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Veröffentlicht am 11.02.2022

Einfühlsamer historischer Roman

Die Stunde zwischen Nacht und Morgen
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Eli Wipf ist in der Schweiz aufgewachsen. Ihr Leben scheint in festen Bahnen festzuliegen, der Vater hat für sie eine Ehe arrangiert, aber Eli will mehr vom Leben. Sie beschließt, sich nicht dem Willen ...



Eli Wipf ist in der Schweiz aufgewachsen. Ihr Leben scheint in festen Bahnen festzuliegen, der Vater hat für sie eine Ehe arrangiert, aber Eli will mehr vom Leben. Sie beschließt, sich nicht dem Willen des Vaters unterzuordnen. Eine Hilfsorganisation hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Menschen in Deutschland im Jahre 1946 zu unterstützen. Eli schließt sich ihnen an. Sie wird nach Köln beordert und arbeitet nun Tag und Nacht im „Schweizer Dorf“. Die Not ist groß und täglich müssen mehr Menschen versorgt werden. Für Eli wird die Arbeit zu ihrem Lebensinhalt. Gleichzeitig lernt sie den ehemaligen Soldaten Helmut kennen. Dieser ist gefangen in seiner düsteren Vergangenheit und lässt nur schwer Nähe zu, nur sein kleiner Bruder Mattes dringt zu ihm durch. Diesen versorgt Helmut, wo er nur kann, doch dann bricht die Tuberkulose aus und auch für Mattes beginnt ein Kampf um Leben und Tod.

Die Autorin Priska Lo Cascio erzählt mit ihrem Roman „Die Stunde zwischen Nacht und Morgen“ eine Geschichte aus dem ausgebombten Köln der Jahre 1945/46. Zunächst ist man aber bei Eli Wipf in der Schweiz. Die junge Frau hat von dem Krieg nicht viel mitbekommen, da die Schweiz als neutral gegolten hat. Dafür ist es ihr jetzt ein Anliegen, den Menschen zu helfen. Sie handelt dabei gegen den Willen ihrer Eltern. Auf den ersten Seiten wird das Leben von Eli geschildert und was sie dazu bewogen hat, diesen Schritt zu gehen. Sie ist behütet aufgewachsen und alles sieht danach aus, als ob hier nur ein junges Mädchen gegen den Willen der Eltern aufbegehren will, aber schnell wird klar, es steckt viel mehr dahinter.

Mithilfe von Eli schildert die Autorin eindrucksvoll, wie die „Schweizer Spende“ organisiert wurde und wie dieses Dorf im ausgebombten Köln aufgebaut wurde. Davon, welche Hindernisse sie überwinden mussten und wie die Menschen auf die Fremden reagiert haben. Probleme hat es an allen Ecken und Enden gegeben. Mir war so nicht bewusst, dass es diese Hilfsorganisation damals gegeben hat. Ich fand es dementsprechend spannend, davon zu lesen. Eli wird zwar zunächst als behütetes Mädchen geschildert, aber sie wächst an und mit ihren Aufgaben.

Es hat mir Spaß gemacht, dabei zuzusehen, wie die junge Frau ihre Probleme gemeistert hat. Sie versucht sich von dem Vater und ihrem Verlobten zu lösen und trifft dabei gleichzeitig auf Helmut. Mir hat gut gefallen, wie diese beiden jungen Menschen sich näher kamen. Ihre Gefühle haben sich erst nach und nach gezeigt. Auch wenn die Autorin hier eine Liebesgeschichte erzählt, so ist sie doch nicht zu vordergründig, eher im Gegenteil. Deutlich ist zu spüren, wie schwer das Leben für die Menschen war, nicht nur für die Bevölkerung Kölns, sondern auch für die helfenden Hände aus der Schweiz. Die Autorin hat es geschickt verstanden, das Leben in dieser Nachkriegszeit zu schildern und gleichzeitig mit leisen Tönen eine Liebesgeschichte zu erzählen.

Fazit:

„Die Stunde zwischen Nacht und Morgen“ ist ein berührender, einfühlsamer historischer Roman über die Zeit nach dem 2. Weltkrieg. Es wird geschildert, wie schwer es für die Menschen war, ihr Leben wieder neu aufzubauen. Priska Lo Cascio hat es gut verstanden, ihre fiktionale Geschichte mit dem historischen Hintergrund zu verweben. Entstanden ist eine berührende Liebes- und Lebensgeschichte zweier Menschen und ihres Umfelds. Ich habe diesen Roman sehr gern gelesen und fühlte mich gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 01.02.2022

Was am Ende von einem Weltreich übrig bleibt

Alexanders Erbe: Die Macht dem Stärksten
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Alexander der Große hat sich ein Weltreich erschaffen, doch dann im Jahre 323 v. Chr. verstirbt er unerwartet. Er war jung, er war mächtig und erfolgreich, doch jetzt lässt er seine Vertrauten ratlos zurück. ...

Alexander der Große hat sich ein Weltreich erschaffen, doch dann im Jahre 323 v. Chr. verstirbt er unerwartet. Er war jung, er war mächtig und erfolgreich, doch jetzt lässt er seine Vertrauten ratlos zurück. Einen rechtmäßigen Erben für seinen Thron hat der junge König nicht benannt. Ein erbitterter Kampf um das große Weltreich Alexanders beginnt und wird gnadenlos ausgeführt. Intrigen, Lügen und vieles mehr verbreiten sich. Einmal eingegangene Bündnisse werden gebrochen, jeder ist sich selbst der Nächste. Am Ende bleibt nur die Frage, wer bleibt übrig, um das große Reich zu regieren? Wer wird siegen und wer wird in den Tod gehen?

Der Autor Robert Fabbri war mir zwar dem Namen nach bekannt, aber ich habe bisher keines seiner Bücher gelesen. Mit „Die Macht des Stärksten“ hat sich dies nun geändert. Die Entscheidung, dieses Buch zu lesen, habe ich nicht bereut. Ich habe eine spannende Geschichte über ein großes Königreich gelesen. Alexander der Große ist jung verstorben und hat bei seinem Tod ein Chaos hinterlassen, welches der Autor gekonnt in Szene gesetzt hat.

Robert Fabbri beginnt direkt mit dem Tod des Herrschers und erzählt eine spannende Geschichte voller Intrigen, Macht und Verrat um das Erbe des Königs. Ich habe gern verfolgt, wer gegen wen im Bündnis stand oder seine Versprechen gebrochen hat. Der Autor hat es geschickt verstanden, seine Handlung so zu gestalten, dass sie spannend und nicht vorhersehbar war. Da Alexander natürlich mehrere mögliche Erben hinterlassen hat, seine Anführer alle nach Macht strebten, war es sicher schwierig, allen im Erzählen gerecht zu werden. Der Autor hat sich hier dafür entschieden, seine Geschichte in mehreren Handlungssträngen zu erzählen. Vor jedem Kapitel steht, von welchem Charakter gerade erzählt wird. Auf diese Weise lernt man die Vertrauten des Königs kennen. Es sind Namen, die aus den Geschichtsbüchern bekannt sind. So ist man nun beim Lesen mal bei Perdikkas, Ptolemaios, Antipatros oder Olympias, um nur einige zu benennen. Insgesamt waren es 11 wichtige Protagonisten, die dieser Geschichte ihren Charakter verliehen haben. Ich fand es spannend zu lesen, wie diese Menschen der Antike versucht haben, das Beste für sich aus der Situation herauszuholen. Gleichzeitig lernt man sie beim Lesen besser kennen und erfährt einiges über die historischen Hintergründe dieser Zeit.

Ein kleines Nachwort am Ende des Buches klärt Fiktion und Wahrheit. Ein umfangreiches Personenregister ist ebenfalls vorhanden, dieses gibt Aufschluss darüber, welche Protagonisten historisch belegt sind und welche rein fiktional waren. Eine Leseprobe zu Band 2 ist ebenfalls vorhanden.

Fazit:

Mir hat dieser erste Band zu „Alexanders Erben“ richtig gut gefallen. Ich habe einige interessante Dinge aus der Zeit von Alexander dem Großen gelesen. Den einzelnen Protagonisten hat Robert Fabbri Leben eingehaucht. Auch wenn dies „nur“ ein fiktiver historischer Roman ist, so wie hier erzählt, könnte es sich aber durchaus zugetragen haben. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und freue mich schon auf den zweiten Teil.

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Veröffentlicht am 31.01.2022

Die nächste Generation

Die Eisbaronin
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Cathrin ist die Tochter und Erbin von Christian, einem der Eisbarone, und will unbedingt in der Firma mitarbeiten, aber als Frau wird sie nicht richtig ernst genommen. Jakob ist der Sohn von Grischa und ...

Cathrin ist die Tochter und Erbin von Christian, einem der Eisbarone, und will unbedingt in der Firma mitarbeiten, aber als Frau wird sie nicht richtig ernst genommen. Jakob ist der Sohn von Grischa und auch er hat sich zum Ziel gesetzt, erfolgreich zu sein. Die neue Generation will andere Wege gehen und stößt auf Ablehnung, aber sie lassen sich nicht aufhalten, gemeinsam wollen sie ihren Teil der Welt erobern.

„Zu neuen Ufern“ ist der Abschluss der Trilogie über „Die Eisbarone“, die ihre Firma im 19. Jahrhundert in Hamburg aufgebaut haben. In diesem Teil tritt nun eine weitere Generation ihre Reise in ein neues Zeitalter an. Cathrin und Jakob sind jung und haben Ziele, die nicht so einfach zu erreichen sind. Von ihren Zielen, Träumen und Hoffnungen erzählt diese Geschichte.

Ich lese die Romane von Nicole C. Vosseler sehr gern, sie hat ihren ganz eigenen Erzählstil, den ich sehr mag. Leider konnte mich dieser dritte Teil nicht so in den Bann ziehen, wie die Vorgänger. Dabei kann ich jetzt nicht mal genau sagen, woran es gelegen hat. Vielleicht, weil jetzt viel von Cathrin ihren Visionen erzählt wurde und nicht mehr Katya im Mittelpunkt stand. Gerade Katya hat mir immer gut gefallen. In diesem Teil wird davon erzählt, wie die nächste Generation sich ihr Leben vorstellt, ihr Leben und Arbeiten sind Bestandteil der Handlung.

Spannend fand ich hingegen die Wende im Handel. Der Titel ist hier sozusagen Programm und passt perfekt. Die Beschreibungen, wie sich die Zeiten verändert haben, hat mir gut gefallen und auch, dass im Leben der Protagonisten nicht alles glattgelaufen ist, fand ich angenehm zu lesen. Es gab Höhen und Tiefen für alle und gerade dies macht diese Geschichte so schön.

Auch wenn ich mir mehr Einblicke in das Leben von Katya und ihren Lieben gewünscht hätte, irgendwie fand ich ihre Szenen zu kurz gehalten, hat mich dieser Teil doch trotz allem gut unterhalten. Hinzu kam, dass manche Ereignisse nur kurz angerissen wurden und dann im nächsten Kapitel schon wieder etwas Zeit vergangen war. Es wurde dann kurz erklärt, was passiert war, hier hätte es gern etwas ausführlicher sein können. Die Einblicke in dieser Epoche, was den Handel allgemein betrifft, fand ich dann wieder sehr interessant. Der Weg vom Handel mit Eis zu anderen Dingen des Lebens wird anschaulich geschildert und rundet diese Reihe ab.

Fazit:

„Zu neuen Ufern“ ist ein würdiger Abschluss dieser Trilogie. Er erzählt von der nächsten Generation von „Die Eisbarone“ und verbindet die letzten losen Fäden der Vorgänger. Ich habe es gern gelesen, auch wenn mir dieser Teil nicht ganz so gut gefallen hat, wie ich es sonst von dieser Autorin kenne.

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Veröffentlicht am 18.01.2022

Der Sog ist ungebrochen

Outlander - Das Schwärmen von tausend Bienen
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Brianna und Roger ist es gelungen, gemeinsam mit ihren Kindern sicher in das 18. Jahrhundert zurückzukehren. Sie haben bei Claire und Jamie Fraser Zuflucht gefunden und wurden überglücklich aufgenommen. ...



Brianna und Roger ist es gelungen, gemeinsam mit ihren Kindern sicher in das 18. Jahrhundert zurückzukehren. Sie haben bei Claire und Jamie Fraser Zuflucht gefunden und wurden überglücklich aufgenommen. Ob sie allerdings der Gefahr, vor der sie geflohen sind, entkommen konnten, ist noch nicht geklärt. Zudem ist die Zeit, in der die Familie nun lebt, nicht weniger gefährlich. Es ist das Jahr 1779 und der amerikanische Unabhängigkeitskrieg tobt mit seiner ganzen Härte. Zur selben Zeit kämpft William Ransom mit dem Wissen um seine wahre Herkunft und er ist nicht begeistert. Auch für Lord John Grey stehen harte Zeiten an. Er sucht verzweifelt einen Weg zur Versöhnung mit den Frasers sowie auch mit William, aber auch für ihn sind diese Zeiten des Krieges schwer. Wie wird ihrer aller Leben verlaufen? Werden sie irgendwann Frieden finden und auch die Freundschaften erneuern können?

Der hier vorliegende Roman „Das Schwärmen von tausend Bienen“ ist bereits Band 9 der Outlander-Saga. Und ja, ich bekenne mich als Fan dieser Reihe. Ich liebe die Bücher von Diana Gabaldon und freue mich jedes Mal, wenn es einen neuen Teil gibt. Auf diesen neunten Band habe ich jetzt tatsächlich 7 Jahre gewartet. Die Zeit bis zum Erscheinen dieses Teils habe ich mir ein wenig mit den Büchern über die Abenteuer von Lord John Grey verkürzt und ja, ich habe auch einen Teil der Verfilmung gesehen. Wobei mich die TV-Serie als solche jetzt nicht so in den Bann gezogen hat, wie Diana Gabaldon es mit den Büchern geschafft hat.

Auch diesen Teil habe ich wieder in Rekordzeit gelesen. Ich habe mich in diese Welt ziehen lassen und konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen. Ich muss aber auch dazu gestehen, dass ich diese sehr ausführlichen Ausführungen über das Alttagesleben mag. Die Autorin versteht es einfach, die banalsten Dinge des täglichen Lebens geschickt zu erzählen. Sie geht dabei schon sehr ins Detail.

Das Buch selbst ist in mehrere Handlungsstränge aufgeteilt und erzählt somit mal von Jamie und Claire, um dann wieder zu Lord John oder William zu wechseln. Wobei es tatsächlich so ist, dass im Leben von Jamie und Claire nicht so viel Spannendes passiert ist. Die beiden bauen ihr Haus wieder auf und haben eben den Alltag zu meistern. Jamie macht ohnehin, was ein Highlander tun muss und Claire kümmert sich wie immer, um sämtliche anstehenden Wunden.

Der Handlungsstrang um William und Lord John hatte da schon etwas mehr Spannung zu bieten. Ich gestehe aber auch, ich lese gern von der Familie Grey, somit war es für mich hier doppelt spannend.

Der Autorin ist es gut gelungen, ihre fiktionale Geschichte in den historischen Hintergrund einzubetten. Man erfährt in diesem Teil so einiges über den Unabhängigkeitskrieg in Amerika. Ihr Erzählstil ist dabei angenehm und flüssig zu lesen. Kleine Rückblenden während der Handlung sorgen für den Überblick über vorangegangene Ereignisse, allerdings werden wohl nur Leserinnen damit etwas anfangen können, die die Vorgänger auch gelesen haben. Neueinsteigerinnen könnten vielleicht eher irritiert sein. Ich empfehle daher, mit Band 1 zu beginnen und sich langsam durchzuarbeiten.

Fazit:

Sicherlich fehlte es ein wenig an Dramatik und Spannung rund um Claire und Jamie und Brianna kam ein bisschen zu zartbesaitet auf diesen Seiten weg. Aber mir hat es trotz dieser Schwächen großen Spaß gemacht, diesen Teil zu lesen. Jetzt heißt es wohl oder übel wieder lange warten, bis es endlich zum ersehnten letzten Teil kommt. Ich bin gespannt, wann es so weit sein wird.

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Veröffentlicht am 04.01.2022

Knall hart und unglaublich gut

Sterbende Seelen
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Mara Billinsky, die Krähe, ist wieder auf jagt in Frankfurts Straßen. Eine Mordserie erschüttert die Stadt. Es scheint fast so, als ginge diese Tat nicht von ihrer Stadt aus. Sie macht sich auf nach ...



Mara Billinsky, die Krähe, ist wieder auf jagt in Frankfurts Straßen. Eine Mordserie erschüttert die Stadt. Es scheint fast so, als ginge diese Tat nicht von ihrer Stadt aus. Sie macht sich auf nach Sizilien, wohin diverse Spuren weisen. Doch was Mara findet, ist nicht einfach nur Mord, sondern ein Netz aus Zwangsprostitution, Drogenhandel und düsterer Aberglaube. Mara will diesen Ring sprengen, doch dazu braucht sie Hilfe. Sie hofft auf die Hilfe einer jungen Prostituierten namens Joy, doch diese ist verängstigt und flieht vor ihren Peinigern. Kann Mara sie finden und ihr helfen? Wird sie auch diesen Fall auf ihre eigene Weise lösen können?

Bereits zum 6. Mal ist die Krähe Mara Billinsky in Frankfurts Straßen unterwegs, um auf ihre eigenwillige Art ihren Fall zu lösen. Unterstützt wird sie auch diesmal von ihrem Kollegen Jan Rosen. Doch irgendwie scheint diesmal alles anders zu sein. Ich finde es immer wieder klasse, wie der Autor es schafft, mit seiner Ermittlerin neue Wege zu gehen. Mara ist immer für Überraschungen gut und so auch in diesem Fall. Nicht nur, dass sie anders ermittelt als sonst, ihre Wege führen sie über Frankfurt hinaus, auch ihr Kollege Jan wird gefordert.

Die Thematik in diesem Fall ist erschreckend, beängstigend und gleichzeitig spannend. Natürlich ist dieser Thriller fiktional, aber doch auch irgendwie dicht dran an der Realität. Der Autor versteht es geschickt seine Fälle für Mara so zu konstruieren, dass man sie ihm direkt glaubt. Frankfurt lässt er düster und kalt erscheinen. Es ist einfach nur spannend, dabei zuzusehen, wie Mara und ihre Kollegen diesen Kreis aus Drogenhandel und Zwangsprostitution durchbrechen wollen. In diesem Fall haben sie es mit Hintermännern aus Nigeria zu tun. Mädchen werden aus ihrer Heimat verschleppt, immer mit dem Versprechen, viel Geld zu verdienen und die Familien unterstützen zu können. Leo Born schildert diese Geschehnisse glaubhaft und lebendig. Nichts, was man so einfach weglesen kann. So grausam, was Menschen Menschen antun.

Der Erzählstil ist in diesem 6. Fall spannend und mitreisend. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Allerdings gibt es in diesem Fall auch mehrere Handlungsstränge. Einmal ist man bei Mara und erlebt, wie sie den Hintermännern immer näher kommt, um dann im nächsten Kapitel bei Jan Rosen zu sein, der ebenfalls seine Ermittlungen anstellt und sich selbst dabei auch hinterfragt. Die Einschübe über die entführten Mädchen gingen dann emotional unter die Haut. Sie verstärken den Eindruck, wie brutal diese Welt des Menschenhandels ist.

Fazit:

Auch der 6. Teil „Sterbende Seelen“ ist wieder pures Kopfkino. Die Seiten folgen nur so dahin. Dieser Fall ist spannend, düster und emotional. Ein absoluter Knaller. Ich lese diese Reihe einfach gern, allerdings stellt sich nach diesem Teil auch die Frage, wie oft wird die Krähe Mara Billinsky und ihr Partner Jan Rosen noch gemeinsam auf Verbrecherjagd gehen? Ich hoffe, es wird noch einige Teile geben.

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