Die "Dunbridge Academy" war ein Buch, das mich wirklich positiv überrascht hat. Ich bin mit geringen Erwartungen an diese Academy-Story herangegangen, von der ich vor allem viele Klischees und Drama erwartet ...
Die "Dunbridge Academy" war ein Buch, das mich wirklich positiv überrascht hat. Ich bin mit geringen Erwartungen an diese Academy-Story herangegangen, von der ich vor allem viele Klischees und Drama erwartet habe. Aber ich wurde überrascht: Der Reihenauftakt von Sarah Spritz überzeugt nicht nur mit einem gewitzten und flüssigen Schreibstil, sondern auch mit einem tollen Setting und zwei Protagonisten, die sehr durchdacht und reif handeln. Besonders Henry hat bei mir einen großen Eindruck hinterlassen, da er seine Taten immer überdacht hat und sehr rational handelt. Er handelt sehr verantwortungsbewusst und deshalb fand ich die gesamte Handlung recht realistisch. Ich konnte die Handlungen der beiden Protas und ihre Gefühle dazu immer nachvollziehen. Es gab zwar viel Drama, aber realistisches Drama. Solche Dinge liest man in diesem Genre eher selten, und genau deshalb habe ich schon jetzt Lust auf Band 2. Ich hoffe, so geht es auch weiter!
Cover unsaid Setting waren für mich ein weiterer, großer Pluspunkt: Die Dunbridge Academy ist traumhaft schön, erinnert ein bisschen An Hogwarts mit der Landschaft, der Schulstruktur und den Lehrern. Insgesamt eine runde Geschichte, die Lust auf mehr macht
Southern Gothic von Grady Hendrix ist ein Roman, der bereits im englischsprachigen Raum unter dem Titel „The Southern Book Club’s Guide to Slaying Vampires“ für viel Begeisterung gesorgt. Seien wir mal ...
Southern Gothic von Grady Hendrix ist ein Roman, der bereits im englischsprachigen Raum unter dem Titel „The Southern Book Club’s Guide to Slaying Vampires“ für viel Begeisterung gesorgt. Seien wir mal ehrlich: Der englische Titel verrät schon vieles, also ist dieses Buch zumindest in Bezug auf die Handlung nicht sehr spannend. Der deutsche Titel hingegen scheint diesen Spoiler wohl vermeiden zu wollen, dafür wurde hier aber ein wirklich sehr unpassender Titel gewählt der mich enorm an das Buch „Mexican Gothic“ von Silvia Moreno-Garcia erinnert und deshalb auch im ersten Moment sehr verwirrend war. Wer sich aber nicht in der englischen Buchcommunity herumtreibt, sollte aber damit keine Probleme haben. Cover und Titel gefallen wir aber in der englischen Version trotz allem besser, aber wir wissen es ja alle: Auf den Inhalt kommt es an.
Und dabei ist Southern Gothic ein echter Volltreffer. Grady Hendrix hat einen bemerkenswerten Schreibstil, der sehr detailliert und deshalb besonders spannend und gruselig ist. Manche Szenen hätte ich gerne mit etwas weniger Detailreichtum gelesen. Außerdem halte ich durchaus eine Triggerwarnung in diesem Buch für angemessen, da viele Szenen nicht nur sehr explizit, sondern auch problematisch und eben auch triggernd sind. Hendrix orientiert sich bei seinem Vampirbild an dem klassischen Bild, welches wir von Dracula & Co kennen, sodass besonders Minderjährige hier Gewalt erfahren. Abgesehen von diesen Momenten und dem großen Finale am Ende ist die Geschichte aber nicht sehr gewaltvoll. In einem Buch von Sebastian Fitzek haben wir alle schon deutliche schlimmeres gelesen. Besonders das erste Drittel des Buches ist für mich ein Highlight gewesen, denn die Vorstellung der Charaktere ist dem Autor meisterhaft gelungen. Die gesamte Story verliert im Mittelteil zwar an Spannung, aber nimmt dann wieder Fahrt auf und schließlich kommt es zu einem hammerharten Finale, das ich so nicht erwartet hätte.
**Achtung: Ab hier SPOILER*
Neben dem ganz offensichtlichem Horror in dieser Vampirgeschichte gab es aber noch einen ganz anderen Horror, der eigentlich noch viel erschreckender ist. Hendrix thematisiert im gesamten Verlauf der Geschichte sehr gut verschiedene enorme Gesellschaftliche Probleme in dieser Zeit. Wir lesen in vielen Szenen ganz offenen Rassismus, Diskriminierung und Sexismus. Letzterer ist besonders intensiv ausgeprägt, weil die Frauen des Buchclubs und ganz besonders Patricia von ihren Ehemännern in ihren Sorgen und Ängsten absolut nicht gesehen werden. Trotz ihrer Beobachtungen werden sie nicht ernst genommen und müssen sich sogar in psychiatrische Behandlung begeben. Als Leserin macht einen das unglaublich wütend, es ist aber ein ganz wunderbares Mittel, uns den Spiegel vorzuhalten. Dass die Frauen ihren Männern gegenüber die ganze Zeit so unterwürfig sind, sich dem Gesellschaftsbild verzweifelt anpassen und sogar das verleugnen, was sie selbst gesehen haben ist so extrem, dass es mich beim Lesen wahnsinnig gemacht hat. Aber in Anbetracht dieser Tatsache war das Ende für mich das Highlight des Buches: Eine Gruppe unterdrückter Frauen erhebt sich und erledigt den Job, den in ihrer Welt eigentlich die Männer übernehmen sollten. Sie sind stark und unabhängig und tun, was getan werden muss, um ihre Familien zu schützen – egal was es kostet. Patricia geht als einzige sogar noch einen Schritt weiter und zeigt so: Es gibt einen Ausweg aus toxischen Beziehungen und man muss sich nicht alles gefallen lassen!
Abgesehen von dem recht zähen Mittelteil war dieses Buch ein echter Volltreffer für mich.
Offene See - Ein schöner Titel, der von Beginn an eine große Faszination auf mich ausgeübt hat. Durch das schlichte Cover und die genauso schlichte Wahl des Titels (sehr passend wie ich finde), hat sich ...
Offene See - Ein schöner Titel, der von Beginn an eine große Faszination auf mich ausgeübt hat. Durch das schlichte Cover und die genauso schlichte Wahl des Titels (sehr passend wie ich finde), hat sich in mir ein bestimmte Erwartung aufgebaut, als ich begann, dieses Buch zu lesen. Der erste Satz des Buches bestätigte diese Erwartung prompt, denn dieser Satz allein ist schon so gewaltig, dass es nur noch besser werden konnte: "Wo ist das Leben geblieben?". Genau wie dieser Satz ist die gesamte Geschichte: Tiefgreifend, faszinierend, emotional, Benjamin Myers hat einen zugegebenermaßen gewöhnungsbedürftigen Schreibstil, der vielleicht auch nicht jedem gefallen wird. Wer poetische Worte mag, wird seine Freude an diesem Werk haben. Besonders schön war ein Vergleich, in dem Honig als "flüssige Poesie" beschrieben wurde - viele solcher tollen Vergleiche und Metaphern waren hier zu finden und mit jeder genialen und durchdachten Wortwahl war ich ein Stück mehr mehr begeistert von "Offene See". Die Handlung ist genauso wie der Schreibstil: Ruhig. Das muss einem gefallen und ich bin ganz ehrlich: Wie dieser unglaublich tolle Schreibstil nicht gewesen, hätte ich das Buch vielleicht nicht beendet. Es passiert wenig, alles sehr langsam und ruhig und somit ist es auch nicht sonderlich spannend. Der 16-Jährige Protagonist war auch nicht ganz meins, hier konnte ich nicht wirklich eine Sympathie entwickeln. Durch die Kürze des Romans fallen diese Punkte aber auch nicht zu sehr ins Gewicht. Mein Fazit: Ein toller Roman, der allen Freude bereiten wird, die Spaß an guter Poesie haben.
Unterwasserflimmern scheint ein Roman du sein, der die Gemüter scheidet. Dessen war ich mir im voraus durchaus bewusst, denn ich habe über Social Media bereits einige gespaltene Rezensionen gelesen. Darunter ...
Unterwasserflimmern scheint ein Roman du sein, der die Gemüter scheidet. Dessen war ich mir im voraus durchaus bewusst, denn ich habe über Social Media bereits einige gespaltene Rezensionen gelesen. Darunter waren aber auch viele begeisterte Bewertungen, die in diesem Werk ihr Jahreshighlight gefunden hatten. Und somit wollte auch ich Katharina Schaller eine Chance geben, da mich das Thema und der Klappentext sehr ansprachen. Denn die Sorgen und Gedankengänge der Protagonistin kann ich durchaus sehr gut nachvollziehen. Dieses Gefühl und dieser Druck, ab einem Gewissen Alter „erwachsen“ zu werden, eine Familie zu gründen und ein Haus zu kaufen, diesen Druck fange ich mit Mitte zwanzig langsam auch an zu spüren. Und genau wie die Protagonistin ist das (noch nicht?) meine Welt. Jedoch scheint es hier so, als würde es niemals Die Welt der Protagonisten werden.
Soweit, so gut. Ich begann Unterwasserflimmern mit anfänglicher Begeisterung zu lesen und fühlte den gesamten Roman über auch ähnlich wie die Porta, konnte sie verstehen - jedoch nur bis zu einem Gewissen Punkt. Denn während ihre Gedankengänge sehr verständlich für mich waren, so waren es ihre Handlungen nicht. Ich schätze in diesem Punkt unterschiede ich mich stark von der Figur in diesem Buch, die ihre sexuellen Freiheiten auslebt, ihren Lüsten nachgeht und dadurch aber auch viele Menschen verletzt. Generell war dies ein Punkt, der mich beim Lesen wirklich extrem genervt hat: Die schiere Menge an sexuellen Momenten. Jede zweite Seite kommt es zu einer sexuellen Handlung oder zumindest sexuellen Gedanken, was mich extrem gestört hat. Es riss mich zu sehr aus dem Handlungsfluss, machte es mir schwer die Protagonistin weiter zu verstehen. Wenn das als Stilmittel gedacht war - mich hat es nur wahnsinnig gemacht.
Gleiches gilt für den Schreibstil: Die kurzen und abgehakten Sätze sind anstrengend zu lesen, es entsteht kein richtiger Lesefluss und man hoppelt von Satz zu Satz was unglaublich kräftezehrend ist. Ich mag grundsätzlich einfache Spräche sehr gerne- Hier jedoch nicht, es wirkt wie gewollt, aber nicht gekonnt. Der Schreibstil der Autorin ist zu einfach, gleichzeitig auch zu gewollt und umauthentisch. Es fehlt an Tiefe, gleichzeitig ist gibt es zu viele vulgäre Ausdrücke.
Insgesamt fand ich das Thema des Romans sehr interessant und gut gewählt, die Umsetzung ist für meinen Geschmack jedoch nicht gelungen. Obwohl das Buch recht dünn ist, musste ich mich hindurchquälen und war froh, als es dann zu Ende war.
Es gibt Tage, da habe ich mal wieder so richtig Lust auf eine kitschige und vielleicht auch sehr vorhersehbare Story. Als ich "Coral&Pearl" angefangen habe zu lesen, war ich mal wieder in so einer Phase. ...
Es gibt Tage, da habe ich mal wieder so richtig Lust auf eine kitschige und vielleicht auch sehr vorhersehbare Story. Als ich "Coral&Pearl" angefangen habe zu lesen, war ich mal wieder in so einer Phase. In nur drei Tagen habe ich das Buch verschlungen und ich hätte es auch direkt an einem Stück gelesen, wenn es zeitlich gepasst hätte. Mara Rutherfords Debütroman ist ihr wirklich gut gelungen! Ich dachte mir mehrfach beim Lesen: Wenn das hier ihr Erstlingswerk ist, dann erwartet uns noch Großes. Denn diese Romantasy Geschichte besitzt bereits vieles, was wichtig ist für einen erfolgreichen Roman in diesem Genre: Eine tolle Atmosphäre, starke Charaktere und ganz viel Emotionen. Und dabei behält Rutherford stets den Blick für die wichtigen Dinge: Sie lässt sich z.B. genug Zeit am Anfang ihrer Geschichte für die Darstellung der Welt und der Figuren. Wir lernen die Protagonistin Nor und ihre Schwester sehr genau kennen und obwohl ich beim Lesen kurzzeitig Sorgen hatte, dass es so vielleicht langweilig werden konnte, wurde mir am Ende klar, warum dieser ausführliche Aufbau der Story notwendig war. Wer hier durchhält, profitiert am Ende davon, versprochen.
Nach den ersten 100 Seiten nimmt die Geschichte aber ordentlich an Fahrt auf, es folgt ein sehr starker Mittelteil und ein furioses Ende, das es in sich hat und so einige Enthüllungen bietet. "Coral&Pearl" ist gute Young Adult Fantasy, wie man sie erwartet. Wir bekommen eine (leicht vorhersehbare) Lovestory, dafür aber vielschichtige Charaktere und tolle karibische Flairs. Obwohl der Plot so vorhersehbar ist, macht es trotzdem viel Spaß, die Geschichte zu entdecken und trotz allem gibt es am Ende die ein oder andere Überraschung. Der Schreibstil ist ok, man fliegt nur so von Seite zu Seite und daher eignet sich dieses Buch gut, um es in einem Rutsch zu lesen. Es ist eine leichte Lektüre, gut geeignet für alle, die Liebesdramen mögen. Mir hat das Lesen viel Freude bereitet und ich freue mich sehr auf Band zwei dieser Dilogie.