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Veröffentlicht am 25.09.2021

Fantasy meets Piraterie

Die Fehde der Gezeiten
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Seid ihr auf der Suche nach neuen Büchern mit Sirenen, Piraten und ganz viel Meeresrauschen?! Dann seid ihr hier goldrichtig.


Bereits vor einer Weile durfte ich den ersten Band der Above All Else-Reihe ...

Seid ihr auf der Suche nach neuen Büchern mit Sirenen, Piraten und ganz viel Meeresrauschen?! Dann seid ihr hier goldrichtig.


Bereits vor einer Weile durfte ich den ersten Band der Above All Else-Reihe The Ocean Wind´s Desire lesen und habe mich auf den wenigen Seiten bereits in David, Gabriel und ihre Dynamik verlieben können. Mit Die Fehde der Gezeiten ist nicht nur Teil 1 sondern auch die Fortsetzung What We May Be nun erhältlich - auch außerhalb von Weltbild. Auf deutlich mehr Seiten erfahren wir nicht nur mehr über die Sirenengeschichte, den historischen Kontext des Spanischen Erbfolgekrieges und die Situation in der Karibik bezüglich Piraterie, Sklaverei und Piratenjagd, sondern eben auch mehr über die beiden Hauptfiguren - wobei einige spannende neue Charaktere hinzukommen! Ich liebe diese Mischung aus historischem Roman, Fantasy und aufkommender Liebesgeschichte - Segel, Piraten, Sirenen?! Call me in.

Ganz begeistert bin ich auch von der aufwendigen Recherche, die die beiden Autorinnen betreiben - nicht nur bezüglich des historischen Kontextes sondern auch inn puncto Seefahrt. Ich darf Roberta und Judith ja ein wenig beraten; kann aber verraten, dass ich wenig zu korrigieren/konkretisieren habe, weil die beiden sich bestens informiert haben ;) Aber keine Sorge an alle Landratten da draußen: Es wird nicht wild mit Fachbegriffen um sich geworfen, sondern in den Handlungsverlauf eingebettet erklärt und ein Glossar gibt es auch.

Also Enterhaken hervor; schnappt euch dieses Buch - bzw. die beiden, denn in diesem Taschenbuch sind wie gesagt Band 1+2 vereint. Lesevergnügen pur.

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Veröffentlicht am 25.09.2021

Arrrr!

Dragon Princess 2: Inferno aus Staub und Saphiren
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Wenn Piraterie auf Drachen, eine Kick-ass-Prinzessin, eine Portion Liebe und Teresa Sporrers witzigen Schreibstil trifft, kann daraus nur eine hervorragende Unterhaltung werden.


Bereits Teresa Sporrers ...

Wenn Piraterie auf Drachen, eine Kick-ass-Prinzessin, eine Portion Liebe und Teresa Sporrers witzigen Schreibstil trifft, kann daraus nur eine hervorragende Unterhaltung werden.


Bereits Teresa Sporrers (ägyptische) Hexen konnten mich begeistern - wie sollte ich da Piraten und Segelschiffen widerstehen?!

Genau: Gar nicht! Und so machte ich mich auf, mit Ruby die Piraterie zu erkunden, die Welt der Menschen aufzumischen und die Drachen zu beschützen - warum auf den Prinz warten, wenn man Königin werden könnte?!

Wieder einmal hat die Autorin großartige Charaktere geschaffen - starke Frauen, Diversität at its best und herrliche Dynamiken voller Sarkasmus und Biss. Im wahrsten Sinne des Wortes... Ich liebe es, wie Identitäten und Sexualitäten jenseits der Heteronormativität einfach vorkommen, ohne groß thematisiert werden zu müssen; davon braucht die (Literatur-)Welt viel mehr ^^

Das besondere bei Teresa Sporrers Büchern ist ihr unwiderstehlicher Humor und die Kratzbürstigkeit, die ihre Figuren bisweilen an den Tag legen - so auch hier. Ich musste des Öfteren Grinsen oder Lachen ob der witzigen Situationen. Obwohl mir im Großen und Ganzen von Anfang an klar war, worauf die Geschichte hinauslaufen würde und das Ende nicht allzu viel Überraschung für mich bereithielt, blieb die Spannung für mich zu jedem Zeitpunkt durch Nebenentwicklungen und die Besatzung erhalten.

Kurzum, eine klasse Dilogie - starke Frauen, Diversität, Meer und Piraterie, Freiheit und schicke Kleider, Freundschaft, eine Prise Liebe und ganz viel Humor!

Früher habe ich ja ausgesprochen viele im.press-Titel verschlungen, wovon ich aber mehr und mehr abgekommen bin, da mich die immergleichen Liebesgeschichten in verschiedenen Fantasygewändern zu langweilen begonnen haben - hier jedoch hatte ich meinen Spaß; gerade mit der Crew und den Ereignissen rund um die Haupthandlung. Über Eleanore durfte ich schon eine Kurzgeschichte lesen - hoffentlich dann auch über Ophelia, Celica oder Scada!

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Veröffentlicht am 25.09.2021

Aufschlussreich & anschaulich

Die Erfindung der Kontinente
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Anspruchsvoll, aber wahrlich interessant und großartig bebildert - für mich eine großartige Verschmelzung aus Kartenmaterial der Menschheitsgeschichte und Einblicken in die Imagination, Konzeption und ...

Anspruchsvoll, aber wahrlich interessant und großartig bebildert - für mich eine großartige Verschmelzung aus Kartenmaterial der Menschheitsgeschichte und Einblicken in die Imagination, Konzeption und Wahrnehmung der Welt. In aller Fairness muss ich jedoch sagen, dass sowohl Preis als auch Sprachstil die Zielgruppe wohl stark einengen; ich kann das Buch jedoch besten Gewissens empfehlen.


Weltkarten üben schon immer eine Faszination auf mich aus - egal ob Berufswunsch Archäologin, Diplomatin oder nun Seefahrerin: Die Frage nach dem Wo ist das? spielt eine große Rolle. Diesem Buch konnte ich also gar nicht widerstehen.

Glücklicherweise; entführte es mich doch auf eine wunderbar lehrreiche Rundreise durch die Zeiten - von den ersten Darstellungen der Welt bis ins All. Es ist faszinierend, wie die Menschen verschiedenster Kulturen und Epochen unseren Planeten (bzw. meist Teile davon) sahen, was sie sich vorstellten und ausdachten und wie diese Imaginationen und Erklärungen bis heute unser Verständnis der Geographie und Kartographie prägen.

Allen, denen schonmal eine Karte untergekommen ist, die nicht der klassischen Mercatorprojektion (winkeltreu, genordet, Europa zentral) entspricht, ist bewusst, dass Darstellung Wahrnehmung prägt - Abstände, Größen, aber eben auch das "zentral" und "am Rand". Dass aber nicht nur die Art, wie wir die Welt heute darstellen, sondern auch wie wir über sprechen, dass Begriffe wie Kontinent historisch und kulturell stark geprägt sind; wie viel unterschwellige Botschaften mitschwingen - das arbeitet Christian Grataloup ausgezeichnet heraus. Karten sind natürlich Resultat des technischen Fortschrittes und der wissenschaftlichen Erkenntnisse - aber eben auch "Träger einer Weltsicht, die auf ältere Quellen zurückgeht", wie Grataloup schreibt.

Und so ist das Buch nicht nur eines über Geographie und Kartographie, sondern auch und vor allem über Geschichte und sich wandelnde Weltbilder. Dabei ist fast jede Seite mit farbigen Abbildungen ausgestattet. Mich hat besonders erfreut, dass diese (fast immer) im Text oder der Unterschrift erklärt, gedeutet oder näher betrachtet wurden; Bilder und Ausführungen bilden eine Einheit.

Sicherlich kann in diesem Buch auch einfach nur geblättert werden - gerade die doppelseitigen und aufwendigen Karten laden dazu ein. Das Spannende passiert jedoch im Text. Der ist jedoch, das muss ich zugeben, durchaus akademisch; erinnerte mich an Seminaren zu kritischer Geographie. Keineswegs schreibt Grataloup fachidiotisch oder vollkommen unverständlich, aber schon anspruchsvoll und in den Sozialwissenschaften verhaftet.

Geographie und Geschichte also - durchaus aber auch Politik (letztlich sind diese Teildisziplinen sowieso nicht trennscharf voneinander abzugrenzen ^^) bringt der Autor ein, indem er EU-Erweiterung(en) und Brexit streift. Ich konnte auf jeden Fall eine Menge mitnehmen.

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Veröffentlicht am 19.09.2021

Zeitlos

Die Bucht des Franzosen
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Daphne du Maurier überzeugt erneut mit Wort und Gefühl - ein Roman, der von ihrem einnehmenden Schreibstil lebt; beim Lesen lebendig wird. Der Pirat und die Lady - keine Schmonzette, sondern zeitloser ...

Daphne du Maurier überzeugt erneut mit Wort und Gefühl - ein Roman, der von ihrem einnehmenden Schreibstil lebt; beim Lesen lebendig wird. Der Pirat und die Lady - keine Schmonzette, sondern zeitloser Klassiker.


Noch immer steht Rebecca auf meiner Leseliste, aber nachdem mich Jamaica Inn begeistern konnte, musste ich auch diesem Werk mit maritimen Cover eine Chance geben.

Und verliebte mich erneut in den unheimlich dichten Schreibstil Daphne du Mauriers - die Autorin vermag es, Worte zu Bildern zu verweben, voller Gefühl und Farbe. Wieder konnte ich die cornische Landschaft förmlich vor mir sehen, mit der Hauptprotagonistin mitfühlen und klar, vor allem die Seeszene(n) rissen mich mit.

Mit Lady Dona zeichnet du Maurier erneut einen starken, unabhängigen weiblichen Charakter, der seiner Zeit zu entfliehen versucht - während sie Männer mit ihrer Schönheit geschickt zu manipulieren weiß, ist sich Dona zu gleich eigenständig und eigensinnig; reitet und trägt Männerkleidung, stellt sich Gefahren, wirft sich kopfüber in Abenteuer wünscht sich um der Freiheit willen, ein Mann zu sein; frei von Konventionen und Erwartungen an Frauen (ihrer Epoche). Sie lässt sich nicht unterbuttern, lebt und liebt so frei es ihr eben möglich ist. Ausgesprochen erfrischend, gleich von der ersten Seite an einer taffen Figur folgen zu können, statt auf die "große (Selbst-)Befreiung" zu warten. Zugleich entwickelt sich Dona aber auch weiter bzw. wird von den Ereignissen geprägt - mehr möchte ich dazu aber nicht verraten.

Die Handlung ließe sich auf einige wenige Sätze runterbrechen - Dynamik und Spannung waren durchaus vorhanden und doch hatte ich ein diffuses Gefühl der Enttäuschung; hatte mir mehr als die beiden Schlüsselereignisse erhofft. Die Autorin bleibt sich hier treu, das Augenmerk liegt auf der allgemeinen Stimmung, die über der malerischen cornischen Landschaft schwebt; auf all den Gefühlen und ja, auf der Liebesgeschichte.

Dona und der Franzose - der Kosmos hat es so gewollt; so fühlen die Beiden und diese Unvermeidlichkeit baut du Maurier von der ersten Erwähnung des Piraten an auf. Der unromantische Teil von mir möchte angesichts dieser Instantlove die Augen verdrehen, doch: Die Liebesgeschichte fühlte sich nicht unangenehm schmalzig an. Die Beziehung der Beiden und die Entwicklung dieser war für mich ein Ausdruck von Freiheit und Selbstbestimmtheit, ein unkompliziertes "Wir haben eine gute Zeit", ein Entfliehen aus den eigenen Rahmenbedingungen und Begrenzungen.

Ich finde, "Liebesgeschichte vor atemberaubender Landschaft" wird diesem Roman nicht gerecht - kein Nackenbeißer-Highlander oder Rosamunde-Pilcher-Schmöker verbirgt sich hier - wer aber mehr Wert auf Action denn auf Atmosphäre legt, dürfte mit der Geschichte Schwierigkeiten haben.

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Veröffentlicht am 19.09.2021

Ergriff mich leider nicht

Und der Ozean war unser Himmel
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Als Plädoyer ergreifend und einleuchtend, als Geschichte für mich emotional nicht greifbar und verwirrend. So gerne wollte ich dieses Buch lieben und wurde doch nicht mitgerissen.


Von Patrick Ness habe ...

Als Plädoyer ergreifend und einleuchtend, als Geschichte für mich emotional nicht greifbar und verwirrend. So gerne wollte ich dieses Buch lieben und wurde doch nicht mitgerissen.


Von Patrick Ness habe ich bisher viel Gutes gehört - und bei diesem wie für mich gemachten Buchcover konnte ich natürlich der Versuchung nicht widerstehen, seine Schreibwelt kennen zu lernen!

Leider habe ich mich jedoch von Beginn an schwergetan, mich auf Bathsebas "verkehrte" Welt einzulassen, hielt immer wieder inne, blätterte zurück und blieb merkwürdig distanziert zu den Ereignissen.

Die beeindruckenden Illustrationen, die Botschaft, nautisches Setting und Thematik - alles sprach dafür, dass mich dieses Buch mitreißen würde und doch, es tat es leider nicht. Der rationale Teil meines Hirns war viel zu sehr damit beschäftigt, sich über die "menschliche" Welt der Wale zu wundern, herauszufinden, wie rum sie schwimmen und wie funktioniert, was sie tun, um mich auf die emotionale Ebene einzulassen; ständig schwebte das "Wie soll das funktionieren?" über meinem Kopf.

Ich liebe die Idee, die Sinnlosigkeit von Gewalt, die Spirale aus Hass und Gewalt, den Teufelskreis des Krieges durch vertauschte Perspektive (kindgerecht) vor Augen zu führen, allegorisch aufzuzeigen. So manch elegant formulierter Gedankengang konnte mich berühren - nur sprang für mich eben der Funke nicht über. Gut möglich, dass die Geschichte bei Kindern/Menschen mit lebhafterer Fantasie und Wille, sich Details selbst auszumalen jedoch besser funktioniert!

Als Plädoyer gegen Krieg und Gewalt nicht nur eindrucksvoll gestaltet, sondern auch im gewichtigen Sprachstil überzeugend; in der Kürze des Buches konnte ich das Worldbuilding jedoch nicht erfassen, der Handlung nur wie aus weiter Ferne folgen. Schade! So reizvoll ich es auch finde, Moby Dick aus Walperspektive zu lesen - für mich hat das (hier) nicht funktioniert.

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