Gute Idee, schlecht umgesetzt
Never Let You GoMeine Meinung
Schon mit Band 1 der Never-Reihe hatte ich so meine Probleme. Monica Murphy wagt sich hier an eine schwierige Thematik und riskiert damit so einiges. Ich mag die Grundidee, das eine traumatisierte ...
Meine Meinung
Schon mit Band 1 der Never-Reihe hatte ich so meine Probleme. Monica Murphy wagt sich hier an eine schwierige Thematik und riskiert damit so einiges. Ich mag die Grundidee, das eine traumatisierte junge Frau wieder lernt zu lieben - meinetwegen auch den Sohn ihres Entführers. Allerdings halte ich ihre Beziehung zu Will für Problematisch. Am Ende des ersten Buches stand das große Beziehungsaus. Das war auch gerechtfertigt, denn Will hat Katie gestalkt und belogen. Da hatte ich mir dann doch eine etwas längere Trennung und kritischere Gedanken von Katie gewünscht. Das gab es leider nicht und deshalb passiert die ersten 300 Seiten in "Never let you go" auch nichts als Beziehungalltag und eine Erotikszene nach der anderen. Die beiden Protagonisten sind wirklich Todeslangweilig. Und während sie einen Hund adoptieren und überlegen, in welches Restaurant sie gehen sollen, schmiedet Will's Vater einen Plan. Einen ganz vorhersehbaren und langweiligen, aber eben immerhin einen Plan. Einziger Lichtblick in dieser flachen Story war für mich die Journalistin Lisa, die nach Will's Worten zwar eine "Schlampe" ist (wie Frauenverachtend ist dieser Kerl bitte?), aber immerhin hat Lisa Charakter und Ehrgeiz.
Ganz schlimm fand ich außerdem die Position der Autorin zum Thema Safer Sex: Während Will und Katie übereinander herfallen vergessen sie natürlich das wichtigste - die Verhütung. Für mich ist diese Szene ein absolutes No-Go gewesen. Ich lese leider immer öfter solche Szenen in Jugendbüchern und frage mich, was für Werte man damit wohl Jungen Lesern vermitteln will? Lust ist wichtiger als Schutz? Die darauffolgende Schwangerschaft wird praktisch gar nicht thematisiert und Katie scheint es viel wichtiger zu sein, Will ihrer Familie vorzustellen als einfach mal einen Schwangerschaftstest zu machen. Das Ende (sechs Monate später) ist dann so fürchterlich kitschig und unglaubwürdig, dass ich aus allen Wolken gefallen bin...
Mein Fazit
Auch wenn die Autorin eine tolle Idee bei dieser Reihe hatte - die Umsetzung ist einfach nur schlecht und unrealistisch. Leider wieder ein totaler Flop.