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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.05.2023

Ein tragischer Roman

So weit der Fluss uns trägt
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Der Roman spielt in einem Zeitraum zwischen 1948 bis 1971 und ist in fünf Abschnitte unterteilt. Wir erfahren die Geschichte von Victoria, die sich von einem schüchternen und angepassten Mädchen zu einer ...

Der Roman spielt in einem Zeitraum zwischen 1948 bis 1971 und ist in fünf Abschnitte unterteilt. Wir erfahren die Geschichte von Victoria, die sich von einem schüchternen und angepassten Mädchen zu einer starken und selbstbewussten Frau entwickelt. Dies alles geschieht vor der Kulisse Colorados, in einem kleinen Städtchen namens Iola, nah dem Gunnison River. Die umgebenden Wälder, der Fluss und die nahen Berge spielen eine wichtige Rolle in Shelley Reads Debütroman.
Victoria hat sehr früh ihre Mutter verloren und ziemlich schnell als junges Mädchen den Platz ihrer Mutter eingenommen. Sie versorgt den Vater, den Bruder und den Onkel. Niemand kümmert sich richtig um sie oder nimmt sie als Mensch und ganz besonders auch als Frau wahr. Bis eines Tages Wil Moon auftaucht.
Victoria muss viele Schicksalsschläge erdulden, allerdings wächst sie auch an ihnen.
Ich hatte mir anhand des Klappentextes etwas anderes erwartet. Mehr Naturerleben und Überleben in der Wildnis, um genau zu sein.
Die Geschichte liest sich gut und dennoch konnte ich nicht so richtig Zugang zu Victoria finden. Ein tragischer Roman, der von Verlusten, der großen Liebe und auch von Selbstbestimmung erzählt.

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Veröffentlicht am 20.04.2023

Das Leben ist Veränderung

Das Café ohne Namen
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Robert Simon, der bisher als Gelegenheitsarbeiter auf dem Karmelitermarkt in Wien gearbeitet hatte, erfüllt sich den Traum eines eigenen Cafés. Wir schreiben das Jahr 1966 und Wien befindet sich im Aufbruch. ...

Robert Simon, der bisher als Gelegenheitsarbeiter auf dem Karmelitermarkt in Wien gearbeitet hatte, erfüllt sich den Traum eines eigenen Cafés. Wir schreiben das Jahr 1966 und Wien befindet sich im Aufbruch. Robert Seethaler lässt uns an den Geschichten der Cafébesucher teilhaben. Sie haben ihre Träume, kämpfen mit Verlusten und mit sich selbst, erleben Glücksmomente und bilden eine eigentümlich Gemeinschaft in Simons Café, das keinen Namen hat.
Der Autor hat einen Blick für die Menschen mit ihren Stärken, Schwächen und Eigenheiten. Durch seine klare Sprache fühlt man sich mittendrin in diesem Reigen.
Es ist ein Buch der leisen Töne und irgendwie passiert in dem Roman ganz viel und gleichzeitig auch wieder nicht. Wie aus dem Alltag gegriffene Alltagsszenen. Es ist ein Buch über Vergangenes, über den Aufbruch in eine neue Zeit und über das Leben selbst, das eine ständige Veränderung ist.
Ich habe den Roman gerne gelesen, aber leider konnte er mich nicht ganz abholen.

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Veröffentlicht am 31.03.2023

Gelungener Auftakt

Abschied auf Italienisch
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Vito Grassi ist ein eingefleischter Römer und ein erfolgreicher Commissario. Als er vom Tod seines Vaters erfährt, zu dem er ein etwas schwieriges Verhältnis hatte, beschließt er sich nach Ligurien versetzen ...

Vito Grassi ist ein eingefleischter Römer und ein erfolgreicher Commissario. Als er vom Tod seines Vaters erfährt, zu dem er ein etwas schwieriges Verhältnis hatte, beschließt er sich nach Ligurien versetzen zu lassen. Dort hatte sich der Vater über einen längeren Zeitraum hinweg ein Zuhause in der Provinz erschaffen. Grassis Kinder sind erwachsen und bereits aus dem Haus, Grassis Ehe mangelt es ein wenig an Leidenschaft und Amore und so beschließt Grassi kurzer Hand zukünftig im Haus seines Vaters zu leben und sich an neuer Wirkungsstätte zu beweisen. Grassi ist ein Kommissar mit Leib und Seele und lässt bei den Ermittlungen auch mal die Vorschriften ganz gerne außer Acht. Im zwischenmenschlichen Bereich tut er sich etwas schwer, was sicher auch an seinem aufbrausenden und ungeduldigen Temperament liegt. So schafft er es innerhalb kürzester Zeit einigen Kollegen und Kolleginnen auf die Füße zu treten.
Im Haus seines Vaters stößt er auf Toni, die anscheinend bei seinem Vater lebte und keine Anstalten macht, das Feld zu räumen. Doch Toni ist mindestens so streitbar wie Vito.
Gleich am ersten Tag seiner Ankunft wird Grassi mit einem Mord konfrontiert, dem auch gleich ein zweiter folgt. Gibt es eine Verbindung zwischen den beiden Fällen? Und wieso liegt der zweite Tote in der Nähe von Grassis Haus?
Andrea Bonetto hat einen eigenwilligen, aber nicht unsympathischen Commissario erschaffen und auch die Mitglieder seines Ermittlungsteams haben so ihre besonderen Eigenschaften. Das Setting ist ein Traum und der Autor lässt gekonnt einige Informationen über die Cinque Terre einfließen. Dies hat mir sehr gut gefallen, wie auch die Karte am Ende des Buches, die der besseren Übersicht dient.
Der Fall war spannend und die Ermittlungsarbeit realistisch beschrieben.
Mir hat es Spaß gemacht den ersten Fall um Vito Grassi zu verfolgen und ich freue mich schon auf eine Fortsetzung der Reihe.

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Veröffentlicht am 19.03.2023

Liebe und Leidenschaft gegen alle Konventionen

Mary & Claire
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Mary und Claire sind Stiefschwestern. Sie wachsen zusammen im Haus von Marys Vater und der Mutter von Claire auf. Sie sind aufs Innigste miteinander verbunden, doch ab und an auch Konkurrentinnen zueinander. ...

Mary und Claire sind Stiefschwestern. Sie wachsen zusammen im Haus von Marys Vater und der Mutter von Claire auf. Sie sind aufs Innigste miteinander verbunden, doch ab und an auch Konkurrentinnen zueinander. Marys Mutter starb kurz nach deren Geburt und diese Tatsache beeinflusste Mary ein Leben lang. Sie verbrachte viele Stunden an ihrem Grab und hier wurde wahrscheinlich schon ein Grundstein für die Entstehung von ihrem Werk ‚Frankenstein‘ gelegt.
Mary und Claire verlieben sich beide in Percy Shelly. Er ist ein Romantiker durch und durch. Er liebt die beiden ebenso, er liebt die Freiheit und er will sich auf keinen Fall den gesellschaftlichen Vorgaben beugen.
Alle drei verbindet die Sprache, die Lyrik, die Literatur miteinander. Sprache und Geschriebenes sind das Klebemittel in dieser Triade.
Markus Orths hat eine sehr schöne und besondere Sprache, die zu dieser Thematik wunderbar passt. Nur ab und an waren mir manche Ausdrücke zu modern, ja fast flapsig. Dies empfand ich als leicht störend und es behinderte den Lesefluss.
Das Buch fängt stark an und endet mindestes genau so stark. Dazwischen empfand ich den Roman teilweise als zu ausführlich im Verhältnis zum Geschehen. Der Roman steuert auf einen Höhepunkt zu und kulminiert in einem Zusammentreffen der drei und Lord Byron. Es ist ein heftiges Gewitter im Gange dort am Genfer See. Quasi die Geburtsstätte von ‚Frankenstein‘. Die Hinführung auf dieses Treffen mit all den Konsequenzen ist dem Autor wirklich gut gelungen.
Der Rahmen, der die Handlung umgibt und Anfangs- und Schlussszene bildet, hat mich beeindruckt.
Ein wirklich interessantes Buch, das auch spannende Einblicke in das damalige Leben und die gesellschaftlichen Hintergründe gibt. Dazu erfährt man eine Menge über das Leben der Protagonisten und auch über die schillernde Persönlichkeit Lord Byrons. Lesenswert!

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Veröffentlicht am 19.03.2023

Für den Einstieg geeignet

Mythen und Sagen der Griechen
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Sylvia Seelert entführt uns mit ihrem Buch in die Welt der griechischen Götter und Helden. In sechzehn ausgewählten Geschichten zeigt sie uns Mythen und Sagen der alten Griechen.
Der Einstieg hat mir richtig ...

Sylvia Seelert entführt uns mit ihrem Buch in die Welt der griechischen Götter und Helden. In sechzehn ausgewählten Geschichten zeigt sie uns Mythen und Sagen der alten Griechen.
Der Einstieg hat mir richtig gut gefallen. Eine sehr gute Erklärung zum Mythos an sich. Woher kommen diese Erzählungen und wann und wo sind sie überhaupt entstanden?
Danach werden die zwölf wichtigsten Gottheiten des Olymp mit einer Art Steckbrief dargestellt. Anschließend können wir in die Abenteuergeschichten eintauchen.
Dieses Buch ist für Einsteiger sehr gut geeignet, da hier kurz und knapp erzählt wird. Ich denke, dass es auch zur Auffrischung von altem Wissen nützlich sein kann. Was auf der einen Seite positiv ist, ist zugleich auch ein Mangel in meinen Augen. Die Sagen werden ziemlich rasch abgehandelt. Während mir die Sprache beim Einstieg ins Buch sehr gut gefällt, setzt sich das leider nicht bei den einzelnen Mythen fort.
Positiv hervorzuheben sind die Übersichten am Anfang und Ende des Buches, so dass man sich die verwirrenden Verwandtschaftsverhältnisse besser vorstellen kann. Die Aufmachung finde ich ebenfalls gelungen, denn sie weicht vom Üblichen ein wenig ab und ich finde sie sehr passend zur Thematik.
Insgesamt gesehen ein informatives Buch. Wer sich mehr Tiefe wünscht, der sollte lieber zu einem anderen Buch greifen. Wer sich einen kurzen Überblick über die Mythen und Sagen der Griechen verschaffen will, der kann hier beherzt zugreifen.

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