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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.09.2018

Richtig cool.

Arrowood - In den Gassen von London
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Meine Meinung
Arrowood ist ein Buch wie für mich gemacht! Ein Setting im altertümlichen London zur Zeit Jack the Rippers? Traumhaft! Ein Protagonist im Zwist mit Sherlock Holmes höchst persönlich? Einfach ...

Meine Meinung
Arrowood ist ein Buch wie für mich gemacht! Ein Setting im altertümlichen London zur Zeit Jack the Rippers? Traumhaft! Ein Protagonist im Zwist mit Sherlock Holmes höchst persönlich? Einfach nur herrlich! Und dann tauchen nach und nach auch noch immer mehr Leichen auf und mein Nerd-Herz schlägt immer höher.
Mick Finlay weiß, wie er neue Fans anlockt. Er sucht sich einen Protagonisten, den man einfach nur lieben kann und einen Austragungsort, der schon von Natur aus düstere Faszination mit sich bringt. Man kann den feuchten Londoner Nebel förmlich spüren, wie er einem unter die Haut kriecht.
Die Ausgangssituation der unbeliebten und schlecht bezahlten Außenseiter hat mich sehr an Lockwood & Co. erinnert - anscheinend haben die Briten eine Schwäche für solche Charakter, genau wie ich. Der Privatdetektiv William Arrowood ist wirklich einfach nur cool, allerdings hat er optisch so rein gar nicht gemein mit dem schnittigen Covermotiv. Tatsächlich war ich da etwas enttäuscht, denn bei einem britischen Detektiv hätte ich schon gerne einen Mann zum heimlichen anschmachten gehabt... Optisch und dank seines verdammt großen Egos ist Arrowood also fast eine Kopie des noch berühmteren Detektives (und meines Kindheitshelden) Hercule Poirot und des hat mich zumindest etwas milde gestimmt. Arrowoods Helferlein Barnett ist ebenfalls ein sympathischer Genosse, der nur so mit seinem trockenen Humor um sich schmeißt und mich so sehr oft zum Lachen gebracht hat.
Generell gleicht der britische Humor dieses Buches viele inhaltliche Schwächen aus, sodass ich über die doch recht langweilige Handlung etwas hinwegsehen kann. Es ist leider sehr problematisch, dass sich die Ermittlungen teilweise doch sehr in die Länge ziehen. Es passiert streckenweise so wenig, dass man am liebsten diese Passagen überblättern möchte.
Deshalb ziehe ich Arrowood einen Punkt ab und hoffe auf eine Fortsetzung, um die Protagonisten noch mehr in mein Herz schließen zu können.

4/5 Sternen

Vielen Dank an den HarperCollins Verlag für das Rezensionsexemplar

Veröffentlicht am 04.09.2018

Einfach nur unglaublich gut!

Der Meister und Margarita
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Es fällt mir diesmal wirklich schwer, meine Gefühle zu diesem Buch in Worte zu fassen. Es war mein erstes Buch eines russischen Autoren und ich möchte definitiv mehr davon. Diese Stimmung, diese simple ...

Es fällt mir diesmal wirklich schwer, meine Gefühle zu diesem Buch in Worte zu fassen. Es war mein erstes Buch eines russischen Autoren und ich möchte definitiv mehr davon. Diese Stimmung, diese simple Schwermütigkeit, die diese Bücher absondern ist unglaublich faszinierend und ansteckend. Michail Bulgakow hat mit diesem Roman ein kleines Meisterwerk geschaffen und mehr kann man dazu nur schwer sagen. Es ist ein Werk, dass sich trotz seiner Bedeutung leicht und luftig lesen lässt, was für mich ein unglaubliche Kunst darstellt. Wer kennt dieses lästige Klassiker-Gefühl denn auch nicht? Die Dialoge sind herrlich frech, die Beobachtungsgabe des Autors ist herausragend und der gesellschaftskritische Teil nicht zu dominant, um einem den Spaß am Lesen zu nehmen. Ich muss an dieser Stelle ein Zitat einfügen, dass ich auch beim Blog der lieben Buechertraeume gelesen habe, und ich finde es könnte nicht passender sein:

„Dieses Buch ist wie ein machtvoller Rausch, der einen nicht mehr losläßt. Wie ein irrlichterndes Kaleidoskop jagen die Bilder und Gedanken und verdichten sich zu einer meisterlichen Gesamtschau von sublimer Schönheit.“ – Die Weltwoche

Mein Fazit
Kurz und knackig: LEST. DIESES. BUCH.

5/5 Sternen

Veröffentlicht am 03.09.2018

Einfach nur Perfekt

Das Gold der Krähen
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Achtung, diese Rezension kann Spoiler enthalten

Ich habe gelacht, ich habe geweint und verdammt nochmal, ja, ich habe auch geflucht. Leigh Bardugo ist eine Wahre Meisterin darin, ihre Leser in die pure ...

Achtung, diese Rezension kann Spoiler enthalten

Ich habe gelacht, ich habe geweint und verdammt nochmal, ja, ich habe auch geflucht. Leigh Bardugo ist eine Wahre Meisterin darin, ihre Leser in die pure Verzweiflung zu treiben und sie lässt es sich nicht nehmen, uns das Herz aus der Brust zu reißen um dann noch darauf herumzutrampeln.
Auf diese Fortsetzung habe ich nun fast ein ganzes Jahr lang gewartet, und ich wusste, es wird nicht einfach, mich von den sechs Krähen zu verabschieden. Ich habe mir dieses Buch eingeteilt und ganze zehn Tage davon gezehrt. Doch jedes perfekte Buch hat leider auch mal ein Ende. Und über dieses Ende könnte ich stundenlang reden!
Aber ich möchte euch natürlich nicht spoilern und ich möchte auch meine Nerven schonen, daher hier meine (überwiegend) nüchterne und sachliche Meinung zu diesem Buch:

1. Der Schreibstil ist wie im vorherigen Band ausgeklügelt, perfekt und einfach genial. Nicht zu seicht und auf einem angenehmen Niveau, wunderbar bildlich und mit tollen Metaphern und je öfter man manche Szenen liest, umso besser werden sie.

2. Die Charakter sind wie immer ein Traum. Ich liebe es zu sehen, wie sie sich entwickeln und ich liebe es auch, wenn Bardugo eine Geschichte aus ihrer Vergangenheit erzählt und plötzlich alles noch mehr Sinn ergibt! Besser können Protagonisten meiner Meinung nach kaum ausgearbeitet sein.

3. Die Handlung ist für mich der größte Kritikpunkt gewesen. Leider gibt es einige Szenen, besonders in der zweiten Hälfte des Buches, die sich entweder sehr gezogen haben oder nicht ausführlich und erklärend genug waren, sodass man sie mehrmals lesen musste. Ich hätte mir besonders bei den Plänen von Kaz mehr Erklärungen gewünscht, damit man seine Genialität schneller begreifen kann.

Mein Fazit
Ich leide noch immer unter einer posttraumatischen Buch-Belastung, quasi einem ausgewachsenen Book-Hangover und kann und will dieses Ende einfach nicht aktzeptieren. Aber obwohl diese Geschichte mit viel Schmerz verbunden ist, müsst ihr sie einfach lesen. Denn in die Welt der sechs Krähen einzutauchen ist einfach das Beste, was mir passieren konnte.

4,5/5 Sternen

Veröffentlicht am 19.08.2018

Super Interessant und sehr gut geschrieben!

Mörderinnen
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Ich bin ein leidenschaftlicher Krimi- und Thriller-Fan und teile ebenso leidenschaftlich die Faszination an wahren Verbrechen. Als Hannoveranerin liebe ich da zum Beispiel die Schauergeschichten des Massenmörders ...

Ich bin ein leidenschaftlicher Krimi- und Thriller-Fan und teile ebenso leidenschaftlich die Faszination an wahren Verbrechen. Als Hannoveranerin liebe ich da zum Beispiel die Schauergeschichten des Massenmörders Haarmann. Heutzutage sind wir wohl alle heimliche Voyeure und ergötzen uns noch immer an der dunklen Faszination von Mördern - und auch von Mörderinnen. Reale Kriminalfälle werden in der Presse breitgetreten und öffentlich diskutiert. Alle stürzen sich regelrecht auf die neusten und brutalsten Verbrechen, aber eben ohne nach den Hintergründen der Tat zu fragen. Frauen als Täterinnen sind dabei besonders selten, aber auch deswegen so schockierend.
Veikko Bartel trifft in seinem Buch den Nagel auf den Kopf wenn er sagt, dass Frauen (wenn sie denn mal so richtig wütend werden) die deutlich fieseren und brutaleren Mörder sein können. Während Mann sich einfach gegenseitig ganz primitiv totprügelt, greift die Frau zu geheimen Intrigen oder zum Giftfläschchen. Nach außen hin wunderschön und mit großen Kulleraugen, die keiner Fliege was zu Leide tun können - aber innerlich der Teufel in Person, die Giftmörderin, Sadistin oder sogar Kindsmörderin.
Doch in seinen insgesamt vier Fällen schafft es Bartel auch, zum Nachdenken anzuregen. Denn nicht jede der vier dargestellten Frauen ist eine kaltblütige Mörderin. Jede Frau hat eine Geschichte hinter der Tat und die ist manchmal erschütternder als der Mord selbst. Man ertappt sich dann doch das ein oder andere Mal, wie man mit der Täterin sympathisiert. Und ganz plötzlich erscheint einem das Urteil der Richter dann zu hart. Bartel ist sehr kritisch gegenüber den Medien und den Journalisten, die eigentlich objektiv über die Taten berichten sollten, es aber nicht tun. Es zeigt sich: Oft sind selbst die brutalsten Straftaten ganz anders, als sie in den Medien dargestellt wurden. Da wird aus einer führsorglichen Familienmutter schnell das Monster der Nation.
Dabei ist Bartel dennoch sachlich und rational und gibt einen spannenden und wirklich sehr gut geschriebenen Einblick in seine Arbeit. Manche Geschichten könnte man problemlos in eine Roman umwandeln, so spannend und erzählerisch sind seine Darstellungen. Und das Beste: Erst heute durfte ich auf Instagram entdecken, dass der Autor schon eine Fortsetzung des Buches für 2019 plant! Diesmal mit dem Titel: Mörder. Ich bin gespannt und kann es kaum erwarten.

4,5/5 Sternen

Veröffentlicht am 17.08.2018

Gute Idee, schlecht umgesetzt

Never Let You Go
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Meine Meinung
Schon mit Band 1 der Never-Reihe hatte ich so meine Probleme. Monica Murphy wagt sich hier an eine schwierige Thematik und riskiert damit so einiges. Ich mag die Grundidee, das eine traumatisierte ...

Meine Meinung
Schon mit Band 1 der Never-Reihe hatte ich so meine Probleme. Monica Murphy wagt sich hier an eine schwierige Thematik und riskiert damit so einiges. Ich mag die Grundidee, das eine traumatisierte junge Frau wieder lernt zu lieben - meinetwegen auch den Sohn ihres Entführers. Allerdings halte ich ihre Beziehung zu Will für Problematisch. Am Ende des ersten Buches stand das große Beziehungsaus. Das war auch gerechtfertigt, denn Will hat Katie gestalkt und belogen. Da hatte ich mir dann doch eine etwas längere Trennung und kritischere Gedanken von Katie gewünscht. Das gab es leider nicht und deshalb passiert die ersten 300 Seiten in "Never let you go" auch nichts als Beziehungalltag und eine Erotikszene nach der anderen. Die beiden Protagonisten sind wirklich Todeslangweilig. Und während sie einen Hund adoptieren und überlegen, in welches Restaurant sie gehen sollen, schmiedet Will's Vater einen Plan. Einen ganz vorhersehbaren und langweiligen, aber eben immerhin einen Plan. Einziger Lichtblick in dieser flachen Story war für mich die Journalistin Lisa, die nach Will's Worten zwar eine "Schlampe" ist (wie Frauenverachtend ist dieser Kerl bitte?), aber immerhin hat Lisa Charakter und Ehrgeiz.
Ganz schlimm fand ich außerdem die Position der Autorin zum Thema Safer Sex: Während Will und Katie übereinander herfallen vergessen sie natürlich das wichtigste - die Verhütung. Für mich ist diese Szene ein absolutes No-Go gewesen. Ich lese leider immer öfter solche Szenen in Jugendbüchern und frage mich, was für Werte man damit wohl Jungen Lesern vermitteln will? Lust ist wichtiger als Schutz? Die darauffolgende Schwangerschaft wird praktisch gar nicht thematisiert und Katie scheint es viel wichtiger zu sein, Will ihrer Familie vorzustellen als einfach mal einen Schwangerschaftstest zu machen. Das Ende (sechs Monate später) ist dann so fürchterlich kitschig und unglaubwürdig, dass ich aus allen Wolken gefallen bin...

Mein Fazit
Auch wenn die Autorin eine tolle Idee bei dieser Reihe hatte - die Umsetzung ist einfach nur schlecht und unrealistisch. Leider wieder ein totaler Flop.