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Veröffentlicht am 09.12.2021

Mehr als nur ein historischer Roman über Gotteskrieger

Die Klinge des Glaubens
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Gabriel ist jung und hat noch viel vor in seinem Leben. Seinen Lebensunterhalt bestreitet er als Vollstrecker des Papstes. Jeder Auftrag wird erfüllt. Jeder, der sterben soll, ereilt sein Schicksal, ...



Gabriel ist jung und hat noch viel vor in seinem Leben. Seinen Lebensunterhalt bestreitet er als Vollstrecker des Papstes. Jeder Auftrag wird erfüllt. Jeder, der sterben soll, ereilt sein Schicksal, aber dann macht Gabriel einen schwerwiegenden Fehler und verschont einen Katharer. Fast wäre es sein eigenes Ende gewesen, aber er bekommt die Chance, diesen Fehler wieder gutzumachen. Er soll einen Templer finden und ausschalten. Ohne Fragen zustellen begibt sich Gabriel auf die Reise erst nach Palästina und dann später weiter ins Baltikum. Die Suche nach dem Ritter beschert ihm aber auch eine Reise in seine eigene Vergangenheit und die zwei Krieger, die nun ihm folgen, bemerkt er nicht. Einen Auftrag aus dem Vatikan kann man nicht ablehnen und Templer vergessen eine einmal erlebte Schmach nicht und sinnen auf Rache. So begibt sich Gabriel im Jahre 1209 auf die Reise, seinen Auftrag auszuführen.

Dieser Roman ist eine lockere Fortsetzung von „Die Gebote des Templers“ und dessen Vorgänger „Der Krieger des Herrn“. Einige Protagonisten wie Ritter Walter von Westereck und sein Freund Hartung von Scharfenberg begegnet man in allen drei Teilen und von der Chronologie her bauen sie zeitlich aufeinander auf, aber man kann sie durchaus auch einzeln lesen. Kleine Rückblenden und Zusammenfassungen sorgen für den nötigen Überblick. Dieser Teil beginnt einige Jahre nach dem letzten Band und erzählt zunächst aus dem Leben von Gabriel.

Tom Melley erzählt eine spannende Geschichte über Krieger, die nicht viel anderes gelernt haben, als ihre Waffen sprechen zu lassen. Gleichzeitig gewährt er aber auch einen kleinen Einblick in das Machtgefüge des Vatikans in dieser Epoche. Mit Gabriel tritt ein neuer Protagonist auf. Er hat gelernt, gehorsam zu sein und will sein Auftrag auch gewissenhaft ausführen. Mir hat gut gefallen, wie er im Laufe dieser Reise so einige Geheimnisse um sein eigenes Leben klären kann. Die Verstrickungen mit den Templern und der Kirche waren spannend zu lesen.

In einem zweiten Handlungsstrang begibt man sich als Leser dann auf die Reise mit Walter von Westereck und Hartung von Scharfenberg. Hartung dient schon seit einigen Jahren einem neuen Kriegerorden in Livland und Walter schließt sich ihm an. Gemeinsam sollen sie eine Mission in Rom erfüllen und stoßen dabei unverhofft auf ihre Vergangenheit. Gemeinsam versuchen sie Unheil abzuwenden. Ich fand es spannend zu lesen, wie hier der Vatikan versucht, Einfluss zu nehmen und wie die beiden Krieger dagegen steuern. Auch fand ich es spannend, von diesem Orden aus Livland zu lesen.

Dieser dritte Teil der Trilogie (?) ist vielleicht sogar noch eine Spur besser, wie die Vorgänger. Mir hat er in jedem Fall gut gefallen. Es wird nicht nur die Geschichte von Rache, Verfolgung und Krieg erzählt, sondern auch von Freundschaft und Zusammenhalt. Zudem gibt es spannende Einblicke in die Anfänge des 13. Jahrhunderts. Nicht nur Richtung Jerusalem wurden Kreuzzüge geführt, auch im Norden Europas sollten die Kämpfer gegen andersgläubige Krieg führen und den Glauben mit Feuer und Schwert verteidigen oder bekehren. Einmal mehr ist hier deutlich zu spüren, dass Tom Melley sich mit dem Thema Templer und Kreuzzüge intensiv auseinandergesetzt hat. Er hat es geschickt verstanden, das historisch belegte mit seiner fiktionalen Geschichte zu verknüpfen und hat einen spannenden historischen Roman abgeliefert, der die Welt der Krieger einmal mehr erzählt.

Im Anschluss dieser spannenden Geschichte befinden sich neben dem Nachwort ein Glossar der fremden Begriffe und ein Personenregister mit kleinen Erläuterungen. Hier werden noch mal Fiktion und Wahrheit getrennt. Ich mag solche Zusatzinformationen in historischen Romanen.

Fazit:

„Die Klinge des Glaubens“ aus der Feder von Tom Melley ist wieder ein spannender historischer Roman um Tempelritter und ihr Machtgefüge. Auch wenn es sich hier im Moment um eine Trilogie handelt, kann man die Bücher alle einzeln lesen, allerdings würde einem tolle historische Romane entgehen, liest man nur diesen vorliegenden neusten Teil. Ich empfehle daher, sie der Reihe nach zu lesen und sich in die Welt des 12. und 13. Jahrhunderts entführen zu lassen.

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Veröffentlicht am 27.11.2021

Blackstone und der König von Kastilien

Legenden des Krieges: Im Schatten des Falken
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Im Winter des Jahres 1364 erhält Thomas Blackstone einen neuen Auftrag von seinem Herrn König Edward III. Da es im Moment mehr oder weniger friedlich ist in der Bretagne, hat der Kriegsherr des Königs ...



Im Winter des Jahres 1364 erhält Thomas Blackstone einen neuen Auftrag von seinem Herrn König Edward III. Da es im Moment mehr oder weniger friedlich ist in der Bretagne, hat der Kriegsherr des Königs Zeit und soll nun den König von Kastilien in Sicherheit bringen. Dieser kämpft um seinen Thron und sein Überleben, gleichzeitig steht Don Pedro I. aber auch unter dem Verdacht, seine Gemahlin Blanche de Bourbon ermordet zu haben oder doch den Auftrag dazu erteilt zu haben. Alles klingt nach einer einfachen Aufgabe für die kampferprobten Krieger, aber die Gegner Don Pedros machen es ihnen nicht leicht und so werden Thomas Blackstone und seine Männer ein weiteres Mal gejagt.

Dies ist bereits Band Nummer 7 von „Legenden des Krieges“ und ich lese es immer noch sehr gern. Dieser Band war sogar noch eine Spur besser als die Vorgänger. Hier wird geschildert, wie Kastilien seine Krone verteidigt. Von dem Erbfolgekrieg in Spanien zu lesen, war spannend. David Gilman hat es geschickt verstanden, seine fiktiven Charaktere in diese historische Begebenheit einzubauen. Blackstone und seine Männer müssen wieder einmal das tun, was sie am besten können, kämpfen, töten und siegen.

Die Geschichte rund um die Ermordung der Königin Blanche de Bourbon verleiht der Handlung zudem Spannung und interessantes historisches Hintergrundwissen. Mir gefällt gut, wie es der Autor verstanden hat, Konflikte, die es reichlich in dieser Epoche gab, mit seinen fiktiven Protagonisten zu verbinden. Der fesselnde Erzählstil des Autors trugt zudem dazu bei, dass ich das Buch nur schwer aus der Hand legen konnte. In nur wenigen Tagen war es ausgelesen und hat mich dabei gut und spannend unterhaltend.

Auch wenn es natürlich nicht immer leichte Kost ist, denn die Krieger tun, was sie tun müssen und so fließt wieder reichlich Blut bei den Gegnern von Thomas Blackstone und leider auch in den eigenen Reihen. Aber die Verluste von Blackstone machen die Geschichte damit auch um einiges glaubwürdiger, als wenn alle Krieger als unbesiegbare Helden leben würden. Gerade der Krieg in Spanien zeigt, wie viel Spannendes es noch aus dieser Epoche zu berichten gibt. Auch hat David Gilman es geschickt verstanden, das Leben dieser Kämpfer authentisch zu schildern.

Ein Personenregister zu Beginn gibt Aufschluss über die Protagonisten und gibt gleichzeitig Einblicke darüber, welche historisch belegt sind oder fiktiv. Das Nachwort am Ende klärt zusätzlich Fiktion oder Wahrheit.

Fazit:

„Im Schatten des Falken“ ist ein spannender historischer Roman, der ein wenig über den bretonischen Erbfolgekrieg erzählt. Dieses siebte Abenteuer von Thomas Blackstone und seine Kriegskameraden hat mich spannend unterhalten und ich frage mich jetzt schon, was mag noch auf den narbengesichtigen Ritter zukommen? Ruhe und Frieden wird es für ihn wohl nicht geben. Ich warte gespannt auf Band 8

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Veröffentlicht am 22.11.2021

Wie die Vergangenheit die Zukunft beeinflusst

Das Geheimnis
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Ulla ist ohne Mutter aufgewachsen. Als neunjährige hat die Mutter sie bei dem Vater zurückgelassen, eine Erklärung für ihr Verhalten hat es nie gegeben. Für Ulla ist es schwer, überhaupt nur an ihre ...



Ulla ist ohne Mutter aufgewachsen. Als neunjährige hat die Mutter sie bei dem Vater zurückgelassen, eine Erklärung für ihr Verhalten hat es nie gegeben. Für Ulla ist es schwer, überhaupt nur an ihre Mutter Helga zu denken. Erst als sie völlig unverhofft auf den Moarhof am Chiemsee kommt, beginnt sie sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Helga hatte hier ein kleines Häuschen bewohnt, hier hat sie gearbeitet und gelebt und hier warten vielleicht auch ein paar Antworten auf Ulla. Helga war eine Künstlerin, aber ihre Werke sind düster und nur schwer zu verstehen, welche Erinnerungen hat die Künstlerin versucht hier zu verarbeiten?

„Das Geheimnis“ erzählt seine Geschichte in verschiedenen Handlungssträngen und in verschiedenen Zeiten. Die Geschichte von Ulla spielt in der Gegenwart. Sie ist eine Frau, die ihr Leben so gelebt hat, wie sie es für richtig hielt. Sie hat eine Tochter aufgezogen und diese mit Liebe überschüttet und gleichzeitig musste sie selbst verarbeiten, dass sie ohne Mutter aufwachsen musste. Das Gefühl, verlassen worden zu sein, hat ihr Leben geprägt.

Der zweite Handlungsstrang erzählt von Helga im Jahre 1975. Helga ist Künstlerin und versucht ihre Vergangenheit mit ihren Bildern Ausdruck zu verleihen. Die Frage, was hat sie durchgemacht, um so zu handeln, wie sie gehandelt hat, stellt sich quasi von allein.

Ich habe bei dieser Geschichte etwas länger gebraucht, um hineinzufinden, ich muss sogar sagen, dass ich es am Anfang etwas zu zäh fand. Die Geschichten der Frauen plätscherten so leise vor sich hin. Erst nach ca. der Hälfte des Romans war ich gefangen und konnte nicht mehr aufhören zu lesen. Nun wollte ich unbedingt wissen, was dieses Geheimnis von Helga war und wie die geschilderten Verstrickungen zusammenpassten. Am Ende war die Geschichte dann doch spannend und auch ziemlich traurig. Ellen Sandberg hat es gut verstanden, die Handlungen der einzelnen Protagonisten so zu schildern, dass man einfach weiterlesen muss und das Buch am Ende nicht zur Seite legen kann.

Das Schicksal von Helga klärt sich erst so nach und nach. Auch das Leben von Ulla wird ausführlich geschildert. Gut gefallen hat mir, wie dann die Leben dieser Frauen miteinander verwoben worden sind und wie das Verhalten eines einzelnen die anderen beeinflusst hat.

Fazit:

„Das Geheimnis“ ist ein unterhaltsamer Roman, der die Gegenwart mit der Vergangenheit verbindet und anschaulich schildert, wie das Verhalten eines einzelnen die Zukunft anderer beeinflussen kann. Mir hat dieser neue Roman von Ellen Sandberg gut gefallen, auch wenn ich zu Beginn nicht unbedingt sofort von der Geschichte überzeugt war. Das Durchhalten bis zur letzten Seite hat sich in jedem Fall gelohnt, es war eine spannende und emotionale Geschichte.

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Veröffentlicht am 19.11.2021

Im Glanz der zwanziger Jahre

Der Traumpalast
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Rahel Rosenberg hat nur einen großen Wunsch, sie möchte Journalistin werden. Als Frau scheint es jedoch fast nicht möglich zu sein, diesen Beruf auszuüben. Konstantin Reichenbach fasziniert die Kinowelt. ...

Rahel Rosenberg hat nur einen großen Wunsch, sie möchte Journalistin werden. Als Frau scheint es jedoch fast nicht möglich zu sein, diesen Beruf auszuüben. Konstantin Reichenbach fasziniert die Kinowelt. Als Sohn eines Bankiers erkennt er schnell die Möglichkeiten, die sich auf diesem Gebiet bieten. Er steckt all sein Können in das Projekt Ufa-Film und riskiert damit alles. Sein Leben scheint in den richtigen Bahnen zu laufen. Als er dann Rahel begegnet, könnte sein Glück perfekt sein, aber das Schicksal hat es anders vorgesehen. Für Rahel ist Freiheit alles, wie weit können sie gemeinsam gehen, ohne ihre Freiheit zu verlieren? Wie weit kann die Politik und die Kunst gehen und gleichzeitig frei zu bleiben? Die zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts waren turbulent und aufregend, hier ziehen sie noch einmal vorbei.

Die zwanziger Jahre des 19. Jahrhunderts hatten einiges zu bieten. Der Film hat die Welt erobert. Kinos schießen wie Pilze aus dem Boden und jeder will mitverdienen. Peter Prange erzählt in seinem ersten Teil „Im Bann der Bilder“, wie das Kino entstanden ist. Was alles dazu gehört, um einen guten Film zu produzieren. Er schildert die Möglichkeiten, die vorhanden waren und von der Konkurrenz untereinander. Die Einblicke, die der Autor dem Leser in diese glanzvolle Welt präsentiert, sind faszinierend und verstörend zugleich. Es wird schnell klar, das entscheidende Element sind nicht die Talente der Schauspieler, sondern die Macht des Geldes. Die Intrigen werden genauso spannend geschildert wie die Sehnsüchte der Menschen dieser Zeit.

Mit Konstantin, von allen nur Tino genannt, wird zum einen die Seite des Geldes erzählt. Er ist der Sohn eines erfolgreichen Bankiers und als solcher wird von ihm erwartet, ebenfalls erfolgreich zu sein. Tino hat ein Gespür für die richtigen Investitionen und er ist sehr geschickt darin, sein Gegenüber zu überzeugen. Allerdings trifft er auch folgenschwere Entscheidungen. Mir hat hier gerade gut gefallen, dass eben nicht alles immer nur glatt lief.

Rahel versucht ihr Leben selbst zu bestimmen. Sie will unbedingt Journalistin werden, egal was das Leben für sie bereithält. Gerade dass sie so von sich und ihren Prinzipien überzeugt ist, macht sie mir sympathisch. Auch sie trifft Entscheidungen, die nicht immer zum Besten für sie sind. Die Fehler, die die Protagonisten machen dürfen, lassen sie aber auch lebendiger und echter erscheinen, als wenn alles in gerader Linie verlaufen wäre. Mir hat Rahel und Tinos Geschichte gut gefallen. Ich konnte mit ihnen lachen und weinen und habe mit ihnen mitgefiebert. Gleichzeitig habe ich eine gut recherchierte Geschichte aus den zwanziger Jahren gelesen. Den politischen Hintergrund hat Peter Prange geschickt mit seiner fiktiven Handlung um Rahel und Toni verwoben.

Der Erzählstil dieses Autors kann ich nur als fesselnd beschreiben, ich konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen. Allerdings gebe ich auch zu bedenken, die Anzahl der Charaktere ist nicht gerade klein. Auch wird die Geschichte in unterschiedlichen Handlungssträngen erzählt, und zwar nicht nur von Rahel und Tino, sondern auch zum Beispiel von Tinos Eltern oder anderen wichtigen Charakteren des Films. Somit springt man beim Lesen dann immer wieder zwischen den Protagonisten hin und her, erlebt mal die eine Seite und dann wieder die andere. Auf diese Weise bekommt man die ganze Breite des Films geboten, erlebt das Leben der Charaktere von allen Seiten, muss sich aber auch immer wieder auf neue Emotionen und Situationen einlassen. Ich mag solche Romane sehr gern und finde sie spannend.

Ein interessantes Nachwort klärt zum Ende noch mal Fiktion und Wahrheit. Ein Personenregister gibt Aufschluss darüber, welche Protagonisten frei erfunden sind und welche historisch belegt sind.

Fazit:

„Im Bann der Bilder“ ist ein gelungener erster Teil über die Entstehung der großen Kinowelt und ihre Kinopaläste. Die zwanziger Jahre werden lebendig, die Welt glitzert und glänzt, aber auch die Schattenseiten werden authentisch geschildert. Mir hat dieser Teil gut gefallen und ich bin gespannt, wie es weitergehen wird.

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Veröffentlicht am 08.11.2021

Lebhafte Schilderung eines Kriegers

Sie nannten ihn Cid. Eine spanische Legende
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Rodrigo Diaz de Vivar hat ein Ziel, er möchte ein geachteter Ritter und Kämpfer werden. Er ist dem Königshaus treu ergeben, aber das Schicksal hat anderes mit ihm vor. Zunächst dient er seinem König ...



Rodrigo Diaz de Vivar hat ein Ziel, er möchte ein geachteter Ritter und Kämpfer werden. Er ist dem Königshaus treu ergeben, aber das Schicksal hat anderes mit ihm vor. Zunächst dient er seinem König Sancho II von Kastilien treu, aber dieser wird von der eigenen Schwester ermordet und für Rodrigo ist kein Platz mehr am Hof der Königsfamilie. Da nützt es ihm auch nichts, dass er sich bereits als Ritter bewährt hat und im Volk mit dem Namen El Cid bedacht wurde. Er gilt als unbesiegbar und zu allem entschlossen. Rodrigo wird des Landes verwiesen und muss seine Ehefrau und große Liebe Jimena zurücklassen, aber er gibt nicht auf und schafft es, sich selbst ein Heer aufzubauen. Bald muss auch der neue König erkennen, dass er diesen Mann an seiner Seite dringend braucht, denn ein riesiges muslimisches Heer ist auf dem Weg, um das Spanien des 11. Jahrhunderts zu erobern.

Die Legende des spanischen Ritters Rodrigo Diaz de Vivar, der wohl mehr unter dem Namen El Cid bekannt ist, ist zwar aus den Geschichtsbüchern bekannt, aber einen historischen Roman habe ich über diesen Helden so noch nicht gelesen. Ich war also dementsprechend gespannt, wohin mich die Reise führen würde. Um es schon mal vorwegzunehmen, die Geschichte hat mich fasziniert, gefesselt und nicht mehr losgelassen. Die Seiten flogen nur so dahin und haben mir spannende Lesestunden beschert.

Der Autor hat es geschickt verstanden, historische Details so zu schildern, dass man das Gefühl hat, so könnte es sich durchaus zugetragen haben. Der Weg, den der Ritter aus dem 11. Jahrhundert gehen musste, war nachvollziehbar und spannend. Auch wenn man sich sicherlich fragt, ob diese vielen Kämpfe wirklich sein mussten. Kriege haben diese Epoche beherrscht. Die Schlachten, die zu schlagen waren und für die Geschichte von El Cid wichtig waren, hat Mac P. Lorne ausführlich geschildert. Also ja, es ist viel Blut geflossen, aber doch so geschildert, dass es in die Geschichte gepasst hat und nicht zu viel wurde.

Die Liebe zu seiner Ehefrau Jimena hat er Leben eingehaucht und sie klug an die Seite des Helden gestellt. Mir haben diese Schilderungen gut gefallen. Ich habe einen spanischen Helden kennengelernt, der mir so noch nicht bekannt war, jedenfalls nicht in dieser Ausführlichkeit. Auch das Leben im spanischen 11. Jahrhundert als solches hat der Autor bildhaft geschildert.

Der Erzählstil von Mac P. Lorne ist facettenreich und bildhaft. Er erzählt die Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln der Protagonisten, sodass man beim Lesen einen schönen Gesamteindruck von dieser Zeit bekommt. Das Hauptaugenmerk liegt allerdings bei El Cid, geschildert wird sein Leben am Hof des Königs und seine Verbannung sowie sein Aufstieg zum Helden. Einiges an Zusatzmaterial runden die Geschichte dann ab. Eigentlich bekommt man hier alles mitgeliefert, um die Figur des Rodrigo Diaz de Vivar kennenzulernen.

Fazit:

„Sie nannten ihn Cid“ ist ein historischer Roman über einen spanischen Nationalhelden, der akribisch recherchiert wurde und einen spannenden Einblick in das Leben dieses Protagonisten gewährt. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und gleichzeitig eine spannende historische Persönlichkeit kennengelernt.

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