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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.08.2018

Gute Idee, schlecht umgesetzt

Never Let You Go
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Meine Meinung
Schon mit Band 1 der Never-Reihe hatte ich so meine Probleme. Monica Murphy wagt sich hier an eine schwierige Thematik und riskiert damit so einiges. Ich mag die Grundidee, das eine traumatisierte ...

Meine Meinung
Schon mit Band 1 der Never-Reihe hatte ich so meine Probleme. Monica Murphy wagt sich hier an eine schwierige Thematik und riskiert damit so einiges. Ich mag die Grundidee, das eine traumatisierte junge Frau wieder lernt zu lieben - meinetwegen auch den Sohn ihres Entführers. Allerdings halte ich ihre Beziehung zu Will für Problematisch. Am Ende des ersten Buches stand das große Beziehungsaus. Das war auch gerechtfertigt, denn Will hat Katie gestalkt und belogen. Da hatte ich mir dann doch eine etwas längere Trennung und kritischere Gedanken von Katie gewünscht. Das gab es leider nicht und deshalb passiert die ersten 300 Seiten in "Never let you go" auch nichts als Beziehungalltag und eine Erotikszene nach der anderen. Die beiden Protagonisten sind wirklich Todeslangweilig. Und während sie einen Hund adoptieren und überlegen, in welches Restaurant sie gehen sollen, schmiedet Will's Vater einen Plan. Einen ganz vorhersehbaren und langweiligen, aber eben immerhin einen Plan. Einziger Lichtblick in dieser flachen Story war für mich die Journalistin Lisa, die nach Will's Worten zwar eine "Schlampe" ist (wie Frauenverachtend ist dieser Kerl bitte?), aber immerhin hat Lisa Charakter und Ehrgeiz.
Ganz schlimm fand ich außerdem die Position der Autorin zum Thema Safer Sex: Während Will und Katie übereinander herfallen vergessen sie natürlich das wichtigste - die Verhütung. Für mich ist diese Szene ein absolutes No-Go gewesen. Ich lese leider immer öfter solche Szenen in Jugendbüchern und frage mich, was für Werte man damit wohl Jungen Lesern vermitteln will? Lust ist wichtiger als Schutz? Die darauffolgende Schwangerschaft wird praktisch gar nicht thematisiert und Katie scheint es viel wichtiger zu sein, Will ihrer Familie vorzustellen als einfach mal einen Schwangerschaftstest zu machen. Das Ende (sechs Monate später) ist dann so fürchterlich kitschig und unglaubwürdig, dass ich aus allen Wolken gefallen bin...

Mein Fazit
Auch wenn die Autorin eine tolle Idee bei dieser Reihe hatte - die Umsetzung ist einfach nur schlecht und unrealistisch. Leider wieder ein totaler Flop.

Veröffentlicht am 16.08.2018

Schöne klassische High Fantasy

Aésha - Im Land des Waldes
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Johanna B. Becking ist das Pseudonym der Hamburgerin Bendte Wehner. "Aésha - Im Land des Waldes" ist nicht nur ihr Erstlingswerk, sondern auch Teil Eins einer faszinierendes und liebevoll gestaltete Fantasy-Reihe.
Ich ...

Johanna B. Becking ist das Pseudonym der Hamburgerin Bendte Wehner. "Aésha - Im Land des Waldes" ist nicht nur ihr Erstlingswerk, sondern auch Teil Eins einer faszinierendes und liebevoll gestaltete Fantasy-Reihe.
Ich habe das Buch innerhalb von nur zwei Tagen verschlungen und war begeistert davon, wie flüssig sich die Geschichte lesen lässt und besonders wie spannend die Story aufgebaut ist!
Aésha flieht aus einer wirklich fürchterlichen Situation, bei der wir wahrscheinlich alle die Flucht ergriffen hätten und stellt sich den Gefahren eines dunklen Waldes und der Herausforderung einer völlig neuen Heimat.
Besonders beeindruckend fand ich den Charakter Java, der Aésha durch den Wald begleitet und mit ihr vielen unheimlichen Tierwesen begegnet. Ganz ehrlich: Ich habe mich ein bisschen in den doch etwas älteren Helden schockverliebt, weil er einfach unglaublich cool ist und anscheinend für jedes Problem eine Lösung hat. Als Aésha und Java schließlich an ihrem Ziel der Reise ankommen, steht das junge Mädchen plötzlich vor ganz neuen Problemen. Eine actionreiche Szene folgt der anderen und man kann sich kaum noch retten vor mysteriösen Dieben und gelüfteten Geheimnissen. Aéshas Vergangenheit ist faszinierend, aber tatsächlich sehr vorhersehbar. Ein Kompliment muss ich ganz besonders in Bezug auf die "Lovestory" in der Geschichte ausrichten: Sie ist praktisch kaum vorhanden. Eine ganz zarte und junge Liebe deutet sich an und ich finde das reicht auch. Nicht alles muss gleich sexy a lá Sarah J. Maas ablaufen...
Meine größten Kritikpunkte sind tatsächlich nur die Namensgebung der Charakter (bei so vielen Namen mit Js war ich irgendwann völlig durcheinander) und das vorhersehbare Ende. Der Cliffhanger ist fies, aber eben klassisch und deshalb auch nicht wirklich besonders. Da es sich hierbei um ein Erstlingswerk handelt, muss man in Bezug auf die Sprache ein Auge zukneifen. Viele Phrasen und unnötige Satzkonstruktionen machen die Geschichte schwer lesbar. An manchen Stellen hätte ich mir eine ausführlichere und tiefgründigere Beschreibung gewünscht, damit man die Protagonisten und die Welt besser kennenlernt.

Mein Fazit
Ein toller Fantasyroman mit viel Herz und einer tollen Weltenkonstruktion. Ich bin gespannt wie es mit Aésha weiter geht!

4/5 Sternen

Veröffentlicht am 15.08.2018

Wunderbar und einfach mal anders

Teenie Voodoo Queen
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Meine Meinung
"Teenie Voodoo Queen" ist ein Buch, das nicht nur durch sein Cover, sondern auch durch seine Story überzeigen kann. Nina MacKay ist eine wunderbare Jugendbuchautorin, deren Schreibstil wunderbar ...

Meine Meinung
"Teenie Voodoo Queen" ist ein Buch, das nicht nur durch sein Cover, sondern auch durch seine Story überzeigen kann. Nina MacKay ist eine wunderbare Jugendbuchautorin, deren Schreibstil wunderbar leicht und flüssig ist. Ich würde ihre Bücher allen 14- bis 18-jährigen Fantasyfans empfehlen, die gerne auch mal beim Lesen lachen. Man fliegt förmlich durch die Seiten und alles ist sehr ausführlich und bildlich beschrieben. Die Geschichte der angehenden Voodoo-Hexe Dawn beginnt klassisch als Mobbingopfer einer fiesen Highschool Clique, wenn auch in gruseliger Stephen-King-Manier. Die Clique aus Dawn, Jax, Lin, Mila und Shannon ist mit der Zeit super sympathisch und toll charakterisiert, man liebt jeden auf seine eigene Art und Weise, die Voodoo-Hexerei in New Orleans ist auch sehr gut und modern umgesetzt. Zwar findet hier und da auch wieder ein Klischee Anwendung, aber darauf hat die Autorin bereits in ihrem Vorwort hingewiesen. Echte Voodoo-Fans sollten also beim Lesen ein Auge zudrücken können und nicht alles so ernst nehmen.
Toll sind auch diverse Anspielungen auf Serien und Filme wie Harry Potter oder Game of Thrones. Das sind wirklich tolle Leckerbissen für Serienjunkies wie mich.
Der Klappentext ist leider sehr konkret was den Verlauf der Handlung angeht, und die Story ist sehr vorhersehbar. Wer keine großen Plottwists erwartet, sollte aber an diesem Buch sehr viel Spaß haben.
Kleine Anmerkung am Rande: Ihr alle kennt sicher diese Buchcover, die so überhaupt nichts mit der Story zu tun haben und ein Model auf dem Cover zeigen, das nicht mal ansatzweise der Beschreibung der Protagonisten entspricht. Bei "Teenie Voodoo Queen" ist es ganz anders, und ich liebe das! Es werden die Zuckerrüben und Frösche aus der Story aufgegriffen und die das Mädchen entspricht tatsächlich der Buchbeschreibung. So etwas muss ich jetzt mal angemessen würdigen, ich würde mir von mehr Verlagen wünschen, dass sie auf solche kleinen Details achten.

Mein Fazit
"Teenie Voodoo Queen" ist ein tolles Buch für Jugendliche, mit einer süßen Story und tollen Charakteren. Allerdings fehlt nicht das gewisse etwas zum perfekten Roman.

Veröffentlicht am 12.08.2018

Ein tolles Abenteuer - aber mit Schwächen.

Die Klinge des Schicksals
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Deutsche Autoren und Fantasyromane sind für mich eine problematische Kombination. Oftmals besitzen ihre Werke viel Schreibtalent und tolle Charakter, es mangelt ihnen aber meistens an einer spannenden ...

Deutsche Autoren und Fantasyromane sind für mich eine problematische Kombination. Oftmals besitzen ihre Werke viel Schreibtalent und tolle Charakter, es mangelt ihnen aber meistens an einer spannenden Handlung und dem nötigen Tiefgang. Markus Heitz ist inzwischen etabliert in der Szene deutscher Fantasyautoren und seine Bücher werden von vielen Fans gefeiert.
"Die Klinge des Schicksals" war mein erstes Buch von Markus Heitz und konnte leider nicht ganz dem großen Anspruch gerecht werden, den ich an ihn hatte. Die Protagonisten sind schwach und ohne herausragende charakterliche Eigenschaften geschaffen worden, teilweise war ich sogar ziemlich genervt von Danèstra und ihrem Sohn. Man wird mit den beiden einfach nicht wirklich warm und besonders ihr Einstieg in die Geschichte wirkt für mich viel zu aufgesetzt und nach einem glüclichen Dorfleben. Das fand ich leider ziemlich langweilig. Nach einem etwas holprigen Start und dem Kennenlernen ihrer schwangeren Begleitung wirkt Danèstra dann auch nicht mehr ganz so anstrengend.
Die Weltenkonstruktion des Autors gefiel mir auf den ersten Blick sehr, dennoch habe ich auch Kritik von Stammlesern seiner Bücher gehört, wonach Nankan nicht ganz in die Welt der Wedora-Bücher hineinpasse.
Auch hat die Geschichte teilweise seine Längen, wodurch die Spannung etwas verloren geht. Der Humor in diesem doch eher ernsten Fantasy-Roman ging aber nicht verloren und ich musste so einige Male schmunzeln. Der Schreibstil von Heitz hat mir sehr gefallen und so einige inhaltliche Macken für mich wieder ausgeglichen. Ich finde es auch sehr gut, dass "Die Klinge des Schicksals" ein Einzelband ist. Das trifft man heutzutage besonders im Fantasy-Genre ja nicht mehr allzuoft an. Ich mag es nicht, wenn Geschichten unnötig in die Länge gezogen und auf mehrere Bücher verteilt werden, deshalb war das auch ein Pluspunkt für mich. Außerdem ist die optische Gestaltung dieser Paperback-Ausgabe schlichtweg wahnsinnig schön. Das Cover passt hervorragend zum Thema und ist farblich toll auf den roten Buchschnitt abgestimmt und auch die Karten im Buchdeckel sind sehr liebevoll gestaltet. Ein echter Schatz im Regal.

Mein Fazit
"Die Klinge des Schicksals" ist ein meisterhaft geschriebenes Buch, dessen Charakter jedoch Schwächen haben und mich deshalb nicht zu 100% überzeugen konnten. Dennoch ist es mehr als lesenswert!

Veröffentlicht am 08.08.2018

Wieder begeistert

Die Stadt der Träumenden Bücher (Comic)
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Wir alle kennen dieses Problem: Wir lesen ein Buch, lieben es wie verrückt und konstruieren uns im Kopf eine ganz eigene Welt. Sobald dieses Buch dann verfilmt wird oder als illustrierte Ausgabe erscheint, ...

Wir alle kennen dieses Problem: Wir lesen ein Buch, lieben es wie verrückt und konstruieren uns im Kopf eine ganz eigene Welt. Sobald dieses Buch dann verfilmt wird oder als illustrierte Ausgabe erscheint, sind wir geschockt und erschüttert darüber, wenn die Schauspieler oder Zeichnungen so gar nicht unser Vorstellung entsprechen. Die beiden Graphic Novels rund um den Roman "Die Stadt der träumenden Bücher" sind die Ausnahme von dieser Regel. Walter Moers gibt dem Leser ja schon durch seine Skizzen im Buch eine Richtung vor, und diese Richtung wird jetzt konkretisiert und verwandelt abstrakte Beschreibungen von ganz verrückten Tierwesen in ein festes Bild. Und dieses Bild ist noch viel fantastischer, als ich es mir vorgestellt habe! Ich kann meine Begeisterung über die Arbeit des Illustrator kaum in Grenzen halten. Auch inhaltlich ist dieses Buch top. Wie im ersten Band wird das wichtigste der Handlung wiedergegeben. Alles, was keinen Platz im Text fand, wurde auf meisterhafte Art durch die Bilder wiedergegeben. Toll ist auch die Stimmung, die diese Zeichnungen ausstrahlen. Band 2 wird mit der Zeit tatsächlich sehr düster in seiner Darstellung der Szenen. Das passt aber auch sehr gut ins Geschehen und birgt einen kleinen aber feinen Gruselfaktor in den Bildern, der mir sehr gut gefiel.
Kleiner Fun Fact am Rande, weil ich es einfach mal loswerden muss: Die Buchlinge gehören hier zu meinen Lieblingswesen, denn sie sind wirklich einfach zu niedlich anzuschauen und super gestaltet worden.
Ich empfehle euch aber definitiv, erst den Roman zu lesen, bevor ihr euch an die Graphic Novels wagt. Man versteht zwar auch alles ohne das Vorwissen, aber man erkennt so viel eher die kleinen und liebevollen Details und weiß die Gestaltung so deutlich mehr wertzuschätzen.