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Veröffentlicht am 03.10.2022

Geschichten aus der Bibel in Romanform

Füll du mich mit Kraft
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Einige Jahre sind ins Land gezogen. König Hiskia liebt sein Volk und lebt nach dem Gesetz der alten Schriften. Seine Frau ist ihm näher wie kein anderer Mensch. Doch dann überrascht er sie bei einem ...



Einige Jahre sind ins Land gezogen. König Hiskia liebt sein Volk und lebt nach dem Gesetz der alten Schriften. Seine Frau ist ihm näher wie kein anderer Mensch. Doch dann überrascht er sie bei einem Ritual, welches er nicht ungesühnt lassen kann. Er muss seine Frau Hephzibah aus seinem Leben verbannen. Aber nicht nur seine Ehe scheint zu scheitern, auch politisch trifft der König Entscheidungen, die nicht alle für richtig halten. Was bleibt, ist die Frage, was tun, um der Unterdrückung durch die Assyrer zu entgehen? Auf Gott vertrauen oder eigene Wege gehen?

Der Roman „Füll du mich mit Kraft“ ist der dritte Band aus der Reihe „Die Chroniken der Könige“, die die Geschichten aus dem alten Testament erzählen. Lynn Austin hat diese Bücher bereits Anfang der 2000er-Jahre herausgebracht, sie wurden aber jetzt erst ins Deutsche übersetzt und veröffentlicht. Ich lese die Bücher von Lynn Austin sehr gern. Ihre Art, Geschichten aus der Bibel zum Leben zu erwecken ist richtig gut. Sie lässt Bilder entstehen und zieht einen mit ihren Worten regelrecht in die Geschichte. Im vorliegenden Roman wird das Leben des Königs von Juda Hiskia erzählt. Da ich die Bibel nicht ausführlich gelesen habe, kann ich auch nicht beurteilen, wie dicht die Autorin am Originaltext gearbeitet hat, aber ihre Version der Ereignisse ist so lebhaft dargestellt, dass ich sie glaubhaft finde.

Die einzelnen Charaktere wie den König und seine Ehefrau Hephzibah aber auch Jeruscha und ihre Familie hat die Autorin so geschildert, als stünden sie direkt vor einem. Ich konnte gerade mit Jeruscha mitfühlen und hoffen, dass ihr Leben einen guten Weg gehen würde. Da ich diesen Teil der Bibel eben nicht kenne, war es ein Leseabenteuer, diese Protagonisten auf ihren Weg ein Stück weit kennenzulernen und zu begleiten. Die Autorin hat es verstanden, eine fiktive Geschichte vor diesem historischen Hintergrund zu erzählen. Sie schildert die Lebensumstände dieser Zeit und auch von dem täglichen Leben der Menschen.

Fast wie von selbst fügen sich einzelne Psalmen aus dem alten Testament ein. Man bekommt ein Gespür dafür an was die Menschen geglaubt haben und wie fest ihr Glaube gewesen sein muss, um all dies durchzustehen. Die Autorin hat dies alles sehr geschickt in ihre Geschichte eingebunden und eine gute und auch glaubhafte Handlung daraus gemacht.

Fazit:

Band drei von „Die Chronik der Könige“ ist eine gelungene Fortsetzung und hat mich nicht nur gut unterhalten, sondern auch ein interessantes Stück Bibelgeschichte erzählt. Ich mag die Charaktere und ihren festen Glauben daran, dass es eine höhere Macht gibt, die über sie wacht und ihnen hilft.

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Veröffentlicht am 29.09.2022

Mit allen Sinnen leben

Mademoiselle Oppenheim – Sie liebte das Leben und erfand die moderne Kunst
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Meret Oppenheim ist eine junge Künstlerin, die versucht, im Paris des Jahres 1933 ihr Kunst zu vertiefen und ihr Leben zu leben. Sie genießt es, mit den Künstlern dieser Zeit zu leben und zu arbeiten. ...



Meret Oppenheim ist eine junge Künstlerin, die versucht, im Paris des Jahres 1933 ihr Kunst zu vertiefen und ihr Leben zu leben. Sie genießt es, mit den Künstlern dieser Zeit zu leben und zu arbeiten. Meret träumt von einer eigenen großen Karriere, als sie auf den berühmten Maler Max Ernst trifft. Sie verliebt sich und eine heiße Affäre nimmt ihren Lauf, aber schnell merkt die junge Frau auch, sie will mehr sein als nur eine Frau hinter einem berühmten Mann. Ihr Weg führt sie weiter in andere Richtungen.

Ehrlicherweise möchte ich gestehen, mit der Kunst habe ich es eigentlich nicht so und die Surrealisten der 30er-Jahre sagten mir eigentlich nicht viel. Natürlich kenne ich Pablo Picasso, aber ja, das war es dann auch schon. Erst durch diese Geschichte habe ich mich näher mit dieser Art der Kunst befasst. Ich habe mir vor allem die Fotos von Meret Oppenheim im Internet angesehen und finde, es sind tolle Bilder. Mina König hat es wunderbar verstanden, davon zu schreiben, wie sie entstanden sind. Man kann die Leidenschaft dahinter deutlich spüren.

Überhaupt ist der Erzählstil der Autorin angenehm zu lesen. Sie versteht es, einen direkt in die Geschichte zu ziehen. Mina König beschreibt die Zeit in Paris für diese Künstler lebendig und warm. Deutlich kann man ihre Gesichter in den Straßen der Stadt sehen oder ihnen bei ihren Gesprächen in ihrem Lieblingslokal lauschen. Mir hat es durchaus Spaß gemacht, diese Geschichte zu lesen, obwohl ich leider auch sagen muss, dass sie mich an einigen Stellen verloren hat. Ich bin nicht so eine Liebesgeschichten-lesende-Leserin. Diese Passagen, wo es dann doch mehr um die Liebe ging, waren mir zeitweise etwas zu viel. Die Ausführungen zuerst mit Max Ernst und danach noch mit einem anderen Mann waren mir zu intensiv. Die Lebensgeschichte von Meret Oppenheim habe ich aber insgesamt gern gelesen. Ich habe dabei eine fremde Künstlerin kennengelernt und über eine Kunstepoche gelesen, die mir bisher nicht viel zu sagen hatte.

Die Autorin hat es zudem verstanden, nicht nur von den sonnigen Seiten des Lebens zu erzählen. Sie lässt ebenso einfließen, dass es für Meret nicht nur ein schönes Leben war, sondern auch ein Kampf ums Überleben. Das tägliche Leben wollte auch gemeistert werden und die Miete bezahlt werden. Die politische Situation dieser Zeit kommt dann auch noch dazu und findet sich in der Geschichte wieder. Mina König hat es gut verstanden, den historischen Hintergrund mit ihrer fiktiven Geschichte über diese Künstlerin zu verweben. Ihre Sichtweise ist durchaus glaubhaft und haucht Meret Oppenheim leben ein. Geschildert werden hier aber nur einige Jahre in Paris, ihr weiteres Leben bleibt davon ausgeschlossen, aber dieser kleine Ausschnitt ihres Lebens hat mir gut gefallen.

Fazit:

„Mademoiselle Oppenheim, Sie liebte das Leben und erfand die moderne Kunst“ ist ein wunderbarer Roman über die Kunst und die Liebe in den 30er-Jahren in Paris. Ich habe ihn gern gelesen und mich gut unterhalten gefühlt. So ganz nebenbei habe ich auch ein wenig über Kunst gelernt und wurde dazu angeregt, mir einiges im Internet anzuschauen. Ich kann nur dazu raten, es mir gleichzutun und vielleicht mal ein Buch außerhalb der eigentlichen Lesegewohnheiten zu lesen und sich überraschen zu lassen.

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Veröffentlicht am 26.09.2022

Gelungenes friesisches Abenteuer

Im Bann des Adlers
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Das Leben scheint für Almuth offenbar nicht viel zu bieten zu haben. Sie muss mit ihrem Vater ihre Heimat verlassen und noch einmal ganz von vorn beginnen. Doch in dem neuen Ort lernt sie Folkmar Janns ...



Das Leben scheint für Almuth offenbar nicht viel zu bieten zu haben. Sie muss mit ihrem Vater ihre Heimat verlassen und noch einmal ganz von vorn beginnen. Doch in dem neuen Ort lernt sie Folkmar Janns Osinga kennen. Sie verliebt sich in den jungen Schiffszimmermann und er erwidert ihre Gefühle. Vor dem jungen Paar liegt ein Leben voller Glück, wäre da nicht jemand, der ihnen dieses Glück nicht gönnt und eine hinterhältige Intrige gegen Folkmar anzettelt. Der junge Mann wird des Mordes angeklagt und muss fliehen, Almuth bleibt in Trauer zurück. Für Folkmar ist es nicht leicht, seine Unschuld zu beweisen, er zieht verbittert durch die Lande, bis er schließlich unerwartete Hilfe bekommt, aber auch für Almuth ist es nicht leicht, mit dem Gedanken zu leben, denn geliebten Mann nie wiederzusehen.

„Im Bann des Adlers“ ist der zweite Teil der Friesen-Saga von Daniel Wolf und obwohl es eine Fortsetzung von „Im Zeichen des Löwen“ ist, kann man die Bücher bedenkenlos einzeln lesen. Die nächste Generation der Familien Osinga und der tom Broks haben ihr Leben zu meistern. Diese vorliegende Geschichte beginnt mit einem Epilog im Jahre 1386 und erzählt, wie die noch sehr junge Almuth zum ersten Mal nach Warfstede kommt. Erst danach geht es mit der eigentlichen Handlung, beginnend im Jahre 1391 weiter. Erzählt wird jetzt aus dem Leben der Menschen zu Warfstede allen voran natürlich die Familie Osinga und ihr Handwerk. Ein Szenenwechsel führt die Leser dann zu der Familie tom Brok, die die Herrschaft über diesen Teil Frieslands übernehmen will.

Daniel Wolf hat es in meinen Augen geschafft, eine spannende Familiengeschichte zu erzählen. Gleichzeitig erfährt man viel aus dem Leben dieser Zeit und von den politischen Zusammenhängen zwischen den Häuptlingen und den Nachbarländern, die alle gern die Freiheit der Friesen eindämmen würden. Im Vordergrund steht natürlich das Leben der beschriebenen Familien. Allen voran Folkmar Janns Osinga. Sein Schicksal wird sehr ausführlich geschildert. Vielleicht sogar eine Spur zu intensiv. Er wurde verbannt und sein Weg zurück, war lang und schmerzvoll und wird in allen Facetten und Einzelheiten beschrieben. Ich mag ja so ausführliche Geschichten, man kann darin so richtig schön versinken. Allerdings wurde es bei Folkmar erst so wirklich spannend, als er auf die Vitalienbrüdern trifft, leider erst sehr spät im Buch.

Ein weiterer Handlungsstrang befasst sich unter anderem mit dem Leben von Almuth. Mit ihr erfährt man viel darüber, wie die einzelnen Ortschaften verwaltet wurden. Sie darf zwar in einer Gemeinschaft leben, was aber nicht bedeutetet, dass sie nicht ebenfalls eine sehr einsame Zeit erlebt hat. Ihr Schicksal wird ebenfalls ausführlich geschildert. Und natürlich geht der Blick auch auf die Familie tom Brok. Mir haben die ausführlichen Beschreibungen der Ereignisse Spaß gemacht. Ich konnte tief in die Zeit eintauchen. Auch wenn sicherlich einiges Handeln vorhersehbar war und auch das Ende jetzt nicht wirklich überraschend war, die Lesereise bis dahin war ein gelungenes Abenteuer. Besonders gefallen haben mir die Likedeeler. Ich fand es spannend, davon zu lesen, wie sich die Vitalienbrüdern weiterentwickelt haben, beziehungsweise was aus ihnen geworden ist.

Fazit:

„Im Bann des Adlers“ umfasst 1048 Seiten, ist also ein wirkliches dickes Buch, ich habe jede einzelne Seite mit Genuss gelesen. Mir hat es Spaß gemacht, Folkmar, Almuth und ihre Familie auf ihrem Weg zu begleiten und auch zu sehen, wie sich die Geschehnisse entwickelt haben. Auch wenn es Szenen gab, deren Ende vorhersehbar waren, hat trotzdem alles zusammengepasst. Am Ende habe ich einen gelungenen historischen Roman ganz nach meinem Geschmack gelesen.

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Veröffentlicht am 18.09.2022

Liebe und Leid liegen dicht beieinander

Das Herz des Feindes
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3 Jahre ist es her, seit Wilhelm die Schlacht um England gewonnen hat. Die Normannen sind jetzt im Jahre 1069 überall. Auch Lady Christen an der walisischen Grenze bleibt nicht verschont. Ihr Zuhause ...



3 Jahre ist es her, seit Wilhelm die Schlacht um England gewonnen hat. Die Normannen sind jetzt im Jahre 1069 überall. Auch Lady Christen an der walisischen Grenze bleibt nicht verschont. Ihr Zuhause wird überfallen, ihr Ehemann getötet und sie selbst gerät in Gefangenschaft. Doch dann macht ihr der Anführer der Normannen, Miles Le Gallois ein Angebot, welches sie eigentlich nicht ablehnen kann. Sie soll ihn heiraten und ihm damit ihr Land sichern. Eigentlich will Christen nichts davon wissen, doch der Normannenanführer hält ihren Bruder als Geisel und droht ihn zu töten, sollte sie sich weigern. Der Lady bleibt keine Wahl. Plötzlich mit dem Feind verheiratet, sieht sie sich ganz anderen Gefahren ausgesetzt. Nicht jeder ist mit diesem Bündnis einverstanden.

Eigentlich habe ich mich sehr auf den neuen Roman von Elizabeth Chadwick gefreut. Sie versteht es, eine Geschichte aus vergangenen Zeiten zu erzählen. Die Autorin gehört zu meinen Lieblingsautorinnen und ich greife blind zu ihren Büchern. In diesem Fall muss ich allerdings gestehen, war ich enttäuscht. Die Geschichte war blass und farblos, jedenfalls auf den ersten 200 Seiten, danach hatte ich mich in die Geschichte eingelesen und fand sie auch dementsprechend spannend, aber da das ganze Buch nur 350 Seiten umfasst, war ich relativ schnell am Ende angekommen. Eigentlich sind die Bücher dieser Autorin immer um die 600 Seiten stark, das vorliegende Exemplar ein also eher magerer Roman.

Natürlich kann man auch auf wenigen Seiten eine gute Geschichte erzählen, aber hier fehlte die Tiefe der Protagonisten. Die Geschichte machte auf mich den Eindruck, als wäre sie nicht ganz ausgereift, sie konnte mich einfach nicht so fesseln, wie ich es sonst von Elizabeth Chadwick kenne. Mir ging diese Beziehung der noch recht jungen Christen mit ihrem Feind zu schnell und oberflächlich vonstatten. Die kleinen Intrigen, die gesponnen wurden, waren so sehr vorhersehbar, dass sie wenig Lust aufs Weiterlesen gemacht haben. Obwohl ich zum Ende hin doch wieder von dem Erzählstil der Autorin angetan war. Ihre Art, die Geschichte Englands zu erzählen, gefällt mir einfach.

In ihrem Nachwort klärt die Autorin auf, was es mit diesem Buch auf sich hatte und siehe da, es ist ein älteres Werk von ihr und hat erst jetzt den Weg in die Veröffentlichung gefunden. Ich denke, dieser Roman ist ein wunderbarer Einstieg in die Romanwelt von Elizabeth Chadwick und durchaus lesenswert, auch wenn ich zu Beginn einige Probleme mit der Geschichte hatte.

Fazit:
„Das Herz des Feindes“ erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die alles verliert und ihr Leben völlig neu gestalten muss. Es ist eine Liebesgeschichte aus dem 11. Jahrhundert in England und enthält viel Liebe, aber auch Kampf ums Überleben und um die Freiheit. Es war für mich zwar nicht das beste Buch von Elizabeth Chadwick, aber durchaus lesenswert und unterhaltsam.

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Veröffentlicht am 12.09.2022

Das Mittelalter, lebendig und bunt

Das Geheimnis des Pilgers
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Reinhild ist fest dazu entschlossen, ihrem Verlobten Conlin bei dem Aufbau seines Handels mit Sicherheiten zu helfen. Conlin trägt seit Kurzem den Titel des Grafen von Langenreth und ist fest entschlossen, ...

Reinhild ist fest dazu entschlossen, ihrem Verlobten Conlin bei dem Aufbau seines Handels mit Sicherheiten zu helfen. Conlin trägt seit Kurzem den Titel des Grafen von Langenreth und ist fest entschlossen, allein dafür zu sorgen, dass seine Familie den guten Ruf wahren kann. Sein Bruder hatte sie fast zugrunde gerichtet, jetzt wieder alles in Ordnung zu bringen, fordert viel Geduld von dem noch jungen Grafen. Weder seine Verlobte noch er selbst lassen sich von ihren Vorhaben abringen, als dann auch noch ein altes Geheimnis droht ans Licht zu kommen, müssen sie zusammenhalten.

„Das Geheimnis des Pilgers“ schließt unmittelbar an den Vorgänger „Das Kreuz des Pilgers“ an und erzählt die Geschichte von Reinhild und Conlin weiter. Da mir der erste Teil schon gut gefallen hatte, wollte ich natürlich wissen, wie die Geschichte sich weiter entwickelt. Ich mag die Mischung aus historischem Roman mit etwas Mystik. Auch wenn es hier um die Menschen im 14. Jahrhundert geht, steht das magische Kreuz schon immer noch mit im Mittelpunkt.

Die einzelnen Charaktere hat die Autorin weiter ausgearbeitet und lässt sie ihr Leben leben. Reinhild ist dabei, die Liebe neu zu entdecken und nähert sich Conlin an. Auch für diesen ist dieser Lebensweg neu. Beide müssen lernen, ihre Gefühle zuzulassen. Es macht Spaß, sie dabei zu beobachten und mitzuerleben, wie sie aufeinander zusteuern.

Auch die Geschichte von Palmiro wird weiter erzählt. Er hat sich schon einen guten Ruf als Pelz- und Geschmeidehändler aufgebaut. Leider ist er nicht immer vorsichtig, was die Sicherung seiner Waren betrifft. Hier tritt nun ein weiterer Charakter auf den Plan, der mir gut gefallen hat. Eigentlich wird Benedikt als Söldner angeworben, der für die Sicherheit in Palmiros Warenlager sorgen soll, aber er hat ganz andere Absichten. Ich mochte die Streitgespräche zwischen ihm und Palmiro. Überhaupt sind die Dialoge der Protagonisten untereinander unterhaltsam und haben mich so manches Mal zum Lachen gebracht.

In ihrem locker und leichten Erzählstil schildert Petra Schier die Ereignisse aus dem Jahre 1379 zu Koblenz. Auch wenn es sich hier nur um eine fiktive Geschichte vor historischer Kulisse handelt, könnte es durchaus Familien wie die Bongerts oder von Langenreth gegeben haben. Die täglichen Abläufe werden lebensecht und lebendig geschildert. Ein paar Extras sind dann auch in diesem Roman vorhanden, so gibt es gleich zu Beginn eine Karte von Koblenz und ein Personenregister. Den Schluss bildet auch hier ein ausführliches Nachwort der Autorin, indem sie Wahrheit und Fiktion erläutert und auch noch so manch anderes Detail parat hat.

Fazit:

Mir hat der zweite Teil dieser Reihe wieder gut gefallen. Ich konnte mich gut auf die Geschichte einlassen und hatte spannende und zugleich humorvolle Lesestunden. Nur jetzt heißt es leider wieder warten, bis es mit dem dritten Teil weitergeht und sich auch die letzten losen Fäden zu einem Ganzen zusammenfügen. Ich freue mich darauf.

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