Profilbild von nirak03

nirak03

Lesejury Star
offline

nirak03 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit nirak03 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.06.2020

Neue Wege für Mimi

Die Fotografin - Die Welt von morgen
0

Mimi Reventlow und Anton haben beschlossen, gemeinsam Laichingen zu verlassen und auf Wanderschaft zu gehen. Das Leben der beiden ist nicht gerade einfach und die Aufträge für Mimi werden weniger, als ...

Mimi Reventlow und Anton haben beschlossen, gemeinsam Laichingen zu verlassen und auf Wanderschaft zu gehen. Das Leben der beiden ist nicht gerade einfach und die Aufträge für Mimi werden weniger, als sie schließlich im lebhaften Berlin landen. Anton kann hier schnell Arbeit finden und fühlt sich wohl, doch für Mimi wird es nicht leichter. Sie muss erkennen, dass sie ihr Leben ändern muss, will sie selbstständig bleiben. Eine erneute Reise und die Begegnung mit alten Bekannten bringen die Fotografin schließlich ihrer Zukunft näher und neue Wege tun sich auf.

„Die Welt von Morgen“ ist bereits der dritte Band der Reihe um die Fotografin Mimi Reventlow. Man sollte die Bücher auch der Reihe nach lesen, da die Handlungen aufeinander aufbauen und sich fortsetzten. Es gibt zwar immer mal wieder kleine Rückblenden, die durchaus dafür sorgen, dass man die Bücher auch einzeln lesen kann, aber im Zusammenhang sind sie dann doch schöner zu lesen.

In diesem Teil nun findet Mimi ihre Welt von Morgen. Sie muss erkennen, dass ihre Zeit als Wanderfotografin vorbei ist. Die Konkurrenz wird einfach zu groß. Die Technik macht rasende Fortschritte und schon jetzt können viele Menschen selbst fotografieren und brauchen keinen Fotografen dazu. Für Mimi bedeutet das natürlich kein Einkommen mehr. Da sie aber keine Frau ist, die so leicht aufgibt, findet sie andere Wege. Sie ergreift ihre Chancen gemeinsam mit Anton und suchen sich ein neues Betätigungsfeld. Eigentlich ist der Weg sogar logisch, denn sie gehen.

Petra Durst-Benning erzählt aber nicht nur aus dem Leben von Mimi, sondern auch von den Menschen die den Weg der Fotografin kreuzen. Im zweiten Band war es die Leinenweberei in Laichingen, die man kennenlernen durfte. In diesem Teil ist es die Schafzucht, die einen großen Teil der Handlung einnimmt. Wieder ist es die Schwäbische Alb, die als Handlungsort dient. Mir hat dieser Erzählstrang um die Schafzüchterin Bernadette gut gefallen, auch wenn die Geschichte selbst schon vorhersehbar war. Aber die Charaktere sind so liebevoll gestaltet worden, dass es einfach Spaß macht von ihnen zu lesen.

Auch erfährt man immer wieder, wie es anderen Protagonisten ergangen ist, die Mimi und Anton wichtig sind. In diesem Teil ist es aber hauptsächlich Bernadette, von der erzählt wird. Die junge Frau führt einen Schäferreibetrieb und träumt von der großen Liebe. Sie und Mimi haben sich vor Jahren kennengelernt und sind nun Freundinnen geworden. Mir gefällt gerade gut, dass es immer wieder diese Rückblenden aus dem Leben von Mimi gibt, und sie Menschen aus ihrer Vergangenheit trifft. Bernadette ihr Leben wird hier weiter vertieft und mit dem Leben von Mimi verstrickt.

Fazit:

Mit ihrem leichten Erzählstil entführt Petra Durst-Benning ihre Leser wieder in die Anfänge des 20. Jahrhunderts. Erzählt davon, wie das Leben einer Wanderfotografin gewesen sein könnte. Gibt Einblicke in das Leben der Menschen vor allem auf der Schwäbischen Alb und erzählt ganz nebenbei eine entzückende Liebesgeschichte. Allerdings endet dieser Teil dann ziemlich abrupt mit einem Cliffhanger und lässt so einige Fragen offen. Gut, dass es nicht mehr lange dauert, bis Band 4 erscheint und die offen Fragen klären wird. Ich bin gespannt ob Mimi und Anton ihre Ziele erreichen werden und wie es mit ihnen und all den anderen weitergeht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.05.2020

Die Familiensaga geht weiter

Gut Greifenau - Goldsturm
0

Der Krieg ist vorbei und das Leben muss weitergehen, irgendwie. Aber nichts ist mehr so, wie es vorher war. Der Adel wird abgeschafft und Konstantin weiß nicht, wie es wirklich mit Gut Greifenau weitergehen ...

Der Krieg ist vorbei und das Leben muss weitergehen, irgendwie. Aber nichts ist mehr so, wie es vorher war. Der Adel wird abgeschafft und Konstantin weiß nicht, wie es wirklich mit Gut Greifenau weitergehen soll. Er und seine Geschwister müssen gemeinsam eine Lösung finden, jedenfalls, solange Konstantin noch keinen Erben vorweisen kann. Die Kluft zwischen den Geschwistern könnte nicht größer sein. Seine Frau Rebecca wird immer noch nicht anerkannt, dabei gibt sie alles, um das Gut und seine Menschen am Leben zu halten. Besser hat es da die jüngere Schwester Katharina getroffen. Sie ist verheiratet und die Familie ihres Mannes lebt im Luxus und Überfluss. Verliert die ehemalige Komtess ihre früheren Ziele jetzt aus den Augen? Macht der Reichtum sie gleichgültig und abgestumpft? Auch die Dienstboten des Gutes haben ihr Schicksal zu meistern. Ida und Albert könnten glücklich sein, wären da nicht noch ein paar Geheimnisse, die ungesagt geblieben sind. Und auch die anderen Menschen auf dem Gut haben ihre Probleme zu bewältigen.

„Goldsturm“ ist der vierte Teil über das fiktive Gut Greifenau, welches in Pommern angesiedelt ist. Dieser Teil schließt zwar nahtlos an die Vorgänger an, könnte aber durchaus auch einzeln gelesen werden. Einige Rückblenden sorgen dafür, dass man alles Wichtige erfährt. Erzählt werden die Jahre 1919-1923. Natürlich ist der Lesespaß größer, liest man zunächst die Vorgänger und hält sich an die Reihenfolge.

Hanna Caspian schildert jetzt die Ereignisse der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts. Mit Katharina und der Familie ihres Mannes schildert sie den Luxus, der die Menschen dieser Klasse umgab. Die Familie Urban setzt alles daran, ihren Reichtum zu erhalten und zu mehren. Eindrucksvoll erzählt Caspian was dazu nötig war. Gleichzeitig erzählt sie aber auch die andere Seite. Den Kampf, den Konstantin ausfechten muss, um den Familienbesitz zu erhalten.

Die Armut und den Hunger der Menschen. Davon wie problematisch es war Essen zu bekommen oder überhaupt Leben zu können. Die politische Situation hat sie gekonnt in ihre fiktive Handlung um Konstantin, Rebecca und ihre Familien gewoben. Sie gibt dabei gleichzeitig einen eindrucksvollen Eindruck davon wieder, wie das Leben in diesen Jahren gewesen sein könnte. Der Geldverlust dieser Jahre bestimmt das Leben der Menschen. Die Politik sucht nach Lösungen und neuen Zielen und gleichzeitig sind die Menschen traumatisiert von dem langen Krieg, der hinter ihnen liegt. All das hat die Autorin eingefangen und zu einer Geschichte verwoben, die sich angenehm lesen lässt.

Fazit:

Ich gebe zu, am Anfang fand ich die Handlung etwas langatmig. Es waren irgendwie nur aneinander gereihte Episoden aus dem Leben gegriffen und nicht wirklich zusammenhängend. Aber je weiter ich im Buch vorankam, umso mehr war ich dann doch wieder gefangen in der Geschichte rund um das Gut in Pommern. Am Ende hätte ich dann doch einfach gern weitergelesen. Auch wenn die Handlung nicht die spannendste Geschichte ist, ist sie trotzdem schön zu lesen. Ich habe mich dann doch wieder wohlgefühlt, bei den Charakteren auf Gut Greifenau. Jetzt warte ich auf den nächsten Teil und bin gespannt, wie die Geschichte von Konstantin und Rebecca, wie die von Ida und Albert und ja auch, wie Katharina ihr Leben weitergeht. Was werden sie noch durchzustehen haben und finden sie ein wenig Glück und Zufriedenheit?

Band 1 Gut Greifenau - Abendglanz
Band 2 Gut Greifenau - Nachtfeuer
Band 3 Gut Greifenau - Morgenröte
Band 4 Gut Greifenau - Goldsturm

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.05.2020

Reise in die Bronzezeit

Die Kinder von Nebra
0

Rana wächst als Tochter einer Priesterin auf. Sie wird früh darauf vorbereitet, einmal das Amt ihrer Mutter zu übernehmen. Eigentlich keine große Sache, wäre da nicht Orkon, der Fürst ihres Volkes. Orkon ...

Rana wächst als Tochter einer Priesterin auf. Sie wird früh darauf vorbereitet, einmal das Amt ihrer Mutter zu übernehmen. Eigentlich keine große Sache, wäre da nicht Orkon, der Fürst ihres Volkes. Orkon regiert sein Reich mit Angst und Schrecken. Während Rana die Göttin des Lichts anbetet die für Liebe und Frieden steht, hat sich Orkon dem Gott der Unterwelt geweiht. Er regiert in seinem Sinne mit Gewalt und Brutalität. Rana kann und will dem nicht länger zusehen. Sie widersetzt sich, und fordert die Menschen zum Widerstand auf. Gleichzeitig hat ihr Vater eine Scheibe aus Bronze erschaffen. Sie enthält eine geheime Botschaft der Götter, die nur die junge Priesterin entschlüsseln kann. Mit diesem Wissen und der Himmelsscheibe macht sich Rana mit einigen Gefährten auf, den Willen der Götter zu erfühlen. Ihr Weg ist gefährlich und keiner weiß, wer am Ende noch da sein wird. Wer wird den Weg zu den Göttern beschreiten und wer hat noch ein langes Leben vor sich?

Die Bronzezeit liegt etwa 4000 Jahre zurück. Dementsprechend schwierig ist es sicher, etwas verlässliches über diese Zeit zu erfahren. Erst in den 1990er-Jahren wurde auf diesem Gebiet etwas entdeckt, was fast unglaublich schien. Die Himmelsscheibe von Nebra war ein unglaublicher Fund und hat mich von Anfang an fasziniert. So war für mich klar, dass ich das neue Buch von Ulf Schiewe einfach lesen musste. „Die Kinder von Nebra“ erzählt davon, wie diese Scheibe entstanden sein könnte und was sie für die Menschen bedeutet haben könnte. Dem Autor ist es gelungen eine glaubwürdige Darstellung abzuliefern. So wie er die Ereignisse geschildert hat, könnte es durchaus gewesen sein, natürlich wird man nie genau wissen, wie die Scheibe wirklich entstanden ist oder für was sie genau steht, aber in diesem Roman wird eine Variante erzählt, die dem schon sehr nahekommt, finde ich jedenfalls.

Mit dem Erzählstil hatte ich zunächst allerdings ein paar kleine Probleme. Ich habe einige Seiten gebraucht, um mich ganz auf die Handlung und die Protagonisten einlassen zu können. Mir war der Sprachstil am Anfang zu spröde, aber irgendwann ist der Funke übergesprungen und ich mochte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Die Charaktere hat Ulf Schiewe detailliert beschrieben. Auch wenn sehr schnell klar war, wer auf welcher Seite steht. Rana, als die Priesterin des Lichts auf der Seite der Guten. Sie hatte durchweg positive Eigenschaften, auch wenn sie selbst immer wider an sich gezweifelt hat. Sie hat ihr Handeln immer wieder durchdacht und nach Wegen gesucht, um ihre Lage zu verbessern und anderen zu helfen. Diese Eigenschaften machen sie sympathisch. Eigentlich ist man schnell bei ihr, man kann mit ihr hoffen und bangen.

Auf der Seite der Unterwelt stand der Fürst Orkon mit seinem Sohn Arrak. Diese beiden wurden nur von ihrer negativen Seite gezeigt. Hier gab es von Anfang ein kein Zweifeln, auf welcher Seite sie stehen. Vielleicht hätte es hier gern ein wenig mehr Farbe geben dürfen. Auch wenn Arrak als fieser Charakter dargestellt wurde, niemand ist doch nur böse, oder? Ich hätte mir bei den Charakteren ein wenig mehr Eigenschaften gewünscht, die sie ein bisschen undurchsichtiger gemacht hätten. Aber dann wäre das Buch vermutlich 1000 Seiten lang geworden und hätte alles gesprengt.

Gut gefallen hat mir, dass vor jedem Kapitel die Götter beschrieben wurden. Dadurch bekommt man einen schönen Einblick, für was diese Götter stehen und gleichzeitig auch eine Ahnung davon, was einem beim Lesen in jeweiligen Kapitel erwartet. Ein Nachwort klärt zum Schluss Fiktion und Wahrheit, ein Personenregister hilft bei den schwierigen Namen und sogar eine Karte der Lebensräume der Menschen ist vorhanden.

Fazit:

„Die Kinder von Nebra“ ist ein gelungener historischer Roman, der aus dem Leben der Menschen in der Bronzezeit erzählt. Ihr Leben und Handeln wird spannend wiedergegeben und lässt eine längst vergangene Epoche lebendig werden. Ich habe die Geschichte von der Priesterin Rana und ihren Gefährten gern gelesen und kann sie nur empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.05.2020

Eine Frau auf einer weiten Reise

Die Muskatprinzessin
0

Eva wächst unbedarft in Amsterdam auf. Ihr Vater gesteht ihr mehr Freiheiten zu, als üblich für ein junges Mädchen im 17. Jahrhundert sind. Doch dann ändert sich alles, die Geschäfte von Claes Corneliszoon ...

Eva wächst unbedarft in Amsterdam auf. Ihr Vater gesteht ihr mehr Freiheiten zu, als üblich für ein junges Mädchen im 17. Jahrhundert sind. Doch dann ändert sich alles, die Geschäfte von Claes Corneliszoon Ment gehen schlecht. Eine Heirat mit einem reichen Mann kämen ihm gerade recht und so stimmt er zu, als der Generalgouverneur der Vereinigten Ostindischen Compagnie Jan Pieterszoon Coen ihn um die Hand seiner Tochter bittet. Der Mann ist 20 Jahre älter als Eva und sie will ihn nicht, aber sie fügt sich dem Willen des Vaters. Schnell wird klar, Jan ist nicht so integrer, wie gedacht. Nicht nur, dass er ein dunkles Geheimnis hat, auch beschließt er, wieder nach Ostindien zu gehen. Eva, als seine Frau, hat ihn zu begleiten und so machen sie sich auf die Reise nach Batavia. Eine achtmonatige Seereise unter furchtbaren Bedingungen bringen sie ans Ziel. In Batavia lernt die junge Frau eine völlige neue Welt kennen. Sie wird als Prinzessin behandelt und lernt Menschen mit einem ganz anderen Lebensstil kennen. Die Begegnung mit Antonio van Diemen prägt sie besonders. Der junge Mann ist ihr sehr zugetan und ihrem alter viel näher als ihr brutaler Ehemann.

Das Leben von Eva Ment beginnt eher ruhig und friedlich. Sie lebt und wächst in Amsterdam auf. Die Freiheiten, die ihr Vater ihr zugesteht, wirken etwas fehl am Platz. Es ist doch eher unwahrscheinlich, dass eine junge Frau aus gutem Haus noch dazu im 17. Jahrhundert allein durch eine Stadt streifen durfte, dies beschreibt der Autor aber ausführlich. Auch die Verbindung zu ihrem Bruder Gerrit wird geschildert. Bruder und Schwester stehen sich sehr nahe. Der Bruder wirkt sehr modern, er spielt Golf und Tennis und amüsiert sich. Sicher nichts Ungewöhnliches und diese Sportarten gab es auch damals schon, aber sie wirken so fehl am Platz, da sie doch wohl eher selten waren und mehr dem Adel vorbehalten waren.

Christop Driessen hat sich die Zeit genommen, seine Charaktere ausführlich zu beschreiben und auch ihre Jugendjahre zu erzählen. Dann erst kommt der Umbruch und Eva macht sich mit ihrem Ehemann auf die Reise. Der Bruder und ihr Kater begleiten sie. Die Überfahrt wird ausführlich beschrieben. So eine Seereise über vielen Monate war keine Kleinigkeit. Aber wie brutal und strapaziös sie wirklich war, wird hier klar.

Erst im letzten Drittel des Buches sind die Protagonisten in Batavia und erleben ein ganz anderes Leben, wie sie es gewohnt waren. Für Eva könnte es ein Leben in Luxus sein, aber sie will mehr sein, als nur eine Frau am Rande. Sie will Leben und frei sein, was nicht mit dem Willen ihres Mannes übereinstimmt. So wundert es nicht, dass sie von einem Unglück ins nächste stolpert. So unwahrscheinlich es auch klingen mag, aber die Szenen sind so gut beschrieben, dass sie durchaus glaubwürdig sind. Auch ist es dem Autor gelungen ein anschauliches Bild Batavias zu zeichnen. Die politische Lage kommt dabei nicht zu kurz. Insgesamt gesehen ist es kein Buch für schwache Nerven, denn einige Szenen werden schon in ihrer ganzen Brutalität ausführlich geschildert. Wobei der Erzählstil eigentlich leicht und locker zu lesen ist, vielleicht ein wenig zu modern, aber durchaus dazu angetan sich gut zu unterhalten. Mir ging es jedenfalls so.

Ein ausführliches Nachwort klärt Fiktion und Wahrheit. Es handelt sich bei Eva Ment und ihrem Mann um Charaktere, die historisch belegt sind, auch wenn von ihnen nicht so viel bekannt ist. Die Lücken musste der Autor mit seiner eignen Fantasie füllen. Er hat das gut gemacht und einen wunderbaren historischen Roman abgeliefert, auch wenn ich mir gewünscht hätte, er hätte sich ein wenig mehr an die Vorgaben gehalten. Von der Person Eva Ment ist in dieser Geschichte eigentlich nur der Name geblieben, alles andere stammt aus der Feder von Christoph Driessen.

Fazit:

„Die Muskatprinzessin“ ist ein schöner historischer Roman, der reale historische Protagonisten zum Vorbild hat. Er erzählt von einer Frau, die versucht ihren Weg zu gehen. Leider ist es ihr nicht immer vergönnt ihr Leben so zu leben, wie sie es wollte, aber am Ende hat auch sie den Weg zur Liebe gefunden. Denn diese Geschichte ist auch ein Liebesroman und erzählt aus dem Leben einer Frau und den Menschen, die ihren Lebensweg kreuzten. Ihre Lieben werden ausführlich geschildert. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, auch wenn es durchaus ein paar Schwachpunkte gab.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.04.2020

Lebendige Erzählung einer vergangenen Epoche

Die Porzellan-Erbin - Unruhige Zeiten
0

Die Gräfin Thyra von Hardenstein ist die einzige Erbin der Porzellanmanufaktur der Familie Strehlow. Sie lebt ein zurückgezogenes Leben auf dem Gut ihres Mannes. Hohensandau ist schon lange der Familiensitz ...

Die Gräfin Thyra von Hardenstein ist die einzige Erbin der Porzellanmanufaktur der Familie Strehlow. Sie lebt ein zurückgezogenes Leben auf dem Gut ihres Mannes. Hohensandau ist schon lange der Familiensitz derer von Hardensteins und der Graf hat nicht vor dies zu ändern. Thyra ist schwanger, als sie mit ihrem Vater große Pläne bespricht. Auf ihrer Heimreise geschieht das Unfassbare, es kommt zu einem schweren Unglück und die Gräfin verliert ihr Leben, nur ihr ungeborenes Kind kann gerettet werden, aber niemand weiß davon. Das Leben auf Gut Hohensandau geht weiter. Hier ist auch Wilhelm Leuschenthal geboren und aufgewachsen. Das Gut ist seine Heimat, auch wenn er nur ein Knecht ist und in den Diensten des Grafen steht. Für Wilhelm ist klar, er will mehr vom Leben, als nur als Knecht arbeiten. Als er seine Chance bekommt, will er sie nutzen, aber dann nimmt das Unglück seinen Lauf.

„Unruhige Zeiten“ ist der Beginn einer Romanreihe des Autors Florian Busch. Florian Busch ist das Pseudonym eines bekannten deutschen Schriftstellers. Unter anderem Namen hat er schon erfolgreich historische Romane oder Krimis veröffentlicht. Ich war gespannt, was er jetzt zu erzählen hat. Ich wurde nicht enttäuscht, auch wenn ich mir gewünscht hätte, der Buchtitel würde anders lauten. Es gibt mittlerweile so viele Bücher in dieser Aufmachung und mit ähnlichen Titeln, dass ich ein wenig Angst hatte, diesen Roman zu lesen. Am Ende war ich froh, dass ich „Die Porzellanerbin“ dann trotzdem gelesen habe, denn der Inhalt dieses Buches hat mich für Stunden gut unterhalten und überzeugt. Ich mochte das Buch eigentlich nicht aus der Hand legen, so gefangen war ich in der Geschichte. Auch, wenn der Klappentext nicht wirklich etwas mit der Handlung zu tun hatte, er erweckt einen falschen Eindruck zum Inhalt des Buches.

Die Charaktere hat Florian Busch wunderbar gezeichnet und ausgearbeitet. Er schreckt auch nicht davor zurück sie einiges durchleben zu lassen. Nicht immer kommen sie ungeschoren davon, aber genau das macht die Geschichte so authentisch und echt. Der erste Eindruck ist sicherlich, dass man als Leser das Leben des Adels zu lesen bekommt, mit der Gräfin als Protagonistin. So ist es auch aber eben nur zum Teil. Das Leben auf dem Gut wird geschildert und vor allem Wilhelm Leuschenthal und seine Frau Theresa prägen das Bild der Geschichte. Sie leben und arbeiten auf dem Gut und stellen das Bindeglied zu der Familie von Hardenstein her. So ganz nebenbei erfährt man auch, wie Porzellan entsteht und wie die Infrastruktur damals Gestalt annahm.

Aber für mich sind Wilhelm und seine Frau die waren Helden der Handlung. Ihr Leben und ihre Geschichte werden in diesem ersten Teil ausführlich geschildert und hat mich begeistert.

Fazit:

„Die Porzellanerbin Unruhige Zeiten“ ist der gelungene Auftakt einer Reihe nicht nur über die Herstellung von Porzellan, sondern auch darüber wie sich das Leben im 19. Jahrhundert zugetragen haben könnte. Einzig der Schluss hat mich etwas ratlos zurückgelassen, wollte ich doch eigentlich wissen, wie es jetzt weitergeht. Geduld ist gefragt bis bald der zweite Teil „Gefährliche Jahre“ erscheint. Ich warte gespannt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere