Profilbild von oneveganbooknerd

oneveganbooknerd

Lesejury Profi
offline

oneveganbooknerd ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit oneveganbooknerd über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.07.2020

Gamechanger für Reiseführer

HOLIDAY Reisebuch: Hiergeblieben! – 55 fantastische Reiseziele in Deutschland
0

In Hiergeblieben! – 55 fantastische Reiseziele in Deutschland werden Reiseziele und -tipps in Deutschland im Vergleich mit ihrem internationalen Pendant vorgestellt. In dem Buch, welches für mich die Sicht ...

In Hiergeblieben! – 55 fantastische Reiseziele in Deutschland werden Reiseziele und -tipps in Deutschland im Vergleich mit ihrem internationalen Pendant vorgestellt. In dem Buch, welches für mich die Sicht auf langweilige 08/15 Reiseführer komplett ändert, werden auch kleine Anekdoten über Geschichte und Gesellschaft eingewoben.
So beispielsweise erfährt man, dass es in Mainz Kirchenfenster, entworfen von niemand geringerem als Marc Chagall zu bewundern gibt. Weitere vorgestellte Highlights im Buch sind unter anderem: Surfen in München, architektonische Meisterwerke in Ulm, prunkvolle Anwesen à la Versaille in Herrenchiemsee, der Nepal-Himalaya-Parkin Wiesent oder das wunderschöne Hügelland der Rhön.
Jedes Kapitel ist mit zum Teil skurillen Anekdoten, eindrucksvollen Bildaufnahmen und Tipps für Restaurants und Übernachtungmöglichkeiten ausgestattet.
Dieses Buch macht Lust, sich mit Deutschland als Reiseziel mehr zu befassen und am liebsten gleich los zu fahren um alles zu entdecken.
Hiergeblieben! – 55 fantastische Reiseziele in Deutschland von Jens van Rooij ist im Gräfe und Unzer Verlag erschienen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.06.2020

Überholt und unreflektiert

Ozelot und Friesennerz
0

„Ozelot und Friesennerz – Roman einer Sylter Kindheit“ von Susanne Matthiessen, Ullstein Verlag

Susanne Matthiessen erzählt von ihrer Kindheit in den 70er Jahren auf Sylt. In den einzelnen Kapiteln thematisiert ...

„Ozelot und Friesennerz – Roman einer Sylter Kindheit“ von Susanne Matthiessen, Ullstein Verlag

Susanne Matthiessen erzählt von ihrer Kindheit in den 70er Jahren auf Sylt. In den einzelnen Kapiteln thematisiert sie den „Ausverkauf der Insel“, Begegnungen mit schillernden Persönlichkeiten / Gäste der Insel und dem alltäglichen Leben der Insulaner. Der Fokus liegt hier vor allem auf das elterliche Geschäft, der Pelznäherei. Und da damals Pelz zu tragen, nicht nur ein Modetrend sondern einen ganzen Lebensstil prägte, läuft der Laden gut und die Kunden lassen großzügig Geld.
Mir fällt es schwer, eine genaue Inhaltsangabe zu schreiben, weil Susanne Matthiessen in losen Kapiteln keine zusammenhängende Geschichte sondern eher einzelne Erzählungen und kurze Anekdoten beschreibt. Was nicht unbedingt schlecht sein muss. Hier jedoch, fehlt so einiges.
Gefreut habe ich mich, auf die Erzählungen der so beworbene Kindheit in den 70ern und besonders, das Leben auf der Insel. Dieser Part kommt, mir persönlich, viel zu kurz. Gerade zu emotionslos schreibt die Autorin von ihren Erinnerungen. Selbst die Erzählung, in der sie als Kleinkind von Sommergästen in eine andere Stadt entführt wird, wirkt seltsam teilnahmslos.
Ich wollte das Buch wirklich gerne mögen. Als dann jedoch der Satz kam „[…] Und natürlich, weil man nicht nur im Café Orth denkt, dass die Schwarzen in Afrika alle nackt sind und Muschelketten tragen. […]“, war klar, dass ich diesem Buch nichts mehr abgewinnen konnte. Und das ist wirklich selten. Problematisch finde ich vor allem, dass der Satz einfach so stehen gelassen wird. Wie vieles andere in diesem Buch auch. Das wirkt einfach unreflektiert und überholt.

An dieser Stelle des Buches geht es um einen traditionellen Sylter Eisbecher, dessen Verzierung aus einem nackten Baby, aus dunkler Schokolade besteht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.06.2020

Dirty Greenhorn

Das Schlimmste kommt noch oder Fast eine Jugend
0

In "Das Schlimmste kommt noch" erzählt Charles Bukowski von seiner Kindheit und Jugend in den 30er bis 40er Jahre, welche er an der Westküste der USA verbrachte.

Eine schöne Kindheit mit Wohlstand und ...

In "Das Schlimmste kommt noch" erzählt Charles Bukowski von seiner Kindheit und Jugend in den 30er bis 40er Jahre, welche er an der Westküste der USA verbrachte.

Eine schöne Kindheit mit Wohlstand und Harmonie im Golden State, ist hier leider nicht zu erwarten. Bukowski wird als Kind von dem Vater mit einem Lederriemen verprügelt, wenn er auch nur einen Grashalm nach dem Mähen stehen gelassen hatte. Hilfe von seiner Mutter bekommt er nicht, sie ist dem Vater hörig. Auch sie wird von ihm misshandelt und regelmäßig betrogen.

Die Erzählungen seiner Jugend lassen erste Alkoholprobleme erkennen. Im Kollege nähert er sich dann dem Schreiben an, bricht dieses dann jedoch ab.

Der Schreibstil von Bukowski ist klar und wirkt ehrlich. Für mich persönlich ist er zu sehr, und fast schon pubertär, auf das männliche Ejakulat fixiert. Mehr hätte ich lieber über seine Schreibanfänge und seinen Zugang zur Literatur erfahren. Deswegen gibt es von mir auch nur 4 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.06.2020

Schnee landet immer oben

Die Tribute von Panem X. Das Lied von Vogel und Schlange
0

In "Die Tribute von Panem X - Das Lied von Vogel und Schlange" erfahren wir wie der junge Coriolanus Snow zu dem unerbittlichen Präsidenten wird, wie wir ihn kennen.

Das Buch schneidet interessante Themen ...

In "Die Tribute von Panem X - Das Lied von Vogel und Schlange" erfahren wir wie der junge Coriolanus Snow zu dem unerbittlichen Präsidenten wird, wie wir ihn kennen.

Das Buch schneidet interessante Themen wie Machtverhältnisse und Gewissenskonflikte an. Jedoch ist die Liebesgeschichte zu konfus erzählt und wirft zum Ende hin zu viele Fragen auf.

Es hat Spaß gemacht, Panem mal wieder Besuchen zu können und zu erfahren wie sich die Spiele entwickelt haben. Auch die Entstehung des Lieds "Hanging Tree" war eine schöne Anekdote für Panem Fans.

Für mich erreicht dieser Band trotzdem nicht die Intensität der vorigen Bände.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.06.2020

Die Familie als Mikrokosmos (Spoiler)

Der Zopf meiner Großmutter
0

"Der Zopf meiner Großmutter" ist das 10. Buch von Alina Bronsky und thematisiert den Mikrokosmos einer geflüchteten russischen Familie.

Das Oberhaupt dieser, ist Großmutter Margo. Sie führt die kleine ...

"Der Zopf meiner Großmutter" ist das 10. Buch von Alina Bronsky und thematisiert den Mikrokosmos einer geflüchteten russischen Familie.

Das Oberhaupt dieser, ist Großmutter Margo. Sie führt die kleine Familie, zu der noch Großvater Tschingis und Maxim gehört, mit strenger Hand.

Die Geschichte beginnt damit, dass sich der Großvater neu verliebt und nach und nach das besondere Familienkonstrukt offenbart wird. Gleich zu Beginn werden jedoch viele Fragen aufgeworfen, die zum Teil unbeantwortet bleiben.

(Spoiler!)

Warum genau wächst Maxim bei seinen Großeltern auf und nicht bei seinem leiblichen Vater, der gefühlt nur ums Eck wohnt?! Was hat es mit der ominösen Firma des Großvaters zu tun? Und was hat es mit dessen plötzlichen Tod auf sich?

Das Buch strotzt so von verbalen Bösheiten, dass ich mich persönlich erst daran gewöhnen musste. Vielleicht war es mir auch etwas zu nah... Auch wenn es sehr gut geschrieben ist, konnte es mich nicht ganz überzeugen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere