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Veröffentlicht am 16.11.2023

Was für ein schöner Roman

Das Gemälde
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Geraldine Brooks Roman rund um das Gemälde eines der erfolgreichsten Renn- und Zuchtpferde Amerikas zieht jeden Leser sofort in seinen Bann.
Es geht um ein Gemälde, entstanden um 1850, gemalt ...

Geraldine Brooks Roman rund um das Gemälde eines der erfolgreichsten Renn- und Zuchtpferde Amerikas zieht jeden Leser sofort in seinen Bann.
Es geht um ein Gemälde, entstanden um 1850, gemalt von einem damals noch wenig bekannten Maler.
Das Gemälde zeigt ein Rennpferd und seinen Betreuer, einen Sklaven namens Jarret.
Das Gemälde taucht im Jahr 2019 plötzlich in der sperrmülligen Hinterlassenschaft eines Amerikaners auf. Der Finder, im Buch ein nigerianisch-amerikanischer Kunsthistoriker will mehr über das Bild wissen und lässt es reinigen und renovieren. Hilfe bekommt er von Jess, eine jungen australischen Wissenschaftlerin, die zufällig ebenfalls mit diesem Thema befasst ist.
Bald stellt sich heraus, welch tollen Fund er da gemacht hat.
Die Autorin hat diesen Roman auf historischen Grundlagen aufgebaut und ihre Geschichte mit sehr gut recherchierten Tatsachen, aber auch mit erfundenen Figuren angereichert.
Die Geschichte von Lexington, dem Hengst, wurde die Figur von Jarret, dem Slaven beigegeben und damit eine Geschichte in der Geschichte geschaffen, die berührt und viel über das Sklaventum der damaligen Zeit erzählt.
Der zweite rote Faden, der Weg des Gemäldes, das durch mehrere Hände ging, führt in die Zeit um 1954.
Und letztendlich, die Zeit der Entdeckung und die Abrundung durch eine Liebesgeschichte mit einem doch überraschenden Ende um 2019.
Das Cover mit dem titelgebenden Gemälde läßt nicht nur Pferdefreunde hinschauen und zugreifen.

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Veröffentlicht am 07.11.2023

Wer macht denn so etwas ?

Gesichtersammler
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Ja, wer macht so etwas? Diese Frage stellt sich unweigerlich, wenn man das Buch liest.

Die Autorin Ana Holm hat sich ein gruseliges Thema für ihren Psychothriller ausgesucht.

Schnell zu lesen, und das ...

Ja, wer macht so etwas? Diese Frage stellt sich unweigerlich, wenn man das Buch liest.

Die Autorin Ana Holm hat sich ein gruseliges Thema für ihren Psychothriller ausgesucht.

Schnell zu lesen, und das ist gut so, denn die Spannung steigt trotz relativ trockener Schreibweise von Kapitel zu Kapitel.

Sympathische, aber auch exzentrische Protagonisten, die aber ihren Beruf als Berufung sehen. Sowohl die auf der einen Seite, als auch die auf der anderen. Und auch der Humor bleibt nicht auf der Strecke , Lachen lockert die Spannung.

Die Akte Vogelfrauen öffnet sich allen, die gern schnelle Spannungsromane lesen.

Und ein sehr schönes, aussagekräftiges Cover gibt es dazu.

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Veröffentlicht am 05.11.2023

Sehr bewegend

Hope's End
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Riley Sager, der Autor dieser Romans, hat mich echt abgeholt.
So spannend und durch die " Ich-Form " noch eindringlicher sind seine Protagonistinnen und die gesamte Handlung wirklich gelungen. ...

Riley Sager, der Autor dieser Romans, hat mich echt abgeholt.
So spannend und durch die " Ich-Form " noch eindringlicher sind seine Protagonistinnen und die gesamte Handlung wirklich gelungen.
Kit, eine wenig begüterte und durch eine schlimme Sache in Verruf geratene Bedienstete eines Pflegedienstleisters, wird nach Hope's End, ein auf steilen Klippen erbautes, nun allerdings dem Verfall preisgegebenes Herrenhaus als Betreuerin einer alten Dame engagiert.
Besagte alte Dame steht im Rufe, 3 Morde begangen zu haben, was aber nie bewiesen werden konnte. Nun ist sie unfähig, zu sprechen und kann nur ihre linke Hand etwas bewegen.
Kit, neugierig und ohne Alternative, eine andere Stelle zu bekommen, tut ihr Möglichstes und erlebt dabei haarsträubende Dinge.
Der Autor schafft es spielend, Kits Interesse und ihre Neugier einzusetzen, wobei sie zum Spielball einer grausamen und doch berührenden Intrige wird.
Themen wie Einsamkeit, suche nach Liebe und Gemeinsamkeit sind gut in den Roman eingebaut. Und die Spannung steigt mit jedem der 44 Kapitel auf 477 Seiten.
Das Cover zeigt ein Haus , hoch auf den Klippen über dem tosenden Meer.

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Veröffentlicht am 01.11.2023

Eine Familiengeschichte

Unsereins
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Dieser Roman von Inger-Maria Mahlke zeigt, wie es sich vor mehr als 100 Jahren in der Hansestadt Lübeck leben ließ. Wenn man genug Geld hatte.
Und viele Töchter und Söhne. Die mussten dann aber ...

Dieser Roman von Inger-Maria Mahlke zeigt, wie es sich vor mehr als 100 Jahren in der Hansestadt Lübeck leben ließ. Wenn man genug Geld hatte.
Und viele Töchter und Söhne. Die mussten dann aber bereits Abstriche machen, besonders, wenn sie jüdischen Glaubens waren.
Die angesehene Familie Lindhorst aus Lübeck, Mutter manisch depressiv, Vater Rechtsanwalt, 6 Söhne, 2 Töchter, mit einem großen Haus und entsprechend Hauspersonal. Da fehlt es an nichts, die Kinder gehen zur Schule, die Söhne studieren, oder dann auch doch nicht, Auslandsjahr, alles, wie es sich in einer konservativen, kaisertreuen Familie eben gehört.
Und doch gibt es jemanden, der das Idyll stört und plötzlich stehen Dinge im Raum...
Dieser Roman braucht einen aufmerksamen Leser, denn obwohl Mahlke so dicht und bildhaft schreibt, steht mindestens genau so viel noch zwischen den Zeilen.
Das Cover zeigt ebenfalls mehr als man sieht, Gediegenheit, das "gute" Porzellan usw.

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Veröffentlicht am 25.10.2023

Selbstjustiz

Rosental
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Dieser Krimi ist ziemlich aus der Zeit gefallen, und zwar in die aus heutiger Sicht schon gute, alte Zeit.

Schon gleich zu Beginn dachte ich, das Buch fängt an, wie vor einigen Jahrzehnten. Und so war ...

Dieser Krimi ist ziemlich aus der Zeit gefallen, und zwar in die aus heutiger Sicht schon gute, alte Zeit.

Schon gleich zu Beginn dachte ich, das Buch fängt an, wie vor einigen Jahrzehnten. Und so war es auch, es fing nicht nur so an, es ging auch so weiter.

Eine aus menschlicher Sicht zu Herzen gehende , absolut spannende Geschichte, die aber aus heutiger Sicht nie hätte so laufen dürfen. Aber das macht ja das Flair dieses Krimis aus, man kann sich und seine, bzw die Rachegelüste und die Wut der Protagonisten voll miterleben, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.

Denn heute wäre so etwas wohl nicht mehr möglich, die Konsequenzen wären völlig anders.

Ein durchaus lesenswerter Krimi mit nostalgischen Ansätzen.

Auch das Cover mit dem Oldtimer ist ein Hingucker, der zum Lesen einlädt.

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