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Veröffentlicht am 13.02.2022

Selbstportrait einer der beeindruckensten Autor*innen der britischen Literaturlandschaft

Manifesto. Warum ich niemals aufgebe. Ein inspirierendes Buch über den Lebensweg der ersten Schwarzen Booker-Prize-Gewinnerin und Bestseller-Autorin von »Mädchen, Frau etc.«
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"In jeder und jedem von uns steckt ein Manifest, das im Laufe unseres Leben zutage tritt, sich durch unsere Erfahrungen verändert und neu ordnet. Dies ist meins." (S. 245, Bernardine Evaristo, "Manifesto ...

"In jeder und jedem von uns steckt ein Manifest, das im Laufe unseres Leben zutage tritt, sich durch unsere Erfahrungen verändert und neu ordnet. Dies ist meins." (S. 245, Bernardine Evaristo, "Manifesto – warum ich niemals aufgebe")

MANIFESTO von Bernardine Evaristo ist nicht weniger als die gesammelte Weisheit über 60 Jahre Lebenserfahrungen von einer der beeindruckendsten Autor*innen welche die britische Literaturlandschaft zu bieten hat. In ihrem Sachbuch mit dem Untertitel "Warum ich niemals aufgebe" beschreibt Evaristo anhand von sieben Kapiteln ihre persönliche sowie ihre berufliche Laufbahn und verfolgt anhand dessen, die Niederschrift ihres eigenen Manifests.

Das Buch liest sich wie eine Selbststudie und an vielen Stellen, fühlte ich mich als würde ich in dem Tagebuch einer fremden Frau lesen. So persönlich schreibt Evaristo in ihrem Buch über Familie, Liebe, Partnerschaft, Rassismus, persönliche Weiterentwicklung und den Weg zu der Person, welche sie heute ist.

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Veröffentlicht am 30.01.2022

Aus dem Schneckenhaus

Ende in Sicht
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TW: Suizid, Depression

Juli steht auf einer Brücke über der Autobahn und möchte ihrem Leben ein Ende setzen. Sie dreht das Schneckenhaus in ihren Händen und als es fällt, fällt Juli mit.

Hella ist mit ...

TW: Suizid, Depression

Juli steht auf einer Brücke über der Autobahn und möchte ihrem Leben ein Ende setzen. Sie dreht das Schneckenhaus in ihren Händen und als es fällt, fällt Juli mit.

Hella ist mit ihrem Auto auf dem Weg in die Schweiz. Ebenfalls um ihr Leben zu beenden. Als sie unerwartet auf der Fahrbahn vor ihr etwas oder jemanden entdeckt, werden ihre gut durchdachten Pläne komplett über den Haufen geworfen.

Es entspinnt sich eine Komplizinnenschaft zwischen den beiden Frauen. Eine Freundschaft würde ich es nicht nennen, da das Verhältnis der beiden nicht ganz ausgeglichen scheint. Stichwort: "Schutzbefohlene". Auf ihrer gemeinsamen Reise erlebe sie das ein oder andere kleine Abenteuer und durch ihr gemeinsames Ziel, nähern sie sich an.

Die doch sehr kurze Geschichte der beiden Frauen ist sehr eingänglich geschrieben und man findet sofort einen Draht zu den Beiden. Daher finde ich es sehr schade, dass nach intensiver Einführung beider Charaktere, die Geschichte so ein abruptes Ende nimmt. Vielleicht soll es das auch. Vielleicht hätte ich mir ein anderes Ende gewünscht. Und ganz vielleicht soll die Leserschaft nur diesen kleinen Ausschnitt aus dem Leben dieser beiden starken Frauen bekommen.

Ende in Sicht ist ein Buch, welches noch Tage nach dem Lesen nachhallt.

Es gibt einen Punkt Abzug, da ich mir noch ein paar Seiten mehr gewünscht hätte.

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Veröffentlicht am 16.01.2022

Ein Feigenbaum erinnert sich

Das Flüstern der Feigenbäume
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1974, Zypern. Kostas und Defne sind Teenager und haben sich ineinander verliebt. Er ist Grieche, sie Türkin. Ihre junge Liebe ist für die Zyprer schon so schwer zu akzeptieren. Aber als dann der große ...

1974, Zypern. Kostas und Defne sind Teenager und haben sich ineinander verliebt. Er ist Grieche, sie Türkin. Ihre junge Liebe ist für die Zyprer schon so schwer zu akzeptieren. Aber als dann der große politische Umbruch im Land einhergeht, wird es für das junge Paar unmöglich weiterhin zusammen zu bleiben. Ihre Zuflucht ist die Taverne "Die Glückliche Feige". In eben jener steht ein großer und prächtiger Feigenbaum, welche Zeugin von Glück, aber auch großem Leid werden wird.

Ende der 2010er-Jahre, London. Eben jene Feige, welche einst auf Zypern stand, befindet sich nun mit Kostas und seiner Tochter Ada in einem Vorort im nördlichen London. Der Feigenbaum wird winterfest gemacht, was bedeutet, er wird in die Erde eingegraben.

Nun ist es für ihn an der Zeit, uns Lesenden die (verbotene) Liebesgeschichte Kostas' und Defnes zu erzählen. Sie erzählt uns von einer wunderschönen Insel, welche in zwei Hälften geteilt wurde, aber auch wie wunderschön das Ökosystem dort ist.

Elif Shafak bezaubert die Lesenden mit ihren wunderschönen Worten, welche jedoch oft in menschlichen Grausamkeiten enden. Ich war anfangs etwas skeptisch der Geschichte gegenüber. „Wie soll das denn funktionieren? Eine Geschichte, erzählt von einem Baum?!“, ich hatte ja keine Ahnung. Elif Shafak hat einen so komplexen Roman geschaffen, welcher u.a. mit Wissen über die Natur Zyperns angereichert wurde und dennoch nie an Spannung verliert. Nach „Unerhörte Stimmen“ ist dies der zweite Roman von ihr, welchen ich lesen. Und es wird nicht der Letzte gewesen sein.

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Veröffentlicht am 09.01.2022

Nein, es ist nicht das "neue" Twilight

Crave
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"Meine Güte, Grace! Weißt du was? Du nervst." - das einzige nennenswerte Zitat, welches sich in diesem Buch finden lässt. Buecherverliebt hatte mich ja bereits vorgewarnt, dass es das (oder eines) der ...

"Meine Güte, Grace! Weißt du was? Du nervst." - das einzige nennenswerte Zitat, welches sich in diesem Buch finden lässt. Buecherverliebt hatte mich ja bereits vorgewarnt, dass es das (oder eines) der schlechtesten Bücher ist, welches sie je gelesen hat. Und ich wollte dem unbedingt nachgehen...

Die Teenagerin Grace verschlägt es nach dem Tod ihrer Eltern auf die Katmere Academy, das von ihrem Onkel betriebene high-class Internat in Alaska. Einige selstsame Dinge passieren dort und innerhalb kürzester Zeit verliebt sie sich in den mysteriösen Jaxon. Bei den Schülerinnen der Katmere Academy handelt es sich um Vampire, Werwölfe, Drachen und Hexen.

Crave ist der Auftakt einer Romantasy-Reihe und wird für Leser
innen ab 14 Jahren angepriesen. Mir wird allerdings sehr mulmig dabei, wenn ich mir vorstelle, dass junge Menschen diesen Klotz von einem Buch (683 Seiten) lesen und ihnen die toxische Beziehung zwischen Jaxon und Grace als "romantisch" verkauft wird. Die Protagonistin wird sehr naiv dargestellt und sie verteidigt sofort alle negativen und ungesunden Verhaltensweisen ihres Love-Interests, welchen sie genau drei Tage lang kennt (siehe Anfangszitat, sie nervt einfach).

Die Handlung ist so abstrus und bedient einfach jedes verkitschte Klischee eines fantastischen Jugendromans. Teilweise kam ich nicht umhin zu denken, ob die Autorin ihre Leserschaft nicht doch etwa für blöd verkaufen möchte. Ich lese gerne Fantasy und Jugendromane, aber Crave ist leider von Anfang bis Ende schlecht geschrieben. Die vielen positiven Rezensionen, gerade hier auf #booktagram , kann ich mir wirklich nicht erklären. Weder findet hier ein Twilight-Fan die gewünschte und angepriesene Nostalgie, noch den Respekt der Autorin gegenüber ihren eigenen Charakteren. Vielleicht wirklich, das schlechteste Buch, welches ich bisher gelesen habe.

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Veröffentlicht am 29.12.2021

Bitte mehr von Darius!

Darius der Große verdient mehr
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Im zweiten Band der "Darius der Große"-Reihe geht es einmal mehr ums Erwachsenwerden.
Darius ist nach seinem Iran Besuch bei seinen Großeltern wieder im Alltag an der US-amerikanischen Schule angekommen ...

Im zweiten Band der "Darius der Große"-Reihe geht es einmal mehr ums Erwachsenwerden.
Darius ist nach seinem Iran Besuch bei seinen Großeltern wieder im Alltag an der US-amerikanischen Schule angekommen
und ist Team der hiesigen Fußballmannschaft.
Er hat seinen Traumjob im Teeladen Rose City Teas und seinen ersten richtigen Freund.
Alles könnte so perfekt sein, ist es jedoch nicht.
Obwohl Darius von der Mehrheit seiner Schulkamerad*innen und Familienmitgliedern in seiner Ganzheit akzeptiert wird,
fühlt er sich oft nicht wohl in seiner Haut und hat ein kritisches Selbstbild.

In "Darius der Große - verdient mehr" erfahren wir vom Background der Familie von Darius Vater und dessen Depressionen,
unter welcher auch Darius selbst leidet.
Darius versucht so gut es geht Kontakt mit Sohrab, seinem besten Freund aus dem Iran, zu halten. Dies gestaltet sich zusehends schwieriger...

War die Hauptthematik aus dem ersten Band, die kulturelle Zugehörigkeit Darius' und die Vereinbarung seines Queer-seins mit dessem,
geht es im zweiten Band eher um das Erwachsenwerden allgemein.
Was tut mir gut? Für was bin ich bereit? Was macht mich glücklich und was nicht?

Es werden viele Erzählstränge aus dem ersten Band wieder aufgenommen und weitergesponnen,
welches natürlich den Reiz des zweiten Bands ausmacht.
Ich habe selten ein Buch mit so vielen diversen und liebevoll gezeichneten Charakteren gelesen und würde mir sehr einen dritten Band wünschen!

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