Platzhalter für Profilbild

orfe1975

Lesejury Profi
offline

orfe1975 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit orfe1975 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.02.2017

Vier Frauen gehen mit dem Leser auf eine Glaubensreise

Unterwegs mit dir (1)
0

Cover und Gestaltung:
-------------------------------
Das Titelbild ist wunderschön. Farblich passt es mit den Pastelltönen gut zu einem Frauenroman. Die Silhouetten der vier Frauen, die sich an der Hand ...

Cover und Gestaltung:
-------------------------------
Das Titelbild ist wunderschön. Farblich passt es mit den Pastelltönen gut zu einem Frauenroman. Die Silhouetten der vier Frauen, die sich an der Hand nehmen, passt zum Titel "Unterwegs mit Dir", der haptisch durch eine Prägung hervorgehoben ist. Es fühlt sich toll an und als Hardcover macht das Buch auf jeden Fall einen hochwertigen Eindruck, das man gerne in die Hand nimmt.

Inhalt:
-------------------------------
Es geht um vier Frauen, die völlig unterschiedlich sind und in verschiedenen Lebensphasen stecken. Sie alle werden durch einen pflaumenfarbenen Flyer aufmerksam auf den Kurs "Geistliche Reise". In diesem Kurs geht es darum, unterschiedliche, geistliche Übungen kennenzulernen.So unterschiedlich wie die Frauen sind die Gründe, diesen Kurs zu besuchen. Aber ab dem Zeitpunkt an dem sie aufeinander treffen, beginnt eine Entwicklung, die nicht nur für sie selbst, sondern auch für den Leser eine sehr überraschende und letztendlich positive Richtung nimmt.

Mein Eindruck:
-------------------------------
Mir hat bereits die Einführung der vier Frauen gut gefallen: Es wurde jeweils ein Erlebnis aus der Kindheit erzählt und dann erfolgte ein Zeitsprung in die Gegenwart. Im Laufe des Romans erfährt man immer mehr über die Beweggründe der Frauen, indem zwischendurch Teile aus ihrer Kindheit eingestreut werden. Da ist Meg, 46 Jahre alt, alleinerziehende Mutter. Megs dominante Mutter, bei der sie bis vor Kurzem mit ihrer nun erwachsenen Tochter gelebt hat, ist tot, die Tochter hat soeben aus Studiengründen das Haus verlassen. Nun steht sie zunächst trauernd und orientierungslos da. Zu ihrer Schwester hat sie ein schwieriges Verhältnis. Hannah ist 39 und als Pastorin von ihrer Gemeinde zwangsweise in eine Sabbatzeit geschickt worden. Sie fühlt sich zunächst nutzlos und ihre Auszeit kommt ihr sinnlos vor. Die dritte im Bunde ist Mara, 50 Jahre, Mutter von 3 Kindern, die in einer glücklosen Ehe feststeckt und durch leidvolle Erfahrungen in ihrer Vergangenheit kein liebevolles Verhältnis zu sich selbst aufbauen konnte. Und die jüngste der Vier ist Charissa, eine ehrgeizige, kontrollsüchtige Studentin, die ursprünglich den Kurs nur besucht, um ihrem Doktorvater zu gefallen.
Ihnen allen ist es nicht bewusst und doch sehnen sie sich danach, so anerkannt und geliebt zu werden, wie sie sind. Auch wenn die Grundvoraussetzungen und Wege zum Ziel sehr unterschiedlich sind, so lernen sie durch diesen Kurs, dass der Weg gemeinsam viel besser gelingen kann. Das gemeinsam auf den Weg machen spiegelt sich auch wunderbar im Originaltitel "Sensible Shoes" wieder, einer vierteiligen Reihe, deren letzter Teil dieses Jahr auf englisch erscheinen soll.

Obwohl die Frauen so verschieden sind, oder gerade deshalb, hatte ich das Gefühl, dass ein Teil von jeder in mir steckt. Erst im späteren Verlauf des Romans gab es zwei, bei deren Entwicklung ich etwas mehr mitfieberte als bei den anderen beiden. Das lag daran, dass meine aktuellen, innerlichen Baustellen mit ihnen am größten waren. Die Charaktere sind mit ihren Ecken und Kanten allesamt sehr authentisch, sie könnten auch Personen aus meiner Nachbarschaft sein.

Das Spannende an diesem Buch ist zum einen die Mischung aus Roman und Kursbuch. Die Arbeitsblätter des Kurses "Geistliche Reise" sind im Buch mit abgedruckt, sodass man als Leser die Übungen selber durchführen kann. Zum anderen ist die Entwicklung der vier Frauen an sich sehr interessant, teilweise könnte man sagen, dass einige Frauen stellvertretend für mich Erkenntnisse gewannen, die ich mir zunutze machen konnte. Der Schreibstil ist toll, liest sich sehr leicht und hat sehr viele poetische Stellen. Theoretisch könnte man das Buch flüssig in einem Rutsch durchlesen. Doch es ist dadurch nicht oberflächlich, wie man vielleicht annehmen könnte, im Gegenteil: Man kann und sollte, immer wieder stehen bleiben und einzelne Passagen auf sich wirken lassen, um darüber nachzudenken.

Es gibt viele schöne Stellen, die ich mir in diesem Buch notiert habe, aber mein Lieblingszitat ist:

"[...] 'Blumen im Winter', wiederholte Hannah langsam. 'Das ist eine Metapher für das geistliche Leben, nicht?' Meg wirkte verwirrt. 'Wie meinst Du das?' 'Wir müssen uns an Gottes Liebeserklärung klammern, wenn wir durch die schwierigen und einsamen Zeiten unseres Lebens gehen. In den Wintern unsere Seele, wenn alles wegbricht, müssen wir an dem Versprechen Gottes festhalten, dass seine Liebe nie zu Ende geht.'" (S. 323f.)

Voraussetzung, von diesem Buch profitieren zu können, ist der Glaube an Gott bzw. die Suche nach ihm und die Bereitschaft, sich auf Veränderungen im Leben einzulassen. Wenn dies aber gegeben ist, kann einem dieses Buch tolle Impulse geben, über sich und sein Leben nachzudenken und sich spirituell und schließlich auch praktisch zu verändern. Zudem ist es ein Buch, dass man in verschiedenen Lebensabschnitten wieder zur Hand nehmen kann und dabei neue Erkenntnisse gewinnen wird. Für mich war es eine tolle Erfahrung und ich hoffe darauf, dass bald auch die Folgebände übersetzt werden, damit ich mit den Vier weiterreisen kann.

Fazit:
-------------------------------
Auftakt zu einer wundervollen, spirituellen (Roman-)Reise zu Gott und zu sich selbst - etwas ganz Besonderes!

Veröffentlicht am 07.02.2017

Gott geht selten einen geraden Weg

Liebe statt Furcht
0

Cover und Gestaltung:
-------------------------------
Da die Autorin nun unter falschem Namen in Deutschland lebt, passt es gut, dass sie mit dem Rücken zum Betrachter steht. Hinzukommt, dass sie auf das ...

Cover und Gestaltung:
-------------------------------
Da die Autorin nun unter falschem Namen in Deutschland lebt, passt es gut, dass sie mit dem Rücken zum Betrachter steht. Hinzukommt, dass sie auf das Kreuz blickt und somit ihre Hingabe zum neuen Glauben symbolisiert wird. Durch die Klappenbroschur vorne und hinten wirkt es für ein Taschenbuch sehr stabil und liegt gut in der Hand.

Inhalt:
-------------------------------
Flor Namdar wurde 1964 im Iran geboren als Tochter einer kurdischen Sunnitin und eines persischen Schiiten. Sie lebt heute unter falschem Namen als Pastorin der einzigen persischsprachigen christlichen Gemeinde in Deutschland. Ihr Weg von der Muslimin zur Christin war kein Leichter. Als eins von 9 Kindern eines hohen Offiziers des Schahs verlebt sie zunächst eine sorglose Kindheit, in der es materiell an nichts fehlt. Doch als der Schah nach Rückkehr des Ajatollah Chomeini aus dem Exil im Jahre 1978 seine Macht verliert, wendet sich das Blatt. Plötzlich muss Flor samt Familie um ihr Leben fürchten. Schließlich müssen sie fliehen. Flor erlebt viele schreckliche Dinge und gerät in eine unglückliche Ehe. Als ihr alles zuviel wird, verübt sie einen Selbstmordversuch, der zum Glück misslingt. Sie begegnet Jesus, der ihr wieder Sinn in ihrem Leben gibt. Doch Christsein im Iran ist nicht ungefährlich, und nachdem sie auch noch um das Sorgerecht ihrer Tochter kämpfen muss, flieht sie nach Deutschland. Auch hier ist der Weg zunächst ein steiniger.

Mein Eindruck:
-------------------------------
"Was also ist meine Vision? Ich will helfen, den geistlich Heimatlosen eine Heimat zu bieten, und Gott da dienen, wo er mich braucht. Und ich will nie aufhören, nach seinem Weg zu fragen." (S. 249)

Flor Namdars Geschichte liest sich wie ein Abenteuer, der Stil ist flüssig und die Handlung packend erzählt. Sie beginnt mit ihrem Suizidversuch, dessen konkreter Ausgang erst mal offen gelassen wird, bevor es mit ihrer Kindheit weitergeht. Durch diesen Cliffhanger wird Spannung aufgebaut. Dadurch, dass man die historischen Ereignisse durch die Augen der Autorin hautnah miterlebt, bekommt man ein gutes Bild von den Geschehnissen und wie sie sich bei der Bevölkerung unmittelbar ausgewirkt haben. Einzelheiten und Erklärungen zu iranischen Sitten und uns fremden Begriffen werden in die Handlung geschickt eingeflochten und in Fußnoten auf der Seite erläutert. So wird lästiges hin und her blättern erspart. Ich habe viel dabei gelernt.
Dass, was Flor erlebt, kann man kaum begreifen. Die unfassbaren Misshandlungen und Tötungen, die sie und ihre Familie mitbekommt, mag man sich hierzulande nicht vorstellen. Ich hatte häufiger Tränen in den Augen, als mir klar wurde, dass das alles wirklich passiert ist. Hierzulande hat man keine Vorstellung davon, was es heißt, zu seiner Meinung und zu seinem Glauben stehen zu dürfen, ohne dass man um sein Leben fürchten muss. Durch dieses Buch wird einem wieder einmal deutlich, wie dankbar man dafür sein muss. Auch wenn ich wusste, dass es gut ausgeht, habe ich mitgefiebert und mehr als einmal habe ich auch tiefe Bewunderung für die Mutter empfunden, die eine starke und mutige Persönlichkeit war. Auch wenn die Autorin als Kind die Hilfsbereitschaft ihrer Mutter zuweilen als nervig empfindet (wer möchte schon morgens wildfremde Leute im Badezimmer), so sagt auch sie deutlich, dass diese bedingungslose Hilfsbereitschaft sie letztendlich stark geprägt hat, auch im Hinblick auf ihr Leben als Christin. Und unsereins kann und sollte sich eine Scheibe davon abschneiden!
Der Weg, auf dem die Autorin letztendlich zum christlichen Glauben findet, ist ungewöhnlich, aber erstaunlich zielstrebig verfolgt sie ihn und nimmt mit ihrer Begeisterung sogar einen Teil ihrer Familie mit.

Während etwa in den ersten beiden Dritteln des Buches Flors Geschichte größtenteils chronologisch nachvollziehbar geschildert wird, geht es im letzten Drittel vermehrt um ihre Arbeit in Deutschland und ihr neues Gemeindeleben. In diesem Teil war es für mich teilweise schwierig, die Ereignisse auf der Zeitschiene einzuordnen und auch was aus ihrer restlichen Familie und ihrer Tochter wird, ist mir etwas zu viel in den Hintergrund gerückt dabei. Dafür erfährt man hier sehr interessante Dinge zu den Schicksalen einzelner Gemeindemitglieder und bekommt dabei auch ein besseres Gespür für die Flüchtlinge, die aus verschiedenen, muslimisch geprägten Ländern zu uns finden.
So kann ich dieses Buch uneingeschränkt weiterempfehlen. Man erfährt viel über das Leben im Iran, den muslimischen Glauben und die Geschichte dieses Landes vor dem Hintergrund einer packend geschriebenen Biographie einer beeindruckenden Frau.

Fazit:
-------------------------------
Packend geschriebene Biographie einer beeindruckenden Frau aus dem Iran, die zum Christentum findet

Veröffentlicht am 01.02.2017

Lina mit der wuscheligen Löwenmähne

Lina Löwenmähne
0

Cover und Gestaltung:
---------------------------------
Das Titelbild mit Lina und ihrer Löwenmähne, hier bestehend aus Waschschaum, Föhnen und Kämmen ist ein lustiger Eyecatcher, der gut zum Inhalt passt. ...

Cover und Gestaltung:
---------------------------------
Das Titelbild mit Lina und ihrer Löwenmähne, hier bestehend aus Waschschaum, Föhnen und Kämmen ist ein lustiger Eyecatcher, der gut zum Inhalt passt. Das Buch ist ein Hardcover mit stabilen Seiten, ein Teil des Titelbildes glänzt leicht. Das Buch liegt gut in der Hand und lässt sich bequem von kleinen Kindern durchblättern, ohne gleich geknickt zu werden.

Inhalt:
---------------------------------
Lina ist ein kleines Mädchen mit Wuschelhaaren, die sich nur schwer bändigen lassen. Nachdem die leidige Kämmprozedur mit bekanntem Ziepen endlich Erfolg hat, darf sie rausgehen zum Spielen. Natürlich hält die Frisur nicht lange und Lina kommt dreckig und zerzaust nach Hause. Also werden die Haare gewaschen, geföhnt und diesmal endgültig gezähmt. Eine gereimte Bildergeschichte für kleine zerzauste Zuhörer ab 2 Jahren.

Mein Eindruck:
---------------------------------
Jeder, dessen Kind etwas längere und teils lockige Haare hat, wird das Problem kennen: es ist schwer zu bändigen. Meine 3-jährige Tochter ist auch so eine Lina Löwenmähne und so hat uns das Thema gleich angesprochen. Das leidige Kämmthema wird hier mit viel Humor und liebevollen Bildern behandelt:

"Und diese wild zerzausten Strähnen
lassen sich nur mühsam zähmen.
Laut schreit Lina wie am Spieß,
denn das Kämmen ziept so fies:
'Ich werde mich nie mehr kämmen lassen!'"

Bei den Bildern gibt es immer etwas zu entdecken. So hat Lina zum Beispiel einen kleinen Stofflöwen, der sich in jedem Bild versteckt und meistens parallel zu Lina etwas mit seinen Haaren anstellt. Meiner Tochter hat es Spaß gemacht, den Löwen zu suchen und zu gucken, was er als nächstes treibt. Die Reime lassen den Text gut vorlesen und prägen sich schnell ein, sodass man sie schon schnell mitsprechen kann. Gut gefallen hat mir die Tatsache, dass teilweise die Schrift die Dynamik der Handlung wieder spiegelt. So war zum Beispiel "auf und ab" bei der Szene mit der Wippe schräg geschrieben: "auf" stand schräg nach oben, "ab" schräg nach unten. Das peppte den Text auf und gestaltete das Vorlesen lebendiger. Meine Tochter konnte sich gut mit Lina identifizieren und das Thema Kämmen war auf einmal weniger schlimm, weil Lina das schließlich auch machen muss. Die Länge der Geschichte war optimal für eine Gutenacht-Geschichte.

Dies ist das erste Buch des neu gegründeten pünktchen Kinderbuchverlages und erhält von uns eine klare Vorleseempfehlung! Wir sind gespannt auf weitere Bücher des Verlages.

Fazit:
---------------------------------
Das bekannte Kämmproblem für kleine Kinder mit lustigen Reimen und liebevollen Bildern aufbereitet - tolle Vorleseempfehlung für Kinder ab 2 Jahren

Veröffentlicht am 30.01.2017

Schönes Fortsetzungsabenteuer im Pampelmusenland

Das Pampelmusenküken und das Klammerelfchen
0

Cover und Gestaltung:
------------------------------------
Das Titelbild ist im bekannten Stil mit dem Pampelmusenküken und seinem Traumobjekt, dem Klammerelfchen gestaltet. Das Format ist ein Softcover, ...

Cover und Gestaltung:
------------------------------------
Das Titelbild ist im bekannten Stil mit dem Pampelmusenküken und seinem Traumobjekt, dem Klammerelfchen gestaltet. Das Format ist ein Softcover, erinnert von der Größe her an die Maxi-Pixie-Bücher und ist somit auch optimal für unterwegs.Im Buch befindet sich ein Downloadcode für die Hörbuchversion und im Anhang sind Seiten mit den Figuren der Geschichte zum Ausschneiden und Nachbasteln.

Inhalt:
------------------------------------
Wie jeden Morgen fällt das Pampelmusenküken von seinem Pampelmusenbaum, hat einen Traum und ist auf der Suche danach, denn es ist überzeugt, das es das ja auch in echt geben muss. Diesmal begegnet es dabei wieder einem Mitglied der Erbsenbande, dem Schlauwurf und dem Klammerelfchen.

Mein Eindruck:
------------------------------------
Nachdem wir schon das erste Buch des süßen Kükens kannten, war die Vorfreude meiner 3-jährigen Tochter sehr groß. Zu Beginn des Buches gab es dann Wiedersehensfreude mit dem Pampelmusenküken und seinem besten Freund Türkistier. Die ersten Zeilen sind auch hier die gleichen wie in den Geschichten des ersten Buches, sodass meine Tochter mitsprechen konnte. Das Abenteuer gestaltet sich vom Aufbau her wie bekannt: Nachdem das Pampelmusenküken vom Baum gefallen ist, macht es sich auf die Suche nach seinem Traum. Erst fragt es das Türkistier, dann findet es etwas, das dem Traum ähnlich ist, um am Ende sein Traumobjekt wirklich zu finden. Ebenso wie im ersten Buch begegnet es wieder fantasievollen, drolligen Figuren, diesmal einem Mitglied der Erbsenbande (aus dem ersten Buch bekannt), dem Schlauwurf und dem Klammerelfchen. Die Figuren haben uns gut gefallen, es war einfach lustig und einfallsreich und die Zeichnungen wieder einmal wunderschön und einfach putzig. Auch die Idee mit dem begleitenden Hörbuch gefiel uns. Die Hörbuchfassung selbst war weniger unser Geschmack, was daran lag, dass meine Tochter die Stimme nicht so schön fand. Die Idee mit dem Bastelbogen zum Nachbasteln der Figuren fand ich auch klasse, allerdings müsste man dafür das Buch zerschneiden, was wir nicht übers Herz bringen. Einen Bogen, der ins Buch eingelegt wird, hätte uns besser gefallen.
Anzumerken ist noch, dass man das Buch auch ohne Vorgängerversion lesen kann, aber optimalerweise sollte man dieses Büchlein nach dem ersten Buch lesen, denn hier fehlt die Vorstellung der Charaktere, man wird diesmal direkt in die Handlung hineingeworfen. Das fand ich etwas schade, da mir diese Art des Einstiegs sehr gut gefallen hat.

Fazit:
------------------------------------
Weiteres Abenteuer des süßen Kükens mit interessanten Charakteren und Extra-Features

Veröffentlicht am 30.01.2017

Positive Denken als Hilfsmittel gegen Krebs

DULIDU – Geduldig habe ich den Krebs besiegt
0

Cover und Gestaltung:
--------------------------------
Das Coverbild hat mich sehr angesprochen, die Autorin lächelt entspannt in die Kamera und vermittelt Zuversicht. Es passt für mich gut für eine biographische ...

Cover und Gestaltung:
--------------------------------
Das Coverbild hat mich sehr angesprochen, die Autorin lächelt entspannt in die Kamera und vermittelt Zuversicht. Es passt für mich gut für eine biographische Lektüre.
Das Buch ist ein Hardcover, allerdings in recht kleinem Format und nicht sehr dick. Es ähnelt sehr stark den kleinen Geschenkbüchern mit Mut machenden Sprüchen, die man gerne nebenbei mal ins Krankenhaus mitnimmt oder zum Geburtstag verschenkt.

Inhalt:
--------------------------------
Frau Hofer ergeht es wie vielen anderen: Wie aus heiterem Himmel erhält sie die Diagnose Krebs. Erst mal ist sie geschockt, doch versucht sie, die Krankheit anzuerkennen und mit positivem Denken und Ansätzen zum ganzheitlichen Heilen ihr Leben zu gestalten. Schließlich, mit Geduld und Ausdauer, besiegt sie den Krebs.

Mein Eindruck:
--------------------------------
Nach dem Bild und Beschreibung im Internet und einem Seitenumfang von etwa 150 Seiten hatte ich eine kleine Biographie erwartet. Doch als ich das Buch in der Hand hielt, war ich doch etwas enttäuscht, weil es vom Format so klein und dünn war. Als ich dann das Buch aufschlug und erst mal 6 verschiedene Vorworte lesen musste, bevor es eigentlich losging, steigerte sich dieses Gefühl. In den höchsten Tönen wurde dort der Inhalt gelobt, der doch vom Umfang her gar nicht mehr so groß war, wie angenommen. Als dann der Hauptteil kam, las ich diesen in etwa einer Stunde durch. Die Kapitel sind kurz und ihre Inhalte geben dabei knapp die Essenz ihres jeweiligen Lebensabschnitts wieder. Das gilt auch für die einzelnen Heilmethoden und Denkweisen, die Frau Hofer für sich entdeckt.
Ich selber habe Gott sei Dank (noch) keinen Krebs, hatte jedoch einen anderen schweren, gesundheitlichen Schicksalsschlag zu verkraften, aus dem ich gestärkt hervorgegangen bin. Dabei habe ich mich ähnlicher Methoden wie die Autorin bedient. Bei den meisten Dingen konnte ich zustimmen, weil sie bei mir ebenfalls gewirkt haben. Dazu gehören Dinge wie "aufräumen" im Freundeskreis, sich fernhalten von Menschen, die einen runter ziehen, immer versuchen, das Gute zu sehen, dankbar zu sein, gesündere Ernährung und alternative Heilmethoden, wie z. B. Musiktherapie, an sich heranlassen. Soweit so gut. Dieses Buch sollte auch eher das Positive als das Negative betonen, auch klar. Trotzdem kam mir die Schilderung ihrer Krankheitsgeschichte zu kurz weg, ihre Gefühle mit ihrer ganzen Bandbreite an Höhen und Tiefen kamen für mich nicht rüber. Auch die Beschreibung der alternativen Heilmethoden und Denkansätze war mir zu kurz, um etwas damit anfangen zu können, wenn man zuvor noch nie davon gehört hat. Ich hatte das Gefühl, die Geduld, mit der sie ihre Krankheit besiegt hat, hatte sie zum Schreiben dieses Buches leider nicht. Kaum war die Geschichte erzählt, kam auch schon ein Nachwort und ca. 10 Seiten Werbung für die Musik, die Frau Hofer inspiriert hat und dann war es vorbei.

Hinzu kommt, dass unterschwellig die Botschaft vermittelt wird, dass nur die Denkweise stimmen muss und dann wird alles gut:
„Nur der Mensch hat die Kraft, bewusst zu denken, zu planen und zu gestalten.Nur er kann sich selbst und damit sein Schicksal und seine Zukunft gezielt beeinflussen.“ Dass dies aber nur komplementär zur Schulmedizin zu sehen ist und auch kein Garant für die Heilung, wird am Ende kurz erwähnt. Diese Botschaft kommt mir insgesamt aber zu einseitig rüber.
Letztendlich eignet sich das Buch, wie ein Geschenkbüchlein eben, als kleines Mitbringsel, in dem einige positive Denkanstöße gegeben werden. Den Preis finde ich im Verhältnis zum mageren Inhalt deutlich zu hoch. Das Buch verspricht mehr als es halten kann - leider.

Fazit:
--------------------------------
Denkanstöße, trotz Krankheit sein Leben positiv anzugehen und Ideen für alternative Heilansätze - leider zu knapp und oberflächlich