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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.08.2018

Schmutziges, schockierendes Debüt

Dreckiger Schnee
1

Detective Aidan Waits, selbst drogensüchtig, wird auf der Suche nach einer verschwundenen Politiker-Tochter in einen Sumpf von Drogen und Gewalt geführt. Wie es scheint, ist die vermisste Isabelle nicht ...

Detective Aidan Waits, selbst drogensüchtig, wird auf der Suche nach einer verschwundenen Politiker-Tochter in einen Sumpf von Drogen und Gewalt geführt. Wie es scheint, ist die vermisste Isabelle nicht umsonst abgetaucht...

Das Cover gefällt mir sehr gut, es ist schlicht gehalten, aber dadurch umso überzeugender. Es ist wie ein aufgeschlitztes Heroin-/Kokain-Paket gestaltet, was wunderbar zur Geschichte und zum Titel passt. Dreckiger Schnee bedeutet nämlich mit Gift o.Ä. verunreinigtes Heroin.

Der Schreibstil ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, aber mit der Zeit legt sich das und das Geschehen wird immer rasanter.
Die Kapitel sind kurz und knackig, sie animieren einen dazu, immer weiterzulesen.
Der Prolog facht die Neugier sofort an, man fragt sich, was wohl geschehen ist und möchte es unbedingt erfahren. Die Informationen bekommt man nur häppchenweise, was am Anfang noch etwas verwirrend ist, aber je weiter man in der Geschichte vordringt, desto klarer werden die Zusammenhänge.
Detective Aidan Waits ist nicht nur durch seine Drogensucht ein ungewöhnlicher Ermittler, er bewegt sich stark am Rande der Legalität. Die Schilderungen der Drogenszene und der Gewalt sind sehr eindringlich und schockierend, dadurch äußerst authentisch.
Die Auflösung ist in sich schlüssig, doch endet nicht für alle Beteiligten in einem Happy End.

Trotz der ungewohnten Erzählweise kann ich dieses Buch nur empfehlen und freue mich schon auf den nächsten Band! 4,5 Sterne.

Veröffentlicht am 28.08.2018

Spannender Thriller

Ein Teil von ihr
1

Für Andrea Oliver bricht eine Welt zusammen, als sie bei einer schrecklichen Schießerei mit ansieht, wie ihre Mutter Laura einem anderen Menschen das Leben nimmt. Denn deren Gesicht zeigt keines der zu ...

Für Andrea Oliver bricht eine Welt zusammen, als sie bei einer schrecklichen Schießerei mit ansieht, wie ihre Mutter Laura einem anderen Menschen das Leben nimmt. Denn deren Gesicht zeigt keines der zu erwartenden Gefühle wie Schock oder Angst, sondern ist völlig gelöst und mit sich selbst im Reinen. Anstatt Antworten zu bekommen, wird Andrea von ihrer Mutter zur Flucht durchs ganze Land gezwungen, weil sie angeblich verfolgt wird. Auf ihrer Reise macht sich Andrea eigenständig auf die Suche nach Antworten und ihr Leben entpuppt sich immer mehr als eine Aneinanderreihung von Täuschungen. Wer ist ihre Mutter wirklich und was hat sie zu der Frau gemacht, die sie jetzt ist?

In Echt gefällt mir das Cover sehr viel besser. Auf der Abbildung sah es irgendwie etwas langweilig aus, doch wenn man das Buch in den Händen hält und ein bisschen bewegt, sieht man den Schimmer der Farben, was das Buch zu etwas Besonderem macht. Auch das zerkratzte Portrait der Frau passt gut zum Inhalt.

Der Schreibstil von Karin Slaughter ist wie gewohnt angenehm und flüssig, ich bin gut ins Buch reingekommen. Schon der Prolog weiß einen an der Stange zu halten, da er vieles offen lässt und begierig auf mehr macht.
Auch die Protagonisten sind authentisch dargestellt, Laura ist eine starke Frau, die alles für ihre Tochter tun würde. Im Gegensatz dazu ist ihre Tochter Andy etwas unselbstständig, vielleicht liegt das daran, wie sie erzogen wurde. Doch im Laufe der Geschichte wandelt sich Andy zunehmend zum Positiven. Je weiter man Andy auf ihrer Suche auf den Spuren der Vergangenheit folgt, auf desto mehr Ungereimtheiten und unerwartete Wendungen stößt man.
Das Buch ist in zwei verschiedenen Zeitsträngen geschrieben, einer findet in der Gegenwart statt, der andere erzählt Lauras Vergangenheit. Diese wechseln sich gegenseitig ab, was die Neugier anfacht und den Spannungsbogen aufrechterhält. Ab und zu sind ein paar etwas langwierige Stellen, welche jedoch kurz darauf wieder durch die rasante Handlung wettgemacht werden. Vor allem in den letzten Kapiteln kommt es Schlag auf Schlag und man kann gar nicht mehr aufhören zu lesen. Die Auflösung der mysteriösen Vergangenheit ist gelungen, das Buch regt einen generell zum Nachdenken an, wie sehr und rückhaltlos man einer einzigen Person verfallen kann und was man alles für diese tun würde.

Die Geschichte hat mich wunderbar unterhalten, auch wenn sie etwas anders ist als die Reihen um Will Trent und Sara Linton. Ich kann dieses Buch nur empfehlen und gebe 4,5 Sterne.

Veröffentlicht am 25.08.2018

Überraschend schwach

Neid
1

Die Hitze des Sommers lähmt ganz Europa. Und während das Opcop-Team die Hintermänner eines internationalen Menschenhändlerrings observiert, bittet man Paul Hjelm um Hilfe in einem anderen blutigen Kriminalfall. ...

Die Hitze des Sommers lähmt ganz Europa. Und während das Opcop-Team die Hintermänner eines internationalen Menschenhändlerrings observiert, bittet man Paul Hjelm um Hilfe in einem anderen blutigen Kriminalfall. Im Mittelpunkt stehen ein toter Professor, eine kompromittierte EU-Kommissarin und ein Smartphone mit sensiblen Daten in den Händen eines blinden Bettlers. Hjelm gerät in einen Kampf gegen die übermächtige Energie-Lobby und sieht sich gezwungen, die Grenzen der Legalität zu überschreiten. Nur sein alter Freund und Ex-Kollege Gunnar Nyberg kann ihm helfen. (Amazon.de)

Das Cover passt zur restlichen Reihe, alle ziehen Aufmerksamkeit durch die schlichte, aber grelle Gestaltung auf sich.

Schon die zwei Vorgänger dieses Buches fand ich nicht so berauschend, aber ganz okay. Daher hatte ich mir von “Neid“ sehr viel mehr erhofft. Doch damit, dass es so schwach sein würde, hätte ich nicht gerechnet.
Ich musste mich wirklich zwingen, das Buch nicht abzubrechen. Es gab viele ausführliche, aber total langweilige Passagen, die dem kaum vorhandenen Spannungsaufbau nicht zugutekamen. Manche Handlungen waren derart abstrus und auch naiv, dass ich irgendwann richtig genervt von der Geschichte war.

Auch der Sprecher konnte mich nicht recht überzeugen. Oftmals war seine Stimme und Sprechweise voller Energie, was mir gut gefallen hat. Doch noch öfter sprach er plötzlich abgehackt und sehr, seeehr langsam, als würde er mit einem Tauben reden, der die Worte von den Lippen lesen muss. Das machte das Ganze zusätzlich ziemlich anstrengend. Vielleicht ist es doch besser, das Buch zu lesen, anstatt anzuhören; aber da ich die beiden Vorgänger schon so langwierig empfunden habe, konnte ich mich nicht dazu aufraffen, mich wieder durch über 500 Seiten zu quälen. :/
Ich bin erstaunt, dass es solche Diskrepanzen in Dahls Reihen gibt, denn die Bücher um Berger & Blom finde ich einfach großartig! Zum Glück habe ich diese Bücher zuerst gelesen, sonst hätte ich ihnen aufgrund der Opcop-Bücher wohl keine Chance gegeben.

Leider keine Empfehlung, 2 Sterne.

Veröffentlicht am 24.08.2018

Nervenaufreibender dritter Fall

Stirb, mein Prinz (Ein Marina-Esposito-Thriller 3)
1

In diesem Band stoßen Phil und Marina auf einen gestörten Serienkiller, der seine Opfer seit Jahrzehnten einem grausamen Ritual unterzieht; unter anderem werden diese in einem Käfig aus Menschenknochen ...

In diesem Band stoßen Phil und Marina auf einen gestörten Serienkiller, der seine Opfer seit Jahrzehnten einem grausamen Ritual unterzieht; unter anderem werden diese in einem Käfig aus Menschenknochen gefangen gehalten. Es gelingt ihnen, einen verwahrlosten Jungen aus ebendiesem zu retten, doch das will der Killer nicht auf sich ruhen lassen und möchte den Jungen um jeden Preis zurückhaben.

Das Cover passt zwar nicht wirklich zum Inhalt, ist aber ein Blickfang, vor allem durch die für dieses Genre eher ungewöhnliche Farbe.

Auch beim Titel stellt sich mir die Frage, was dieser wohl mit der Geschichte zu tun hat; da passt die englische Version “Cage of Bones“ sehr viel besser.

Die Charaktere sind auch in diesem Teil stark gezeichnet und dadurch überaus authentisch. In Sachen DCI kommt man sogar noch vom Regen in die Traufe: Der neue DCI Glass ist noch schlimmer als sein Vorgänger, unglaublich unsympathisch und macht einen selbst richtig aggressiv; man freut sich jedes Mal, wenn ihm einer die Stirn bietet. Auch Rose schafft es, noch unsympathischer und gestörter zu werden, was die Geschichte aber umso interessanter macht.
Marina und Phil haben sich wunderbar entwickelt, auch wenn sie immer noch hier und da mit ihren inneren Dämonen zu kämpfen haben.

Der Fall ist mal wieder total atemberaubend, ich bin nur so durch das Buch gerauscht! Es gefällt mir glaube ich sogar noch besser als seine Vorgänger. Man wird langsam zur Lösung hingeführt, erhält dennoch ein paar Hinweise, sodass man sich manche Dinge schon denken kann. Dies gepaart mit unvorhergesehenen Wendungen hat mir gut gefallen.

Ein sehr empfehlenswertes Buch, dessen Vorgänger man jedoch unbedingt vorher lesen sollte! Ich freue mich schon auf den nächsten Band. 5 Sterne.

Veröffentlicht am 23.08.2018

Gewohnt grausam und gewalttätig, aber einfach genial!

Blutrausch - Er muss töten (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 9)
1

In ihrem neunten Fall treffen die Detectives Hunter und Garcia auf einen Killer, der sich der Kunst verschrieben hat und seine Opfer wie in einer Ausstellung darbietet. Auch in Sachen Liebe in Bezug auf ...

In ihrem neunten Fall treffen die Detectives Hunter und Garcia auf einen Killer, der sich der Kunst verschrieben hat und seine Opfer wie in einer Ausstellung darbietet. Auch in Sachen Liebe in Bezug auf Robert gibt es einige Neuigkeiten...

Endlich mal wieder ein richtig cooles Cover! Die der letzten zwei Bände fand ich nicht so berauschend, sondern etwas langweilig. Da freut es mich umso mehr, wieder eine kleine Augenweide in den Händen zu halten! :)

Schreibstil und Kapitellänge sind wie bei den acht Teilen zuvor schön knackig! Man rätselt jedes Mal mit den beiden Detectives mit und fiebert regelrecht der Auflösung entgegen. Auch die charakterliche Entwicklung der Hauptpersonen ist gut nachvollziehbar und somit authentisch.
Chris Carter hat es auch hier wieder einmal geschafft, einen Täter mit völlig neuen Methoden und Motiven zu erfinden; das hat mich schon beim Vorgänger “Death Call“ in Erstaunen versetzt! Ich hoffe, das geht bei den Folgebänden ebenso weiter, das Ende von “Blutrausch“ lässt einen nämlich wie einen Verdurstenden zurück, der noch viel mehr braucht! Nicht im Sinne eines unbefriedigenden Fall-Abschlusses, - dieser ist in der Tat wieder gekonnt umgesetzt - sondern mit einem Verweis, um was es im nächsten Buch wohl gehen könnte. :) Ich hoffe, wir müssen nicht allzu lange auf die Fortsetzung warten. :D

Ich kann dieses Buch nur empfehlen (es sei denn, man steht nicht auf detailliert beschriebene, brutale Szenen xD), aber würde jedem “Neueinsteiger“ in die Reihe raten, alle Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen, da dies den Lesegenuss maximiert. 5 Sterne!