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Veröffentlicht am 12.06.2025

Wieder mitten ins Herz getroffen – Emily Henry kann’s einfach!

Great Big Beautiful Life
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Ich habe Great Big Beautiful Life direkt nach Erscheinen verschlungen – und obwohl mich nicht jeder Handlungsstrang komplett überzeugen konnte, war es wieder genau dieses Emily-Henry-Gefühl, das ich so ...

Ich habe Great Big Beautiful Life direkt nach Erscheinen verschlungen – und obwohl mich nicht jeder Handlungsstrang komplett überzeugen konnte, war es wieder genau dieses Emily-Henry-Gefühl, das ich so liebe: Humor, Tiefe, Emotion und ganz viel Herzklopfen.

Alice Scott ist bunt, quirlig, emotional und träumt von ihrem Durchbruch als Autorin. Hayden Anderson dagegen ist das genaue Gegenteil: ernst, zurückhaltend – aber als Pulitzer-Preisträger längst ganz oben angekommen. Beide wollen die Biografie der exzentrischen Margaret Ives schreiben und reisen dafür auf eine kleine Insel. Dass sie dort nicht nur aufeinanderprallen, sondern sich auf ganz neue Weise begegnen, ist absehbar – aber Emily Henry wäre nicht Emily Henry, wenn sie daraus nicht eine besondere Geschichte machen würde.

Ich bin ein riesiger Fan von Liebesgeschichten, in denen Schreiben oder Bücher eine Rolle spielen – und hier war das einfach perfekt umgesetzt. Alice war mir von Anfang an sympathisch mit ihrer offenen, chaotischen Art. Hayden hingegen war erst mal schwer zu greifen, aber gerade das hat ihn so interessant gemacht. Die beiden haben eine wunderbare Dynamik – voller Wortgeplänkel, leiser Momente, kleiner Gesten. Ich liebe sowas!

Ganz besonders schön fand ich die Szenen in Alice’ Elternhaus – dieser Cozy-Vibe, das warme, sommerliche Setting, die Verbindung zur Natur. Ich hatte sofort ein Bild im Kopf von einem Garten wie aus einem Hexenkräuterbuch: wild, duftend, heimelig. Diese Momente haben mich sehr berührt.

Die Handlung rund um Margaret Ives war leider nicht mein Lieblingsteil. Es war schon spannend zu verfolgen, was sie erlebt hat – aber im Vergleich zu Alice’ und Haydens Beziehung fühlte es sich manchmal langatmig an. Gerade im Mittelteil ging für mich ein bisschen das Tempo verloren. Es fehlte mir dort an echten Aha-Momenten oder emotionaler Tiefe.

Das Ende: Wow! Ich habe nicht mit allem gerechnet, und trotzdem hat es sich genau richtig angefühlt. Geheimnisse, große Gefühle, Versöhnungen – ich hab mitgefiebert, gelacht, ein bisschen geweint und die letzten Seiten ganz langsam gelesen, weil ich nicht wollte, dass es vorbei ist.

Mein Fazit? Ein wunderschöner Roman, der perfekt ist für alle, die kluge, gefühlvolle Liebesgeschichten lieben. Emily Henry zeigt wieder, warum sie zu meinen liebsten Autorinnen gehört. Wer „Book Lovers“ oder „Beach Read“ mochte, wird auch hier glücklich.

4,5/5 ⭐ – mit einem ganz warmen Lesegefühl im Herzen zurückgelassen.

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Veröffentlicht am 27.04.2025

Still, aber voller Spannung

Before we were innocent
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“Before We Were Innocent” ist eine Geschichte über Freundschaft, Schuld und das, was übrig bleibt, wenn alles zerbricht. Ella Berman erzählt von drei Mädchen, deren eine Sommerreise alles verändert – und ...

“Before We Were Innocent” ist eine Geschichte über Freundschaft, Schuld und das, was übrig bleibt, wenn alles zerbricht. Ella Berman erzählt von drei Mädchen, deren eine Sommerreise alles verändert – und von den Jahren danach, die geprägt sind von Fragen, Schuldgefühlen und dem Versuch, irgendwie weiterzuleben.

Was mich sofort begeistert hat: Die ruhige, unaufgeregte Erzählweise. Das Buch setzt nicht auf laute Dramen, sondern entwickelt seine Kraft auf leisen Sohlen. Es ist kein klassischer Thriller – und gerade deshalb so fesselnd. Die Handlung wechselt zwischen zwei Zeitebenen, 2008 und 2018, und fügt nach und nach die Puzzlestücke einer tragischen Geschichte zusammen.

Bess, aus deren Perspektive wir alles erleben, ist eine sehr intensive Figur. Ihre Gedanken und Ängste wirken authentisch und greifbar. Auch Joni und Evangeline bleiben komplex und interessant, nie einfach nur gut oder böse. Besonders spannend fand ich, wie das Buch moralische Grauzonen auslotet – nichts ist hier eindeutig, und genau das macht die Geschichte so stark.

Was mir weniger gut gefallen hat: Manche Passagen hätten straffer sein können. Gerade wenn Bess in Erinnerungen versinkt, zieht sich die Handlung etwas. Auch Evangelines Rolle bleibt stellenweise etwas blass, obwohl sie so zentral für alles ist.

Trotzdem überwiegen für mich klar die positiven Aspekte. Ella Berman erzählt eindrucksvoll davon, wie ein einziger Sommer das ganze Leben verändern kann – und wie schwer es ist, Frieden mit der eigenen Vergangenheit zu schließen. “Before We Were Innocent” bleibt nach dem Lesen lange im Kopf und lässt Raum für eigene Gedanken und Interpretationen.

Ein stiller, intensiver Coming-of-Age-Roman für alle, die psychologische Spannung, fein gezeichnete Figuren und Geschichten zwischen Schuld und Unschuld lieben.

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Veröffentlicht am 11.04.2025

Kage ist ein Keeper

Ruthless Creatures
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Ruthless Creatures von J.T. Geissinger ist eine spicy Mafia-Romance, die genau das verspricht, was sie liefert: Drama, Leidenschaft, Gefahr – und ein bisschen Wahnsinn obendrauf. Die Geschichte beginnt ...

Ruthless Creatures von J.T. Geissinger ist eine spicy Mafia-Romance, die genau das verspricht, was sie liefert: Drama, Leidenschaft, Gefahr – und ein bisschen Wahnsinn obendrauf. Die Geschichte beginnt mit Natalie, deren Verlobter vor fünf Jahren spurlos verschwand. Kein Abschied, kein Hinweis, nur ein weißes Kleid und ein gebrochenes Herz. Als der mysteriöse Kage in ihrer Stadt auftaucht, knistert es sofort. Was sie nicht weiß: Er ist nicht zufällig da. Er wurde geschickt, um eine Schuld einzutreiben – und diese Schuld ist sie.

Was nach klarem „Toxic Romance“-Potenzial klingt, überrascht am Anfang noch durch eine gewisse emotionale Tiefe und viele humorvolle, fast schon süße Momente. Kage ist kein typischer Mafia-Boss. Ja, er ist gefährlich, geheimnisvoll und dominant – aber gleichzeitig übertrieben romantisch, erstaunlich respektvoll und... er kichert. Mehrmals. Das ist so widersprüchlich zu seinem düsteren Image, dass ich teilweise laut lachen musste. Überhaupt: Die Dialoge zwischen Natalie und Kage waren für mich das Highlight – schlagfertig, witzig und oft herrlich absurd.

Der Spice ist sehr präsent – sogar ganz gut geschrieben, klar consensual, aber für meinen Geschmack manchmal zu viel. Gerade weil mir die Mafia-Handlung und die Dynamik zwischen den Charakteren so gut gefallen haben, hätte ich gerne ein bisschen mehr Plot-Tiefe gehabt. Ab etwa 60% driftet die Story dann etwas ab: Es wird arg überdramatisch, plötzlich gibt’s fast-Heiratsversprechen, Diskussionen über Kinder, die für mich emotional nicht ganz nachvollziehbar waren. Auch der Antagonist war leider sehr vorhersehbar, und gegen Ende handelt Kage erstmals grenzüberschreitend – da hat er bei mir ordentlich Sympathiepunkte verspielt.

Trotz dieser Kritikpunkte hatte ich richtig Spaß mit dem Buch. Es ist sexy, unterhaltsam, schnell zu lesen und einfach mal kein 600-Seiten-Romance-Schinken. Wer Mafia-Romance liebt, auf „Touch her and die“-Tropes steht und sich nicht an ein bisschen (okay, viel) Spice stört, wird hier definitiv fündig. Für mich sind es 4 von 5 Sternen – mit einem Augenzwinkern und der Erkenntnis: Kage ist ein Keeper… aber ein bisschen übertreibt er’s schon.

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Veröffentlicht am 09.04.2025

Eine herzerwärmende, kluge und fantasievolle Geschichte

Beneath the Ivy - The Witches of Silvercrest Coven
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„Beneath the Ivy – The Witches of Silvercrest Coven“ ist eine magisch-atmosphärische Cozy-Fantasy, die mich mit ihrem verwunschenen Setting, vielschichtigen Figuren und einer einzigartigen Mischung aus ...

„Beneath the Ivy – The Witches of Silvercrest Coven“ ist eine magisch-atmosphärische Cozy-Fantasy, die mich mit ihrem verwunschenen Setting, vielschichtigen Figuren und einer einzigartigen Mischung aus Mystery und Wärme absolut verzaubert hat.

Die Geschichte beginnt mit einer jungen Hexe namens Marissa, deren Alltag in einem magischen Landhaus auf einer Insel alles andere als gewöhnlich ist. Als ein lange verstoßenes Familienmitglied plötzlich auftaucht, geraten nicht nur die Gesetze der Zeit, sondern auch die Regeln der Familie gehörig ins Wanken.

Christian Handels Schreibstil ist bildhaft, flüssig und dabei angenehm leicht – perfekt für ein jüngeres Publikum, aber auch für Erwachsene, die sich gern in magische Geschichten verlieren. Besonders begeistert haben mich die liebevollen Details: Das Haus mit seinem eigenen Charakter erinnert in seiner verspielten Magie an den „Fuchsbau“ aus Harry Potter, und man entdeckt auf jeder Seite neue Kleinigkeiten, die das Setting lebendig machen.

Auch die Figuren sind keine reinen „guten“ Hexen, sondern tragen eigene Geheimnisse, Konflikte und Schattenseiten mit sich. Das macht sie greifbar, sympathisch – und manchmal herrlich unberechenbar.

Die Story nimmt immer wieder überraschende Wendungen und greift auch ernste Themen wie Schuld, Vergebung und Selbstfindung auf, ohne dabei ihre Leichtigkeit zu verlieren. Es ist definitiv ein sehr Cozy Setting, aber der Plot hat sich sehr viel Mystery in sich, auch historische Aspekte und ist deshalb fast schon „kriminell“ spannend. Eine Geschichte, die noch lange nachhallt.

Mein Fazit?

Eine herzerwärmende, kluge und fantasievolle Geschichte über Familie, Geheimnisse und den Mut, sich selbst zu hinterfragen – mit einer ordentlichen Prise Hexerei. Für mich ein echtes Highlight unter den aktuellen Jugendfantasy-Titeln aus dem deutschsprachigen Raum.

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Veröffentlicht am 31.03.2025

„Heartsick“ – Drei Schicksale, ein Schmerz, eine bewegende Reise

Heartsick
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Ich durfte "Heartsick" hier im Rahmen einer Leserunde lesen und möchte dieses Buch unbedingt jedem nur ans Herz legen!

Es begann holprig: Nach einem vielversprechenden Vorwort war meine Erwartungshaltung ...

Ich durfte "Heartsick" hier im Rahmen einer Leserunde lesen und möchte dieses Buch unbedingt jedem nur ans Herz legen!

Es begann holprig: Nach einem vielversprechenden Vorwort war meine Erwartungshaltung hoch. Doch obwohl der Einstieg spannend war, verlor ich zunächst etwas den Zugang zur Geschichte. Die vielen Charaktere und ihre jeweiligen Hintergründe machten es mir nicht leicht, direkt eine Verbindung aufzubauen. Erst gegen Ende des ersten Abschnitts wurde ich wirklich neugierig auf die sich entwickelnden Konflikte, da sich vieles anfangs erwartbar anfühlte.

Dann kam jedoch der Wendepunkt: Ab dem zweiten Abschnitt hat mich das Buch vollkommen in seinen Bann gezogen. Die Schicksale der Protagonist:innen wurden greifbarer, die Emotionen intensiver. Besonders Claires Geschichte hat mich tief berührt – ihre Sorgen, Ängste und Zweifel wurden so eindringlich dargestellt, dass ich mich stark in sie hineinversetzen konnte. Dass gerade diese Erzählung für mich am meisten herausstach, hätte ich zu Beginn nicht gedacht.

Mit Patrick hingegen konnte ich bis zum Ende nicht richtig warm werden. Dennoch fand ich es interessant, dass die Autorin mit seiner Geschichte eine weniger klischeehafte männliche Perspektive auf Liebeskummer beleuchtet hat. Besonders beeindruckt hat mich, wie feinfühlig Jessie Stephens die wahren Geschichten erzählt, ohne zu urteilen oder zu bewerten. Ihre Beschreibungen von emotionalem Schmerz und Depression sind treffend und authentisch, sodass man die Gefühle der Betroffenen nachempfinden kann.

Ein zentrales Thema des Buches ist die Tendenz, Partner:innen in Beziehungen zu idealisieren, was dazu führt, dass die eigenen Bedürfnisse und Grenzen vernachlässigt werden. Diese Dynamik zieht sich durch alle drei Geschichten und wurde sehr lebensnah dargestellt.

Die Rahmenkapitel – Vorwort, Einführung und Epilog – haben mir besonders gut gefallen. Sie geben dem Buch eine stimmige Struktur und helfen dabei, die einzelnen Geschichten in einen größeren Kontext einzuordnen. Dadurch fühlte ich mich als Leserin direkt abgeholt und eingebunden.

Nach einem für mich eher schleppenden Beginn hat mich "Heartsick" schließlich tief bewegt und nachhaltig beeindruckt. Die feinfühlige Art, mit der die Autorin Schmerz, Verlust und die Suche nach Heilung beschreibt, macht das Buch zu einer eindrucksvollen Lektüre. Auch das Thema Depression wird hier sehr gut verarbeitet und beschrieben. Ich kann es allen empfehlen, die sich für diese Themen interessieren und eine ehrliche, berührende Auseinandersetzung mit Liebeskummer und Trennungsschmerz suchen.

4,5/5 Sterne

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