junge Pastor, sich in eine Prostituierte verliebt. Während die männlichen Bewohner nach und nach tot mit einem Fleischermesser in der Brust aufgefunden werden, zeigen die Einwohner allmählich ihr wahres Gesicht. Und auch Jonathan muss vor seiner Gemeinde zugeben, dass er bei Weitem nicht so fromm ist, wie alle bisher geglaubt haben ...


Die Geschichte spielt in dem kleinen Dorf Sommerburg und die Kapitel sind aufgebaut wie ein Journal, womit die Kapitelabfolge chronologische ist. In der dritten Person wird hauptsächlich aus Jonathans Sicht sowie aus Marlenes Blickwinkel erzählt. Teileweise werden kurze Exkurse zu anderen Personen, wie die des Mörders gemacht, aber im Fokus stehen die beiden Hauptfiguren. Meredith Winter verwendet schöne Übergänge ohne Holpern oder Schwierigkeiten zwischen den Perspektiven und der Text bleibt fließend.

Zum Schreibstil kann man sagen, dass er sehr locker, erfrischend ironisch sowie komisch ist. Zwischen den verschiedenen Blickwinkel gibt es starke Ähnlichkeiten, wobei sich das vor allem durch die starken Parallelen im Charakter der Protagonisten erklären lässt und dadurch sehr authentisch umgesetzt wurde.

Verbotene Gefühle verpackt mit offenen Anspielungen und tiefgängingen sowie sinnlichen Schilderungen heben schnell das Lesevergnügen. Sinnliche Dialoge sowie einblicksreiche Gedankenketten sowie zärtlich harmlos Annäherungsversuche machen vor allem die Diskrepanzen zwischen Glaube und Wille bei Pastor Jonathan sehr anschaulich. Vor allem im Vergleich zum ersten Roman der Autorin liegt der Fokus nicht zu viel auf Details und die Szenen werden nicht „zerkaut“. Es zeigt sich dadurch eine deutliche Steigerung zum Debütroman.


Jonathan als männliche Hauptfigur ist diszipliniert, ehrfürchtig, unschuldig und gläubig, wie man sich einen Pastor eben vorstellt, doch die liebreizende Marlene bringt ihm wahrlich um den Verstand und das macht ihn wirklich sympathisch. Marlene ist hingegen schlagfertig, selbstbewusst, anmutig und ebenso verzückt von dem lieben Jonathan, kann aber nicht so recht aus ihrer Haut sowie ihrer Vergangenheit fliehen. Im Laufe der Geschichte durchleben beide einen schönen Entwicklungsprozess.

Insgesamt ist der Einstieg in die Erzählung sehr einfach und rapide. Außergewöhnlich und teilweise unvorhersehbare Wendungen schaffen vom 1. Kapitel an Spannung. Es geschieht im gesamten Verlauf eine sehr unerwartete Entwicklung – natürlich positiv behaftet – und es ist sofort zu Beginn ein wahrer Krimi und nicht erst ziemlich spät wie im ersten Buch von Meredith Winter. Es kommt bis zum Ende viel Spannung auf, eine erschreckende Enthüllung jagt die nächste und das Ende ist passend atemraubend.

Fazit:
Blutpsalm ist ein herrlich dramatischer Liebeskrimi mit einer sozialen und emotionalen verwerflichen Liebeskonstellation zwischen Pastor und Edelnutte, welche mit Unvorhersehbarkeit, unglaublichen Enthüllungen sowie einer charmanten Liebesbeziehung auftrumpft.
Jedem Fan von Krimis und Liebesroman kann ich dieses Buch nur ans Herz legen.


Blutpsalm erhält von mir 4,5 von 5 Blüten.
(Ein Dank an den Sommerburg-Verlag für das Rezensionsexemplar.)