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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.04.2023

Was damals wirklich geschah

Das College
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Hannah hat es geschafft, sie wird in Oxford aufs College gehen und findet dort auch gleich Freunde, vor allem April wird zu einer Vertrauten. Sie und Hannah teilen sich eine kleine Wohneinheit und obwohl ...

Hannah hat es geschafft, sie wird in Oxford aufs College gehen und findet dort auch gleich Freunde, vor allem April wird zu einer Vertrauten. Sie und Hannah teilen sich eine kleine Wohneinheit und obwohl sie aus völlig unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten kommen und auch völlig unterschiedliche Persönlichkeiten sind, werden sie beste Freundinnen.
Doch dann wird diesem Glück ein jähes Ende gesetzt. April wird ermordet und ab diesem Zeitpunkt gibt es für Hannah nur noch ein Davor und ein Danach. Aus diesen beiden Perspektiven wird die Geschichte auch erzählt. Vor dem Todesfall und 10 Jahre danach.
Bei Hannah schleichen sich Zweifel ein. Wurde damals der wahre Täter verurteilt?
Der Thriller bringt spannende Elemente mit sich, leider war mir ziemlich schnell klar, wer der Täter ist.
Die ständigen Wiederholungen der Streitgespräche und Stressituationen mit ihrem Mann Will und bzgl. Hannahs Schwangerschaft haben mich irgendwann gelangweilt.
Dies ist nun der zweite Roman von Ruth Ware, den ich gelesen habe. Leider fehlt mir immer noch das Highlight bei diesen Büchern. Sie sind gut geschrieben und eine gute Unterhaltung, aber mit Längen.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.04.2023

Vergnügliche Wissensvermittlung

Lebendige Nacht
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Sophia Kimmig nimmt uns mit auf eine faszinierende und spannende Reise in die Nacht. Was passiert eigentlich an den tagsüber belebten Stellen in einem Stadtviertel in der Dämmerung und dann später in der ...

Sophia Kimmig nimmt uns mit auf eine faszinierende und spannende Reise in die Nacht. Was passiert eigentlich an den tagsüber belebten Stellen in einem Stadtviertel in der Dämmerung und dann später in der Dunkelheit? Wenn die meisten von uns in ihren Betten liegen und tief und fest schlafen, beginnt für viele Tiere erst ihr „Alltag“. Die Autorin beschäftigt sich in ihrem Buch ‚Lebendige Nacht‘ mit dem verborgenen Leben der Tiere. Sie beleuchtet dabei ganz besonders Bilche, Eulen, Fledermäuse und Nachtfalter.
Zwischen den Kapiteln zu den eben erwähnten Nachtschwärmern, bekommen wir als interessierte Leser viele allgemeine Infos, z.B. erfahren wir, warum Tiere überhaupt nachtaktiv sind. Sie widmet sich weiterhin dem Aspekt, wie wir Menschen mit der Dunkelheit umgehen und welche Ängste nächtens aufflackern können. Sie berichtet aber auch von dem wunderbaren Gefühl in dieser anderen und verborgenen Welt fernab von Licht, Hektik und Trubel unterwegs zu sein.
Die einzelnen Kapitel werden mit kleinen Fun Facts und sehr gelungenen Zeichnungen abgerundet.
Ich habe das Buch sehr schnell durchgelesen, was vor allem an dem gefälligen Schreibstil liegt. Der Humor und die Leidenschaft für Natur und Tiere sind durchgehend spürbar. Diese Begeisterung springt beim Lesen direkt über. Und so geht man auch gerne den Aufforderungen nach, die Tiere zu googeln und noch mehr über ihr Aussehen und ihre Aktivitäten zu erfahren.
Ein lesenswertes Buch, das Freude macht und ganz nebenbei eine Menge an Wissen vermittelt. Darüber hinaus regt es zum Nachdenken an. Unter anderem zum eigenen Verhältnis zur Natur. Also nichts wie raus zu einem nächtlichen Spaziergang, um sich selbst auf Wildtiersuche zu begeben.

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Veröffentlicht am 04.04.2023

Gute Unterhaltung

Das Schweigen der Klippen
5

Die ältere an Demenz erkrankte Dame Odile wird am Fuß der Klippen auf der Kanalinsel Guernsey gefunden. War es ein Unfall? War es Mord? Oder Selbstmord? Detektive Inspector Kate Langlois und ihr sympathisches ...

Die ältere an Demenz erkrankte Dame Odile wird am Fuß der Klippen auf der Kanalinsel Guernsey gefunden. War es ein Unfall? War es Mord? Oder Selbstmord? Detektive Inspector Kate Langlois und ihr sympathisches Ermittlerteam machen sich daran, die Wahrheit hinter Odiles Tod herauszufinden.
Kate fokussiert sich vor allem auf das Altenheim, in dem Odile lebte. Die Schicksale der Bewohner lassen sie nicht kalt. Allerdings kommt sie in diesem Fall nicht so recht weiter. Viele Spuren verlaufen im Sand und die Ermittlung zieht sich zunächst hin.
Nicolas Arture ist inzwischen wieder zurück auf die Insel gekehrt. Er hatte Sehnsucht nach Kate und muss nun nur noch den Mut finden, ihr seinen überstürzten Aufbruch vor Monaten zu erklären. Aber nicht nur privat kommen die beiden wieder in Kontakt. Denn Nicolas macht eine wichtige Entdeckung.
Ich habe Band 1 nicht gelesen, allerdings war es kein Problem mit dem zweiten Teil einzusteigen. Das Ermittlerteam ist erfrischend normal und versteht sich gut untereinander. Kate Langlois ist sympathisch und eine Ermittlerin, der man gerne über die Schulter sieht.
Das Setting ist wunderschön und sehr gut beschrieben. Der Schreibstil liest sich flüssig.
Allerdings gibt dieser Fall leider nicht so viel her, wie er es vielleicht hätte können. Es fehlen die Spannungsmomente und die unerwarteten Wendungen. Die Ermittlungen ziehen sich vor allem in der ersten Hälfte unnötig hin und erst ganz zum Schluss kommt etwas Spannung auf.
Dennoch habe ich den Krimi gerne gelesen und fühlte mich gut unterhalten.

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  • Spannung
Veröffentlicht am 31.03.2023

Gelungener Auftakt

Abschied auf Italienisch
0

Vito Grassi ist ein eingefleischter Römer und ein erfolgreicher Commissario. Als er vom Tod seines Vaters erfährt, zu dem er ein etwas schwieriges Verhältnis hatte, beschließt er sich nach Ligurien versetzen ...

Vito Grassi ist ein eingefleischter Römer und ein erfolgreicher Commissario. Als er vom Tod seines Vaters erfährt, zu dem er ein etwas schwieriges Verhältnis hatte, beschließt er sich nach Ligurien versetzen zu lassen. Dort hatte sich der Vater über einen längeren Zeitraum hinweg ein Zuhause in der Provinz erschaffen. Grassis Kinder sind erwachsen und bereits aus dem Haus, Grassis Ehe mangelt es ein wenig an Leidenschaft und Amore und so beschließt Grassi kurzer Hand zukünftig im Haus seines Vaters zu leben und sich an neuer Wirkungsstätte zu beweisen. Grassi ist ein Kommissar mit Leib und Seele und lässt bei den Ermittlungen auch mal die Vorschriften ganz gerne außer Acht. Im zwischenmenschlichen Bereich tut er sich etwas schwer, was sicher auch an seinem aufbrausenden und ungeduldigen Temperament liegt. So schafft er es innerhalb kürzester Zeit einigen Kollegen und Kolleginnen auf die Füße zu treten.
Im Haus seines Vaters stößt er auf Toni, die anscheinend bei seinem Vater lebte und keine Anstalten macht, das Feld zu räumen. Doch Toni ist mindestens so streitbar wie Vito.
Gleich am ersten Tag seiner Ankunft wird Grassi mit einem Mord konfrontiert, dem auch gleich ein zweiter folgt. Gibt es eine Verbindung zwischen den beiden Fällen? Und wieso liegt der zweite Tote in der Nähe von Grassis Haus?
Andrea Bonetto hat einen eigenwilligen, aber nicht unsympathischen Commissario erschaffen und auch die Mitglieder seines Ermittlungsteams haben so ihre besonderen Eigenschaften. Das Setting ist ein Traum und der Autor lässt gekonnt einige Informationen über die Cinque Terre einfließen. Dies hat mir sehr gut gefallen, wie auch die Karte am Ende des Buches, die der besseren Übersicht dient.
Der Fall war spannend und die Ermittlungsarbeit realistisch beschrieben.
Mir hat es Spaß gemacht den ersten Fall um Vito Grassi zu verfolgen und ich freue mich schon auf eine Fortsetzung der Reihe.

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Veröffentlicht am 28.03.2023

Beeindruckendes Debüt

22 Bahnen
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Tilda hat es nicht leicht. Die Mutter ist Alkoholikerin, Tilda kümmert sich um ihre kleine Schwester, studiert Mathematik, jobbt in einem Supermarkt und hat kaum ein eigenes Leben. Sie funktioniert und ...

Tilda hat es nicht leicht. Die Mutter ist Alkoholikerin, Tilda kümmert sich um ihre kleine Schwester, studiert Mathematik, jobbt in einem Supermarkt und hat kaum ein eigenes Leben. Sie funktioniert und ist völlig in ihrem durchgetakteten Alltag gefangen. Lichtblicke und Ablenkungen sind eher Mangelware. Einzig das Schwimmen im Freibad und das bei jedem Wetter, ist eine kleine Auszeit für Tilda.
Dort schwimmt Tilda regelmäßig ihre 22 Bahnen. Plötzlich taucht Viktor auf, der ebenfalls seine 22 Bahnen im Schwimmbad zieht. Viktor scheint ziemlich unnahbar zu sein, Tilda kennt ihn allerdings von früher. Sie war vor einigen Jahren mit seinem Bruder befreundet.
Als Tilda ein Angebot ihres Professors für eine Promotion in Berlin bekommt, zieht sie zum ersten Mal ein eigenes Leben in Betracht. Aber kann sie ihre kleine Schwester mit ihrer Mutter alleine lassen? Zwischen Verantwortungsbewusstsein und dem Wunsch nach Selbstverwirklichung hin- und hergerissen erleben wir Tilda in ihrem Alltag.
In diesem Debütroman steckt eine Menge an Themen: Freundschaft, Liebe, Verantwortung, Schuldgefühle, Vergangenheitsbewältigung, Selbstverwirklichung, Alkoholismus, Freiheit, Familie und Zusammenhalt.
Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Der Schreibstil hat mich begeistert. Eine moderne Sprache, die sich auch der ein oder anderen Anglizismen bedient. Die Dialoge sind sehr interessant umgesetzt und erinnern an Regieanweisungen.
Die Beziehung zwischen den beiden Schwestern ist wunderbar herausgearbeitet und Ida, die kleine Schwester, hat mich besonders beeindruckt.
Die Lösung für Ida am Ende des Buches hat mir persönlich nicht zu 100 Prozent gefallen, aber das ist auch mein einziger Kritikpunkt.
Ich werde diese Autorin auf jeden Fall im Blick behalten und hoffe, dass noch weitere Romane aus ihrer Feder folgen werden.
Eine klare Leseempfehlung von meiner Seite!

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