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Veröffentlicht am 19.08.2020

Schmerzhafte Spurensuche

Letzte Spur Berlin
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Marty Karbassion, Sohn einer Ostdeutschen und eines Iranischen Flüchtlings schreibt über seine jahrelange Recherche, denn der Vater ist spurlos verschwunden.

Wie erklärt man einem Kind, daß der geliebte ...

Marty Karbassion, Sohn einer Ostdeutschen und eines Iranischen Flüchtlings schreibt über seine jahrelange Recherche, denn der Vater ist spurlos verschwunden.

Wie erklärt man einem Kind, daß der geliebte Vater es einfach im Stich gelassen hat?

Schwierige Frage, kaum eine Antwort.

Marty Karbassion hat sich jahrelang mit einigen wenigen Unterlagen und vielen Gesprächen mit ehemaligen Freunden und Bekannten befasst, um wenigstens einige der Gründe seines Vaters, zu verschwinden, verstehen zu können.

Heraus kam dabei ein Buch, in dem sowohl die Kindheit des Vaters, als auch seine Flucht nach 1960 aus dem Iran, die in Deutschland endete, als auch sein weiterer Lebensweg in Berlin beschrieben ist.

Es ist nicht immer ein Ruhmesblatt, aber man spürt, daß der Sohn den Vater vermisst und zumindest eine Antwort auf dessen Verschwinden 1988 erwartet.

Viele kleine Episoden sind so auf Grund der Recherche und der Gespräche entstanden, die den Inhalt des Buches abrunden.

Dem Autor wäre zu wünschen, die richtigen Antworten auf seine Fragen zu finden.

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Veröffentlicht am 12.08.2020

Anita und Giovanni Garibaldi

Tage des Aufbruchs
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Die Autorin Karin Seemayer hat sich da ein ganz besonderes Thema gesucht und ein beeindruckendes Portrait einer äußerst starken, mutigen Frau zustande gebracht.

Giovanni Garibaldi wird in Italien zum ...

Die Autorin Karin Seemayer hat sich da ein ganz besonderes Thema gesucht und ein beeindruckendes Portrait einer äußerst starken, mutigen Frau zustande gebracht.

Giovanni Garibaldi wird in Italien zum Tode verurteilt und flieht nach Brasilien. Dort begegnet er Ana Maria de Jesus Ribeiro da Silva, einer jungen Frau, die von ihrer Mutter an einen älteren Mann, Manoel Duarte, verheiratet worden war. Liebe war nicht im Spiel und die Ehe blieb kinderlos. Manoel , ein Schuster hatte, zu diesem Zeitpunkt Ana bereits verlassen.

Aninha war als Kind viel mit ihrem Vater unterwegs und wurde von ihm sehr frei erzogen. Sie konnte reiten und mit der Bola umgehen wie ein Mann.

Als sie zur Frau wurde, kam sie in ein Kloster und lernte dort lesen und schreiben.

Garibaldi unterstützte auch in Brasilien die Freiheitsbewegung.

Er verliebte sich auf den ersten Blick in Ana, die er Anita nannte.

Sie wurden ein Paar, was vielen, auch ihrer verwitweten Mutter gar nicht gefiel.

Garibaldi stand fest zu Anita und umgekehrt. Bals wurde sie auch von seinen Freunden und Mitkämpfern akzeptiert und in ihre Mitte aufgenommen. Sie nahm an Schlachten teil und machte sich nützlich und hatte bald den Ruf einer besonderen Frau.

Als Garibaldi feststellen mußte, daß er seinem Ziel nicht näher kommen konnte, ging er mit Anita nach Uruguay, wo sie sein erstes Kind bekam. es folgten noch ein Mädchen, das aber an Diphterie starb, danach noch eine Tochter und ein Junge.

Papst Pius IX erließ eine Generalamnestie und Garibaldi schickte Anita mit den Kindern nach Italien, wo sie bei seiner Mutter, einer sehr frommen Katholikin unterkam. Es war für beide Frauen eine große Umstellung, aber weil sie beide Garibaldi liebten, arrangierten sie sich endlich. Auch Garibaldi kehrte heim, schloß sich jedoch gleich wieder der Freiheitsbewegung an.

Was eine Frau aus Liebe alles auf sich nimmt, das kommt in diesem Buch sehr gut zur Geltung. Wie wichtig Freunde sind, ebenfalls.

Und was Menschen ertragen, um ihren Traum von Freiheit zu verwirklichen, ebenfalls.

Das Buch beschreibt eine besondere Frau und ein besonderes Leben.

Ein sehr schönes, zum Thema passendes Cover rundet den Eindruck ab.

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Veröffentlicht am 09.08.2020

Noch 25 Monate bis zur Pension

Alter Hund, neue Tricks
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Adrian McKinty ist ein Autor, der es großartig versteht, spannende Bücher zu schreiben.
Sein Protagonist Sean Duffy, katholisch, Detective Inspector, zur Zeit nur noch in Teilzeit, wohnt zwar ...

Adrian McKinty ist ein Autor, der es großartig versteht, spannende Bücher zu schreiben.
Sein Protagonist Sean Duffy, katholisch, Detective Inspector, zur Zeit nur noch in Teilzeit, wohnt zwar nun in Schottland, hat aber sein Haus in Irland noch nicht verkauft.
Eines Tages wird er zu einem einfachen, kleinen Mord an einem Landschaftsmaler gerufen, weil der zuständige Inspector auf Urlaub ist,
Zusammen mit seinem ebenfalls in Teilzeit befindlichen Kollegen beginnt er zu ermitteln. Auf seine ganz eigene Art.
Es dauert nicht lange, bis sich die Überzeugung breit macht, daß der kleine Mord doch weitere Kreise zieht, als anfangs angenommen. Die Handlung spielt im Belfast des Jahres 1992, als man, ehe man sein Fahrzeug startete, noch darunter nach Sprengstoff suchen musste.
Duffy und sein Kollege Crabbie geraten bei den Ermittlungen mehrmals in Lebensgefahr, aber Duffy will nicht aufgeben, zumal sein Telefon plötzlich mit einer Wanze des CIA bestückt ist. Er verfolgt eine ganz eigene Spur, die ihn bis nach Amerika führt.
Ein Lesevergnügen der besonderen Art, ein Detective Inspector, der Lord Byron, T.S.Elliot und John Milton zitiert, der sowohl Ella Fitzgerald als auch Julie London hört, auch Arvo Pärt, der auf Anhieb Schostakowitsch erkennt, Whisky trinkt und sich nicht scheut, mit seiner in Schottland lebenden Katze zu reden......
367 Seiten intelligentes Lesefutter, das man sich nicht entgehen lassen sollte.

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Veröffentlicht am 07.08.2020

Psychopath, Nervensäge, Parasit und Jammerlappen

Nadelfein
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In Laura Langs zweitem Krimi, in dem Sunny ihre Fähigkeiten, mit Toten zu kommunizieren, wieder einmal benutzen kann, geht es um einen bekannten DJ, der tot aufgefunden wird, mit einer ordentlichen Portion ...

In Laura Langs zweitem Krimi, in dem Sunny ihre Fähigkeiten, mit Toten zu kommunizieren, wieder einmal benutzen kann, geht es um einen bekannten DJ, der tot aufgefunden wird, mit einer ordentlichen Portion Heroin im Blut.

Sunny und ihr neuer Freund Leo, leben zur Zeit in einer Hütte des Polizisten Anton .

Sunny soll einen Hintergrundbericht für die Zeitung schreiben, Leo begleitet Sunny auf ihrer Runde zu den Freunden des Toten. Es stellt sich allerdings bald heraus, dass die Freundschaft nicht wirklich prickelnd war.

Der Tote, Vic, war ein Frauenheld der schlimmeren Art und kein unbeschriebenes Blatt.

Sunny und Leo kommen bald zur Ansicht, daß der Tod Vics kein Unfall war, obwohl die Polizei davon ausgeht.

Bald schon verdichten sich die Hinweise, besonders als es noch 2 Tote gibt.



Ein spannender Roman, der das Paranormale nicht in den Vordergrund stellt.

Absolut lesenswerte 301 Seiten Lesefutter

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Veröffentlicht am 30.07.2020

Nicolas Eichborns 6. Fall

Tag X
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Als Neueinsteigerin kann ich nur sagen, daß man ganz leicht in die Geschichte, es ist bereits die 6. Folge der Eichborn-Serie, einsteigen kann, auch wenn man die bereits bestehenden 5 Vorgänger-Folgen ...

Als Neueinsteigerin kann ich nur sagen, daß man ganz leicht in die Geschichte, es ist bereits die 6. Folge der Eichborn-Serie, einsteigen kann, auch wenn man die bereits bestehenden 5 Vorgänger-Folgen nicht kennt. Aber das Buch macht unbedingt Lust darauf.

Der Autor V.S. Gerling alias Volker Schulz hat sich für diese Folge etwas ganz besonders Bedrohliches einfallen lassen.

Computer-Hacker, Scharfschützen. korrupte Politiker, Bombenanschläge und als Auftakt ein Flugzeugabsturz.

Nicolas Eichborn, seine Frau Helen und das restliche Team haben ganz schön harte Nüsse zu knacken, aber, klar, sie schaffen es, knapp, aber doch.

Das Buch "schmeckt" am Besten, wenn man sich Zeit nimmt, und so viel, wie möglich, in einem Stück liest.

Die Spannung hält perfekt durch das gesamte Geschehen, und das ist recht üppig, ich möchte mir das in echt nicht gerne vorstellen, aber als Handlung für ein Buch ist es genau richtig.

Auf 496 Seiten spielt sich da ein Drama der besonderen Art ab.

Das Cover lädt zum Zugreifen ein, vielversprechend, aber nichts verratend.

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