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Veröffentlicht am 18.11.2022

Viel Potenzial verschenkt

The Atlas Six
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The Atlas Six - Ein Buch, das durch TikTok erst so richtig groß wurde. Und weil so ziemlich jede*r darüber spricht, waren meine Erwartungen quasi gigantisch. Ein Buch, dass alle lieben, MUSS ja gut sein ...

The Atlas Six - Ein Buch, das durch TikTok erst so richtig groß wurde. Und weil so ziemlich jede*r darüber spricht, waren meine Erwartungen quasi gigantisch. Ein Buch, dass alle lieben, MUSS ja gut sein - oder?

Potential hat "The Atlas Six" auf jeden Fall: Dark Academia ist ja gerade auch ein richtiger Trend und die Idee ist auch extrem gut. Neben dem Cover war das Konzept der Geschichte der Hauptgrund, warum ich es lesen wollte. Leider konnte mich das Buch dann nicht so sehr überzeugen, wie ich erwartet hatte. Aber fangen wir bei den Dingen an, die mir gut gefielen:

Olivie Blake schreibt sehr gut und sehr spannend! Das hier ist quasi ein Debütroman und das merkt man ihr überhaupt nicht an. Sie schafft es, eine mysteriöse und düstere Grundstimmung zu zaubern, die ich sehr mochte. Man sah die Charakter manchmal deutlich und manchmal wie im Nebel und man war sich als Leser nie bewusst, wer gerade was im Schilde führt und das macht es sehr spannend.

Das sorgte aber eben auf dafür, dass ich keine richtige Bindung zu einem der Protas aufbauen konnte. Durch den Perspektivenwechsel (6 verschiedene Erzählweisen) geht kein Kapitel so wirklich in die Tiefe. Darunter leidet das Buch massiv. Und eine Sache fehlte mir ganz besonders: Wenn wir schon Dark Academia bekommen, warum wird dann alles nur so überflächlich beschrieben? Dieses Buch spielt innerhalb eines Jahres und man lernt kaum etwas über den Alltag Der Protas, über die Besonderheiten ihres Unterrichts, ihrer Arbeit. Es fehlen kleine, detaillierte Szenen, die diesen Ort so besonders machen sollten. Und: Es fehlt der Plot! Es gibt keinen sichtbaren roten Faden, der sich durch die Handlung zieht. Man liest und denkt sich die ganze Zeit über: Worauf läuft das alles hinaus? Und weil das nicht erkennbar ist, fehlte mir teilweise die Motivation, weiter zu lesen.

Fazit: Unheimliches Potenzial, aber viel wurde leider verschenkt.

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Veröffentlicht am 13.11.2022

Ganz anders, als erwartet

Die Bibliothek von Edinburgh
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„Die Bibliothek von Edinburgh“ hat mich einen ganzen Monat lang begleitet, denn ich habe drei Wochen gebraucht, um in das Buch hineinzufinden – um es dann in nur zwei Tagen komplett zu beenden. Anhand ...

„Die Bibliothek von Edinburgh“ hat mich einen ganzen Monat lang begleitet, denn ich habe drei Wochen gebraucht, um in das Buch hineinzufinden – um es dann in nur zwei Tagen komplett zu beenden. Anhand meines Leseverhaltens merkt man vielleicht: Dieses Buch lässt mich im Zwiespalt zurück. Denn die ersten 100 Seiten waren leider wirklich nicht mein Ding, ich musste mich durch die Seiten zwingen. Ich hatte so meine Sympathie-Probleme mit der Protagonistin, aber ganz besonders mit dem Schreibstil. Dieser ist kurz, emotionslos und sehr direkt, manchmal etwas direkt und umcharmant. Das passte für mich am Anfang so gar nicht zu der Erwartung, die ich aufgrund des Klappentextes an das Buch hatte. Ich hatte mir eine gemütliche Atmosphäre in einem verregneten Edinburgh vorgestellt, mit kleinen gruseligen Geistermomenten und ganz viel Magie und Geheimnissen in einer alten Bibliothek.

Tatsächlich ist das Edinburgh, dass wir hier kennenlernen, scheinbar geprägt von einer weltweiten Katastrophe. Konkret wird nicht angesprochen was passiert ist, jedoch lebt seitdem ein Großteil der Bevölkerung in Armut und nur ein kleiner Teil der Gesellschaft profitiert von Strom oder genug Essen. Ropa und ihre kleine Familie sind auch betroffen von jener Armut, und diese Bitterkeit des Lebens scheint sich eben auch auf Ropas Gemüt ausgewirkt zu haben. Je besser man ihre Umstände und ihre Welt kennenlernt, desto besser versteht man sie und ich fand sie am Ende dann doch ein Stück sympathisch. Bis dahin hat es aber eine ganze Weil gedauert. Sie verrichtet verschiedene Jobs die mit der Geisterwelt in Verbindung stehen und bringt sich dabei regelmäßig in Gefahr. Diese Jobs nehmen einen Großteil des Buches ein und führen am Ende auch zu einem großen und spannenden Finale, das ich so nicht erwartet hätte. Jedoch war der Anteil der Bibliothek der Toten (nach der das Buch ja auch benannt ist) wirklich extrem gering, und das hat mich sehr enttäuscht. Denn die paar kleinen Häppchen die ich über diese Bibliothek und die Magie zu lesen bekomme habe, waren seeehr vielversprechend.

Da mich das Ende dann doch noch fesseln konnte, möchte ich doch gerne noch Band 2 lesen. Denn zum einen hoffe ich hier auf noch mehr Magie und zum anderen scheint Ropa bald eine interessante Entwicklung durchzumachen, die sich hier schon etwas andeutet. Und das möchte ich mir dann doch nicht entgehen lassen. Insgesamt war der erste Band aber doch sehr schwach und führt mit seinem Titel und dem Klappentext doch auf eine völlig falsche Fährte.

Wenn ihr offen für eine etwas andere Geistergeschichte mit ein bisschen Magie seid, dann versucht euch gerne an diesem Buch. Ich habe das Gefühl, es hat Potential – ob es das auch ausschöpft, sehe ich hoffentlich dann in Band 2.

3/5 Sterne

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Veröffentlicht am 13.11.2022

Fantastische Schattenwelt

Book of Night
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Als ich „Book of Night“ begonnen habe zu lesen, waren meine Erwartungen nicht allzu hoch. Ich hatte bereits viele mittelmäßige Rezensionen gelesen und viele eingefleischte Fans von Holly Black sind wohl ...

Als ich „Book of Night“ begonnen habe zu lesen, waren meine Erwartungen nicht allzu hoch. Ich hatte bereits viele mittelmäßige Rezensionen gelesen und viele eingefleischte Fans von Holly Black sind wohl der Meinung, dass Book of Night den Elfenkrone-Büchern das Wasser reichen kann. Aber: Ich war trotzdem neugierig, denn ich persönlich mochte die Elfenkrone Reihe aufgrund der Protagonisten und der Handlung nicht so gerne. Ich liebe jedoch den Schreibstil von Holly Black, und deshalb wollte ich Book of Night eine Chance geben. Und: ICH LIEBE DIESES BUCH! Ich wage es sogar zu sagen: Dieses Buch war besser als die Geschichte von Jude & Cardan.

Denn tatsächlich konnte ich mich hier besser mit den Protagonisten identifizieren, war emotional viel stärker berührt und habe die langsame Handlung am Anfang sehr geschätzt, weil man eben die Protagonisten sehr gut kennenlernt. Ihr solltet bei der ersten Hälfte des Buches auf jeden Fall am Ball bleiben, denn die vielen Rückblicke sind wichtig für die Auflösung am Ende. Gleichzeitig zeigen sie aber auch gut, wer die Protagonistin ist, was sie ausmacht und was sie antreibt. Eben jede Rückblicke haben mir deshalb besonders gut gefallen. Die Fäden der einzelnen Ereignisse werden aber erst gegen Ende zusammengeführt und bis dahin ist es ein ganz schönes Handlungchaos, durch das man sich erst einmal durchkämpfen muss.

Was mir schon bei Elfenkrone gefallen hat, und mich auch bei diesem Buch zum Weiterlesen motiviert hat, war der Schreibstil von Holly Black. Der ist auch hier immer noch besonders und einfach wundervoll. Sie trifft immer genau meinen Lesegeschmack, ist poetisch und bildgewaltig. Wenn ihr unsicher seid, ob das Buch etwas für euch ist, dann traut euch erstmal an die Leseprobe – wenn der Schreibstil euer Ding ist, dann könnte es euch definitiv gefallen. Falls nicht, dann werden es wahrscheinlich sehr zähe 480 Seiten.

Am Ende wurde es dann noch mal extrem spannend, so schnell wie ich wollte konnte ich gar nicht lesen. Es passiert sehr viel auf den letzten 100 Seiten, und ich war ehrlich traurig, als es vorbei war. Denn natürlich gab es auch einen kleinen, fiesen Cliffhanger am Ende – Band 2, wo bleibst du?!

Neben dem Schreibstil waren meine Highlights die Idee der Schattenmagie (das hat unfassbar viel Potential!) und die Beziehung zwischen Charlie und Vince. Vince ist einfach ein origineller und faszinierender Charakter, auf dessen Entwicklung ich besonders gespannt bin.

Mein Fazit: Nach einem etwas trägen Anfang wurde das Buch immer besser und besonders die Welt und die Charaktere machen das Buch besonders. Dranbleiben lohnt sich!

4,5/5 Sterne

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Veröffentlicht am 14.10.2022

Das beste Fantasybuch für mich seit langem

Zwillingskrone
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In letzter Zeit haben es Fantasyromane mit mir nicht leicht gehabt. Beinahe alle, die ich in diesem Jahr gelesen habe, gefielen mir wirklich gut. Aber in nur ganz wenigen Fällen, wollte der Funke wirklich ...

In letzter Zeit haben es Fantasyromane mit mir nicht leicht gehabt. Beinahe alle, die ich in diesem Jahr gelesen habe, gefielen mir wirklich gut. Aber in nur ganz wenigen Fällen, wollte der Funke wirklich übergehen. Dieser eine besondere Funke, der ein Buch für mich zum absoluten Highlight macht und mich es nie vergessen lässt – in „Zwillingskrone“ habe ich ihn endlich wieder gefunden. Das Autorinnen-Duo Catherine & Katherine hat mit „Twin Crowns“ eine Dilogie geschaffen, die für mich echtes Potential hat. Unerklärlich ist es für mich, wie dieses Buch in Deutschland bisher noch keinen Hype bekommen konnte! Dabei hat Band 1 doch alles, was das Leserinnen-Herz begehrt: Eine Enemies-to-Lovers-Trope, eine fantastische magische Welt und zwei super sympathische Protagonistinnen. Hexen, Prinzessinnen, Könige… Das ist doch echtes Fantasy-Gold, oder? Wie dem auch sei, ich habe „Zwillingskrone“ ohne große Erwartungen begonnen, und wurde wirklich positiv überrascht. Nach den ersten 50 Seiten war klar: Das könnte ein Jahreshighlight werden. Und siehe da: Das war es auch. Und ich erkläre euch auch kurz, warum:

Der Schreibstil ist leicht bekömmlich, aber dennoch bildgewaltig und vor allem sehr emotional.
Der Plot ist voller Wendungen und Spannung. Nie wurde es langweilig! Wenn die Action nachlässt, bekommt man dafür tolle Emotionen. Und die Liebesgeschichte(n) waren mein persönliches Highlight. Selten haben jemanden so geshippt!
Das Wordbuilding: Ja, es ist sehr einfach und nicht wirklich neues, ABER: Dafür ist es logisch und gut umgesetzt. Man braucht nicht immer die kreativsten und ausgefallensten Welten, um mich mitzureißen.
Die Protagonist
innen: Sowohl männliche als auch weibliche Charaktere haben ihre Besonderheiten und sind trotz Fehlern super sympathisch. Die beiden Schwestern machen eine tolle Entwicklung durch.
Das Ende: Band 1 endet wirklich mit einer großen Überraschung. Damit meine ich nicht das sehr vorhersehbare Ende der Schwestern (der Titel spricht ja schon für sich), sondern das Ende mancher Nebendarsteller. Ich saß wirklich mit offenem Mund vorm Buch und haben lauthals geflucht, weil ich DAS nicht hab kommen sehen. Ich werde nicht spoilern, weil ich euch sonst den Spaß verderbe. Aber so manche kleine Wendung hat mich dann doch erstaunt.
Mein einziges Manko ist tatsächlich nur eins: Das Cover. Die deutsche Version wirkt so unscheinbar, dass ich mir gut vorstellen könnte, dass das Buch deshalb bei einigen nicht auf der Wunschliste gelandet ist. Denn das englische Cover ist wirklich wunderschön! Und wir alle wissen, dass echte Hypes auch mit der Coverauswahl zu tun haben können.

Für mich steht dennoch fest: Ich kann Band 2 kaum erwarten. Und dieser erscheint leider erst im Mai/April auf englisch. Ich hoffe, die deutsche Übersetzung lässt dann nicht allzu lange auf sich warten. Also: Wenn ihr Lust auf ein spannendes und romantisches Fantasybuch habt und Enemies-to-Lovers liebt, dann ab in die Buchhandlung!

5/5 Sterne

Vielen Dank an das Bloggerportal und den HEYNE Verlag für das Rezensionsexemplar

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Veröffentlicht am 09.10.2022

Tolles Setting und viel Spannung

Emerald Witches
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Die neue Reihe von Laura Labas startet mit einem Knall: Die junge Hexe Hana wird vom Herrschaftskampf der Hexenzirkel ausgeschlossen und findet sich in einer Lage wieder, auf die sie so ihr ganzes Leben ...

Die neue Reihe von Laura Labas startet mit einem Knall: Die junge Hexe Hana wird vom Herrschaftskampf der Hexenzirkel ausgeschlossen und findet sich in einer Lage wieder, auf die sie so ihr ganzes Leben lang nicht vorbereitet wurde. Die Autorin traut sich schon zu Beginn sehr viel und hat keine Angst, direkt die ersten Charaktere zu opfern – ein wichtiger und mutiger Schritt für die Entwicklung der Protagonistin, der auch definitiv notwendig war, den sich aber nicht Jeder traut, auch zu machen. Von hier an hat mich „Ahnenmond“ in seinen Fängen gehalten und auch nicht mehr losgelassen. Hana versucht verzweifelt eine Rettung für ihren Zirkel zu finden und muss dabei erkennen, dass nicht alles so ist, wie sie es es immer gelehrt bekommen hat. Dabei kommt sie Dämon Bobby immer näher und muss ihre eigenen Werte in Frage stellen. Dass die beiden eine enge Beziehung entwickeln werden, zeichnet sich schon auf den ersten Seiten des Buches ab und kam daher so gar nicht überraschend. Hier fehlte mir im Vergleich zum Rest der Handlung deshalb auch etwas Raffinesse – eine wirkliche Spannung zwischen Hana und Bobby war nicht zu spüren, auch wenn beide sehr sympathisch sind. Das jedoch war für mich der größte Kritikpunkt, denn „Ahnenmond“ weiß dafür mit vielen anderen Aspekten zu überzeugen. Ganz vorneweg: Das Setting! Laura Labas traut sich auch hier etwas neues und geht gleichzeitig auch mit dem Trend. Die Story spielt in Seoul und sollte damit für alle Südkorea-Fans interessant sein. Da die Autorin selbst dort schon war, spürt man diese Vertrautheit zur Stadt und den verschiedenen Handlungsorten sehr genau. Sie beschreibt viele kleine Details, die man so nur kennen kann, wenn man selber einmal dort war. Und eben diese kleinen Details haben dafür gesorgt, dass ich super gut ins die verschiedenen Szenen eintauchen konnte, ohne selbst je dort gewesen zu sein. Außerdem nutzt Laura Labas verschiedene koreanische Wörter, die in einem kleinen Wörterbuch am Ende erklärt werden. Das sorgt nochmal extra für eine tolle koreanische Stimmung!

Phasenweise tröpfelt die Handlung noch etwas vor sich und in ehrlich gesagt habe ich an machen Stellen gedacht: Warum passiert das jetzt und wohin soll es mich führen? Die Auflösung kam dann zum Schluss, meine Fragen wurden (überwiegend) alle beantwortet und es gab dieses berühmte KLICK im Kopf, wenn man plötzlich versteht, wie gewisse Sätze oder Szenen vorher gemeint waren und welchen Sinn sie hatten Außerdem geht es zum Abschluss nochmal richtig zu Sache und Protagonistin Hana wächst über sich hinaus. Das fulminante Ende hat mich dann nochmal richtig begeistert und man bekommt direkt Lust auf Band 2 – in dem man auch schonmal reinschnuppern kann, denn eine kleine Leseprobe ist am Ende erhalten.

Insgesamt hat mir „Emerald Witches: Ahnenmond“ beim Lesen unfassbar viel Freude bereitet und es ließ sich leicht und schnell lesen. Das Cover finde ich außerdem sehr ansprechend, und die Hexenthematik passt super in die aktuelle Herbstzeit, das Setting macht aber auch wieder Lust aufs Reisen. Eine Empfehlung von mir, wenn man bei der Lovestory ein Auge zudrücken kann.

4/5 Sterne

Vielen Dank an den Piper Verlag für das Rezensionsexemplar*

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