Die Walachei im 15. Jahrhundert
Die BlutchronikVlad Draculea kann endlich das Erbe seines Vaters antreten. Aber die Feinde seines Vaters sind auch seine Feinde. Ein blutiger Streit, um die Krone der Walachei nimmt seinen Lauf. Nicht nur alte Feinde ...
Vlad Draculea kann endlich das Erbe seines Vaters antreten. Aber die Feinde seines Vaters sind auch seine Feinde. Ein blutiger Streit, um die Krone der Walachei nimmt seinen Lauf. Nicht nur alte Feinde machen ihm diese Krone streitig auch sein eigener Bruder Radu, will sie besitzen. Und als wenn all dies noch nicht reicht, sorgen Intrigen und Verrat dafür, dass sein Leben immer schwerer wird. Selbst die Liebe zu einer Frau kann Vlad nicht von seinem blutigen Weg abbringen.
Bei „Die Blutchronik“ handelt es sich um den zweiten Band, der von der Herrschaft der Draculer erzählt. Er schließt direkt an „Das dunkle Herz der Welt“ an. Ich würde empfehlen, Band 1 gelesen zu haben. Auch wenn jetzt aus dem Leben von Vlad III. Draculea erzählt wird, versteht man vieles besser, kennt man auch die Geschichte seines Vaters. Vor allem da die Geschichte der Walachei von vielen Protagonisten geprägt wurde. Denn die Autorin schildert nicht nur das Leben des Fürsten, sondern vor allem von den Ereignissen dieser Epoche und wie sie Europa prägten.
Das 15. Jahrhundert und vor allem dieser Teil Europas wurden über Jahrzehnte mit Krieg überzogen. Immer wieder haben die Osmanen versucht, die Walachei, Ungarn und alle angrenzenden Länder zu erobern und auch zu halten. Die Fürsten haben verzweifelt versucht, sich dagegen zu wehren. Sie haben Bündnisse geschmiedet, Intrigen angezettelt und Kriege geführt. Miteinander, gegeneinander und untereinander. Es war eine blutige und traurige Zeit. Liliana Le Hingrat ist es gelungen, diese Ereignisse in einem Roman zusammen zufassen. Es war spannend zu lesen, wenn auch nicht immer einfach.
Um bei den zahlreichen Schauplätzen nicht die Orientierung zu verlieren, hat die Autorin vor jedem Kapitel Ort und Zeit angegeben. Dies war auch nötig, da die Fürsten immer wieder zwischen den einzelnen Orten wechselten und ja auch eine gewisse Zeit benötigten, um ihr Ziel zu erreichen. Es war beeindruckend, wie viel Wissen die Autorin zusammentragen musste, um ein stimmiges Bild dieser Zeit entstehen zu lassen. Es ist ihr gelungen. Zwar gibt es einige Szenen, die sicher nichts für schwache Nerven sind, aber bedenkt man die Zeit, aus der diese Geschichte stammt, gehören sie einfach dazu.
Das Leben von Vlad III. Draculea war spannend, dramatisch und leider auch blutig. Er selbst aber muss ein beeindruckender Mann gewesen sein. Ich habe seine Lebensgeschichte gern gelesen. Der Autorin ist es gelungen, ein authentisches, wenn auch düsteres, Porträt dieses Mannes zu zeichnen. Mir hat vor allem die Mischung aus historischem Wissen und einer fiktiven Geschichte gut gefallen. Mit sicherem Gespür führt Frau Le Hingrat ihrer Leser durch eben diese. Sie lässt eine Epoche Europas lebendig werden, die bisher doch eher weniger Beachtung bekommen hat. Ich hatte nicht nur unterhaltsame Lesestunden, sondern auch Lehrreiche. So mag ich historische Romane.