Das sprechende Kreuz
Das sprechende Kreuz1871 Yucatán/Mexiko, hier lebt die österreichische Familie Schneider in der Stadt Valldolid . Die zwei Töchter des Hauses, Johanna und Kornelia leiten den kleinen Delikatessenladen der Familie. Doch dann ...
1871 Yucatán/Mexiko, hier lebt die österreichische Familie Schneider in der Stadt Valldolid . Die zwei Töchter des Hauses, Johanna und Kornelia leiten den kleinen Delikatessenladen der Familie. Doch dann verliebt sich Johanna in Carlos Mendez. Er ist der Sohn eines der reichsten Familien der Stadt. Ihre Liebe steht unter keinem guten Stern. Der Vater von Carlos ist mit seiner Wahl nicht einverstanden, es kommt zum Streit und Carlos flieht in die Wälder. Johanna folgt ihm. So geraten beide in den Aufstand der Rebellen. Plötzlich müssen sie um ihr Leben fürchten. Während dieser Zeit wächst die eher schüchterne Kornelia über sich hinaus. Sie versucht ihrer Schwester zu helfen, gilt diese doch als entführt und bedarf der Rettung. Auch für Kornelia beginnt eine schwere Zeit.
Tereza Vanek nimmt ihre Leser mit auf eine Reise nach Mexiko, zur Zeit der Aufstände der Maya. Anschaulich schildert sie von dem Leben dieser Zeit an diesem Ort. Ihr Erzählstil ist dabei leicht zu lesen und lässt einen dabei aber auch nicht mehr los. Die Seiten fliegen quasi nur so dahin. Die Familie Schneider ist eine Einwanderungsfamilie, die es nicht immer leicht hatte. Hier wird erzählt, wie sie mit ihrem neuen Leben zurecht kamen. Erst als es richtig schwierig wird, fangen vor allem die Mädchen an, dieses Land ein wenig zu verstehen und vor allem ihre Ureinwohner besser kennenzulernen. Vanek hat dies sehr schön in Szene gesetzt. Auch die Kultur dieser Menschen versucht sie näher zu bringen. Mir war die Verehrung des sprechenden Kreuzes nicht bekannt und so war gerade dieser Teil sehr spannend zu lesen. Die Mischung aus Fiktion und historischem Hintergrund ist hier gut gelungen. Wobei beide Seiten der Bevölkerung dargestellt werden. Hier stehen die reichen, Großgrundbesitzer auf der einen Seite und die einheimische Bevölkerung, eben die Nachfahren der Maya auf der anderen Seite. Ihr Konflikt wird gut erzählt und anschaulich umgesetzt. Die Liebe zwischen Carlos und Johanna wird geschildert und zeigt, wie wichtig Toleranz anderen Menschen und Kulturen gegenüber ist. Aber auch Kornelia macht hier eine interessante Wendung durch. Sie wird vom schüchternen Mädchen, welches sich eigentlich für die Welt nicht interessiert, zu einer verantwortungsbewussten jungen Frau, die ihr eigenes Schicksal in die Hände nimmt und den Leser zum Ende hin noch mal in Erstaunen versetzt.
Am Ende steht ein kurzes Nachwort, welches Fiktion und Wahrheit trennt und eine kleine Zeittafel fasst noch einmal die wichtigsten Daten dieser Zeit zusammen. Das sprechende Kreuz ist ein schöner historischer Liebesroman, der neben der Liebe einige interessante Informationen zu Mexiko bereithält. Genau richtig zum schmökern und darin versinken. Ich hatte angenehme Lesestunden.