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Veröffentlicht am 15.02.2017

Und sie werden nicht vergessen sein

Und sie werden nicht vergessen sein
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Es ist das Jahr 1938, Arman und Amarna haben sich ihr Leben in London eingerichtet. Arman arbeitet erfolgreich als Künstler und seine Frau für ein Museum. Beide könnten glücklich sein, wäre da nicht die ...

Es ist das Jahr 1938, Arman und Amarna haben sich ihr Leben in London eingerichtet. Arman arbeitet erfolgreich als Künstler und seine Frau für ein Museum. Beide könnten glücklich sein, wäre da nicht die Vergangenheit, die schwer auf ihnen lastet. Auch der erhoffte Kindersegen ist ausgeblieben. Dann beginnt der Zweite Weltkrieg und alles scheint sich zu wiederholen. Arman meldet sich freiwillig zur Royal-Force und Amarna muss damit leben. Eine schwere Zeit liegt vor ihnen.

Die Geschichte von Amarna und Arman aus „Die Stadt der schweigenden Berge“ geht hier weiter. Es sind ein paar Jahre vergangen und nun leben die Zwei in London und sind erfolgreich. Auch wenn es sicher besser ist, die Vorgeschichte zu kennen, kann man die Bücher auch einzeln lesen. Allerdings könnten einem ein paar Zusammenhänge entgehen. Zum besseren Verständnis der Handlungsweisen der Protagonisten wäre es schon besser erst Band 1 zu lesen.
Das Thema ist allerdings nicht so ganz einfach. Carmen Lobato schildert hier von Verfolgung und Hass aber eben auch davon, was Liebe alles aushalten kann. Ihre Art zu schreiben ist etwas speziell und sicher nicht für jeden geeignet. Zeitweise scheinen ihre Worte förmlich überzusprudeln vor Lebenslust, um auf der nächsten Seite tieftraurig zu sein. Mir gefällt dies aber gut, ich konnte intensiv mit den Protagonisten mitfühlen, war bewegt von ihrem Schicksal.

Die Handlung spielt sich hier auf zwei Schauplätzen ab, zum einen eben in London, zum anderen in Berlin, und dann auch ein wenig in Paris. Paul lebt in Berlin. Auch er lebt sein Leben weiter, allerdings wird es für ihn immer schwerer. Lobato schildert hier, wie es in Berlin aussah, als Hitler an die Macht kam. Sie hat die Stimmung dieser Zeit einfach hervorragend eingefangen und wiedergegeben. Es ist sehr traurig zu lesen, wie mit Menschen umgegangen wurde, aber eben auch tröstlich zu sehen, wie viel Hoffnung es auch immer wieder gab.

„Und sie werden nicht vergessen sein“ ist ein großer Liebesroman mit vielen Emotionen. Hier wird geschildert, wie Menschen leiden mussten, wie selbst vor Kindern nicht haltgemacht wurde. Was am Ende bleibt, ist die Hoffnung, dass so was nie wieder geschehen wird, nie wieder geschehen darf. Zu sagen es hat Spaß gemacht hier zu lesen, wäre vermutlich falsch, dazu ist die Handlung der Zeit einfach zu deprimierend, zu authentisch und echt. Aber es hat mich berührt, den Wunsch geweckt irgendwie zu helfen. Das Leid dieser Menschen rührt zu Tränen und genau dieses Gefühl beschwört die Autorin herauf. Es ist einfach nicht möglich, sich dem zu entziehen. So verwundert es sicher nicht, dass ich dieses Buch in nur knapp drei Tagen gelesen habe, immerhin 750 Seiten!

Veröffentlicht am 14.02.2017

Spannendes Ende des Königreichs Gression

Richarda von Gression
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Anfang des 11. Jahrhunderts: Das Königreich Gression unter der Herrschaft von Richarda ist untergegangen. Die Bewohner in alle Winde zerstreut oder sogar getötet. Aber für Richarda muss das Leben weitergehen. ...

Anfang des 11. Jahrhunderts: Das Königreich Gression unter der Herrschaft von Richarda ist untergegangen. Die Bewohner in alle Winde zerstreut oder sogar getötet. Aber für Richarda muss das Leben weitergehen. Sie macht sich auf die Reise durch das Land. Ihr Weg führt sie dabei bis nach Rom. Auch ihre Gefährten gehen ihren Weg weiter.

„Die Pilgerin“ ist nunmehr der Abschluss der Trilogie über das versunkene Königreich Gression. Hier wird das Leben nach dem Untergang erzählt. Für alle muss es irgendwie weitergehen. Auch wenn der Weg, den sie beschreiten müssen, kein einfacher ist. Richarda findet auf ihrer Reise nicht nur immer wieder Unterstützung bei fremden Menschen, sie findet auch in ein Leben nach ihrem Königreich zurück.

Da die Bücher mit ihrer Handlung aufeinander aufbauen, empfiehlt es sich auch in der Reihenfolge zu lesen. Man könnte allein nur mit der „Pilgerin“ vermutlich nicht richtig warm werden.

Mir hat dieser dritte Band von allen am besten gefallen. Der Abschluss ist gelungen. Vor allem ist hier endlich einmal auch viel Richarda in der Geschichte. Es wird eben von ihrem Leben erzählt. Davon, wie es mit ihr weiterging, was sie erlebte und wie sie den Weg zurück in ein Leben fand. Fast nebenbei fließen einige historische Ereignisse der Zeit mit ein und runden das Gesamtbild ab. Der flüssige Erzählstil von Günter Krieger trägt dazu bei, dass man zügig lesen kann. Der Spannungsbogen aus den Vorgängern wird hier schön fortgesetzt und offene Fragen beantwortet. Kurzum, ein gelungener Abschluss!

1. Richarda von Gression – Die Visionärin
2. Richarda von Gression – Die Königin
3. Richarda von Gression – Die Pilgerin

Veröffentlicht am 05.02.2017

Blutiges Land

Blutiges Land
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Der 30. jährige Krieg hat das Dorf Bruchhausen erreicht. Hier lebt Valerian von Villesesn mit seiner Familie. Er und seine Schwester Augusta sind mit dem Müllersburschen Eik gut befreundet. Diese Freundschaft ...

Der 30. jährige Krieg hat das Dorf Bruchhausen erreicht. Hier lebt Valerian von Villesesn mit seiner Familie. Er und seine Schwester Augusta sind mit dem Müllersburschen Eik gut befreundet. Diese Freundschaft droht allerdings zu zerbrechen, denn Eik und Augusta haben sich ineinander verliebt. Aber bevor es zum Bruch kommen kann, hat der Krieg sie erreicht. Nun geht es nicht mehr nur um die Liebe zweier junger Leute, sondern um das Leben aller. Während Valerian sich der katholischen Liga anschließt, zieht es Eik auf die Seite der Protestanten. Was wird geschehen, wenn die Freunde sich auf dem Schlachtfeld wiedersehen?

Wolfgang Thon erzählt eine Geschichte aus einem grausamen Krieg, dabei hat er seine fiktiven Charaktere wunderbar mit den historischen Gegebenheiten verknüpft. Er zieht einen direkt von der ersten Seite mitten ins Geschehen. Einige Szenen spielen zwar auch im näheren Umfeld von zum Beispiel Generalissimus Wallenstein oder seinen Gegner Tilly, aber nie so vordergründig, dass man als Leser Valerian oder Eik aus den Augen verliert. Vielmehr wird hier davon erzählt, wie die Männer in ihren Augen vorankamen. Zugleich werden die Zusammenhänge der Zeit erläutert.

Von Anfang an hat mir die Geschichte gut gefallen und ich mochte kaum innehalten mit dem Lesen. Eik und Valerian müssen einiges überstehen, um zu überleben. Ihre Geschichte ist dabei durchweg spannend. Der Autor versteht es hervorragend, eben diese Spannung hochzuhalten.

Aber nicht nur das Leben der Jungen wird erzählt, auch Augusta kommt zu Wort. Sie als Frau hat auch einiges erlebt und wird gut dargestellt. Die drei Handlungsstränge laufen parallel zueinander, bis sie dann auf den letzten Seiten sich wieder miteinander verknüpfen und ein Gesamtbild ergeben.

Hier wird eine Geschichte aus dem 30. jährigen Krieg erzählt, und zwar so mitreisend und spannend, dass es mir kaum möglich war, mal innezuhalten. Bis auf den Schluss, der war jetzt etwas abrupt und wirkt schon so, als würde es vielleicht eine Fortsetzung geben. Ich würde sie jedenfalls gern lesen.

Veröffentlicht am 24.01.2017

Wie der Traum vom Fliegen war wird

Der Jahrhunderttraum (Jahrhundertsturm-Serie 2)
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Die Geschichte beginnt im Jahre 1891, die Geschwister von Briest, Otto, Amalie und Levin werden erwachsen und wissen noch nicht so recht, wie ihr Leben verlaufen soll. Gleichzeitig finden die ersten Versuche ...

Die Geschichte beginnt im Jahre 1891, die Geschwister von Briest, Otto, Amalie und Levin werden erwachsen und wissen noch nicht so recht, wie ihr Leben verlaufen soll. Gleichzeitig finden die ersten Versuche statt, sich in die Lüfte zu erheben. Die Jungen sind fasziniert davon. Vor allem Levin träumt den großen Traum vom Fliegen. Otto zieht es eher in die Laufbahn eines Detektivs, wobei dies im ausgehenden 19. Jahrhundert nicht unbedingt schicklich ist, für einen Jungen aus adligem Haus. Auch Amalie weiß noch nicht so richtig, wie es mit ihr weiter gehen soll, aber alle haben sie eins gemeinsam, sie suchen und träumen von der großen Liebe.

„Der Jahrhunderttraum“ ist der zweite Band zu „Der Jahrhundertsturm“ allerdings beginnt seine Geschichte einige Jahre nach dem Ende des ersten Teils. Hier wird zwar die Geschichte der Familie Briest weitererzählt, aber ich denke, man kann ihn trotzdem auch ohne Vorkenntnisse lesen. Die Protagonisten sind hier die Enkel, die erwachsen geworden sind. Jeder für sich hat seinen eigenen Traum und versucht diesen zu verwirklichen, was nicht immer einfach ist.

Im Mittelpunkt dieser Geschichte steht aber zweifellos der Menschheit wohl größter Traum. Der Traum, die Lüfte zu erobern. So schildert der Autor ausführlich davon, wer alles an Fluggeräten arbeitete. Über Lilienthal, Zeppelin und die Gebrüder Wright ist alles vertreten, was Rang und Namen zu dieser Zeit hatte. Dübell hat eine schöne Intrige darum gesponnen, das politische Zeitgeschehen wunderbar mit eingearbeitet und ein interessantes Gesamtbild geschaffen. Vielleicht ist die Schilderung an der einen oder anderen Stelle etwas zu ausführlich in technische Details gegangen oder einige Szenen zu langatmig geraten, aber im ganzen gesehen hat es Spaß gemacht, das Buch zu lesen. Zu erleben, wie der Traum vom Fliegen langsam wahr wurde. Dabei zuzusehen, wie die Kinder der Familie Briest ihre eigenen Träume verwirklichten. Wie sie Freundschaften knüpften und ihre wahren Ziele im Leben fanden. Und wie ein Jahrhundert zu Ende ging, um dem nächsten Platz zu machen.

Mir hat dieser zweite Band gut gefallen. Auch wenn ich fand, dass die eigentlichen Protagonisten etwas zu sehr im Hintergrund standen. Hier waren einfach mehr die technischen Neuheiten vordergründig. Für sich allein genommen war es richtig interessant, aber die Charaktere wie Otto, Amalie und Levin blieben dabei leider etwas blass und konnten nicht so richtig überzeugen. Mir fehlte einfach ein Charakter, mit dem ich so richtig mitfiebern konnte. Erst zum Ende hin, fand ich diesen.

Eine Karte zu Beginn hilft dabei sich rund um Berlin des ausgehenden 19. Jahrhunderts zurechtzufinden und ein ausführliches Nachwort zum Schluss klärt Fiktion und Wahrheit.

„Der Jahrhunderttraum“ ist ein schöner, ausführlicher Roman über das ausgehende 19. Jahrhundert. Er erzählt von den technischen Neuheiten der Zeit. Davon wie es politisch im Land aussah. All dies anhand der Lebensgeschichte der Familie von Briest. Mir hat er gut gefallen.

Veröffentlicht am 22.01.2017

Die Tage der Sintflut

Die Tage der Sintflut
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1248: Aachen steht einer Katastrophe bevor. Die Stadt wird belagert, weil sich hier der Graf Wilhelm von Holland, zum König krönen lassen will. Aber noch ist Friedrich Kaiser, auch wenn er unter dem Kirchenbann ...

1248: Aachen steht einer Katastrophe bevor. Die Stadt wird belagert, weil sich hier der Graf Wilhelm von Holland, zum König krönen lassen will. Aber noch ist Friedrich Kaiser, auch wenn er unter dem Kirchenbann steht und die Aachener ihrem Kaiser treu ergeben sind. Sie werden ihre Stadt so schnell nicht aufgeben. Ein friesischer Kriegsherr rät dazu, einen Damm zu bauen und die Stadt somit zu fluten, aber bringt dies auch den gewünschten Erfolg? In diesem ganzen Chaos trifft Beatrix, die Frau des Sattlers, auf ihren früheren Geliebten, Reimar. Dieser steht im Dienst des Grafen von Jülich und dieser wiederum vor den Stadtmauern, da er auf Seiten Wilhelm von Holland kämpft. Ob die Zwei wohl eine Chance bekommen werden? Was wird die Zukunft bringen?

Der Autor Günter Krieger erzählt hier die Geschichte der Belagerung Aachens. Diese historische Begebenheit hat der Autor gelungen in seine fiktive Geschichte um Beatrix und Reimar eingebettet. Gekonnt schildert er die Zusammenhänge, und wie es zu der Belagerung kam und natürlich, was sie vor allem für die Menschen in der Stadt bedeutete. Da er auf beiden Seiten der Stadtmauern seine Protagonisten agieren lässt, entgeht dem Leser eben auch nicht, wie es gerade so steht. Reimar eben als Ritter aufseiten der Belagerer und Beatrix in der eingeschlossenen Stadt.

Krieger hat seinen Charakteren alles mit auf den Weg gegeben, was sie für eine gute Geschichte brauchen. Beatrix und Reimar haben eine gemeinsame Vergangenheit, die hier so nach und nach zutage kommt. Beatrix ihr Leben ist dabei sicher nicht einfach, wie sie die Belagerung überstand, wird genauso geschildert, wie eben das Leben ihres Geliebten auf der anderen Seite. Dadurch erhält die Geschichte ihre Lebendigkeit. Es macht einfach Spaß, hier zu lesen und mitzuerleben, wie sich die Dinge entwickeln. Durch die ständigen Wechsel der Perspektiven bleibt es spannend und vor allem interessant. Mir hat es Spaß gemacht, hier zu lesen und zu sehen, wie die Dinge vorangehen, wie sich die Protagonisten verhalten und wie sie ihre schwierige Situation gemeistert haben.

In einem Nachwort klärt Krieger noch kurz Fiktion und Wahrheit und ein Zeitungsartikel erzählt noch mal ausführlich davon, was vermutlich im Jahre 1248 geschehen ist.

„Die Tage der Sintflut“ ist ein spannender historischer Roman über die Belagerung einer Kaiserstadt im 13. Jahrhundert. Er hat alles, was einen guten Roman ausmacht, eine interessante Geschichte, Protagonisten, die nicht zu vorhersehbar sind und eine kleine Liebesgeschichte, die zwar durch die gesamte Handlung führt, aber trotzdem nicht zu vordergründig ist.