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Veröffentlicht am 06.01.2019

Die Nibelungensaga neu erzählt

Krähen über Niflungenland
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Die Sage der Nibelungen dürfte bekannt sein. Das Leben von Grimhild, Sigfrid, Hagen, Brünhild und Gunter, bestimmen das Bild des Nibelungenliedes. Der Autor Gunnar Kunz erzählt genau diese Legende auf ...

Die Sage der Nibelungen dürfte bekannt sein. Das Leben von Grimhild, Sigfrid, Hagen, Brünhild und Gunter, bestimmen das Bild des Nibelungenliedes. Der Autor Gunnar Kunz erzählt genau diese Legende auf seine eigene Art neu. Auch wenn die Nibelungensaga als Vorbild dient und der Erzählstil einen förmlich mitreißt, konnte es mich nicht von Anfang an überzeugen. Ich ging mit dem Gedanken an das Buch, einen historischen Roman zu lesen. Während die Geschichte sich entwickelte, kam ich mehr und mehr zu dem Schluss, es in die Sagen und Mythenwelt zu platzieren, so man denn einen Roman überhaupt einem bestimmten Genre zuschreiben muss.

Kunz hat die Sage der Nibelungen wundervoll erzählt. Er lässt die nordischen Göttersagen mit einfließen. Bleibt dabei aber der ursprünglichen Sage trotzdem treu. Der Autor hat seine Geschichte ins 5. Jahrhundert gelegt und damit viel Raum für Mythen und Legenden geschaffen. Von dem christlichen Glauben wird genauso erzählt, wie von den alten Göttern. Der Glaube spielt eine große Rolle und fließt gekonnt in die Handlung ein. So wundert es mich nicht, dass Odin zur großen Jagd ruft, auch Lieder aus der Edda werden gesungen. Ich habe diese Szenen gern gelesen, ich mag Geschichten aus der nordischen Mythologie. Es passte hier überzeugend zur Handlung.

Der Autor berichtet von den Heldentaten Sigfrids. Er erzählt von den großen Taten und auch von seinem Tod. Es hat Spaß gemacht, diese Szenen zu lesen. Es stellt sich das Gefühl ein, genauso könnte es gut gewesen sein, wenn man denn an die alten Götter und ihre Macht glaubt. Aber was wohl viel wichtiger ist, der Autor nimmt einen mit auf ein schönes Abenteuer. Ich fühlte mich wunderbar unterhalten und habe mit Sigfrid gegen den Drachen gekämpft, mit Brünhild um ihre verlorene Liebe getrauert und war gleichzeitig mit Grimhild auf Rache. Sogar der düstere Hagen hat mich berührt.

Auch wenn ich am Anfang ein klein wenig Probleme hatte, ich ging mit anderen Erwartungen an die Geschichte heran, war ich spätestens nach dem zweiten Kapitel voll dabei.

„Krähen über Niflungenland“ ist eine Geschichte über die große Sage der Nibelungen. Sie ist berührend und mitreißend. Einmal begonnen, lässt sie einen nicht mehr los. Gunnar Kunz, ein Autor, den ich mir merken werde, denn am Ende hat er mich von seiner Geschichte überzeugt und mir wunderbare Lesestunden beschert.

Veröffentlicht am 03.01.2019

Thriller mit starken Charaktere

Blinde Rache
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Mara Billinsky kehrt zurück in ihre Heimatstadt Frankfurt. Sie ist die neue Kommissarin im Morddezernat. Aber ihr Äußeres sorgt dafür, dass sie mit Argwohn betrachtet wird. Tattoos und schwarze Kleidung ...

Mara Billinsky kehrt zurück in ihre Heimatstadt Frankfurt. Sie ist die neue Kommissarin im Morddezernat. Aber ihr Äußeres sorgt dafür, dass sie mit Argwohn betrachtet wird. Tattoos und schwarze Kleidung tragen dazu bei, dass die Kollegen ihr mit Misstrauen begegnen. Auch ihr Chef steht ihr nicht wohlwollend gegenüber. Keiner traut ihr zu, einen Mord aufzuklären. Die junge Frau muss sich um Wohnungseinbrüche kümmern. Aber Mara wäre nicht Mara, würde dies sie davon abhalten zu ermitteln. Auf eigene Faust macht die Kommissarin sich auf den Weg.

Mit Mara Billinsky ist eine neue Ermittlerin in Frankfurt eingetroffen. „Blinde Rache“ ist der Auftakt einer neuen Thriller-Reihe. Frau Billinsky ist eine Protagonistin mit so einigen Ecken und Kanten. Sie hat in ihrem Leben schon viel durchmachen müssen. Was genau erfährt der Leser erst so nach und nach.

Mara wird als Mensch geschildert, die in der Gesellschaft aneckt und als Kommissarin nicht ernst genommen wird. Ihre äußere Erscheinung trägt viel dazu bei und zeigt dabei auch auf, wie schnell Vorurteile entstehen und für Verurteilung sorgen. Aber auch ihr Verhalten verschafft ihr nicht nur Freunde. Sie ermittelt auf eigene Faust und will beweisen, dass sie ihren Job versteht. Mir hat gut gefallen, wie verbissen sich die junge Frau durchkämpft. Gerade weil sie nicht so perfekt ist und aus der üblichen Norm herausfällt, mag ich sie.

Vielleicht ist das Auftreten ihrer Kollegen ihr gegenüber schon fast ein bisschen zu viel, um glaubwürdig zu wirken. Schließlich ist Mara neu auf dem Revier und warum sollten dann alle Kollegen gleich gegen sie sein? Nur an ihrem Äußeren kann man dieses Verhalten schwerlich festmachen. Die Vermutung liegt nahe, dass es eine Vorgeschichte in Frankfurt gibt. Vielleicht wird diese ja in den nächsten Fällen noch genauer beleuchtet und sorgt dann für Klärung. Für Mara heißt es die Zähne zusammenbeißen und durch. Der Leser wird dafür mit einem spannenden Thriller belohnt. Denn die Mordserie und die Jagd nach dem oder die Täter ist spannend erzählt. Mit Mara tritt keine perfekte Frau auf den Plan dafür aber eine starke Ermittlerin. Sie nimmt den Leser mit ins nächtliche Frankfurt und auf die Jagd nach dem Verbrechen.

„Blinde Rache“ ist ein durch und durch spannender Thriller mit Protagonisten, die für Überraschungen sorgen. Mich hat die Kommissarin Mara Billinsky überzeugt und ich bin gespannt, was die junge Frau noch erleben wird.
Mara Billinsky kehrt zurück in ihre Heimatstadt Frankfurt. Sie ist die neue Kommissarin im Morddezernat. Aber ihr Äußeres sorgt dafür, dass sie mit Argwohn betrachtet wird. Tattoos und schwarze Kleidung tragen dazu bei, dass die Kollegen ihr mit Misstrauen begegnen. Auch ihr Chef steht ihr nicht wohlwollend gegenüber. Keiner traut ihr zu, einen Mord aufzuklären. Die junge Frau muss sich um Wohnungseinbrüche kümmern. Aber Mara wäre nicht Mara, würde dies sie davon abhalten zu ermitteln. Auf eigene Faust macht die Kommissarin sich auf den Weg.

Mit Mara Billinsky ist eine neue Ermittlerin in Frankfurt eingetroffen. „Blinde Rache“ ist der Auftakt einer neuen Thriller-Reihe. Frau Billinsky ist eine Protagonistin mit so einigen Ecken und Kanten. Sie hat in ihrem Leben schon viel durchmachen müssen. Was genau erfährt der Leser erst so nach und nach.

Mara wird als Mensch geschildert, die in der Gesellschaft aneckt und als Kommissarin nicht ernst genommen wird. Ihre äußere Erscheinung trägt viel dazu bei und zeigt dabei auch auf, wie schnell Vorurteile entstehen und für Verurteilung sorgen. Aber auch ihr Verhalten verschafft ihr nicht nur Freunde. Sie ermittelt auf eigene Faust und will beweisen, dass sie ihren Job versteht. Mir hat gut gefallen, wie verbissen sich die junge Frau durchkämpft. Gerade weil sie nicht so perfekt ist und aus der üblichen Norm herausfällt, mag ich sie.

Vielleicht ist das Auftreten ihrer Kollegen ihr gegenüber schon fast ein bisschen zu viel, um glaubwürdig zu wirken. Schließlich ist Mara neu auf dem Revier und warum sollten dann alle Kollegen gleich gegen sie sein? Nur an ihrem Äußeren kann man dieses Verhalten schwerlich festmachen. Die Vermutung liegt nahe, dass es eine Vorgeschichte in Frankfurt gibt. Vielleicht wird diese ja in den nächsten Fällen noch genauer beleuchtet und sorgt dann für Klärung. Für Mara heißt es die Zähne zusammenbeißen und durch. Der Leser wird dafür mit einem spannenden Thriller belohnt. Denn die Mordserie und die Jagd nach dem oder die Täter ist spannend erzählt. Mit Mara tritt keine perfekte Frau auf den Plan dafür aber eine starke Ermittlerin. Sie nimmt den Leser mit ins nächtliche Frankfurt und auf die Jagd nach dem Verbrechen.

„Blinde Rache“ ist ein durch und durch spannender Thriller mit Protagonisten, die für Überraschungen sorgen. Mich hat die Kommissarin Mara Billinsky überzeugt und ich bin gespannt, was die junge Frau noch erleben wird.

Veröffentlicht am 30.12.2018

Gelungener Auftakt der Trilogie

Gut Greifenau - Abendglanz
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Gut Greifenau liegt in Hinterpommern, weit ab vom modernen Berlin des Jahres 1913. Für die Grafenkinder Konstantin und Katharina ist es schwer, sich den alten Gewohnheiten ihrer Eltern anzupassen. Sie ...

Gut Greifenau liegt in Hinterpommern, weit ab vom modernen Berlin des Jahres 1913. Für die Grafenkinder Konstantin und Katharina ist es schwer, sich den alten Gewohnheiten ihrer Eltern anzupassen. Sie wollen hinaus in die Welt, das Neue sehen und erleben. Konstantin möchte das Landgut auf den technisch neuesten Stand bringen und kämpft nicht nur gegen seinen Vater. Auch seine Verbindung zu der Dorflehrerin Rebecca Kurscheidt steht unter keinem guten Stern.
Für Katharina ist es sogar noch schwieriger. Die junge Frau soll einen Neffen des Kaisers heiraten, aber sie hat ganz andere Pläne. Während die Sorgen auf Greifenau immer größer werden, steuert die Welt auf eine noch viel größere Katastrophe zu.

„Gut Greifenau Abendglanz“ ist der Auftakt einer Trilogie. Hanna Caspian schildert von den Menschen, von ihren Schicksalen, von dem Leben auf einem Landsitz und in der Dorfgemeinschaft. Sie erzählt von der Oberschicht, aber genauso von den einfachen Menschen, die auf dem Gut arbeiteten und auf das Wohlwollen der Grafenfamilie angewiesen waren.

Die ersten Seiten sind mir etwas schwergefallen, ich fand die Lektüre am Anfang etwas zu seicht. Erst so langsam entfaltet sich die eigentliche Geschichte. Caspian stellt ihre Protagonisten vor und erst so nach und nach kommen die einzelnen Charaktere ans Licht. Ich kann nicht genau bestimmen, ab welchem Zeitpunkt mich die Story nicht mehr losgelassen hat. Letztendlich habe ich „Abendglanz“ in nur drei Abenden gelesen und fühlte mich gut unterhalten. Nicht nur das Leben des Adels wird beschrieben, sondern sehr viel mehr das ganze drum herum. Davon, wie die Menschen lebten, die die ganze Arbeit zu leisten hatten. Aber auch davon, wie schwer es war, so einen Betrieb am Laufen zu halten. Die Autorin hat die Atmosphäre auf dem Gut gut eingefangen. Es fällt leicht, mit den Charakteren zu gehen. Sie sorgt aber auch für Spannung, gerade weil die Geschichte sich langsam entfalten darf.

Dann sind da die jungen Leute, die sich verlieben und alles daran setzten, ihre Liebe auch leben zu können. Es stellt sich aber als nicht so einfach heraus. Konstantin muss für seine Liebe kämpfen und sich auch die Frage gefallen lassen, wie groß sind die Standesunterschiede. Auch Katharina, die noch sehr jung ist, muss sich dieser Frage stellen. Kann sie für die Liebe die Familie aufgeben oder folgt sie den Anweisungen der Mutter? Auch wenn die Geschichte leicht und locker verpackt ist, schnell wird klar, so einfach war das Leben damals nicht. Nicht für die Menschen, die ihr Leben als Dienstpersonal verbrachten und auch nicht für die privilegierte Oberschicht. Dann kommt noch dazu, dass über alle sich die große Katastrophe anbahnt. Die Autorin hat diese Details, gekonnt in das Leben der Menschen von Gut Greifenau einfließen lassen. Es klingt schlüssig.

Die Aufmachung des Taschenbuchs lässt auch keine Wünsche offen, es gibt Karten von Pommern und Greifenau, ein Personenregister und ein abschließendes Nachwort klären Fiktion und Wahrheit.

„Gut Greifenau Abendglanz“ ist ein gelungener Start dieser Trilogie. Es beginnt in ruhigen Bahnen und endet damit, dass man eigentlich sofort weiterlesen möchte. Ich habe die Protagonisten in mein Leseherz geschlossen. Ich bin gespannt, ob Konstantin und Katharina oder die Dorflehrerin Rebecca und die vielen Menschen in ihrem Umfeld, ihre Ziele erreichen werden. Ich möchte wissen, wie es mit dem Gut weitergeht. Auch wie die einfachen Menschen von Greifenau weiterleben, in dem Krieg, der nun kurz bevorsteht. „Gut Greifenau“ gute Unterhaltung aus Pommern.

Veröffentlicht am 26.12.2018

Suchtpotenzial

Flammen und Seide
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Es herrscht Krieg im Jahre 1673 in Rheinbach. Madlen Thynen ist die Tochter eines Tuchhändlers. Sie nimmt diese Aufgabe sehr ernst. Madlen unterstützt den Vater, wo sie nur kann, aber sie kann nicht umhin, ...

Es herrscht Krieg im Jahre 1673 in Rheinbach. Madlen Thynen ist die Tochter eines Tuchhändlers. Sie nimmt diese Aufgabe sehr ernst. Madlen unterstützt den Vater, wo sie nur kann, aber sie kann nicht umhin, diesen Konflikt zu ignorieren. Ausbleibende Warenlieferungen machen der Familie zu schaffen. Auch ihre bevorstehende Hochzeit kann sie nicht von ihren trüben Gedanken abbringen. Der Krieg hat die Stadt erreicht, spätestens als ein Trupp des Fürstbischofs Bernhard von Galen eintrifft. Der Hauptmann dieses Trupps, Lucas Cuchenheim, soll einen Verräter ausfindig machen. Lucas ist ein alter Freund von Madlen und ausgerechnet ihr Verlobter Peter soll ihm helfen, den Verräter zu finden. Plötzlich sieht Madlen sich zwischen der Vergangenheit und der Zukunft hin und her gerissen, wie wird sie sich entscheiden?

In „Flammen und Seide“ erzählt Petra Schier die Geschichte einer jungen Frau, die ihre Zukunft selbst gestalten möchte. Madlen ist ein eigenwilliger Charakter. Sie weiß was sie will und kann sich durchsetzen. Eigentlich hat die junge Frau ihr Leben fest geplant, als plötzlich alles infrage gestellt wird. Nicht nur der Krieg bringt ihre Welt zum Wanken.

Die Autorin hat ihre Protagonisten gut ausgearbeitet und dabei liebevoll Gestalt annehmen lassen. Sie zeichnet sie nicht nur nach gut oder böse, sondern hat gleich mehrere Facetten für sie parat.

Die Geschichte entwickelt sich so nach und nach. Es gibt Geheimnisse aus der Vergangenheit, die langsam ans Licht kommen. In kleinen Rückblenden erfährt der Leser von den Zusammenhängen und den Dingen, die nur Madlen, Lucas und Peter wissen können. So nach und nach kommt alles ans Licht. Mir hat diese Art des Erzählens gut gefallen. Die Spannung steigert sich dadurch so nach und nach. Auf diese Weise konnte ich mich gut in die Protagonisten hineindenken. Es wird deutlich, dass eine Tat in der Vergangenheit, zu dem Handeln in der Zukunft führen kann.

Der Erzählstil ist dabei locker und flüssig zu lesen. Die Autorin hat ein Händchen dafür, die Vergangenheit lebendig werden zu lassen. Es entstehen Bilder im Kopf und so ist man als Leser mitten dabei.

Am Ende klärt ein kleines Glossar noch einige fremde Begriffe, genauer gesagt die beschriebenen Bräuche. Gleich zu Beginn gibt es ein Personenregister, welches die historischen Protagonisten von den fiktiven unterscheidet und eine kleine Karte Rheinbachs ist auch vorhanden. Ein Nachwort bildet dann den Schluss. Hier werden noch einmal Wahrheit und Fiktion getrennt.

„Flammen und Seide“ ist ein schöner historischer Liebesroman, der die Geschichte dreier Menschen erzählt. Er handelt von der Liebe aber auch vom Krieg in dieser Epoche. Berührend erzählt die Autorin, was Krieg aus den Menschen machen kann, wie sie ihr Leben und Überleben gestalten. Dabei ist aber das Leben von Madlen, Lucas und Peter vordergründig. Mir hat gut gefallen, wie Petra Schier ihre Geschichte lebendig werden lässt. Einmal begonnen konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Suchtfaktor!

Veröffentlicht am 13.12.2018

Erster Arbeitstag, erster Fall

Juister Herzen. Ostfrieslandkrimi
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Antje Fedder ist auf Juist geboren und hat beschlossen, in der Heimat ihren Beruf auszuüben. Ihr zur Seite wurde nun Roland Witte gestellt. Was will der Mann auf ihrer Insel? Zunächst ist Antje von dieser ...

Antje Fedder ist auf Juist geboren und hat beschlossen, in der Heimat ihren Beruf auszuüben. Ihr zur Seite wurde nun Roland Witte gestellt. Was will der Mann auf ihrer Insel? Zunächst ist Antje von dieser Unterstützung nur wenig begeistert. Doch gleich am ersten Tag wird eine Leiche gefunden. Die tote Frau lag im Bett eines Feriengastes. Woran sie verstarb, ist auf den ersten Blick nicht festzustellen. Auch nicht, ob die Selbsthilfegruppe, die die Wohnung gemietet hatte, etwas mit dem Tod der Frau zu tun hat. Überhaupt stellen sich den beiden Ermittlern eine Menge Fragen. Die Bewohner der besagten Ferienwohnung gehören einer Selbsthilfegruppe an, deren Mitglieder die große Liebe verloren zu haben glauben. Clemens Vogt ist der Leiter dieser Gruppe und verspricht seinen Mitgliedern Heilung. Aber stimmt das auch? Vielmehr weckt dieser Mann Zweifel bei Antje und Roland. Wer sind diese Menschen? Was haben sie mit der Toten gemeinsam? Warum ausgerechnet hier auf Juist? Fragen, die Antje klären will.

„Juister Herzen“ ist der Auftakt einer neuen Krimireihe von Sina Jorritsma und für mich zugleich mein erstes Buch dieser Autorin.

Mit diesem ersten Fall auf der Ostfrieseninsel hat sie mich gleich überzeugt. Ihr Erzählstil ist angenehm zu lesen. Jorritsma versteht es, Atmosphäre zu erzeugen. Die beschauliche Ferieninsel Juist tauchte sozusagen vor meinen Augen auf. Die Beschreibungen der Insel, der Menschen und der Landschaften waren gerade ausreichend, um sich alles vorstellen zu können. Gleichzeitig beschreibt Frau Jorritsma das Vorgehen der beiden Polizisten. Diese beiden müssen sich erst näher kennenlernen, es ist ja erst der erste Arbeitstag für Roland Witte auf der Insel. Gemeinsam machen sie sich an die Arbeit und klären den Fall auf.

Die Autorin hat ihre Spuren so gelegt, dass man nicht unbedingt schon nach den ersten Seiten den Täter ausfindig gemacht hat. Sicherlich ist die Beziehung, die Antje und Roland zueinander haben werden leicht vorhersehbar, aber wer weiß, vielleicht hat die Autorin auch noch in den nächsten Teilen ein paar Überraschungen parat. Ich bin gespannt, wie sich die Beziehung dieser Polizisten entwickeln wird, ob so wie von mir gedacht, oder doch ganz anders. In jedem Fall lohnt es sich, „Juister Herzen“ zu lesen, wenn man diese Art von Krimis mag. Ich fühlte mich gut unterhalten.