Ein Goldtransport, Diebesgesindel und ein bisschen Liebe
Das Gold der FuggerAnfang des 16. Jahrhunderts war der Beruf der Fuhrwerker noch mit erheblichen Strapazen verbunden. Agnes` Vater war mit Leib und Seele Fuhrwerker und der Familie Fugger treu ergeben. Aber dann wird er ...
Anfang des 16. Jahrhunderts war der Beruf der Fuhrwerker noch mit erheblichen Strapazen verbunden. Agnes` Vater war mit Leib und Seele Fuhrwerker und der Familie Fugger treu ergeben. Aber dann wird er des Diebstahls beschuldigt und alle Beweise sprachen gegen ihn. Er wurde hingerichtet, nur seine Tochter ist von seiner Unschuld überzeugt. Sie will herausfinden, was wirklich geschah und ob der junge Patrizier Georg Sultzer ihren Vater zurecht beschuldigt hat oder ob er gelogen hat. Wieder macht sich ein Tross auf den Weg nach Prag, doch diesmal folgt Agnes ihm. Der Weg von Augsburg nach Prag ist weit und gefährlich. Kann Agnes diese Prüfung bestehen?
Peter Dempf erzählt eine spannende und abwechslungsreiche Geschichte aus dem 16. Jahrhundert. Das Leben als Fuhrwerker war nicht einfach, viele Mühen kostete es, um von einer Stadt in die nächste zu gelangen. Die Männer kämpften nicht nur mit den schweren Wagen, den unbefestigten Wegen, sondern sie mussten sich auch gegen Diebesgesindel behaupten. Genau diese Situationen hat der Autor in eine spanende Geschichte gepackt.
Agnes schließt sich diesem Tross an, um mehr über die Hintergründe zu erfahren, die zum Tod ihres Vaters geführt haben. Natürlich geht auch immer die Frage nach dem Gold mit. Wo ist es? Wer hat es? Und warum ist es im Tross versteckt?
Soweit ist die Handlung auch nachvollziehbar, allerdings gibt es schon die eine oder andere Szene, die eben nicht ganz so stimmig war. Zum Beispiel wird auf der einen Seite erzählt, dass ihr Kleid nur noch aus Fetzen bestand und sie fast nicht mehr bedeckte, aber dann konnte es sich noch im Wasser aufblähen und sie so an der Oberfläche halten. Von solchen Szenen gab es einige, die ich nicht ganz so stimmig fand, die Dramatik der Geschichte aber weitergebracht hat.
Da mir der Erzählstil des Autors gut gefällt und ich die Geschichte spannend fand, konnte ich über diese kleinen Unstimmigkeiten hinweg lesen und sie haben auch nicht meinen Lesespaß getrübt.
Der Autor hat es durchaus geschafft, mich zu fesseln. Seine Beschreibungen der Landschaft, der Taten der Männer waren dazu angetan sich Bilder vorstellen zu können. Auch sind seine Beschreibungen der historischen Begebenheit und des Lebens dieser Zeit glaubwürdig.
Ein kleines Personenregister zu Beginn stellt die Protagonisten kurz vor, ein Nachwort klärt Fiktion und Wahrheit und ein Glossar die fremden Begriffe. Wobei das Glossar eher klein gehalten ist, und wer öfter historische Romane liest, wird die Begriffe auch bereits kennen.
„Das Gold der Fugger“ ist ein schöner Abenteuerschmöker, der davon erzählt, wie Waren im 16. Jahrhundert transportiert wurden. Das Leben wird authentisch erzählt und mit Agnes fehlt auch nicht der weibliche Charme. Ein Roman, der mich gut unterhalten hat.