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Veröffentlicht am 14.01.2023

Junge Frauen kämpfen für ihre Rechte

Weil die Zukunft uns gehört
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In ihrem Roman ,, Weil die Zukunft uns gehört " nimmt Ilona Einwohlt den Leser mit ins Jahr 1919. 

Toni ist eine junge Frau ,die in den Bergen aufgewachsen ist. Sie hat von ihrer Mutter, die als Hebamme ...

In ihrem Roman ,, Weil die Zukunft uns gehört " nimmt Ilona Einwohlt den Leser mit ins Jahr 1919. 

Toni ist eine junge Frau ,die in den Bergen aufgewachsen ist. Sie hat von ihrer Mutter, die als Hebamme im Dorf geholfen hat, vieles über Kräuterheilkunde gelernt. Als ihre Mutter im Kindbett verstirbt, verspricht Toni ihr, obwohl sie selber noch ein Kind ist , Ärztin zu werden. 

1919 ist es dann soweit, sie geht nach München,  um Frauenheilkunde zu studieren.  Sie wohnt in der Damenpension Villa Libertas , die von ihrer Tante Cilli gegründet wurde. Dort trifft sie auf andere junge Frauen, die ihren Weg selbst gestalten möchten . Sie müssen zum Teil mit schwierigen Erlebnissen fertig werden und wollen dem Zwang der damaligen Gesellschaft entgehen . Die Villa Libertas wird von Ida geleitet,, die selbst ein schweres Schicksal zu tragen hat. Als schuldig geschiedene Frau darf sie ihre Tochter nicht mehr sehen. 

Toni muss in München schnell feststellen,  daß es nicht so einfach ist, zu studieren,  denn Frauen sind dort nicht gern gesehen und müssen sich vieles von den Professoren gefallen lassen.  Ihr Weg zur Ärztin ist nicht leicht, sie muss Hindernisse überwinden, eigene Zweifel bewältigen und auch mit sich selbst kämpfen,  ob dieser Weg das Richtige für sie ist. Dabei wird ihr Emilia, die auch in der Pension wohnt ,eine wichtige Freundin sein.  Toni ist eine sehr sympathische,  liebenswerte junge Frau. In ihre Gedanken und Gefühle konnte ich mich sehr gut hineinversetzen.  Auch ihr Bedürfnis das Versprechen,  welches sie ihrer Mutter gegeben hat, einzulösen,  kann ich sehr gut nachvollziehen.  

Die Auutorin hat die Frauenbewegung in diesen Jahren zum Thema dieses Romans gemacht. In der Villa gibt es immer wieder wichtige Diskussionen über die Freiheit und Zukunft der Frauen. Sie wollen über sich selbst bestimmen und  entscheiden können.  

Das Leben in München , die Schwierigkeiten der Frauen , auch oder gerade weil sie in Schwierigkeiten geraten sind und z. Bsp ungewollt schwanger sind, wird gefühlvoll und authentisch beschrieben.  Die Schreibweise ist flüssig und bildhaft,  so daß es mir leicht fällt,  mich in die Personen hineinzufühlen. Ich habe mich mit Toni, Ida und ihren Freundinnen gefreut,  habe gezittert und geweint. Die Schicksale der Frauen haben mich berührt.  

Die einzelnen Kapitel haben eine zum Inhalt passende Überschrift  sowie ein sehr gut gewähltes Gedicht  berühmter Frauen,  die zu dieser Zeit gelebt haben. Zwischen den Kapiteln ist jeweils ein Brief von Ida an ihre Tochter eingeschoben. Dort berichtet sie ihr, was in der Villa , mit ihren Bewohnerinnen so vor sich geht. Auch ihre eigenen Gedanken und Gefühle kommen zum Ausdruck.  Das gefällt mir besonders gut. 

Ilona Einwohlt hat mit diesem Roman den Zeitgeist der Frauenbewegung eingefangen,  der die Zukunft geprägt hat. Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen  und ich empfehle sie sehr gerne weiter. 



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Veröffentlicht am 14.01.2023

Spannende 3-Generationen-Familiengeschichte

Goldener Boden
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In ihrem Roman    ,, Goldener Boden "  erzählt die Autorin  Ulrike Dotzer die Geschichte einer Familie über 3 Generationen hinweg. Sie beschreibt damit auch die Vergangenheit ihrer eigenen Familie,  die ...

In ihrem Roman    ,, Goldener Boden "  erzählt die Autorin  Ulrike Dotzer die Geschichte einer Familie über 3 Generationen hinweg. Sie beschreibt damit auch die Vergangenheit ihrer eigenen Familie,  die 1945 aus Pommern ( heutiges Polen ) vertrieben wird , zunächst in Thüringen und anschließend in Kiel Zuflucht und eine neue Heimat fand. 

Der Roman,  welcher in 2 Teile aufgeteilt ist, beginnt 1896, als Gustav Hirsch als 19 jähriger nach Amerika auswandert , um nicht in Kaiser Wilhelms II dienen zu müssen.  Er hofft dort sein Glück zu finden und Geld zu verdienen.  In New York angekommen  muß er feststellen,  daß es alles andere als einfach ist,  dort Fuß zu fassen.  Doch er strengt sich an und findet schließlich Arbeit und ein wenig Familienanschluss bei einem deutschen Friseur.  Er erlernt dieses Handwerk,  hat Talent und Freude daran. Nach 3 Jahren kehrt er zurück nach Stolp,  da seine Mutter nach dem Verlust von 2 Söhnen seine Hilfe benötigt.  

Im zweiten Teil geht die Geschichte mit einem Zeitsprung von fast 50  Jahren mit den Nachkommen Gustavs weiter. Seine Tochter Clara und ihre Töchter sind hier die Hauptprotagonisten, während er eine Nebenrolle des Erzählstranges übernimmt.  Es gibt aber immer wieder Rückblicke in ,, seine " Zeit. 

Die Familie wohnt in Stolp und Clara ,  die jüngste Frieseurmeisterin in Pommern, führt den väterlichen Friseursalon. Mit dem Einmarsch der Russen verändert sich alles. Clara flieht mit den 4 Töchtern nach Thüringen,  ihr Mann Rudolf gilt als vermisst, . Sie baut sich dort mit ihrer Tätigkeit als Friseurin eine bescheidene  Existenz auf. Als Rudolf zurückkehrt,  wird seine SS-Vergangenheit verschwiegen,  um keine Schwierigkeiten zu bekommen.  Als sich die sowjetische Besatzungszone zu einem Staat mit Einschränkungen und Zwängen entwickelt,  wagt die Familie einen Neuanfang in Kiel. Nicht einfach , gerade für die Töchter, die gerade Fuß gefasst haben. In Kiel kann die Familie sich mit viel Fleiß und Anstrengung, ein florierendes Frieseurgeschäft, später sogar mit Filialen, aufbauen. Hsndwerk hat ,, Goldenen Boden " .Leider ohne Rücksicht auf die Wünsche und Träume der Töchter. . 

Ulrike Dotzer schafft mit ihrem Werk einen sehr spannenden Einblick in ihre Familiengeschichte.  Äußerst realistisch, bildgewaltig und authentisch beschreibt sie die Lebensverhältnisse sowohl in New York 1896 als auch  in den Kriegsjahren in Stolp. Die anschließende Flucht nach Thüringen so bildhaft beschrieben,  daß ich sofort Bilder vor Augen hatte und die Sorgen,  Angst , Nöte und den Hunger spüren konnte. Die Anfeindungen den Vertriebenen gegenüber sind fühlbar. Die Gedanken  und Gefühle  von Gustav,  Clara und den Töchtern sind sehr gut dargestellt 

Alle Geschehnisse sind sehr genau recherchiert.  Es gibt zahlreiche Fußnoten,  die im  Anhang ausführlich erklärt werden. Das gefällt mir außerordentlich gut. 

Zu beiden Teilen gibt es Personenverzeichnisse , sowie zum zweiten Teil eine Karte mit den Handlungsorten von 1935 bis 1956. So hat der Leser stets einen guten Überblick.  Besonders gut haben mir auch die Karten von New York und Stolp im Buchdeckel gefallen.  

Der Schreibstil ist sehr flüssig und bildhaft.  Ich habe die Geschichte mit Spannung verfolgt und konnte mich kaum von  ihr lösen.  Die Autorin hat mit ihrem Roman über 3 Generationen die Geschichte vieler Familien dieser Jahre , die von Vertreibung,  Flucht und Neubeginn geprägt wurden, aufleben lassen und greifbarer gemacht.  

Die Charaktere sind wunderbar beschrieben,  mir persönlich sympathisch.  Besonders Gustav zunächst als junger Man  , später als zurückhaltender, liebevoller Vater und Großvater,  ist mir ans Herz gewachsen.  Er hat viel durchmachen müssen.  Nur Rudolf ist mir aufgrund seiner Tätigkeit unsympathisch,  aber auch solche Menschen gab es . Das gehört zu unserer Geschichte dazu. 

Ich bin selbst Kielerin und konnte alle Wege der  Familie in der Stadt nachvollziehen.  Auch die fast komplette Zerstörung und der Wiederaufbau ist absolut authentisch beschrieben.  

Das Buchcover ist passend zum Titel und Inhalt gewählt und sehr schön gestaltet.  

Mir hat das Buch sehr gut gefallen  und ich empfehle es von ganzem Herzen weiter, da es ein äußerst gut Yund lebensnahes Bild der deutschen Geschichte zeichnet. 

Ich danke dem Europaverlag und Ulrike Dotzer für das Rezensionsexemplar. Es hat keinen Einfluss auf meinen Leseeindruck genommen.  

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Veröffentlicht am 08.01.2023

Weihnachtswunder

Schneeflockenherzen über Sankt Peter-Ording
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In ihrem Roman ,, Schneeflockenherzen über Sankt Peter-Ording " nimmt Anni Deckner den Leser mit auf eine wunderbare Reise ins verschneite Sankt Peter-Ording an der Nordsee..

Da Lizzy mit Weihnachten ...

In ihrem Roman ,, Schneeflockenherzen über Sankt Peter-Ording " nimmt Anni Deckner den Leser mit auf eine wunderbare Reise ins verschneite Sankt Peter-Ording an der Nordsee..

Da Lizzy mit Weihnachten nicht viel anfangen kann und auch nicht mit der Familie ihrer Schwester die Feiertage verbringen möchte,  reist sie nach Sankt Peter-Ording.  Auch Jakob mag die Feiertage nicht, nachdem vor 5 Jahren ein tragischer Unfall sein Leben verändert hat. Im verschneiten Ort treffen die Beiden immer wieder durch Zufall aufeinander.  Obwohl sie zunächst keinerlei Interesse an einer Bekanntschaft haben, führen diese Begegnungen dazu,  daß sie sich miteinander beschäftigen und sich näher kommen.  Doch wieviel Nähe können sie vertragen ? 

Anni Deckner hat die Protagonisten Lizzy und Jakob wunderbar sympathisch beschrieben.  Ich kann ihre Beweggründe , Weihnachten zu entfliehen,  sehr gut nachvollziehen. Auch die Pensionswirtin Elvira ist mir mit ihrer mütterlichen Art schnell ans Herz gewachsen.  Der Ort ist sehr bildhaft beschrieben.  Da ich im Sommer ein paar Tage dort war, konnte ich mir die Wege von Lizzy und Jabob  gut vorstellen.  Auch der Besuch vom Eidersperrwerk ist realistisch dargestellt.  Die winterlich verschneiten Straßen und den Strand hatte ich beim Lesen immer vor Augen. Einfach schön! Der Schreibstil ist sehr flüssig und alles ist bildhaft beschrieben.  Durchgehend konnte ich mich in die Gedanken und Gefühle der Protagonisten hineinversetzen. Die Spannung,  wie die Handlung weitergeht,  es gibt einige unerwartete Wendungen,  hat mich das Buch kaum aus der Hand legen lassen.  

Es war mein erster Roman von Anni Deckner,  aber auf keinen Fall mein letzter. Die Art zu schreiben und die wunderbare Beschreibung der Protagonisten und der Handlungsorte gefällt mir sehr. 

Diese weihnachtliche romantische Geschichte hat mich berührt , mir wunderbare Lesestunden beschert und an die Existenz von Weihnachtszauber erinnert.  Es gibt doch Weihnachtswunder. 

Sehr gerne empfehle ich diese schöne,  romantische Geschichte weiter. Lasst Euch ins verschneite Sankt Peter-Ording entführen. 


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Veröffentlicht am 04.01.2023

Grenzenlose Freiheit- absolut tolle Fortsetzung

Die Stewardessen. Bis zum Horizont
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Nachdem ich den ersten Teil ,, Die Stewardessen-Eine neue Freiheit " von Svea Lenz durch gesuchtet habe, musste ich glücklicherweise nicht allzu lange warten und der zweite Teil ,, Die Stewardessen-Bis ...

Nachdem ich den ersten Teil ,, Die Stewardessen-Eine neue Freiheit " von Svea Lenz durch gesuchtet habe, musste ich glücklicherweise nicht allzu lange warten und der zweite Teil ,, Die Stewardessen-Bis zum Horizont " ist erschienen.  Endlich konnte ich Margot , Stewardess der ersten Stunde bei der Lufthansa,  weiter auf ihrem Weg begleiten.  

Mit einem kleinen Zeitsprung befinden wir uns nun im Jahr 1957 und Margot ist bereits seit 3 Jahren bei der Lufthansa tätig. Bis auf auf einige Schwierigkeiten im Elternhaus,  ausgelöst durch ihren Vater,  der nach jahrelanger Kriegsgefangenschaft heimkehrte und das eingespielte Leben von Margot und ihrer Mutter Irmgard durcheinander bringt, ist sie überglücklich und zufrieden mit ihrem Leben und ihrer Arbeit. Mit Klaus, dem Piloten, hat sie ihr persönliches Glück gefunden.  Mit großer Begeisterung hat sie als äußerst beliebte, sowohl bei den Kollegen als auch bei den Gästen , sympathische Stewardess, manchmal mit einen flotten Spruch auf den Lippen, inzwischen die halbe Welt bereist. 

Doch ihre Welt beginnt zu wanken , als Klaus ihr etwas aus seiner Vergangenheit anvertraut,  als sie  eigentlich seine Hilfe bräuchte.  Auch ihre Vergangenheit holt sie ein. In diesem Moment wagt sie daher den Buch zu ,, ihrer " Lufthansa und probiert den Karriere- Sprung nach Amerika zur PanAm, um dort ihr Glück finden und einen Neuanfang zu starten.  Alles scheint glamouröser und glänzender zu sein. Sie lernt einen interessanten Mann näher kennen und scheint durch ihm mit Klaus abgeschlossen zu haben.  Doch kann sie in  den Staaten glücklich werden? Ihren besten Freundinnen Thea und Almuth bleibt sie durchgehend eng verbunden.  Beide haben ihren Weg gefunden,  wenn auch nicht ganz geradlinig. Trotz der großen Entfernung sind sie füreinander da, so wie es bei besten Freunden immer sein sollte.  

Svea Lenz hat mich mit ihrer mitreißenden Fortsetzung wieder tief in das Leben von Margot und ihren Freundinnen Thea und Almuth und in die Geschichte der Lufthansa eintauchen lassen. Geschickt lässt sie wieder sehr gut recherchierte Fakten über die Lufthansa und PanAm einfließen.  Dabei sind auch einige Anekdoten und Erlebnisse echter Personen. Das macht die Geschichte noch realistischer. 

Das Lebensgefühl der 50er Jahre mit Mode, Musik, alltäglichen Dingen wie Wohnungsnot und modernen Erfindungen kommt absolut authentisch rüber. Man spürt förmlich die Freude am Leben,  hört die Musik. Wieder sind die einzelnen Kapitel mit Musiktiteln  überschrieben. Eine so tolle Idee.  

Durch die flüssige, mitreißende, und lockere Schreibweise fühlte ich mich direkt in Margots Leben versetzt. Ich konnte mich durchgehend sehr gut in ihre Gedanken- und Gefühlswelt hineinversetzen.  Eine so sympathische,  lebensfrohe, liebenswerte , hilfsbereite und auch mal kecke Arbeitskollegin oder besser noch Freundin kann man sich nur wünschen.  Ich habe sie jedenfalls ganz schnell in mein Herz geschlossen. Sehr gerne bin ich mit Margot in die Ferne geflogen, habe Turbulenzen und eine Bauchlandung erlebt  und besonders ihre Freude,  ihre Sorgen und Ängste gespürt.  

Die Geschichte hat mich so sehr gefesselt,  es war so spannend,  daß ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Die Seiten waren viel zu schnell ausgelesen.  Das Ende hat mir ausgesprochen gut gefallen.  

Für mich war sowohl der erste als auch dieser Teil der Stewardessen- Reihe das Highlight des Jahres. Von ganzem Herzen danke ich Svea Lenz für diese grandiose  , wunderbar recherchierte und fesselnde Geschichte . Ich empfehle sie uneingeschränkt weiter.  Fangt mit dem Lesen an und es lässt Euch nicht mehr los. Also , einsteigen,  anschnallen und abheben.  

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Veröffentlicht am 26.12.2022

Spannende Suche nach dem Mörder seiner Eltern

1799 - Die Schatten von Oldenburg
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In seinem historischen Roman ,, 1799 - Die Schatten von Oldenburg " von Jörg Krohn macht sich der junge Johannes Freiherr von Marburg auf die spannende und gefährliche Suche nach dem Mörder seiner Eltern. ...

In seinem historischen Roman ,, 1799 - Die Schatten von Oldenburg " von Jörg Krohn macht sich der junge Johannes Freiherr von Marburg auf die spannende und gefährliche Suche nach dem Mörder seiner Eltern.  

Doch wie kommt es dazu? 

Als im Juni 1799 das Handelsschiff ,, Friederike " des Oldenburger Kaufmannes Carl Ludwig Freiherr von Marburg in Le Havre festgesetzt wird, flieht dieser aus Sorge vor einer Verhaftung mit seiner Frau und einer unbekannten jungen Frau als Reisebekanntschaft zurück nach Oldenburg.  Dort angekommen werden das Ehepaar sowie 3 Hausangestellte unter mysteriösen Umständen tot in ihrem Haus aufgefunden.  Ihr Sohn Johannes feiert gerade in Hamburg den Abschluss seines Studiums in Handelswissenschaften , als er von dem Polizeidragoner Lürssen abgeholt und nach Oldenburg gebracht wird. 

Da die Untersuchung des Mordes ihm nicht schnell genug gehen und die Reisebekanntschaft  Klara seiner Eltern spurlos verschwunden ist, macht er sich auf die Suche nach ihr. Schließlich könnte sie ihm eventuell weiterhelfen oder gar selbst mit dem Mord zu tun haben. Doch nicht nur er, sondern auch eine Gruppe französischer ,, Banditen " sind hinter ihr und dem Gold , welches in ihrem Besitz ist, her. 

Es beginnt eine äußerst spannende und gefährliche Jagd , in der es zu Gefangennahme, Flucht, Kampf, Toten und einigen Verwicklungen kommt. Wird Johannes den Mörder finden können? Was hat es mit der Reisebekanntschaft Klara auf sich ? 

In diesem sehr gut recherchierten Roman verknüpft der Autor geschickt die historischen Ereignisse und politischen Situationen mit der Geschichte von Johannes von Marburg.  Bei der Suche nach dem Mörder begleitet der Leser die Protagonisten durch das Herzogtum Oldenburg bis zur holländischen/ französischen Grenze.  Alle Personen und die Orte werden detailreich und bildhaft beschrieben,  so daß ich stets ein genaues Bild vor Augen hatte. 

Der Schreibstil ist flüssig und spannend zu lesen. Besonders die Sprache der damaligen Zeit ,  sowie die Dialekte und Redensart mit Hamburger und Harlinger Platt fand ich passend.  Vor jedem Kapitel befindet sich ein passendes Gedicht.  

Ich fand Johannes Suche nach dem Mörder seiner Eltern äußerst spannend.  Durchgehend konnte ich mich in die Gedanken und Gefühle des jungen Johannes hineinversetzen.  Die Geschichte endet ein wenig offen, so daß ich auf eine Fortsetzung gespannt bin. 

Ich empfehle sehr gerne diese sehr gut recherchierte,  historische,  spannende Geschichte weiter. 

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