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Veröffentlicht am 18.04.2021

London bei Nebel

Mord ist eine harte Lehre
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Inspector Ben Ross wird zu einem Leichenfund gerufen. Eine Frau wurde Tod aufgefunden, niemand weiß, wer sie ist und warum sie sterben musste. Einzig ihre Schuhe könnten aufklären, woher sie kam. Sie sehen ...

Inspector Ben Ross wird zu einem Leichenfund gerufen. Eine Frau wurde Tod aufgefunden, niemand weiß, wer sie ist und warum sie sterben musste. Einzig ihre Schuhe könnten aufklären, woher sie kam. Sie sehen teuer und schick aus. Inspector Ross begibt sich auf Spurensuche. Gleichzeitig erfährt seine Frau Lizzy von dem Schicksal eines ganz anderen Mädchens. Diese junge Frau sieht man nie das Haus verlassen. Warum lebt sie hinter verschlossenen Türen? Wird sie gefangen gehalten? Lizzy beschließt, Ermittlungen durchzuführen und hinter das Geheimnis dieser Frau zu kommen, dabei übersieht sie aber die Gefahr für ihr eigenes Leben. Könnten die beiden Fällen womöglich zusammenhängen?

Schauplatz dieser Handlung ist London im Jahre 1870. Ann Granger versteht es, das London dieser Jahre lebendig werden zu lassen. Sie beschreibt den Nebel so lebendig, dass man ihn direkt spüren kann. Ein bisschen gruselig, schaurig und gespenstisch und gleichzeitig lebendig, spannend und authentisch.

Ich mochte die Geschichte von der ersten Seite an. Die Autorin hat mich direkt abgeholt. Zumal der Fall um die tote junge Frau spannend aufgebaut war. Die Hinweise, die Ann Granger gelegt hat, waren für mich tatsächlich erst am Ende schlüssig, obwohl man auch schon vorher auf die Lösung hätte kommen können. Ich war vermutlich von dem vielen Nebel benebelt.

Auch der Handlungsstrang rund um Lizzy fand ich gelungen. Sie klärt ihren eigenen Fall auf. Auch dieser ist interessant aufgebaut und gibt einem etwas zum Nachdenken. Die Gesellschaftsstrukturen dieser Zeit werden dargestellt und zeigen gleichzeitig, wie schwierig es manchmal für eine junge Frau werden kann.

Geschickt wechselt die Autorin zwischen den Protagonisten hin und her und hält so die Spannung aufrecht. Ihr Erzählstil ist dabei leicht und locker zu lesen.

Es handelt sich hier zwar um den 7. Band einer Reihe, aber man kann die Bücher unbedenklich einzeln lesen. Ich kenne nur einige aus dieser Reihe und mir hat hier nichts gefehlt. Ich konnte mich gut auf diesen Fall für Inspecktor Ross und seiner Frau einlassen.

Fazit:

„Mord ist eine harte Lehre“ ist ein weiter Fall für Benjamin Ross und seiner Frau Lizzy, die durchs viktorianische London der 1870er-Jahre führt. Er ist ein schöner Krimi mit Spannung und guter Unterhaltung. London wird lebendig. Ich habe ihn gern gelesen und mich gut unterhalten gefühlt.

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Veröffentlicht am 14.04.2021

Unterhaltsamer zweiter Band

Die Stärke der Töchter
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Das Leben am Starnberger See könnte so friedlich sein, wären da nicht die Unwägbarkeiten des Lebens. Ein Kriegskamerad von Paul-Friedrich von Falkenbach ist Tod. Angeblich bei einem Unfall in seiner Schreinerei ...

Das Leben am Starnberger See könnte so friedlich sein, wären da nicht die Unwägbarkeiten des Lebens. Ein Kriegskamerad von Paul-Friedrich von Falkenbach ist Tod. Angeblich bei einem Unfall in seiner Schreinerei verstorben, aber ist das wirklich so? Paul-Friedrich will sich so schnell wie möglich mit seinem Freund und Geschäftspartner Wilhelm Lehmann beraten, ständig von der Angst begleitet, die Vergangenheit könnte sie einholen. Doch bevor es dazu kommt, erleidet dieser einen Schwächeanfall. Weitere Probleme tun sich vor den Freunden und ihren Familien auf.

Die Falkenbach-Saga geht weiter. Mit dem Teil „Die Stärke der Töchter“ liegt Band zwei dieser neuen Reihe von Ellin Carsta vor. Die Handlung schließt nahtlos an den Vorgänger „Das Unrecht der Väter an“. Ich empfehle von daher, den Vorgänger zu lesen. Es werden zwar immer mal wieder kleine Rückblenden eingeflochten und man käme zurecht, aber ich denke, der Lesespaß wäre größer, liest man die Bücher nacheinander. Der dritte Band ist im übrigen auch schon in Sicht.

Die Autorin erzählt hier aus dem Leben dreier Familien, die sich eine große Existenz aufgebaut haben. Die Familienväter haben viel vor, aber einige dunkle Geheimnisse parat. Geschickt versteht es die Autorin, diese Geheimnisse ans Licht kommen zu lassen.

Immer wieder wechselt sie zwischen den Handlungssträngen und schildert mal die Ereignisse bei Paul-Friedrich oder Wilhelm, um dann wieder bei der jungen Generation zu sein. In diesem Roman wird das Leben der Frauen geschildert und wie sie sich ihr Leben eingerichtet haben. Gerade für die jungen Frauen ist es nicht immer einfach. Während Wilhelmine noch unverheiratet ist und sich zu fragen beginnt, wie ihr Leben verlaufen soll, bahnen sich auch bei Irma und Elisabeth neue Ereignisse an. Die Wechsel zwischen den Handlungssträngen sorgen zudem für Spannung.

Gleichzeitig verbindet die Autorin ihre Geschichte mit den politischen Unruhen kurz vor dem Zweiten Weltkrieg. Dieses Zusammenspiel von historischem Hintergrund und fiktive Familiengeschichte gefällt mir gut. Auch wenn es sicherlich die eine oder andere Szene gegeben hat, die man infrage stellen könnte, sind diese Romane gute Unterhaltung für entspannte Leseabende.

Fazit:

Band 2 der Falkenbach-Saga war für mich genauso unterhalten wie schon der Vorgänger. Einige Geheimnisse wurden gelüftet und neue kamen hinzu. Die Protagonisten entwickeln sich weiter und gehen ihre eigenen Wege. Es bleibt spannend am Starnberger See.

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Veröffentlicht am 12.04.2021

Leben im dreißigjährigen Krieg

Der Schwedenschimmel
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Thomas arbeitet als Schmiedegehilfe im Tross des Hauptmanns Leonhart Seitz vom Walde. Es herrscht Krieg in diesen Tagen des Jahres 1632. Für den Jungen ist es die Arbeit, die ihm gefällt. Seine zweite ...



Thomas arbeitet als Schmiedegehilfe im Tross des Hauptmanns Leonhart Seitz vom Walde. Es herrscht Krieg in diesen Tagen des Jahres 1632. Für den Jungen ist es die Arbeit, die ihm gefällt. Seine zweite Leidenschaft gilt den Pferden. Dem Hauptmann bleibt dieses gute Gespür des Jungen nicht verborgen und so bietet er ihm an, in seine Dienste zu treten. Ein wichtiger Auftrag führt Thomas auf ein Gestüt nach Marbach. Hier soll er einige teure Pferde erwerben und entdeckt dabei einen unglaublich schönen Hengst. Für Thomas steht fest, er will auch einmal so leben können, dass er sich solche Pferde leisten kann. Aber der Krieg hatte ein anderes Schicksal für ihn vorgesehen. Thomas gerät in die Auseinandersetzungen um Ingolstadt. Auf den Mauern dieser Stadt sieht er den schönen Schimmel wieder und sein Reiter ist kein anderer als Gustav Adolf, der König Schwedens.

„Der Schwedenschimmel“ ist der dritte Band dieser Trilogie, die aus dem Dreißigjährigen Krieg erzählt. In dem Mittelpunkt dieser Geschichte steht Thomas. Er ist ein junger Mann, der aus seiner Heimat vertrieben wurde und seine Zukunft darin sieht, in einem Tross zu arbeiten und so den Soldaten auf ihrem Weg durch Europa zu folgen. Allerdings hat Thomas auch Träume und Hoffnungen.

Carmen Meyer ist es gut gelungen, aus dem Leben von Thomas zu erzählen. Sie lässt ihn lebendig werden. Seine Ängste und Sorgen und seine Ziele hat sie gut in Szene gesetzt. Gleichzeitig hat sie es verstanden, den historischen Hintergrund in ihre fiktive Geschichte zu betten. Sie erzählt davon, wie sich das Leben rund um die Soldaten zugetragen hat. Genauso schildert sie aber auch, was in einem Hauptmann vorgegangen sein könnte. Mit dem Protagonisten Hauptmann Leonhart Seitz vom Walde hat sie eine Figur erschaffen, die durch diesen Krieg führt. Mir hat gut gefallen, dass erzählt wird, wie schwierig das Leben in dieser Epoche gewesen ist und vor allem, dass es nicht immer so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Dabei erleben die Charaktere alle Schrecken des Krieges durch, aber durchaus auch schöne Dinge im Leben, wie zum Beispiel die Liebe.

Leider lässt die Autorin aber auch Handlungsstränge aus den Vorgängerbänden auslaufen. So musste ich mich von einem lieb gewordenen Charakter verabschieden, da sie andere Wege zu gehen hatte. Auch wenn Thomas gedanklich immer mal wieder zu ihr abschweifte und an sie dachte, war sie eben nicht präsent. Ich hätte von diesem bestimmten Charakter gern mehr gelesen. Dafür sind die Bücher aber auch durchaus einzeln lesbar.

Am Ende befindet sich ein Glossar der fremden Begriffe. Ein ausführliches Nachwort, in welchem die Autorin Fiktion und Wahrheit trennt, ist ebenso vorhanden. Ich lese immer gern am Ende, was ist historisch belegt und was entstammt der Fantasie der Autor/in.

Fazit:

„Der Schwedenschimmel“ ist ein gelungener Abschluss dieser Trilogie. Er erzählt anschaulich von den Ereignissen einiger Jahre im 30-jährigen Krieg. Carmen Mayer lässt ihre Protagonisten lebendig werden. Am Ende fehlte mir nur ein wenig der Bezug zu den Vorgängerbänden beziehungsweise zu den Protagonisten. Aber vielleicht gibt es ja noch mal ein wiedersehen, wer weiß?

1. Das Awarenamulett
2. Die Trossfrau
3. Der Schwedenschimmel

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Veröffentlicht am 06.04.2021

Ein Leben geprägt von Ebbe und Flut

Gezeitenland
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Alinor lebt mit ihren Kindern nahe dem Wattenmeer in Sussex. Ihr Mann gilt als verschollen und hat sie mittellos zurückgelassen. In einer Mittsommernacht wartet sie auf dem Friedhof darauf, den Geist ihres ...

Alinor lebt mit ihren Kindern nahe dem Wattenmeer in Sussex. Ihr Mann gilt als verschollen und hat sie mittellos zurückgelassen. In einer Mittsommernacht wartet sie auf dem Friedhof darauf, den Geist ihres Mannes zu sehen, um endlich frei sein zu können, stattdessen trifft sie auf den jungen Priester James. Er hat sich verlaufen und ist auf der Flucht. Alinor beschließt ihm zu helfen und ahnt nicht, auf welch gefährliches Spiel sie sich da einlässt. Der Mann ist Katholik und England steckt in einem verzweifelten Bürgerkrieg. Das Jahr 1648 ist kein ruhiges Jahr, denn selbst ein König auf der Flucht muss um sein Leben fürchten.

Dieser Roman der Autorin Philippa Gregory beginnt damit, dass eine verzweifelte Frau auf ihr Schicksal wartet. Sie hofft darauf, den Geist ihres Mannes zu sehen, um damit die Gewissheit zu haben, dass er verstorben ist und sie somit ein neues Leben beginnen kann. Stattdessen trifft sie auf den jungen Priester James, der eine Aufgabe zu erfüllen hat. Schnell wird klar, dass die beiden Protagonisten irgendwie zueinanderfinden müssen.

Alinor ist eine arme Frau, die sich durch ihr Kräuterwissen und den Fischfang und allerlei Arbeiten ihren Lebensunterhalt verdienen muss. Die Situation, in der sie sich befindet, hat die Autorin lebhaft geschildert. Dann trifft sie auf den Priester und lernt eine neue Seite des Lebens kennen. Irgendwie scheint es sich hier um einen Liebesroman zu handeln, jedenfalls hatte ich dieses Gefühl einige Seiten lang. Allerdings so mitfühlend geschrieben und erzählt, dass das Schicksal von Alinor mich nicht mehr losgelassen hat. Aber dann werden auch die politischen Hintergründe klar. Seit 100 Jahren leben die Menschen in Sussex als Protestanten und König Charles ist katholisch. Die Menschen lehnen sich auf, der Bürgerkrieg tobt durchs Land und alles scheint sich aufzulösen. Genau in diesen unruhigen Zeiten erlebt eine einfache Frau, wie sich alles verändert und auch für sie eine schöne Zukunft bereithalten könnte. Wäre da nur nicht die Eifersucht einiger weniger, die ihr ihr Glück nicht gönnen.

Eindrucksvoll hat Philippa Gregory geschildert, wie sich eine Handlung nach der anderen fügt. Das Schicksal von Alinor hat mich berührt und ich konnte das Buch nicht einfach zur Seite legen, ich musste wissen, ob sich ihre Träume erfüllen. So langsam die Geschichte zu Beginn auch gestartet ist, umso schneller war sie dann auch wieder vorbei. Das Ende ist allerdings ziemlich offen. Ich bin gespannt, wie es wohl weitergehen wird.

Gut gefallen hat mir, wie die Autorin die politischen Hintergründe mit hat einfließen lassen. Der Kampf um Freiheit für alle und darum, sein Leben selbst zu bestimmen, hat sie wunderbar mit ihrer fiktiven Geschichte um Alinor verwoben. Sie hat es verstanden, den alten Glauben der Menschen mit den neuen Zeiten zu verbinden. Aber sie hat auch davon erzählt, wie Neid und Missgunst alles zerstören kann.

Den Titel des Buches finde ich sehr gut gewählt. Ebbe und Flut bestimmen das Leben am Rande des Wattenmeeres und genauso scheint es auch in dem Leben von Alinor zuzugehen. Auch die Unruhen in England und Europa scheinen nach diesem Prinzip zu laufen. Ich finde, die Autorin hat dieses Gefühl hier gut mit einfließen lassen. Sie hat eine Geschichte geschrieben, die berührt, die bewegt, einen hoffen und bangen lässt. Es ist wie ein Sog, der einen nicht mehr loslässt, einmal begonnen konnte ich das Buch schlecht weglegen. Für mich war es bisher der beste Roman dieser Autorin. Mir hat vor allem gut gefallen, dass sie mal nicht von dem Schicksal der Mächtigen und Reichen erzählt hat, sondern mit der armen Alinor von Menschen erzählt, die um ihre Existenz kämpfen mussten. Ihre Hoffnungen und Träume und ihr Leben hat die Autorin wunderbar in Szene gesetzt und mich damit gut unterhalten.

Fazit:

„Gezeitenland“ ist ein historischer Roman über die Liebe, über das Leben, gefüllt mit Hoffnungen und Träumen. Gleichzeitig erzählt er davon, was sich 1648 in England zugetragen hat. Und obwohl das Ende sehr offen ist, hat mir dieses Buch von Philippa Gregory sehr gut gefallen und ich warte nun gespannt auf Teil 2.

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Veröffentlicht am 04.04.2021

Familien-Saga mit Drama und Herz

Das Grand Hotel - Die mit dem Feuer spielen
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Josephine von Plesow hat für sich beschlossen, in das Hotel ihrer Mutter nach Binz zurückzukehren. Der Tod ihres Bruders Alexander ist noch nicht lange her und die Familie hat schwer an dieser Trauer zu ...

Josephine von Plesow hat für sich beschlossen, in das Hotel ihrer Mutter nach Binz zurückzukehren. Der Tod ihres Bruders Alexander ist noch nicht lange her und die Familie hat schwer an dieser Trauer zu tragen. Das Grand-Hotel steht gut da in diesen Tagen der 20er-Jahre und könnte ihre Zukunft sein. Ihr älterer Bruder Constantin in Berlin geht seinen ganz eigenen Weg. Er führt immer noch das Hotel Astor. Mit seinem dazugehörigen Varieté bewegt er sich am Rande der Legalität. Der Tod seines Bruders macht ihm schwer zu schaffen, zumal er eine Mitschuld trägt. Die Rache an dem Schuldigen lässt ihm keine Ruhe und so entsteht ein furchtbarer Plan.

Endlich liegt der zweite Band der Grand-Hotel-Reihe von Caren Benedikt vor. Ich hatte mich schon sehr auf die Fortsetzung gefreut und wurde auch nicht enttäuscht. „Die mit dem Feuer spielen“ setzt genau dort an, wo „Die nach den Sternen greifen“ endet. Es sind lediglich ein paar Wochen dazwischen. Für die Familie muss das Leben nach dem Tod von Alexander weitergehen. Dies ist natürlich nicht so ganz einfach und gerade Bernadette, die Mutter, hat schwer an der Trauer zu tragen. Allerdings ist es der Autorin gut gelungen, diese Szenen zu beschreiben. Sie erzählt von der Trauer um einen geliebten Menschen und davon, wie das Leben weitergehen muss. So nach und nach kehrt Bernadette in ihr Leben zurück.

Ein zweiter Handlungsstrang erzählt dann den weiteren Weg, den Constantin geht. Mit ihm taucht der Leser ein in die Unterwelt Berlins und darüber hinaus. Constantin geht seinen eigenen Weg, ob sein Verhalten immer richtig ist, sei mal dahin gestellt, aber so wie schon im Vorgänger sein Leben beschrieben wurde, ist sein Handeln jetzt durchaus logisch und nachvollziehbar, wenn wohl nicht unbedingt gutzuheißen. Mir hat vor allem gefallen, dass auch seine verletzliche Seite gezeigt wurde. Caren Benedikt hat ihren Charakteren Leben eingehaucht und sie facettenreich gestaltet. Sie hat es verstanden, die Protagonisten wachsen zu lassen und sich erlaubt, sie zu verändern. Nichts scheint vorhersehbar zu sein, gerade das gefällt mir hier gut. Gleichzeitig entsteht ein Gefühl für das Leben in den 20er-Jahren. Die Autorin erzählt nämlich auch von den politischen Gegebenheiten dieser Zeit. Sie hat diesen historischen Hintergrund gut mit ihrer fiktiven Geschichte verwoben. Ich bin gespannt, wie es weitergehen wird.

Der Erzählstil von Caren Benedikt ist locker und flüssig zu lesen, die Seiten fliegen nur so dahin. Genau wie im Vorgänger konnte ich einmal begonnen, nicht mehr mit dem Lesen aufhören. Leider war ich dadurch dann viel zu schnell am Ende angekommen.

Auch wenn es hier einige Rückblenden aus dem ersten Teil gibt, würde ich doch dazu raten, den Vorgänger zu lesen. Eben aus dem Grund, dass sich die Charaktere weiterentwickeln und man sie so besser verstehen kann. Es ist zwar nicht zwingend notwendig, aber vermutlich hat man dann mehr Freude an dieser Geschichte.

Fazit:

Dieser zweite Teil hat mir genauso gut gefallen wie schon der erste Band von „Das Grand-Hotel“. Mir gefällt, wie hier ein historischer Hintergrund mit einer fiktiven Geschichte um Liebe, Familienzugehörigkeit und Drama miteinander verwoben wird. Ich konnte abtauchen in die Welt der Familie von Plesow und fühlte mich gut unterhalten. Jetzt heißt es leider wieder warten, bis der 3. Band erscheint.

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