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Veröffentlicht am 01.09.2022

Außergewöhnlich gut, aber ohne Thrill

Abendrot
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Abendrot war ein typischer Roman von Lucy Foley: Die Spannung baut sich langsam auf, wird immer intensiver und die verschiedenen Perspektiven der Protagonistinnen sind am Anfang zwar verwirrend, aber je ...

Abendrot war ein typischer Roman von Lucy Foley: Die Spannung baut sich langsam auf, wird immer intensiver und die verschiedenen Perspektiven der Protagonistinnen sind am Anfang zwar verwirrend, aber je weiter die Handlung voranschreitet, desto mehr fängt man als Leserin an, hinter die Kulissen zu blicken.

Diese beiden Punkte sind es für mich, die alle Bücher der Autorin so besonders machen. Schon bei ihrem Beststeller „Sommernacht“ bin ich am Anfang skeptisch in die Geschichte eingestiegen und wurde doch am Ende überzeugt.

Was Foley auch sehr gut schafft, ist die Identifikation als Leserin mit dem Handlungsort: Man lernt die Menschen, Eigenheiten und Macken des Kulturkreisen, in dem das Buch spielt, sehr gut kennen. Außerdem spielen die Umgebung und Sehenswürdigkeiten oder die Natur auch immer eine große Rolle. In diesem Fall stand natürlich Paris im Fokus - das ungeschönte, authentische Paris. Und obwohl hier auch die dunkle Seite thematisiert wird, schafft es dieses Buch, mich nach Kurztrips nach Paris googeln zu lassen. Die alten Gebäude, die schicken Pariser Damen, die leckeren Gebäckstücke… All das findet hier seinen Platz, aber so sinnvoll in die Handlung verwebt, dass sich die Liebe zu Paris Stück für Stück ins eigene Unterbewusstsein schleicht. Und schwupps… schon ist man mitten in der Handlung drin und kann diese Buch aufgrund der Charakterverwicklungen und Atmosphäre kaum noch weglegen.

Die Spannung hält sich hier im Vergleich zu so manch anderen Thrillern in Grenzen, dafür war die Auflösung am Ende eine echte Überraschung, denn Foley kann sehr gut falsche Fährten legen.

Ich habe große Freude beim Lesen gehabt und habe auch den Schreibstil von Foley genossen, der so nüchtern, aber trotzdem kreativ ist. Direkt und ehrlich, genau wie die Protagonistin des Buches. Ich kann dieses Buch allen Paris-Fans empfehlen sowie Leser
innen, die intensive Charakterentwicklungen und authentische Settings mögen. Einen extremen Thrill kann man hier nicht erwarten, bekommt dafür aber eine Menge anderer Dinge geboten.

4,5/5 Sterne

*Vielen Dank an das Bloggerportal für das Rezensionsexemplar.

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Veröffentlicht am 31.08.2022

Diese Reihe macht süchtig!

Die Luna-Chroniken 1: Wie Monde so silbern
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Ein Reread im Rahmen einer Insta-Leserunde hat meine Liebe für mich wieder neu entfacht! Marissa Meyer hatte hier einfach eine unglaublich gute Idee, aus einer altbekannten Märchenfigur einen Cyborg zu ...

Ein Reread im Rahmen einer Insta-Leserunde hat meine Liebe für mich wieder neu entfacht! Marissa Meyer hatte hier einfach eine unglaublich gute Idee, aus einer altbekannten Märchenfigur einen Cyborg zu machen - klingt verrückt, ist aber total genial! Für mich war das Buch beim ersten Lesen ein guter Einstieg in die SciFi-Welt, denn es ist leicht und locker geschrieben und super spannend (und auch ein wenig romantisch).

Dabei sollte man natürlich kein Meisterwerk erwarten, denn es handelt sich hierbei noch immer um eine Jugendbuch Reihe, die eben sehr simpel geschrieben und sehr vorhersehbar in ihrer Handlung ist. Meyer startet sehr schnell und direkt in die Handlung, man ist mitten im Geschehen und weiß sofort, worum es gehen wird. Die großen Wendungen waren allesamt absehbar, was dem Lesespaß eben eben keinen Abbruch tut. Dafür sind die Charaktere sehr vielschichtig und sympathisch (oder eben sehr unsympathisch wie die Stiefmutter), sodass einem fast alle ans Herz wachsen. Humor gibts es auch eine ordentliche Portion im Verlauf der Geschichte, sodass es nie langweilig wird.

Die Kürze des ersten Bandes sorgt dafür, dass manche Kapitel etwas an Tiefe und Details vermissen lassen. Dafür geschieht aber eben auch alles Schlag auf Schlag und es gibt kaum ruhige Passagen, in denen nichts geschieht. Und der Suchtfaktor wird so geschickt erhöht.

Ich kann euch die Lunar-Chroniken nur ans Herz legen, denn es lässt sich schnell in einem Rutsch lesen, macht super viel Spaß und wirklich süchtig nach mehr!

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Veröffentlicht am 22.08.2022

Super gut geschrieben, aber etwas vorhersehbar

Der Plot - Eine todsichere Geschichte
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"Der Plot" hat mich tatsächlich aufgrund des Klappentextes so angesprochen. Ich lese Bücher mit Autoren als Protagonisten generell sehr gerne, auch das Story-in-einer-Story-Prinzip finde ich richtig gut. ...

"Der Plot" hat mich tatsächlich aufgrund des Klappentextes so angesprochen. Ich lese Bücher mit Autoren als Protagonisten generell sehr gerne, auch das Story-in-einer-Story-Prinzip finde ich richtig gut. Das in Kombination mit der Tatsache, dass der Englische Titel auf meiner innig geliebten Goodreads-Besten-Liste von 2021 stand, haben mich dazu gebracht, "Der Plot" als Rezensionsexemplar lesen zu wollen. Zu Beginn sei gesagt: Meine Erwartungen wurden auf der einen Seite leider nicht erfüllt (was den Thrill angeht), aber auf der anderen Seite übertroffen (was den Plot und den Schreibstil angeht). Somit war dieses Buch für mich eine große Freude, aber nicht ganz das, was ich mir erhofft hatte.
Doch eins nach dem andern, hier kommen meine Kritikpunkte, im positiven wie im negativen Sinne:

Der Plottwist der Haupthandlung war seeehr vorhersehbar und ca. nach 100 Seiten war er mir schon klar. Das mindert aber keinesfalls die Qualität und Genialität des Buches, dennoch war das Ende dann etwas ernüchternd und der WOW-Faktor blieb bei mir aus. Das "Ende vom Ende" hat mich dann Abern nochmal so richtig überzeugt, weil dieses nicht 0815 ist - sondern einfach mal konsequent. Ich liebe solche Enden! Dafür gab dann noch einen Bonuspunkt und eine "gut gerettet" Notiz. Die Prosa war ein Fest der Sprache und allein deshalb lohnt sich dieses Buch! Der Protagonist beschwert sich selbst über die Mangelnde Qualität der Schriftstücke seiner Schüler*innen, natürlich erzählt er selbst alles dann auch tadellos und dieses kleine Detail hat das Buch für mich sehr besonders gemacht - besonders gut!Der Protagonist ist seeehr authentisch und super gut charakterisiert. Ich mochte ihn nach und nach immer mehr, war klar auf seiner Seite, konnte sein Handeln immer nachvollziehen. Es hat mich allerdings wahnsinnig gemacht, wie BLIND er die ganze Zeit über war und das offensichtliche nicht erkannt hat. Sein einziger Minuspunkt. Der Plot, um den es eigentlich die ganze Zeit geht, ist gut gelungen, aber eben nicht so krass, wie es am Anfang betont wird. Durch die ewige Spannungssteigerung erwartet man wirklich etwas geniales, bekommt allerdings nur etwas sehr gutes. 

Mein Fazit: Extrem gut geschrieben, etwas vorhersehbar aber trotzdem das Lesen wert! 

4/5 Sterne

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Veröffentlicht am 25.07.2022

Spannung pur!

Das Gotteshaus
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Ich liebe die Bücher von T.J. Tudor nicht ohne Grund: Die Autorin ist ein Fan von Stephen King (und er auch von ihr) und diesen Einfluss merkt man ihren Büchern immer an. Auch diesmal hat der King eine ...

Ich liebe die Bücher von T.J. Tudor nicht ohne Grund: Die Autorin ist ein Fan von Stephen King (und er auch von ihr) und diesen Einfluss merkt man ihren Büchern immer an. Auch diesmal hat der King eine kleine Referenz in "Das Gotteshaus" erhalten. Ihr Kombination aus realem Horror, dessen Ursache der Mensch ist, und Grusel-Horror erinnert mich immer stark an die Werke von King, und da ich diese Art von Thrillern eben sehr schätze, gefiel mir eigentlich jedes von von C.J. Tudor gut.

"Das Gotteshaus" setzte diesmal aber noch einen drauf und gefiel mir sogar noch ein Stück besser als ihr Debüt "Der Kreidemann"! Denn diesmal gibt es Spannung von Anfang bis Ende, einen roten Faden, mehrere gruselige Vorkommnisse und ein Setting, das meiner aktuelle Lebensrealität irgendwie verdächtig ähnlich ist (das war ein ganz besonderer Lese-Flair, wenn man auf einem ähnlich kleinen Dorf direkt neben der Dorfkirche wohnt...). Grundsätzlich mag ich Thriller mit religiösen Themen sehr gerne, denn Themen wie Exorzismen haben nunmal etwas faszinierendes an sich. Auch hier sorgt dieses Element für eine gewisse Spannung. Mit Jack haben wir außerdem eine Pfarrerin als Protagonistin bekommen, die unglaublich sympathisch ist, weil sie ihren Job eben ernst, aber nicht zu erst nimmt. Ihre Tochter setzt auf der Sympathisch-Skala noch einen drauf, weil sie nicht nur extrem cool, sondern auch unfassbar mutig ist! Würde meine Mutter mich für die Arbeit in ein Gemeindehaus bringen, wo es spukt und wo die Dorfkinder täglich gruslige Machspielchen miteinander spielen - ich wäre schon längst über alle Berge.

Obwohl wir hier einen 560 Seiten langen Thriller haben (eigentlich etwas zu lang für dieses Genre, 400 Seiten funktionieren für mich bei Thrillern immer am besten), bin ich nur so durch die Seiten geflogen! Der Schreibstil ist atmosphärisch, voller Spannung und teilweise doch von trockenem Humor - ich fand es grandios! Das Ende war für mich zu erwarten, aber dennoch voller Überraschungen. Natürlich steckt das Böse immer im Menschen, und es ist nicht alles so , wie es scheint. Wunderbar unterhaltsam!

5/5 Sterne

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Veröffentlicht am 15.07.2022

Wichtiges und spannendes Buch!

Firekeeper's Daughter
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Die wenigsten Young Adult Bücher haben einen solchen Tiefgang wie "Firekeeper's Daughter". Die Autorin Angeline Boulley schafft es, die Gedanken und Gefühle eines jungen Native-Mädchens authentisch darzustellen ...

Die wenigsten Young Adult Bücher haben einen solchen Tiefgang wie "Firekeeper's Daughter". Die Autorin Angeline Boulley schafft es, die Gedanken und Gefühle eines jungen Native-Mädchens authentisch darzustellen und das ganze auch noch in einen spannenden Plot zu verpacken, der viele Überraschungen und Wendungen parat hält.

Fangen wir am Anfang an: Wir lernen zu Beginn die 18-jährige Protagonistin Daunis Fontaine kennen: Sie ist Native, Teil der Ojibwe-Gemeinschaft (genauso wie die Autorin) und spielt leidenschaftlich gerne Hockey - sogar auf Profi-Niveau, bis eine Verletzung ihre Lebenspläne durcheinander wirft. Die gesamte Handlung von Firekeepers Daughter ist sehr komplex, denn es geht nicht nur um den Hauptplot, in dem Daunis Untercover-Ermittlern dabei hilft, ein Meta-Labor zu finden. Vielmehr stehen auch die Probleme und Sorgen der Ojibwe-Gemeinschaft und anderer Native im Fokus, denn Daunis hat mit vielen Vorurteilen, Klischees und sogar Missbrauch zu kämpfen. Die Diskriminierung der Natives wird im Verlauf des Buches immer deutlicher und das Ausmaß dessen immer größer. Gerade als Nicht-Amerikaner*in fand ich das ganze extrem aufschlussreich, da man hier nicht so oft darüber spricht.

Zu einem ganz besonderen Leseerlebnis wird das Buch durch seinen Schreibstil: Die Autorin legt viel Wert darauf, ihre Kultur zu wertschätzen und so finden sich viele Traditionen und Wärter der Ojibwe in der Geschichte wieder. Am Ende des Geschichte findet sich auch eine historische Einordnung mit Hintergründen sowie eine Art Lexikon, in dem viele Begriffe und Wörter erklärt werden. Ich hätte es hilfreicher gefunden, wenn man diese Infos an den Anfang des Buches getan hätte, denn beim Lesen selbst hatte ich viele Fragezeichen in den Augen, bis ich dann nach hinten geblättert habe. Das hätte man also verhindern können.

Im V erlauf des Romans kommt ordentlich Spannung auf und Daunis verstrickt sich immer mehr in den Fall und gerät auch in Gefahr. Es kommt zu mehreren traumatischen Vorfällen und einem eher ernüchternden Ende das zeigt, dass noch viel zu tun ist, wenn es um die Gleichstellung der Natives in der amerikanischen Gesellschaft geht. Mich hat dieses Buch sehr gut unterhalten, aber dann zum Ende hin eben auch zum Nachdenken angeregt. Genau so soll es sein! Eine klare Empfehlung von mir.

4,5/5 Sterne

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