Spannend von Anfang an
Die Gebote des Templers
Leah lebt in Jerusalem des Jahres 1193 bei ihrem Onkel und fühlt sich sicher und gut aufgehoben. Doch dann bekommt ihr Onkel geheimnisvolle Dinge angeboten. Dinge, denen er nicht widerstehen kann. Einmal ...
Leah lebt in Jerusalem des Jahres 1193 bei ihrem Onkel und fühlt sich sicher und gut aufgehoben. Doch dann bekommt ihr Onkel geheimnisvolle Dinge angeboten. Dinge, denen er nicht widerstehen kann. Einmal in seinem Besitz wecken sie auch bei anderen Begehrlichkeiten, und so ist es kein Wunder, dass er überfallen und beraubt wird. Der Onkel bleibt verletzt zurück. Nun muss Leah es übernehmen, die Artefakte zurückzuholen, nur begleitet von einem jungen Muslim. Auf ihrem Weg treffen sie auf den Tempelritter Guillaume de Born. Schwer verletzt liegt er am Straßenrand und die Nächstenliebe gebietet es, ihm beizustehen. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg nach Akkon, wohin ihr Schatz inzwischen gebracht wurde. Aber so einfach ist die Sache nicht, jetzt liegen die Artefakte bei den Tempelrittern hinter dicken Mauern. Wie sie zurückbekommen? Wie den Gefahren trotzen?
Der Autor Tom Melley schreibt historische Romane über das 12. Jahrhundert. Sein Schwerpunkt liegt dabei auf den Tempelrittern. Ich habe von ihm bereits den Roman „Der Krieger des Herrn“ gelesen, der zwar zeitlich vor „Die Gebote des Templers“ liegt aber in der Veröffentlichung der zweite Roman des Autors war. „Die Gebote des Templers“ ist sein Debüt und ein durchaus gelungenes Debüt, wie ich finde. Erzählt wird das Leben einiger Charaktere, die die Schlachten um Akkon überlebt haben, sich aber noch in Outremer befinden. Obwohl es hier um Tempelritter geht, ist es doch auch ein Abenteuerroman über die Jagd nach einem unschätzbar wertvollen Schatz und gleichzeitig eine Geschichte über Liebe und Vertrauen.
Ich fühlte mich direkt von der ersten Seite an in die Geschichte gezogen. Ich mag den lockeren Erzählstil von Tom Melley. Er versteht es fesselnd zu schildern, wie die Ereignisse verlaufen sind. Die Mischung aus historischem Roman und Abenteuer ist ihm durchaus gelungen. Der Tempelritter Guillaume de Born hat ein bewegendes Leben bereits hinter sich, als er auf die Jüdin Leah trifft und feststellen muss, es gibt mehr im Leben als nur den Kampf und die Suche nach Gold und Reichtum. Die Wandlungen, die er durchlebt, fand ich nachvollziehbar und schlüssig. Mir hat diese Geschichte von Liebe, Freundschaft und Vertrauen gut gefallen. Zumal der historische Hintergrund gut recherchiert ist und die Geschichte einen lebhaften Einblick in diese Epoche gewährt. Die Suche nach besagten Artefakten schildert zudem, wie stark der Glaube an bestimmte Dinge verbreitet war.
In seinem Nachwort geht der Autor noch einmal auf Fiktion und Wahrheit ein, ein Personenregister gibt nicht nur einen Überblick über die Protagonisten in der vorliegenden Geschichte, sondern klärt auch, welche Charaktere historisch belegt sind. Das Glossar klärt einige fremde Begriffe und rundet den insgesamt guten Eindruck dieses Buches ab.
Fazit:
„Die Gebote des Templers“ ist ein spannender historischer Roman mit viel Sinn für Abenteuer und Schatzsuche. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und kann die Bücher von Tom Melley empfehlen. Auch wenn es sich hier um eine Reihe über Tempelritter und ihre Erlebnisse handelt, kann man die Bücher sehr gut einzeln lesen. Jede Geschichte für sich ist auf seine eigene Art und Weise abgeschlossen.