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Veröffentlicht am 11.02.2018

... und die Welt ist voller Wunder!

Atlas Obscura
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Ein Buch für gemütliche Stunden vor dem Kamin, in dem man immer wieder Blättern und stets Neues erfahren kann, dass den ein oder anderen Geheimtipp, vor allem aber atemberaubende Orte, faszinierende Einblicke ...

Ein Buch für gemütliche Stunden vor dem Kamin, in dem man immer wieder Blättern und stets Neues erfahren kann, dass den ein oder anderen Geheimtipp, vor allem aber atemberaubende Orte, faszinierende Einblicke und Impressionen unserer bunten, aufregenden, vielfältigen Welt gewährt.



Vom leisesten Zimmer der Welt in Minneapolis, über das Phallusmuseum in Reykjavík, den größten Abflusskanal der Welt in Japan, den oberösterreichischen Ort Fucking oder das Leichenwagenmuseum Barcelonas - die Erde hat eine Menge merkwürdiger Orte und kuriose Traditionen zu bieten! Und mit diesem Buch und der dazugehörigen Website atlasobscura.com könnt ihr zumindest einige kennenlernen. Denn obwohl das Buch mehr als 700 Orte umfasst und mehr als 600 Fotografien beinhaltet, zeigt es nur einen Bruchteil der Welt!

Besonders gelungen ist die Gestaltung. Einerseits erinnert sie an diese klassischen Schülerlexika, die ich in der Grundschule geliebt und genutzt habe - kurze und knackige Beschreibungen, mit aussagekräftigen Illustrationen oder Fotos - und andererseits hat das Buch auch den Charme eines Reiseführers. Mich packte beim Durchblättern die Reiselust, das Fernweh und so kam ich nicht umhin, neben erstaunlichen Orten, überraschenden Fakten und einigen wenigen bereits bereisten Orten auch solche mit Haftmarkern (War das schwierig, diesen Begriff zu finden! Aus dem Englischen sind mir x Begriffe bekannt, post its, sticky notes, page marker... nur der deutsche Begriff wollte mir partout nicht einfallen ^^) zu versehen, die ich unbedingt selber bereisen möchte.

Atlas Obscura erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit; nicht alle Orte sind für jeden Menschen zugänglich und obwohl das englischsprachige Original erst 2016 erschienen ist, ist die Welt so schnelllebig, dass sich Orte, Menschen, Dinge verändern können. Dieses Buch ist also eher eine verblüffende Quelle neuer Einsichten und Inspirationen, denn eine Reiseführer.

Ehrlicherweise ist zu erwähnen, dass nicht jeder vorgestellte Ort tatsächlich obskur und bizarr oder gar ein absoluter Geheimtipp ist - dafür aber garantiert bemerkenswert! Viele Bücherwürmern ist so zum Beispiel die wohl schönste Buchhandlung der Welt geläufig - in einem historischen Theatersaal in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires. Oder auch die atemberaubende Strahov- Bibliothek in Prag. Und auch das Schokoladenmuseum in Barcelona ist nicht unbedingt eine Kuriosität - aber sicher einen Besuch wert und gehört dennoch in dieses Buch, das sich selbst als eine Liebeserklärung an die Welt, in der wir leben versteht. Und dem wird der Atlas Obscura gerecht! Ich kann euch diese gelungene Zusammentragung unterschiedlichster Orte, Traditionen und Weltregionen nur empfehlen. Egal ob wahllos aufschlagen und loslesen, oder nach Region und Ländern lesen - hier ist für alle etwas dabei! Uns wenn man über Länder, Städte, Dörfer stolpern sollte, die einem noch kein Begriff sind - kein Problem, Karten zu Beginn jeder Region erleichtern die Orientierung ;)

Mein Highlight? Definitiv der Fly (Ranch) Geyser in Nevada... diese Farben!! Besonders faszinierend fand ich die Hessdalen-Lichter Norwegens und das Fernweh hat mich gepackt...

Veröffentlicht am 01.02.2018

Ungeahnt schaurig!

Rosen & Knochen
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Fesselnd und voller ungeahnter Wendungen, schauriger Szenen und geballter Frauenpower - kurzum, eine gelungene Adaption des Märchens um Hänsel und Gretel. Aber Achtung! Nichts für schwache Nerven, einige ...

Fesselnd und voller ungeahnter Wendungen, schauriger Szenen und geballter Frauenpower - kurzum, eine gelungene Adaption des Märchens um Hänsel und Gretel. Aber Achtung! Nichts für schwache Nerven, einige Szenen sind nicht nur ungeahnt brutal und blutig, sondern auch detailliert beschrieben...



Hach ja... Märchenadaptionen aus dem Drachenmond-Verlag - da werde ich jedes Mal schwach! Zumal bei den wunderschönen Covern...
Und das hat sich auch dieses Mal wieder gelohnt! Was für eine düstere, gelungene Adaption des allseits bekannten Hänsel & Gretel- Märchens! Aber der Reihe nach :)

Neben der wahrlich gruseligen Atmosphäre voller schauerlicher Details, blutigen Ereignissen und ekliger Beschreibungen, die mir immer wieder eine Gänsehaut bescherte und Schauer über meinen Rücken jagte, ist Christian Handel vor allem eines besonders gut gelungen: Die Hauptprotagonistinnen! Muireann und Rose (oder Schneeweißchen und Rosenrot - bedeutend einfacher zu schreiben!) sind ein taffes Paar und wundervolle Freundinnen ♥ Denn ja: Gleichgeschlechtliche Liebe. Selbstverständlich und bezaubernd.

Und noch etwas ist dem Autor grandios gelungen: Nachdem scheinbar das Ende erreicht ist, das Originalmärchen gibt nichts mehr her - BAMM! Einfach mal das Märchen umwerfen, umdrehen, doch nicht das Ende, das man kennt... Die "technischen" Details habe ich hier nicht ganz verstanden, einige Sätze der Erläuterung wären hier hilfreich gewesen - aber letztlich auch nicht so wichtig, denn Magie muss und kann man nicht zu 100% begreifen.

Zu "meckern" habe ich bei dieser Märchenadaption nichts - dass sie mit 200 Seiten verhältnismäßig kurzist, störte mich ebenso wenig wie die verwirrenden, rasanten Szenen am Ende. Und so bin ich auf die nächsten Abenteuer unserer Heldinnen gespannt - wie es weitergeht, was es mit dem Amulett auf sich hat und was die Motivation der Hexe ist/war. Außerdem hoffe ich, mehr über die Hintergründe und früheren Erlebnisse der Beiden zu erfahren un dass Murieannes Mutter eine Rolle spielen wird... Gerne auch mehr Erklärungen rund um Magie und Zauberei, ansonsten: Weiter so!!

Veröffentlicht am 05.11.2017

BAMM!

AMANI - Verräterin des Throns
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Ein Buch voller Intrigen, Überraschungen und Wüstensand, dass die Stärken des ersten Bandes weiter ausbaut, neue Facetten hinzufügt und von der explosiven Mischung aus orientalischer Magie und schießwütigem ...

Ein Buch voller Intrigen, Überraschungen und Wüstensand, dass die Stärken des ersten Bandes weiter ausbaut, neue Facetten hinzufügt und von der explosiven Mischung aus orientalischer Magie und schießwütigem Wilden Westen lebt... Grandios!

Orientalisches Setting, kampfaffine Protagonistin mit beißendem Sarkasmus, magische Kräfte und Rebellion gegen einen scheinbar unbezwingbaren Gegner? Klar, dass mich der erste Band der AMANI-Reihe mit dieser explosiven Mischung begeistern und fesseln konnte. Riesig war also die Freude, die Fortsetzung eeeendlich in den Händen halten zu dürfen.

Und die hielt sich! Von vielen Bloggern hatte ich zuvor gehört, der (Wieder-)Einstieg in das Buch sei schwierig, weshalb ich den ersten Band grob durchgeblättert und das letzte Kapitel erneut gelesen habe. Obwohl mir natürlich nicht mehr alle Namen und Ereignisse präsent waren, gelang mir der Einstieg ohne größere Probleme :)

Insgesamt ist das Erzähltempo deutlich langsamer als im vorherigen Band, was aber keineswegs Langeweile oder ein zähflüssiges Verrinnen der Zeit bedeutet - im Gegenteil; die Intrigen und Lügen im Harem erhalten den Spannungsbogen stets aufrecht. Immer neue Verwicklungen, böse Überraschungen, ungeahnte Wendungen und vor allem: Verrat!

Zugleich gibt die erzwungene Langsamkeit Amani Raum und Zeit, sich charakterlich weiterzuentwickeln. Vorher bereits stark und selbstständig lernt sie nun, was es heißt, vollkommen auf sich allein gestellt zu sein, umzingelnd von Feinden und solchen, die sich als Freunde tarnen. Besonders gelungen ist der Autorin die Darstellung von Amanis Zweifeln, ihrem inneren Zwiespalt und widersprüchlichen Gefühlen und Sehnsüchten. Und obwohl Jin kaum Auftritte in diesem Buch hat, gewinnt auch die Beziehung der Beiden an Tiefe. Eine Liebe, so betörend wie der Zauber des Orients!

Grandios waren neben dem Schreibstil der Autorin, der ein fast greifbares Setting voller Wüstenstaub, flirrender Luft und Haremsdüfte erschafft, auch die märchenhaft anmutenden "Zwischenkapitel", die dem Leser Einblicke in parallele Geschehnisse zu Amanis Erlebnissen gewähren. Die Rebellen sind nicht länger nur ein Haufen idealistischer Träumer und (v)erbitterter Kämpfer, ihr Anführer nicht mehr nur ein sanftmütiger verstoßener Prinz. Stattdessen lernt man Persönlichkeiten und Schicksale, Widersprüche und Unsicherheiten kennen. Die Rebellion verliert ihren abstrakten Charakter und gewinnt an Glaubwürdigkeit.

Regelrecht geflasht bin ich vom Ende... bitte waaaaaaas?! So viele Wendungen, Verrat und Amanis neue Aufgabe... aaaaaah! Ich! BRAUCHE! den! dritten! Band!!!! JEEEEEETZT!

Veröffentlicht am 28.10.2017

Nicht, wie erwartet

Empire of Ink 2: Die Macht der Tinte
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Voller süßer Ideen und Fantasie, aber erfüllt die Versprechen des ersten Bandes für mich leider nicht.


Bei dieser Rezension muss ich leider tief in die Spoilerkiste greifen, um meine Meinung erklären ...

Voller süßer Ideen und Fantasie, aber erfüllt die Versprechen des ersten Bandes für mich leider nicht.


Bei dieser Rezension muss ich leider tief in die Spoilerkiste greifen, um meine Meinung erklären zu können. Daher für alle zuerst eine spoilerfreie Kurzmeinung: Dieser zweite Band hat für mich leider alles verloren, was die Reihe zuvor außergewöhnlich machte und obwohl einige süße und fantasievolle Ideen eingeflochten wurden und das Ende eine gelungene Idee ist, konnte mich die Geschichte nicht mehr packen, in den Bann schlagen und in das Reich der Fantasie entführen - wie das der erste Band noch konnte.

Um konkreter zu werden, muss ich weiter ausholen - daher: ACHTUNG SPOILER!!! Besonders begeistern konnten mich die abgefahrenen Charaktere im ersten Band. Die verrückten Madhads spielen jedoch hier nur noch eine untergeordnete Rolle bzw. sind nicht mehr so präsent, die rollstuhlgebundene Protagonistin erlernt natürlich in kürzester Zeit das Laufen erneut und - das war die größte Enttäuschung für mich - Finn, der verlorene Junge, der keine Schmerzen empfinden kann, entpuppt sich als König Arthus. Whaaaat? Da freut man sich, dass der Loveinterest mal kein Held oder wichtige Hauptperson für die Handlung ist und dann das? Es reicht natürlich nicht, dass seinetwegen das Tintenreich geschaffen wurde, es reicht auch nicht dessen Herrscher zu sein, NEIIIIN es muss auch noch König Artus sein. Ernsthaft?

Irritierend waren für mich auch die Antagonisten - Morgain und Morrigan. Danke für die Parallele! Zumal mich keiner der "Kämpfe" gegen die Beiden überzeugen konnte - die böse Hexe wurde quasi nebenbei besiegt, ohne dass man Finns Abenteuer miterlebt und gegen Morrigan wendet sich plötzlich das Militär/ Regierung. Mir definitiv zu unspektakulär bzw. von zu wenig Eigeninitiative seitens der Protagonisten gekennzeichnet.

Was die magische Welt der Tinte betrifft, hat die Autorin einige charmante Ideen einfließen lassen. Dennoch verwirrte mich das Empire und bildlich vorstellen konnte ich mir leider weniger diesen Spiegel noch Monkeytues oder Landschaft.

Auch wenn ich jetzt viel gemeckert habe, hat mich die Geschichte insgesamt angenehm unterhalten, nicht zuletzt auf Grund des einnehmenden Schreibstils der Autorin. Und gerade die Ideen für das Ende konnten mich überzeugen - dass ausgerechnet Notizbücher die Welt der Fantasie retten und Coopers Plan, einer befreundeten Autorin in Deutschalnd. Scars Geschichte zu erzählen... Süß!

Veröffentlicht am 28.10.2017

Schöner Reihenabschluss

Sonnentochter - Die Nacht der Elemente 4
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Schöner Reihenabschluss, der mir definitiv wieder Lesespaß bereitete und mit knisternden Szenen überzeugte, auch wenn auch dieser Band nicht überraschen oder durch ungeahnte Wendungen begeistern konnte.


Da ...

Schöner Reihenabschluss, der mir definitiv wieder Lesespaß bereitete und mit knisternden Szenen überzeugte, auch wenn auch dieser Band nicht überraschen oder durch ungeahnte Wendungen begeistern konnte.


Da ist er nun, der letzte Band dieser Reihe, die mich immer unterhalten, aber nur selten überraschen konnte. Und genau diesem Stil bleibt Lia Haycraft treu: Angenehm zu lesender Schreibstil, magische Bedrohung und ein neues Liebespaar. Gefallen hat mir hier, dass mit Aidan zum ersten Mal ein Paar nicht für immer hält - das fand ich in den Vorgängerbänden immer unrealistisch, dass jeder seine große Liebe findet und auf immer und ewig mit diesem Partner zusammen bleibt.

Nayara entwickelt sich zwar zu einer starken Frau, war mir aber zu Beginn doch zu gewöhnlich und schutzbedürftig... Auch war mir die Entwicklung der Liebesgeschichte wieder zu "einfach" - jeder Hauptcharakter der Reihe muss seinen Konterpart finden, der dann zuuuufällig perfekt passt und alle Eigenschaften, "Probleme" oder Macken genau ausgleicht...

Dennoch sind Aidan und Nayara mein liebstes Paar der Reihe, da die beiden eine gefährlich explosive Kombination aus Leidenschaft und Sturköpfigkeit sind, bei denen es sicher häufig knallen wird, bei denen es aber auch viel knisterte :D

Besonders gefreut habe ich mich über die Passagen aus Elfruns Sicht, da sie eine Konstante der Reihe ist, jemand, den man immer wieder trifft, über den man aber bisher wenig erfahren hat. Auch das Verhältnis zwischen Are und Nayara gefiel mir :)

Dieser finale Band führt alle Handlungsfäden und Charaktere nochmal zusammen, dennoch hätte ich mir mehr Überraschung und ungeahnte Wendungen gehofft, zumal ich von der Bedrohung nicht allzu beeindruckt war- nicht nur war mir von Beginn an klar, wer hier der Bösewicht ist, mir fehlte auch Umbras List und Tücke. Schade, dass sie bereits im dritten Band endgültig besiegt wurde ^^