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Veröffentlicht am 16.04.2018

Packender Krimi

Riskante Manöver
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Die PR-Agenten Mats Holm und Laura May werden vom Konzern Wenner Pharma zu Hilfe gerufen. Anscheinend ist ein Medikament des Unternehmens die Ursache für zahlreiche kranke Kinder, eines stirbt sogar. Eine ...

Die PR-Agenten Mats Holm und Laura May werden vom Konzern Wenner Pharma zu Hilfe gerufen. Anscheinend ist ein Medikament des Unternehmens die Ursache für zahlreiche kranke Kinder, eines stirbt sogar. Eine verschwundene Mitarbeiterin wirft ebenso kein gutes Licht auf den Konzern. Der „Master of Desaster“ und seine Kollegin müssen so manches riskante Manöver ausführen, um nicht nur dem Image-Schaden entgegenzuwirken.

Das Cover ist zwar kein Hingucker, die ungewöhnliche Perspektive jedoch ist mal was Neues und weckt Interesse. Und in echt gefällt es mir gleich viel besser als nur als Vorschaubild, da macht es sogar was her. Auch die dunklen Wolken symbolisieren zum einen die Probleme des Konzerns, zum anderen auch die düsteren Machenschaften einiger Personen.

Das Buch ist sehr flüssig geschrieben, die Seiten sind nur so an mir vorbeigerauscht. Auch die Unterteilung der Kapitel in exakte Zeitangaben hat die Spannung unterstützt; es hatte etwas von einem Live-Ticker, was wunderbar zur Thematik passt.

Bei der Leseprobe hat mich das erste Kapitel über das erkrankte Mädchen sofort gefesselt; es ist eindrücklich geschildert und man fühlt richtig mit den Eltern mit.
Holm und seine Kollegin sind sehr sympathisch, sie sind nicht überzogen dargestellt, sondern haben wie jeder andere Mensch ihre Ecken und Kanten. Dadurch, dass der Krimi aus vielen verschiedenen Sichtweisen geschrieben ist, erfährt man auch einige Dinge privater Natur, was die Protagonisten authentisch wirken lässt. Da wären außer den zwei Hauptpersonen noch einige Wenner-Mitarbeiter, in deren Psyche man Einblick erhält, aber auch der „Bösewicht“ hat mehrere Auftritte, ohne, dass jedoch seine wahre Identität preisgegeben wird. Dass man hier so im Dunkeln gelassen wird, gefällt mir sehr. Man kann gut mit raten, da es nicht nur wenige potentielle Kandidaten gibt. Durch rasante Wendungen wird die erarbeitete Vermutung wieder über den Haufen geworfen und man ist sehr auf die Auflösung gespannt.
Außerdem bringt es frischen Wind, dass die Hauptprotagonisten nicht wie so oft beim staatlichen Apparat angestellt sind, sondern dass es PR-Agenten und deren Helferlein sind, die den Fall aufklären. Man bekommt einen kleinen Überblick, wie der Tagesablauf in diesem Beruf aussieht und mit welchen (mal mehr, mal weniger sympathischen) Personen die zwei zu kämpfen haben. Holms Methoden, um Menschen zu durchschauen, erinnern ein bisschen an Sherlock Holmes. :)

Ich habe riskante Manöver an einem Tag durchgelesen; da war alles dabei, was ein guter Krimi haben muss. Darüber hinaus dachte ich beim Lesen nie „Oh man, wie kann man nur so naiv sein!“ oder Ähnliches, wie es mir sonst oft passiert, wenn mal wieder jemand total gegen jeglichen Verstand handelt. Auch wenn das Cover einen vielleicht nicht in den Bann zieht, überzeugt der Inhalt dafür umso mehr! Ich kann Birand Bingüls Krimi-Erstling nur empfehlen und hoffe auf weitere Teile. :) 5 Sterne!

Veröffentlicht am 16.04.2018

Hilfreicher Ratgeber

Goodbye Beziehungsstress
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In Goodbye Beziehungsstress gibt die "Liebeskümmerin" Elena-Katharina Sohn eine Anleitung zum Zusammen-Glücklichsein. Das Buch ist in 3 Hauptteile gegliedert, in denen die Autorin beschreibt, was (un)glückliche ...

In Goodbye Beziehungsstress gibt die "Liebeskümmerin" Elena-Katharina Sohn eine Anleitung zum Zusammen-Glücklichsein. Das Buch ist in 3 Hauptteile gegliedert, in denen die Autorin beschreibt, was (un)glückliche Beziehungen ausmacht, und Tipps bzw. Aufgaben gibt, um das Unglücklichsein zu vermeiden.

Das Cover ist schlicht, aber das rosafarbene, zum Herz verschlungene Band passt sehr gut zur Thematik und ist schön gestaltet.

Den Aufbau des Buches finde ich gelungen, da Elena zum einen aufzeigt, was typische Fehler bzw. Irrtümer in Beziehungen sind, und zum anderen, was dagegen glückliche Paare aufweisen und wie man selbst dies erreichen kann. Auch die Sofortmaßnahmen am Ende sind nützlich und einfach umsetzbar. Außerdem ist das umfassende Inhaltsverzeichnis sehr gut geeignet, um schnell noch mal etwas nachschlagen zu können.

Die typischen Irrtümer fand ich sehr interessant, da ich ein paar davon, z.B. das „Chamäleon“, noch nicht gekannt habe. Auch kann man Parallelen zu sich selbst entdecken (bei mir zum Glück nur Wenige). Die Selbst-Checks am Ende eines jeden Irrtums regen zum Nachdenken und zur Selbstbeobachtung an.
Im 3. Teil wird die Anleitung beschrieben, mit deren Hilfe man glücklicher werden soll. Es sind einfache Methoden/Maßnahmen, die man auch einfach mal zwischendurch angehen kann. Ich denke, für betroffene Personen können diese Tipps äußerst hilfreich sein. Die Glücksherz-Methode soll sich beispielsweise sehr gut eignen, um herauszufinden, welche Personen/Dinge zum jetzigen Zeitpunkt glücklich machen. Da in meiner Beziehung keine großen Probleme herrschen, kann ich hier leider keinen Erfahrungsbericht liefern.
Die Sofortmaßnahmen sind jedoch auch sehr gut für zufriedene, glückliche Paare einsetzbar. Alles in allem vermittelt dieser Ratgeber vor allem Wissen und somit auch Verständnis und Toleranz. Man sollte einfach gelassener an alles herangehen und nicht sofort den Teufel an die Wand malen und sich in etwas hineinsteigern.

Wer einen Beziehungsratgeber sucht, kann ich ihm diesen nur ans Herz legen, da er nicht nur die Augen öffnet, sondern auch einfach umsetzbare Lösungen bietet. Auch finde ich die Idee sehr schön, dass man sich bei den Liebeskümmerern per E-Mail Rat holen kann.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Leider kein Thriller

Der Schlüssel des Salomon
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Im CERN wird der Wissenschaftsdirektor der CIA Frank Bellamy tot aufgefunden. In seiner linken Hand steckt ein Zettel mit dem Inhalt „The key: Tomás Noronha“, welchen die CIA als Hinweis auf den Mörder ...

Im CERN wird der Wissenschaftsdirektor der CIA Frank Bellamy tot aufgefunden. In seiner linken Hand steckt ein Zettel mit dem Inhalt „The key: Tomás Noronha“, welchen die CIA als Hinweis auf den Mörder versteht. Die Jagd auf ihn beginnt, doch dieser ist unschuldig und muss nun selbst den wahren Täter überführen, um sein Leben zu retten.

Das Cover ist sehr schön, es vereint das Mysteriöse mit dem Gefährlichen. Es bezieht sich außerdem auf ein Objekt, das Pentakel, welches im Buch eine größere Rolle spielt.

Aufgrund der Leseprobe hatte ich mir einen spannenden Thriller erhofft, mit rasanten Verfolgungsjagden und einem mysteriösen Rätsel, welches es zu lösen gilt.
Leider konnte mich die Geschichte am Ende nicht überzeugen. Am Anfang ist Tomás noch sympathisch, wie er sich beispielsweise wie ein kleines Kind über sein neu erworbenes Dokument freut. Doch im Laufe der Geschichte wird er immer unsympathischer, er ist besserwisserisch und oft auch überheblich.
Auch wird der Lesefluss sehr oft durch unnötige Fachbegriffe gestört, z.B. anstatt bei „unabhängig“ zu bleiben, wird „teleologisch“ verwendet, was man bei einem Fachbuch durchaus machen kann, aber meiner Meinung in einem Thriller nichts zu suchen hat; es sei denn, der Fachbegriff ist wichtig für die Geschichte.

Bis zu ungefähr einem Viertel des Buches kommt keinerlei Spannung auf, außer am Anfang, als die Leiche gefunden wird. Nur Gespräche über Nahtoderfahrungen und das menschliche Gehirn, was am Anfang noch ganz interessant klingt; aber dann wird zu sehr ins wissenschaftliche Detail gegangen.
Als Gejagter und Jäger aufeinandertreffen, wird es für kurze Zeit aufregend. Doch die Befragung von Tomás durch den CIA-Agenten ist nicht sehr authentisch, der Agent wiederholt ständig sehr genau Tomás‘ Aussagen, was den Lesefluss und die Spannung erheblich stört. Nach der Flucht wird es wieder sehr wissenschaftlich, es geht nur noch um Physik und Theorien etc. Ich finde es zwar gut, wenn man solche Sachverhalte erklärt und auch etwas dabei lernt, aber hier war es mir einfach zu viel. Auch die ständigen Wiederholungen waren total nervig. Tomás erklärt seiner Freundin Maria Flor die Quantenphysik, später noch verschiedenen anderen Personen, und jedes Mal wird fast alles, was er schon Mal erklärt hat, nochmal ausführlich wiederholt. Das hat mich sehr gestört, sodass ich irgendwann nur noch weitergeblättert habe, bis endlich wieder was Neues, Spannendes vorkam. Dies hält jedoch nicht sehr lange an, da dann wieder viel Physikalisches ausführlich erläutert wird. Auch das Ende ist wieder gespickt mit ewigen Wiederholungen und wissenschaftlichen Details.

Die Protagonisten handeln und denken oft sehr naiv und nicht ihren Rollen gerecht. Beispielsweise bucht man doch keinen Flug und fühlt sich dabei auch noch sicher, obwohl man weiß, dass man auf der Beobachtungsliste der CIA steht. Oder vertraut blind einer Person, die total undurchsichtig ist. Und was mich am meisten gestört hat, war die Tatsache, dass Zeitdruck herrscht und Tomás dennoch ein kleines Ratespiel veranstaltet, anstatt schnell und klipp und klar die Lösung zu verraten und Zeit zu sparen.

Für mich war das kein Thriller, sondern eher eine Physikstunde verpackt in einer Geschichte.

Von mir gibt es daher keine Leseempfehlung und 2 Sterne, da es doch wenigstens ein paar Mal spannend war. Wenn man jedoch selbst in der Materie drin ist bzw. sich stark dafür interessiert, könnte das Buch durchaus Unterhaltung bieten.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Mitreißender Thriller!

NACHTWILD
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Joan und ihr Sohn Lincoln verbringen wie so oft ihren Nachmittag im Zoo. Doch dann geschieht das Unfassbare: Schüsse fallen und viele Menschen liegen tot am Boden. Nun hängen das Leben ihres Sohnes und ...

Joan und ihr Sohn Lincoln verbringen wie so oft ihren Nachmittag im Zoo. Doch dann geschieht das Unfassbare: Schüsse fallen und viele Menschen liegen tot am Boden. Nun hängen das Leben ihres Sohnes und ihr eigenes davon ab, ob Joan die richtigen Entscheidungen trifft.

Das Cover ist ein echter Hingucker, der schlichte schwarze Hintergrund und die rotgefärbte Raubkatze strahlen Spannung und Gefahr aus. Auch das Detail im Inneren - die Silhouetten bzw. Schatten der beiden - ist schön umgesetzt.

Der Schreibstil ist flüssig sowie leb- und bildhaft (z.B. S. 124: Die Bäuche hingen an denen wie Teig über den Rand einer Kuchenform [...]."). Dadurch, dass die Geschichte im Präsens erzählt wird, fühlt man sich mitten im Geschehen und es reißt einen förmlich mit. Joans Gedanken sind ohne Komma getrennt, was die Angst und das Rasen der Gedanken noch mehr unterstreicht.
Ein weiterer Pluspunkt ist, dass die Geschichte nicht nur aus Joans Sicht geschrieben ist, sondern auch aus der Sicht anderer Beteiligter. Auch Joans Handeln ist nachvollziehbar: sie steht vor schweren Entscheidungen, weiß nicht, wem sie vertrauen kann und muss Risiken eingehen, um zu überleben.
Da die Handlung nur auf knapp drei Stunden reduziert ist, gibt es nichts Überflüssiges, das den Spannungsbogen zunichtemachen könnte.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.

Veröffentlicht am 16.04.2018

Wunderschöne Geschichte

Die drei Opale 1: Über das tiefe Meer
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Das Kinder- und Jugendbuch „Die drei Opale - Über das tiefe Meer“ ist der erste Teil einer Trilogie um das Seefahrermädchen namens Maus. Sie wohnt mit ihrer Oma, Captain Schneekönig genannt, ihrem Bruder ...

Das Kinder- und Jugendbuch „Die drei Opale - Über das tiefe Meer“ ist der erste Teil einer Trilogie um das Seefahrermädchen namens Maus. Sie wohnt mit ihrer Oma, Captain Schneekönig genannt, ihrem Bruder Sperling und der restlichen Mannschaft auf dem Schiff „Jägerin“.

Das Cover ist wirklich sehr gut getroffen, es lässt einen schon erahnen, dass Maus Abenteuer erleben wird. Auch die glänzenden Akzente gefallen mir sehr. Am Anfang des Buches gibt es auch eine Karte der Welt „Trianukka“ und eine Zeichnung der „Jägerin“, sodass man gut verfolgen kann, wo man sich gerade auf dem Schiff befindet bzw. wo die Reiseroute verläuft.

Sehr fantasievoll sind die Namen gewählt. Fast alle haben Tiernamen, z.B. Maus, Sperling, Bär, aber auch Pipistrelle (Fledermaus) und Schneekönig (anderer Name für Zaunkönig). Die Mitglieder der Mannschaft heißen „Schwarzmäntel“, was auch eine Vogelart ist. Die Namen der anderen Stämme sind auch sehr bildhaft, wie „Axtwerferin“.

Die Kapitel sind schön kurz gehalten, was ich besser finde als lange.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und ebenfalls bildhaft, was ich sehr schön finde. Z.B. auf S. 139 „[…] unter unseren Stiefeln knackt die silberne Haut, mit der der Frost alles überzogen hat.“ Die Geschichte ist mir dadurch wie ein Film vor den Augen abgelaufen. Ich habe richtig mitgefiebert und mitgefühlt, denn nicht alle Ereignisse gehen glimpflich aus.
Zum Inhalt möchte ich nicht mehr verraten, das soll dann jeder selbst erfahren. :)

Ich hätte nicht gedacht, dass die Geschichte mir so gut gefallen würde, da es nicht für meine Zielgruppe geschrieben wurde. Die Protagonisten wirken und handeln reifer als manch so einer im Thrillergenre. Deshalb bin ich froh, dieses Buch gewonnen und diese Reihe um Maus entdeckt zu haben. Ich hoffe, die zwei nächsten Teile „Sky“ und „Storm“ werden ebenfalls ins Deutsche übersetzt. Wenn nicht, dann muss ich mir sie eben auf Englisch kaufen. :)