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orfe1975

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Veröffentlicht am 10.05.2018

Gottes Stimme in der Stille hören

Um mich Stille, in mir Gott
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Cover und Gestaltung:
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Das Titelbild ist wunderschön gestaltet, überall kleinen Blumen, die für mich symbolisch dafür sind, das Schöne in den vielen kleinen Dingen im Leben zu sehen. ...

Cover und Gestaltung:
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Das Titelbild ist wunderschön gestaltet, überall kleinen Blumen, die für mich symbolisch dafür sind, das Schöne in den vielen kleinen Dingen im Leben zu sehen. Dies ist vergleichbar mit den schönen Dingen, die die Autorin gelernt hat, durch ihre Gehörlosigkeit besser wahrzunehmen. Diese kleinen Blumen werden in grauer Farbe auch auf jeder Seite verwendet, es erinnert etwas an ein Poesiealbum oder einen Gedichtband. Der Titel ist leicht ausgestanzt, was einen angenehmen haptischen Effekt erzielt. Mich hat diese schlicht-schöne Gestaltung direkt angesprochen. Als Klappenbroschur ist dieses Buch ein sehr hochwertiges Taschenbuch.

Inhalt:
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Diane Comer ist 26 Jahre alt, Mutter von 3 Kindern und Ehefrau eines Pastors, mit dem sie gemeinsam eine Gemeinde gegründet hat, als sie erfährt, dass ihr Gehör nachgelassen hat. Schlimmer noch: sie wird nach und nach taub. Diese schwere Zeit ist geprägt von Verzweiflung, Wut und Zurückgezogenheit. Doch dann hört Diane, wie Gott sich ihr in der Stille offenbart und alles wird anders für sie. In diesem Buch erzählt sie ihre wahre Geschichte.

Mein Eindruck:
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Mein erster Eindruck wurde geprägt von 3 Seiten Stimmen zum Buch, die das Buch in den höchsten Tönen lobten. Ich gestehe, dass ich kein Fan davon bin, dass ein Buch gleich am Anfang Lobpreisungen auf sich selbst beinhaltet, lieber bilde ich mir meine eigene Meinung. So habe ich den Teil einfach überschlagen und mich gleich ins erste Kapitel gestürzt, das mit einem bewegenden Vorwort der Autorin beginnt:

"[...]Meine Geschichte ist vielmehr eine Geschichte völligen Versagens - und von Gottes unablässiger Treue, mit der er trotzdem an mir festhielt. Sie erzählt davon, wie Gott mir nachging und wie ich mitten in meiner hässlichen Krise flüchtige Blicke auf Schönes erhaschen konnte, die mich nach mehr ausstrecken und sehnen ließen. Nach etwas , das mir fehlte. [...]"

Dann schildert die Autorin in chronologischer Reihenfolge, wie ihre Gehörlosigkeit begann, welche Ängste sie durchmachte und dass sie glaubte, wenn sie nur ein "braves Mädchen" wäre, dann könnte sie sich Gottes Liebe verdienen und er würde sie von ihrer Taubheit befreien. Als Frau eines Predigers hat sie den Anspruch, nach außen perfekt wirken zu wollen und vorbildlich ihren Glauben vorzuleben. Sie denkt, dadurch verdiene sie sich Gottes Segen und ist zutiefst enttäuscht, dass er sie nicht heilt, sie nicht zu hören scheint. Erst nach und nach lernt sie, ihn in der Stille zu hören, wahrzunehmen, was er von ihr will und dass er immer bei ihr ist. Sein Segen ist ein Geschenk, kein Verdienst. Sie schildert auch, welche Phasen der Gehörlosigkeit es gibt, welche Hörgeräte und Implantate unterstützen können und was dies für ihren Alltag und für ihr Familienleben bedeutet. Da ich selbst kaum Gehörlose kenne, fand ich es sehr aufschlussreich, wie offen und detailliert sie all dies schilderte und ich habe es sehr bewundert, wie sie ihre Familie dabei unterstützt hat. Als hörender Mensch macht man sich über viele Probleme von tauben Menschen keine Gedanken und nach diesem Buch bin ich noch dankbarer für ein funktionierendes Gehör und höre noch genauer hin. Auch wenn Diane von einer Geschichte des Versagens spricht, empfinde ich sie als eine starke Frau, die trotz ihrer schweren Phasen und ihrer partiellen Zurückgezogenheit immer für ihre Familie und ihre Freunde da sein wollte und letztendlich nie aufgegeben hat. Ihre Stärke zeigt sich auch in ihrer schonungslosen Offenheit über ihre Gefühle, Gedanken und ihre allgemeine Selbstkritik. Ihr christlicher Glaube spielt in ihrem Leben eine zentrale Rolle. Im Buch schildert sie sehr detailliert, welche Bibelstellen sie in welcher Phase angesprochen haben und sie versucht, in Geschichten von Hiob oder Sarah Antworten für sich zu finden. Ihre Bibelinterpretationen fand ich interessant, konnte mich jedoch nicht vollkommen damit identifizieren. Auch das Empfinden, immer ein "braves Mädchen" sein zu müssen, erscheint mir etwas altmodisch, aber hier bin ich einfach anders erzogen bzw. sozialisiert worden. Wenn man eine solche Einstellung vermittelt und schließlich verinnerlicht hat, ist es schwer, sich davon zu lösen. Daher empfand ich ihre Glaubenswende umso erstaunlicher.

Doch Dianes Geschichte soll nicht vermitteln, dass man taub sein muss, um Gott zu hören, sondern ein Aufruf an alle, sich Ruhezeiten zu gönnen, um nach Gottes Stimme zu lauschen:

"Um in diese Ruhe einzutreten, die ich so dringend brauche, muss ich mich bewusst dafür entscheiden. Ich darf nach ihr fassen, indem ich auf seinen Heiligen Geist höre, der Gottes Wort benutzt, um mich zu ermahnen, zu erinnern und zu ermuntern. Dasselbe gilt für jeden von uns. Ich bin zu der Überzeugung gekommen, dass jeder, der es will, genau wie ich lernen kann, Gottes Stimme zu erkennen und diesem Gott aufmerksam zuzuhören. Diesem Gott, der uns zum Hören einlädt." (S. 178)

Fazit:
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Geschichte über Hörverlust und die Auswirkung auf Alltag, Glaube und Sozialleben - eindrucksvoll, ehrlich und wahr

Veröffentlicht am 10.05.2018

Der (un)gruselige Zombert ist wieder da: Fußballspiel auf dem Friedhof

Zombert. Fuballspielen verboten!
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Cover und Gestaltung:
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Das Buch ist ein Hardcover mit stabilem Papier. Es ist daher sehr hochwertig und für Kinderhände bestens geeignet. Das Cover zeigt den Fußball spielenden ...

Cover und Gestaltung:
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Das Buch ist ein Hardcover mit stabilem Papier. Es ist daher sehr hochwertig und für Kinderhände bestens geeignet. Das Cover zeigt den Fußball spielenden Zombert mit seinem Freund Konrad und seinem Papagei. Er stützt sich dabei auf einen Grabstein, auf dem ein Fußballplatz eingraviert ist. Diese Actionszene weckt gleich die Neugier auf den weiteren Inhalt und lädt zum Aufschlagen des Buches ein.

Inhalt:
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Zombert, der vegetarische und liebenswerte Zombie mit seinen abreißbaren und vertauschbaren Gliedmaßen ist wieder da! Diesmal ist er - passend zur anstehenden WM - im Fußballfieber. Tom und seine Gang haben Zomberts Freund Konrad geärgert, indem sie seinen Fußball auf den Friedhof gekickt haben. Als sie Konrad verfolgen, merken sie zu spät, dass Zombert ihnen den Weg vom Friedhof versperrt. Ihre einzige Chance: ein Fußballspiel gegen die Friedhofsmannschaft mit Zombert, Konrad und Waldi unterstützt durch den "Fan" Ignaz dem Friedhofswächter. Man darf sich also auf ein spannendes Spiel mit alten Bekannten freuen, bei dem Zombert den ein oder anderen Trick anwendet.

Mein Eindruck:
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Obwohl die Zielgruppe der Zombert-Reihe Kinder ab 6 Jahren darstellt, war meine damals 3-jährige Tochter bereits Fan des ersten Bandes "Zombert und der mutige Angsthase" geworden. Entsprechend freute sie sich nun auf Band 2. Da jede Seite des Buches reichhaltig und bunt illustriert ist, gibt es auch hier jede Menge zu gucken, zu staunen und mit jedem Lesen neu zu entdecken. Zombert ist wirklich ein lustiger, ungruseliger Zombie, der mit seiner Eigenschaft, seine Körperteile zu verlieren und beliebig neu anordnen zu können, immer wieder für Lacher sorgt, nicht nur bei den Kindern! Doch Kai Pannen vermag mit vielen anderen, liebevollen Details aufzuwarten, um den Leser zum Lachen zu bringen, sei es ein Fußball mit Füßen oder aber die besonderen Inschriften der Grabsteine. Es gibt auf den Bildern immer wieder Neues zu entdecken und schon deshalb wird wiederholtes (Vor)Lesen nicht so schnell langweilig. Sprachlich verwendet der Autor kurze, kindgerechte Sätze. Allerdings werden besonders in diesem Band viele Wortspiele verwendet, z. B. mit dem Wort Tor oder Fußballausdrücke werden teilweise wörtlich genommen (Bsp. "Er mauert", auf dem Bild setzt der Torhüter Steine vor das Tor). Dies war für meine mittlerweile 4-jährige Tochter teilweise noch nicht so verständlich, aber für die ursprüngliche Zielgruppe und auf jeden Fall für den erwachsenen Vorleser macht der Text dadurch noch mehr Spaß. Das Fußballspiel ist in prägnanten, kurzen Sätzen beschrieben, sodass man beim Vorlesen gut die Rolle eines Reporters einnehmen kann, was mir ein besonderes Vergnügen bereitet hat. Die lustigen Tricks von Zombert runden den kurzweiligen Lesespaß ab. Durch die kurze Einführung am Anfang kann man das Buch auch gut ohne Kenntnisse des Vorgängerbandes lesen.
Meine Tochter ist nach wie vor Zombert-Fan und wir hoffen, die Reihe wird weiter fortgesetzt.

Fazit:
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Wieder ein amüsanter (Vor)Lesespaß mit tollen Illustrationen und witzigen Wortspielereien

Veröffentlicht am 10.05.2018

Stups und Rudi - Eine abenteuerliche Geschichte über Freundschaft

Stups der kleine Schwertwal
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Cover und Gestaltung:
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Das Cover und die Illustrationen im Buch sind wunderschön mit leuchtenden, bunten Farben gestaltet. Die Tiere, vor allem Stups und Rudi sind liebevoll ...

Cover und Gestaltung:
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Das Cover und die Illustrationen im Buch sind wunderschön mit leuchtenden, bunten Farben gestaltet. Die Tiere, vor allem Stups und Rudi sind liebevoll gestaltet und sprechen einen an. Die Leuchtkraft der Bilder könnte daran liegen, dass sie mit viel Arbeit als Airbrush-Kunstwerke erstellt worden sind.
Dies ist die Taschenbuchausgabe, die wunderbar handlich zum mitnehmen ist. Bald soll das Buch auch in einer größeren Ringbuchfassung erscheinen, damit kleinere Kinderhände es noch besser durchblättern können.

Inhalt:
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Der kleine Schwertwal Stups und der Seehund Rudi sind die besten Freunde. Stups stupst seinen Freund gerne schon mal von einer Eisscholle runter, um ihn zu Abenteuertouren im Meer zu ermuntern. Nachdem sie ihren Hunger durch Fischfang gestillt haben, begegnen sie plötzlich einem hungrigen Hai, der es vor allem auf Rudi abgesehen hat. Doch durch Mut und einen Trick gelingt es Stups, seinen Freund aus der gefährlichen Lage zu befreien.

Mein Eindruck:
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Das Buch ist für Kinder ab 4 Jahren zum Vorlesen bzw. für ältere Kinder zum selbst lesen geeignet. Ich habe das Buch meiner 4,5 Jahre alten Tochter vorgelesen. Die Illustrationen fanden wir toll, die Charaktere sind liebevoll gestaltet und die leuchtenden Farben sind einfach klasse. Die Hai-Szene hat ihr doch etwas Angst gemacht, der Hai machte auf sie einen sehr bösen Eindruck. Ich habe diese Stelle schneller gelesen, damit bald wieder alles gut wird. Der Trick, den Stups anwendet, um seinen Freund zu befreien, hat uns gut gefallen, man lernt dabei auch einiges über das Schwarmverhalten von Fischen. Meine Tochter hat während des Lesens viele Fragen gestellt, wie z. B. wo der Schwertwal sein Schwert hat, warum der Hai nicht zum Luftholen nach oben muss, ob die verschiedenfarbigen Fische zu einer Art gehören und warum Wale und Seehund Fische essen bzw. was sie sonst zu sich nehmen. Dabei haben wir viel nachgeschlagen und im Buch nochmal genauer angeschaut und einige Szenen wiederholt gelesen.

Der Text ist recht kurz, wir sind eher längere Texte gewohnt. Die Geschichte hat genau die richtige Länge, um zwischendurch oder nach einem langen Tag als kurze Gute-Nacht-Geschichte gelesen zu werden. Auf jeder Seite sind Bilder, so dass es immer etwas zum ansehen und entdecken gibt. Nebenher lernt man viel über das Leben der Meeresbewohner und kann über den Inhalt mit dem Kind diskutieren. Das macht für uns ein gutes Kinderbuch aus!

Fazit:
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Wunderschön bebilderte und toll geschriebene Freundschaftsgeschichte im Meer, bei der man einiges lernt und viel entdecken kann.

Veröffentlicht am 10.05.2018

Blutige Kunst

Amadeus von Waldenbrucks / AB Rhesus negativ
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Cover und Titel:
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Die Leinwand, von der rote Farbe wie Blut runter tropft vor dem tiefschwarzen Hintergrund konnte ich nur bei genauerem Hinschauen erkennen, während die rot leuchtenden ...

Cover und Titel:
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Die Leinwand, von der rote Farbe wie Blut runter tropft vor dem tiefschwarzen Hintergrund konnte ich nur bei genauerem Hinschauen erkennen, während die rot leuchtenden Titelbuchstaben mir direkt ins Auge sprangen und meine Aufmerksamkeit weckten. Erst hielt ich es für ein medizinisches Buch, aber "Kunst-Krimi" passte hierzu nicht. Meine Neugierde wurde hierdurch eindeutig geweckt und im Nachgang passt das Titelbild sehr gut zum Inhalt. Im Laden hätte ich definitiv erst mal zugegriffen.

Inhalt:
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Der Galerist Gregor Offergeld war einst vermögend. Doch vor gut zwei Jahren hat ihn seine Geliebte Janina ausgenommen und verlassen, ohne Abschied zu nehmen oder Spuren zu hinterlassen. Nun leidet er und braucht dringend Geld. In der Hoffnung, neue Künstler für sein Geschäft zu entdecken, besucht er eine Ausstellung in Moosburg (Bayern). Als er dort ein Bild mit einem offensichtlich toten Mädchen sieht, das seiner Janina ähnlich sieht, fällt er vor Schreck in Ohnmacht. Als er erwacht, ist das Gemälde verschwunden und vom Künstler fehlt zunächst jede Spur. Keiner glaubt ihm, auch sein Cousin und pensionierter Ermittler Amadeus Freiherr von Waldenbruck nicht. Doch dann scheint Gregor verfolgt zu werden und die Spur zum Erschaffer des Gemäldes führt auf ein Schloss, dessen Bewohner äußerst skurril wirken. Amadeus' Neugier ist geweckt und er kann seine Ermittlerleidenschaft nicht mehr zurückhalten.

Mein Eindruck:
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Hinweis vorweg: Dies ist der 2. Band mit dem Ermittler Amadeus von Waldenbruck, er ist jedoch sehr gut ohne die Vorkenntnisse zu verstehen.
Dieser Krimi ist kein gewöhnlicher "Whodunnit", er lässt sich schwer in eine Sparte einordnen und das ist gut so. Vor allem der Sprachstil hat mich von Beginn an begeistert. Der Roman ist durchweg im Präsens geschrieben, was beim Lesen das Gefühl vermittelt, live dabei zu sein. Die Sätze sind kurz, prägnant und immer wieder gewürzt mit einer Prise Ironie und Humor. Das zeigt sich alleine in den Landschaftsbeschreibungen: "Die Landschaft hat etwas Unentschiedenes. Nicht flach, nicht bergig, nicht schroff, nicht lieblich. Es sind sanfte Wellen, die sich auf beiden Seiten der Bundesstraße dahinschlängeln. Streifen von Gelb, von Beige von Dunkelbraun.Dazwischen wenig Grün und oben drauf schwarzes, waldiges Gekräusel, nichts aufregendes" (S. 11) Stellenweise spürt man auch eine Portion Gesellschaftskritik ">Die Russen kommen!<, das war einmal eine Drohung. Heute ist es Blödsinn. Sie sind längst da. Auf der Insel Krk wie überall in Europa. Sie sind elegant gelandet mit ihren Luxus-Yachten oder mit privaten Jets. Kein Wunder, dass sie den eigenen Flieger vorziehen bei den miserablen Flugverbindungen. [...]" Man erlebt die Handlung aus der Sicht eines kritisch, manchmal auch spöttischen dritten Beobachters, selbst wenn der Ermittler nicht präsent ist in der Szene.
Gleich zu Beginn erwartet den Leser ein Personenregister, das ich als überflüssig empfand. Alle wichtigen Personen werden nach und nach eingeführt und ihre Beziehungen werden so gut dargestellt, das man sich schnell zurechtfindet. Zu Beginn geht es eher beschaulich zu, dennoch wird es nie langweilig, da man viel über die Hintergründe der Kunstszene erfährt und mit welchen Tricks die Preise von Kunstwerken gestaltet werden. Im mittleren Teil nimmt durch einen Mord die Spannung zu und man entwickelt eine erste Theorie den Mörder und seine Motivation betreffend. Leider nahm im letzten Teil die Spannung etwas ab und die erwartete überraschende Wendung trat nicht ein. Generell ist der Fall selber oft im Hintergrund geblieben zugunsten der etwas ausführlicher beschriebenen privaten Probleme der einzelnen Personen und den Hintergründen der Kunstszene. Im Vergleich zum gemächlichen und teils ausführlichen Aufbau der Handlung hatte ich den Eindruck, dass zum Schluss alles möglichst schnell und kurz abgeschlossen werden sollte, sowohl das Privatleben des Ermittlers als auch den Fall betreffend. Das fand ich schade. Dennoch fühlte ich mich durchweg gut unterhalten, was vor allem dem Sprachstil und der Fallkonstellation geschuldet ist. Zudem habe ich einiges über die Kunstszene gelernt, so dass ich den Krimi gerne weiterempfehle.

Fazit:
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Aufschlussreicher und durch seinen Sprachstil hervorragender Krimi über die Kunstszene; lässt leider in der Spannung am Ende nach

Veröffentlicht am 14.04.2018

Hilfreiche Tipps und Tricks einer Mutter für Mütter

Wie machst du das eigentlich? So (über)lebe ich mit drei Kleinkindern: Erprobte Ratschläge für jeden Tag
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Das Foto mit den Füßen der Familie und der handschriftliche Titel sind passend für den Einblick in den Familienalltag und die persönlichen Tipps der Autorin hierzu. Der Untertitel ...

Cover:
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Das Foto mit den Füßen der Familie und der handschriftliche Titel sind passend für den Einblick in den Familienalltag und die persönlichen Tipps der Autorin hierzu. Der Untertitel fasst den Buchinhalt treffend zusammen. Farblich finde ich das Türkis nicht sehr ansprechend, es lässt das Buch etwas unscheinbar wirken, so dass ich im Laden leider nicht drauf aufmerksam geworden wäre. Als Taschenbuch mit etwas dickeren Seiten ist die Gestaltung optimal für ein Ratgeberbuch, das man ins Regal stellen und immer mal wieder hervorholt.

Inhalt:
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Miriam Fuz ist Mutter von 3 Söhnen im Alter von 1, 3 und 5 Jahren. Ihr Mann ist oft unterwegs und so muss sie den Alltag mit den Kindern oft alleine bewältigen. Oft ist sie von anderen Müttern gefragt worden, wie sie dies schafft. In ihrem Buch hat sie daher die wichtigsten Fragen und ihre Antworten - sozusagen die FAQ der Mütter - zusammengestellt.

Mein Eindruck:
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Bereits beim Aufschlagen fiel mir positiv das Inhaltsverzeichnis auf: Die Kapitel sind thematisch geordnet und umfassen jeden Themenbereich von Müttern: Essen, Kinderbesuch, Schlafen, Aufräumen, Erziehung und Trotzphasen, Kita, Kindergeburtstage, die wichtigsten Tipps bei Krankheiten uvm. Aber auch das Thema dass die Mutter sich auch um sich kümmern muss, durch Rückbildung, Sport, Zeit für sich und Freunde treffen, wird aufgegriffen.
Der Titel "Wie machst Du das eigentlich?" zeigt bereits, dass dies kein allumfassender Ratgeber mit erhobenen Zeigefinger ist. Vielmehr liest sich das Buch wie ein Gespräch, das man mit einer anderen Mutter beim Kaffee hat, wärhend die Kinder spielen. So stellt man z. B. die Frage: "Ich habe das Problem, dass mein Kind nachts nicht alleine einschlafen kann. Wie hast Du das bei Deinen eigentlich gemacht?" Und die Autorin fasst ihre wichtigsten Erfahrungswerte für einen zusammen. Immer mit dem Vermerk, dass es für sie funktioniert hat. Man kann es nun ausprobieren oder lassen. Vielleicht funktioniert es, vielleicht auch nicht. Denn: jedes Kind, jedes Elternteil und jede Familie ticken anders und das sollte man immer berücksichtigen. Und das ist der Punkt, der mir sehr gut gefallen hat. Ich habe schon einige Ratgeber zum Thema Kindeserziehung gelesen, aber die Tipps in diesem Buch kommen unverkrampft daher. Ich entdeckte, dass ich einige Tipps bereits umsetzte, andere für uns nichts sind und ich einige mal ausprobieren sollte. Und selbst, wenn meine Tochter oft anders tickt als die Jungs der Autorin, so hatte ich durch den lockeren Ton der Autorin immer das Gefühl, dass es okay so ist, wie es ist. Besonders hilfreich empfand ich das Kapitel über die Rückbildung, denn dort werden Tipps gegeben, die mir bisher keine Hebamme und kein Arzt in der Form gegeben hat: Daumen hoch!

Frau Fuz hat den großen Komplex typischer Mütterthemen kompakt auf den Punkt gebracht und mit einer feinen Prise Humor gewürzt zusammengefasst. Auch die Mutter selbst kommt nicht zu kurz und am Ende jedes Kapitels werden die wichtigsten Aussagen noch einmal in Stichworten in einer Übersicht genannt. So hat man die Antworten alle auf einen Blick beim Nachschlagen.

Fazit:
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Praxiserprobte Tipps einer Dreifachmutter zum Lesen, Schmunzeln, Nachschlagen