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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.05.2022

Düsterer Krimi

Tag der Asche
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Bei ihrem neuen Fall kommt das Polizistenteam Kommissar Pierre Niémans und seine Assistentin Ivana Bogdanovic mit einer bizarren religiösen Gemeinschaft in Kontakt - den sogenannten Gesandten. Einer der ...

Bei ihrem neuen Fall kommt das Polizistenteam Kommissar Pierre Niémans und seine Assistentin Ivana Bogdanovic mit einer bizarren religiösen Gemeinschaft in Kontakt - den sogenannten Gesandten. Einer der ihren wurde in einer Kapelle gefunden. Nun sollen die beiden herausfinden, ob es nur ein Unfall oder doch ein Mord war. Das ist gar nicht so einfach, da die eingeschworene Gemeinschaft keine Fremden auf ihrem Gelände duldet und sehr verschwiegen ist. Deshalb schleust sich Ivana unter die Hilfsarbeiter, die während der Weinlese geduldet werden. Dabei gerät sie in große Gefahr …

Das Cover gefällt mir sehr gut, die rote Farbe strahlt Bedrohung aus und der abgebildete Turm passt gut zum religiösen Thema. Auch der Titel ist gut gewählt, da dieser Tag der Asche eine große Rolle im Leben der Gemeinschaft spielt.

Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig und man findet sich schnell in die Geschichte ein. Auch die kurzen Kapitel verleiten einen dazu, doch noch weiterzulesen. Die Stimmung ist bedrückend und das Thema der abgeschotteten Gemeinschaft ist interessant. In kleinen Schritten erfährt man, was wirklich geschehen ist und die Auflösung ist überraschend. Auch das Geheimnis der Religionsgemeinschaft hat es in sich.

Mich hat das Buch gut unterhalten und ich kann es nur empfehlen. 4 Sterne

Veröffentlicht am 18.05.2022

Toller Thriller

Kaltherz
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Für Clara Lipmann bricht die Welt zusammen: Gerade mal acht Minuten hat sie ihre Tochter aus den Augen gelassen, doch diese kurze Zeit hat schon gereicht, dass Marie plötzlich spurlos verschwunden ist. ...

Für Clara Lipmann bricht die Welt zusammen: Gerade mal acht Minuten hat sie ihre Tochter aus den Augen gelassen, doch diese kurze Zeit hat schon gereicht, dass Marie plötzlich spurlos verschwunden ist. Kommissarin Kim Lansky eckt mit ihrem etwas unangenehmen Charakter überall an, wird aus jeder Abteilung geworfen und bekommt in der Vermisstenabteilung nun ihre letzte Chance. Je tiefer sie gräbt, desto mehr Fragen türmen sich vor ihr auf, bis sie auf etwas Unfassbares stößt ...

Das Cover gefällt mir, das hinter Gittern verbannte Kaltherz strahlt Spannung sowie Bedrohlichkeit aus und macht neugierig auf das Buch.

Der Schreibstil ist fesselnd und die Seiten fliegen nur so an einem vorbei. Der Anfang packt den Leser sofort und lässt ihn in die Geschichte eintauchen, es ist gut beschrieben und ein düsteres Gefühl macht sich während des Lesens breit. Das Buch ist in fünf Teile aufgeteilt und aus verschiedenen Perspektiven verfasst. Man ist somit nicht nur bei der Polizeiarbeit hautnah dabei, sondern lernt auch die Gefühlswelten von Clara, Marie und Jakob (der Vater der Verschwundenen) kennen. Lansky ist wie im Klappentext schon angedeutet äußerst anstrengend, manchmal handelt sie so unlogisch, dass man nur den Kopf schütteln kann. Aber ich finde es gut, dass auch unsympathische Ermittler auf die Krimiwelt losgelassen werden, da auch im echten Leben nicht immer alles logisch ist und nur sympathische Menschen existieren. Es gibt einige sehr spannende und unerwartete Wendungen sowie falsche Fährten. Die Auflösung ist gut gelungen und nicht alle Dinge sind so, wie sie anfangs scheinen.

Ich kann das Buch nur empfehlen und gebe 4 Sterne.

Veröffentlicht am 28.04.2022

Ein typischer Klufti

Affenhitze (Kluftinger-Krimis 12)
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Bei unerträglicher Hitze wird eine Leiche während eines öffentlichen Spektakels in einer Tongrube gefunden. Der Tote entpuppt sich als Professor Brunner, der einige Zeit zuvor einen unglaublichen Fund ...

Bei unerträglicher Hitze wird eine Leiche während eines öffentlichen Spektakels in einer Tongrube gefunden. Der Tote entpuppt sich als Professor Brunner, der einige Zeit zuvor einen unglaublichen Fund vorweisen konnte: ein Skelett des Urzeitaffen Udo, das beweisen könnte, dass unsere Vorfahren schon viel früher als gedacht den aufrechten Gang entwickelt haben. Verdächtige tummeln sich zuhauf: dem Grubeninhaber sind die Ausgrabungen ein Dorn im Auge und auch die Sekte in der Nachbarschaft ist nicht gut auf die Forscher zu sprechen.

Das Cover gefällt mir sehr gut, es passt wunderbar zur Geschichte und die spürbaren Erhebungen geben dem Buch etwas Besonderes. Auch die Gestaltung der Kapitelzahlen und des Schmutztitels aus Knochen finde ich gelungen.

Der Schreibstil ist wie vom Autorenduo gewohnt flüssig und die Seiten rauschen nur so an einem vorbei. Ich musste schon am Anfang des Buches lachen und schmunzeln, was sich durch die komplette Geschichte zog. Klar ist die Naivität bzw. Tollpatschigkeit des Kommissars manchmal etwas übertrieben, aber genau das macht ihn ja aus. Wieder einmal kommen wir in den Genuss seiner dürftigen Englischkenntnisse, die er in abstrusen Herleitungen zu kompensieren versucht –herrlich amüsant. Auch privat hat unser guter Klufti wieder einiges zu tun: die neue, etwas seltsame Tagesmutter seiner über alles geliebten Enkeltochter bespitzeln, alten Plunder vor seiner Frau retten, ... Der Fall ist spannend und gut aufgebaut, die Identität des Mörders ist etwas überraschend, was ich viel besser finde, als wenn man ihn sofort identifizieren kann.

Das Ende erzeugt nochmals ein paar Lacher, die Geschichte ist rundum überzeugend und empfehlenswert. 5 Sterne

Veröffentlicht am 24.04.2022

Perfider Thriller

Kellergrab
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Das Autorenpaar Cameron und Lisa Murdoch sind bekannt für ihre Thriller und behaupten, sie könnten das perfekte Verbrechen begehen, ohne von der Polizei erwischt zu werden. Als dann plötzlich ihr Sohn ...

Das Autorenpaar Cameron und Lisa Murdoch sind bekannt für ihre Thriller und behaupten, sie könnten das perfekte Verbrechen begehen, ohne von der Polizei erwischt zu werden. Als dann plötzlich ihr Sohn vermisst wird, geraten sie in eine regelrechte Hetzkampagne. Stecken sie wirklich dahinter? Zugegeben, ihr Sohn hat einen schwierigen Charakter, aber ist das Grund genug, sein eigenes Kind zu ermorden?

Das Cover hat schöne Farben, ist aber nichts Besonderes.

Der Schreibstil ist flüssig und die kurzen Kapitel verlocken, das Buch in einem Zug zu lesen. Die Geschichte ist aus verschiedenen Perspektiven geschrieben, hauptsächlich aus der Sicht des Vaters Cameron und aus der Sicht der Polizei. Somit bekommt man einen tieferen Einblick in die Geschichte. Leider besteht die erste Hälfte des Buches nur aus der verzweifelten Suche nach dem verschwundenen Kind und wie die Polizei versagt. Die vermittelten Gefühle sind zwar sehr authentisch und man fühlt richtig mit, dennoch hätte das meiner Meinung nach ein wenig kürzer sein können. Vor allem die Hetzjagd macht einen wütend, wie dumm Menschen sein können. Der spannende Plottwist war sehr überraschend und hat mir sehr gut gefallen.

Leider verrät der Klappentext viel zu viel, sodass die Wendung ein wenig abgemildert wird. Nichtsdestotrotz kann ich diesen Thriller nur empfehlen. 4 Sterne

Veröffentlicht am 24.04.2022

Gruseliger zweiter Fall

Das Mädchen und der Totengräber (Die Totengräber-Serie 2)
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Das etwas unfreiwillige Team bestehend aus Polizeiinspektor Leopold von Herzfeldt und Totengräber Augustin Rothmayer bekommt es dieses Mal mit einem tödlichen Fluch zu tun. Im Wiener Kunsthistorischen ...

Das etwas unfreiwillige Team bestehend aus Polizeiinspektor Leopold von Herzfeldt und Totengräber Augustin Rothmayer bekommt es dieses Mal mit einem tödlichen Fluch zu tun. Im Wiener Kunsthistorischen Museum taucht plötzlich ein Sarkophag inklusive Leiche auf, die sich als ziemlich frisch entpuppt. Der Leichnam des Professors wurde sogar wie eine Mumie präpariert. Was steckt wirklich dahinter? Fluch oder kaltblütiger Mord?

Das Cover finde ich gelungen, wie beim ersten Band ist auch hier eine Luftaufnahme Wiens zu sehen.

Der Schreibstil ist flüssig und man kommt gut voran. Der ab und zu eingestreute Dialekt in den Dialogen ist witzig und lockert die Geschichte ein wenig auf. Die von Rothmayer ausgewählten Auszüge über viele verschiedene Totenkulte aus aller Welt zu Beginn der Kapitel ist sind interessant und informativ. Auch die Thematik über Ägypten, Mumien, alte Gifte etc. ist spannend und unterhaltsam gestaltet. Der Fall der Mumie ist jedoch nicht der einzige, den Leopold und Augustin lösen müssen, auch der zweite Fall gestaltet sich als nervenaufreibend und gefährlich. Außerdem erfährt man mehr aus den Leben der Protagonisten, vor allem aus Leos und seiner Herzensdame Julia. Das Gewicht liegt jedoch mehr auf den Kriminalfällen, sodass die Passagen aus dem Privatleben den Spannungsbogen nicht belasten. Die Auflösung finde ich logisch und gut umgesetzt.

Ich kann das Buch nur empfehlen und gebe 5 Sterne.