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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.06.2018

Für einen Thriller leider zu wenig Spannung

Die Moortochter
1

Helena ist eine exzellente Jägerin und Fährtenleserin. Doch diese Fähigkeiten haben auch eine dunkle Seite: ihr Vater Jacob hatte ihre Mutter in jungen Jahren entführt, sie ins Moor verschleppt, dort gefangen ...

Helena ist eine exzellente Jägerin und Fährtenleserin. Doch diese Fähigkeiten haben auch eine dunkle Seite: ihr Vater Jacob hatte ihre Mutter in jungen Jahren entführt, sie ins Moor verschleppt, dort gefangen gehalten und vergewaltigt.
Jahre später hat Helena ihre eigene Familie, die von deren Vergangenheit allerdings nichts weiß. Jacob sollte eigentlich lebenslang im Gefängnis sitzen, jedoch bricht dieser aus und macht Jagd auf Helenas Familie…

Die Geschichte spielt nicht nur in der Gegenwart, es gibt viele Rückblicke in Helenas Kindheit. Und genau hier liegt das Problem: es ist zwar interessant geschildert, aber die eigentliche Handlung, nämlich die Jagd Helenas nach Jacob, gerät somit sehr in den Hintergrund und es entstehen einige Längen. Ich musste oft zurückspulen, weil ich merkte, dass ich abgeschweift war.

Die Sprecherin jedoch hat mir sehr gut gefallen, ihre Stimme war angenehm und gut eingesetzt.

Veröffentlicht am 09.06.2018

Gelungenes Debüt

Zu nah
1

Detective Frankie Sheehan kehrt nach einem brutalen Zwischenfall zurück zur Arbeit und muss sich zuerst wieder das Vertrauen ihrer Vorgesetzten erarbeiten. Dies ist jedoch leichter gesagt als getan, denn ...

Detective Frankie Sheehan kehrt nach einem brutalen Zwischenfall zurück zur Arbeit und muss sich zuerst wieder das Vertrauen ihrer Vorgesetzten erarbeiten. Dies ist jedoch leichter gesagt als getan, denn bei ihrem ersten Fall ist nichts so, wie es zunächst scheint; der vermeintliche Selbstmord einer Dozentin entpuppt sich als Mordfall. Auch ihre Dämonen machen ihr noch ziemlich zu schaffen...

Das Cover hat leider nichts mit der Geschichte zu tun, gefällt mir jedoch trotzdem gut. Dennoch hätte ich es besser gefunden, wenn es in irgendeiner Art und Weise dem Inhalt angepasst worden wäre.

Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen, ich hab das Buch an einem Stück durchgelesen.

Auch die Charaktere sind überzeugend. Das Trauma, welches Frankie erlitten hat, wird erst nach und nach aufgedeckt und steigert so die Spannung. Dass sie immer noch darunter leidet und Flashbacks hat, ist nachvollziehbar. Sonst sind sie und ihre Kollegen sympathisch dargestellt, man erfährt von jedem kleine Details aus deren Leben. Der Fall ist ebenfalls spannend und man tappt längere Zeit im Dunkeln.

Was mich aber gestört hat, waren wieder diese so typischen und auch ausgelutschten Alleingänge der Polizisten; das hätte man besser lösen können, schade.

Ansonsten hat mir das Buch gut gefallen und ich empfehle es gerne weiter, nur der Alleingang gibt Abzug. 4,5 Sterne :)

Veröffentlicht am 09.06.2018

Spannungsgeladener Krimi

Tiefer denn die Hölle (Ein Martin-Bauer-Krimi 2)
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Bei seinem zweiten Fall des Polizeiseelsorgers Martin Bauer wird’s persönlich: bei einem Leichenfund erleidet sein katholischer Kollege, Polizeidekan Rüdiger Vaals, einen Herzinfarkt und schwebt in Lebensgefahr. ...

Bei seinem zweiten Fall des Polizeiseelsorgers Martin Bauer wird’s persönlich: bei einem Leichenfund erleidet sein katholischer Kollege, Polizeidekan Rüdiger Vaals, einen Herzinfarkt und schwebt in Lebensgefahr. Bauer will natürlich herausfinden, was seinen Freund so geschockt hat. Sein Eintauchen in die Vergangenheit bringt Schreckliches zutage…

Das Cover gefällt mir sehr, die Farben sind gut gewählt. Auch die etwas erhobenen Buchstaben geben den Händen etwas zum Befühlen. Das Innere ist ebenfalls passend gestaltet und weckt die Neugier auf das Buch.

Die Geschichte lässt sich flüssig lesen und ist durch einen überzeugenden Schreibstil geprägt. Die Kapitel haben eine angenehme Länge, sie sind weder zu kurz noch zu lang. Dadurch, dass abwechselnd aus der Sicht verschiedener Personen erzählt wird, entsteht noch mehr Spannung und man kann sich besser in diese hineinversetzen.

Bauer und die Kommissarin Verena Dohr sind sehr sympathisch gezeichnet; sie sind nicht perfekt, sondern haben ihre Fehler und auch private Probleme. Die Entwicklung der Charaktere vom ersten Band zu diesem hin ist nachvollziehbar und authentisch. Ebenso ist der bearbeitete Fall richtig spannend, man weiß lange nicht, was denn nun genau geschehen ist bzw. wer der Mörder ist. Auch die Idee, einen Polizeiseelsorger zu einem der Hauptprotagonisten zu machen, ist mal was Neues und wurde überzeugend umgesetzt.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, schon den ersten Teil fand ich außerordentlich gut. Ich würde jedoch empfehlen, zuerst „Glaube Liebe Tod“ zu lesen, bevor man mit diesem hier beginnt. 5 Sterne :)

Veröffentlicht am 27.05.2018

Wo ein Türke, da auch ein Weg!

Bülent Rambichler und die fliegende Sau
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Bülent Rambichler, Kriminaler wider Willen, wird in seinem bequemen Seelenfrieden massiv gestört: nicht nur bekommt er die neue Kollegin Astrid zur Seite gestellt, die das komplette Gegenteil von ihm ist, ...

Bülent Rambichler, Kriminaler wider Willen, wird in seinem bequemen Seelenfrieden massiv gestört: nicht nur bekommt er die neue Kollegin Astrid zur Seite gestellt, die das komplette Gegenteil von ihm ist, sondern muss auch noch einen Mordfall in seinem Heimatdorf lösen. Dabei wollte er doch bis zu seiner Rente einfach nur Papierstapel vor sich her schieben!

Der „siaße“ Wolpertinger auf dem Cover passt wunderbar zum bayrischen Flair. Leider hat er im Buch keine Rolle gespielt, wie ich mir erhofft hatte; aber ein Hingucker ist er allemal.

Auch die Farben sowie das Tapetenmuster sind gut ausgewählt und gefallen mir sehr. Das „Who is who in Strunzheim“ sowie das Glossar und die Karte vom Dorf liefern noch mehr liebevolle Details und runden das Gesamtpaket ab.

Die Geschichte ist flüssig zu lesen und mit bildhafter Sprache gespickt. Der bayrische Dialekt ist wie immer witzig und auch hier gekonnt getroffen. Auch bei dem manchmal etwas derben Humor kommt man gut auf seine Kosten. :)

Die Protagonisten sind ebenfalls sehr sympathisch. Der Rambichler, der sehr auf sein körperliches Wohl und Aussehen bedacht ist, sowie Astrid, die vegane Yogafrau. Auch der Vater vom Bülent ist nicht ohne. :D Vor allem die Idee, einen Hauptprotagonisten zu entwerfen, der nicht nur Bayer ist, sondern auch noch südländische Wurzeln hat, ist sehr originell und bringt neuen Wind in die Provinz-Krimis.

Mir hat der Krimi sehr gut gefallen, ich musste oft schmunzeln und auch laut auflachen.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.

Veröffentlicht am 26.05.2018

Jazz' um dein Leben!

Höllenjazz in New Orleans
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Im Jahre 1919 geht in New Orleans ein Furcht einflößender Mörder um. Der „Axeman“. Er geht äußerst brutal vor und hinterlässt bei jedem seiner Opfer eine Tarotkarte, sein Markenzeichen. Neben dem Detective ...

Im Jahre 1919 geht in New Orleans ein Furcht einflößender Mörder um. Der „Axeman“. Er geht äußerst brutal vor und hinterlässt bei jedem seiner Opfer eine Tarotkarte, sein Markenzeichen. Neben dem Detective Michael Talbot sind ihm nicht nur die junge Ida Davis und ihr Freund, der Jazztrompeter Louis Armstrong, dicht auf den Fersen, sondern auch der ehemalige Polizist Luca D’Andrea.

Das Buchcover ist schön gestaltet, es vereint die Elemente Jazz und Mord. Auch im Inneren des Buches wird dies bei der Darstellung der einzelnen Teile bzw. des Prologs/Epilogs beibehalten, was mir gut gefällt. Außerdem sind die Zeitungs- und Polizeiberichte in anderer Schriftart abgedruckt, was diese besonders hervorhebt.

Die Stimmung des alten New Orleans wird durch den bildhaften Schreibstil wunderbar eingefangen und die Geschichte lässt sich flüssig lesen. Man spürt regelrecht das Pulsieren der Stadt, die Lebenslust trotz manchmal schlechter Bedingungen. Aber auch die Spannungen zwischen Weißen und Schwarzen und ebenfalls die Homophobie werden eindrücklich beschrieben. Das Glossar und die Karte von New Orleans auf den letzten Seiten sind durchaus hilfreich und vermitteln noch mehr historische Details.
Dadurch, dass nicht nur die Sichtweise der Polizei beschrieben wird, sondern auch die der Mafia bzw. der Detektivagentur „Pinkerton“, lernt man mehrere sehr interessante Persönlichkeiten kennen. Diese vermitteln das Gefühl, in dieser Zeit zu leben, noch stärker und authentischer.
Vor allem die Tatsache, dass dieser Kriminalroman auf einer wahren Begebenheit beruht - den Axeman gab es nämlich wirklich -, übt einen gewissen Charme aus. Fiktion und Realität sind interessant verwoben, sodass man nicht nur unterhalten wird, sondern auch gleichzeitig etwas über die Geschichte der USA lernt.

Das Ende hat mir auch sehr gefallen, da es auf den nächsten Band des Autors neugierig macht. Ich freue mich schon darauf, wenn „Todesblues in Chicago“ im Frühjahr 2019 erscheint. :)

Ich empfehle dieses Buch gerne und gebe 5 Sterne.