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Veröffentlicht am 14.04.2018

25 herausragende Sportlerinnen und ihre Geschichte

Sportlerinnen schreiben Geschichte
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Cover und Gestaltung:
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Das Cover empfand ich als eher abschreckend als ansprechend. Das dunkle Braun im Hintergrund wirkt trist. Den Titel kann man kaum lesen, der Untertitel in Grau ist noch schwerer ...

Cover und Gestaltung:
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Das Cover empfand ich als eher abschreckend als ansprechend. Das dunkle Braun im Hintergrund wirkt trist. Den Titel kann man kaum lesen, der Untertitel in Grau ist noch schwerer zu entziffern. Die Umrisse der Sportlerinnen sind nur schemenhaft zu erkennen und wirken auf mich altmodisch. Das ganze Buch wirkt wie ein Mauerblümchen und hätte mich im Laden definitiv nicht angesprochen. Es sieht aus wie ein altes Schulbuch. Das ist schade, denn in dem Buch steckt mehr!
Hervorragend ist dagegen die Qualität des Buches: Es ist ein Hardcover mit farbig-glänzend bedruckten Seiten, die aus dickerem Papier bestehen.

Inhalt:
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Die Autorin porträtiert geordnet nach den sieben Kategorien "Grazien voller Power", "Ballspielerinnen", "Gipfelstürmerinnen", "Rekordhalterinnen", "Grenzgängerinnen", "Botschafterinnen" und "Sportlerinnen in der Kunst" eine Auswahl von 25 Sportlerinnen mit besonderer Geschichte.

Mein Eindruck:
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Beim Aufschlagen des Buches fiel mir als erstes die relativ kleine Schrift auf. Zwar ist sie ohne Lupe lesbar, doch empfinde ich es doch als anstrengend, wenn die Seiten mit so vielen Informationen vollgepackt sind. Die Schriftgröße war für mich gerade noch ausreichend.
Inhaltlich hat mir dieses Werk sehr gut gefallen. Gleich zu Beginn findet man ein Inhaltsverzeichnis zur Übericht. Die Frauen sind in kurzen Kapiteln von etwa 6-7 Seiten in flüssigem Schreibstil beschrieben. Man erfährt dabei viel über die herausragenden Leistungen der Frauen, bekommt jedoch auch Einblicke in ihre Persönlichkeiten. Dabei hat mich der unterschiedliche Aufbau der einzelnen Porträts überrascht: Einige beinhalten Interviews, einige sind eher an Zeitungsartikeln und Biographien orientiert. Bei vielen ist es eine Mischung aus vielen unterschiedlichen Quellen, so dass der Inhalt aufgelockert und der Leser gefesselt wird.
Praktisch sind die Info-Kästen, in denen ein Foto abgebildet ist und das Wichtigste über die jeweilige Person noch einmal zusammengefasst ist. Die Nennung weitere Recherchequellen runden das Gesamtbild ab. Auf den ersten Seiten waren die Infokästen ähnlich trist gestaltet wie das Cover: weiße Schrift auf braunen Hintergrund. Glücklicherweise werden im Verlauf des Buches die Kästen farbiger und die Optik gefälliger.

"Sport kann Leben verändern und dazu beitragen, gesellschaftliche Normen, politische Widerstände und eigene Handicaps zu überwinden." (S. 121)

Die Auswahl der Sportlerinnen hat mich aufgrund er breiten Auswahl überrascht: Während mir Athletinnen wie Marika Kilius oder Steffi Graf bekannt waren und mir auch die verstorbene Esther Williams aus Filmen noch ein Begriff war, stieß ich oft auch auf mir unbekannte Frauen mit beachtlichem Lebenslauf. Nachhaltig im Gedächtnis ist mir hier das traurige Schicksal von Gretel Bergmann, die leider Opfer von Nazi-Propaganda wurde und keine Anerkennung für ihre sportliche Leistung bekam. Positiv beeindruckt hat mich die Geschichte von Annie Londonderry als eine Art weiblicher Münchhausen mit erstaunlicher Leistung bei ihrer Radtour um die Welt. Auch die Geschichte von der Fliegerin Marie Marving und ihre Vision einer Luftabmbulanz war spannend zu lesen. Aber auch bei den mir bekannten Frauen war es interessant, hinter die Kulissen ihres Werdegangs zu blicken. Die Autorin hat einen flüssigen, unterhaltsamen Schreibstil und versteht es, dem Leser die einzelnen Frauen und ihre Anliegen nahezubringen. Geschickt in die Biographienn eingeflochten sind Details über Entstehung, Regularien und Techniken einzelner Sportarten.

Einzig das Kapitel "Sportlerinnen in der Kunst" wäre für mich entbehrenswert gewesen. Der Untertitel "Porträts von außergewöhnlichen Frauen" suggeriert, dass es um reale Personen und deren Leben geht, nicht um Darstellungen abstrakter/unbekannter Personen. Zwar fand ich dieses Kapitel für sich genommen ganz aufschlussreich und habe auch einiges gelernt. Ich hätte darauf jedoch gut zugunsten weiterer Porträts realer Frauen verzichten können. Das Buch war schnell gelesen und weckte den Wunsch nach Mehr. Daher hoffe ich auf ein weiteres Porträt-Buch der Autorin, diesmal mit einer besseren Cover-Gestaltung.

Fazit:
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Eine bunte Auswahl bekannter und weniger bekannter Frauen, die durch ihre sportliche (und gesellschaftliche) Leistung nachhaltig die Geschichte beeinfluss(t)en

Veröffentlicht am 13.04.2018

Zweiter Teil der Glaubensreise

Weil du mit mir gehst (2)
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Cover und Gestaltung:
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Ebenso wie der erste Band "Unterwegs mit dir" ist auch dieses Buch ein Hardcover mit Schutzumschlag und in ähnlichem Stil gehalten. Der Titel ist auch leicht ausgestanzt, ...

Cover und Gestaltung:
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Ebenso wie der erste Band "Unterwegs mit dir" ist auch dieses Buch ein Hardcover mit Schutzumschlag und in ähnlichem Stil gehalten. Der Titel ist auch leicht ausgestanzt, doch diesmal ist die Schrift blau und das Bild rosa und somit umgekehrt zu Band 1. Der Wiedererkennungseffekt der Bände ist somit gegeben und zusammen geben sie ein schönes Bild im Bücherregal ab. Ein Lesebändchen würde den Gesamteindruck perfektionieren.
Die Frauen auf dem Cover sind als Silhouetten dargestellt, wobei nicht erkennbar ist, welcher Frau sich hinter welchem Umriss verbergen mag. Hier soll offenbar die Fantasie des Lesers angeregt werden, denn die Geschichte gibt mehrere Zuordnungsmöglichkeiten her. Insgesamt gefällt mir die Buchgestaltung wieder sehr gut.

Inhalt:
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In "Unterwegs mit Dir" hatten sich die vier Frauen Mara, Meg, Charissa und Hannah in einem Kurs kennengelernt und gemeinsam auf eine Glaubensreise begeben. Nach Kursende hat jede Frau weiter mit ihren persönlichen Baustellen zu kämpfen. Doch diesmal bilden die vier eine feste Gemeinschaft, doe sich gegenseitig ermutigt und unterstützt. Oftmals haben sie dabei das Gefühl, ein paar Schritte vor und dann wieder zurück zu gehen und nicht oder nur sehr langsam vorwärts zu kommen. Doch auch Rückschritte gehören zur Entwicklung und letztendlich kommen sie durch ihre Glaubensreise doch weiter, als sie gedacht hatten.

Mein Eindruck:
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"In diesem Zusammenhang hat einmal jemand gesagt, man solle Gottes Liebe nicht mit einem Kuchen vergleichen, der aufgeteilt wird, sondern mit einem warmen, sonnigen Tag am Strand. Denn dann nehme ich niemandem etwas weg, wenn ich die Sonne genieße. Und wenn andere sie genießen, nehmen sie mir nichts weg. Gottes Liebe ist nicht begrenzt, sondern unendlich." (S. 272)

Nachdem ich Band 1 mit Begeisterung verschlungen habe, habe ich die Übersetzung des zweiten Teils der vierbändigen "Sensible Shoes"-Reihe (Originaltitel) herbeigesehnt. Da der Anfang schon eine Weile zurücklag, konnte ich mich an einiges nicht mehr erinnern. Die Autorin hat es jedoch innerhalb der ersten Seiten schnell geschafft, mich wieder ins Boot zu holen. Die wichtigsten Ereignisse der Frauen werden zu Beginn in Form von Gedanken geschickt in die Handlung eingeflochten. Theoretisch kann man auch ohne Vorkenntnisse des Vorgängers dieses Buch lesen, ich empfehle es jedoch nicht. Die Entwicklungen im ersten Teil sind in meinen Augen als Hintergrundwissen unentbehrlich, um die Veränderungen im Folgeband in ihrer Tiefe nachvollziehen zu können.

Nachdem die vier durch ihren geistlichen Kurs beachtliche Veränderungen in ihrem Leben erfahren haben, kämpfen sie in diesem Band zunächst mit der Tatsache, vom Alltag eingeholt zu werden. Alte Gewohnheiten brechen wieder auf. Charissa kämpft mit ihrer ungeplanten Schwangerschaft, vor allem aber mit ihrer Perfektion und ihrem Stolz. Meg hat große Erwartungen an den Besuch bei ihrer Tochter in London und muss mit der Nicht-Erfüllung derselben umgehen lernen. Mara freut sich darauf, Großmutter zu werden, hat jedoch nach wie vor Probleme, sich selbst zu akzeptieren und in ihrer Ehe warten einige unangenehme Überraschungen auf sie. Hannah genießt die Beziehung zu Nathan, hat jedoch mit ihrem Sabbatjahr und der Tatsache, keine Kinder bekommen zu können, noch nicht vollständig ihren Frieden gemacht.

Auf den ersten Blick scheint die Wirkung des Kurses verpufft zu sein:
»Manchmal fühlt es sich an, als ginge man zwei Schritte vorwärts und dann wieder einen Schritt zurück. Oder sogar zwei Schritte nach vorn und drei zurück.« (S. 289)

Doch diesmal sind sie gestärkt, indem sie ihre Defizite schneller erkennen und sich ihren Problemen besser stellen können. Dabei unterstützten sie sich gegenseitig und beten gemeinsam und füreinander.

Die geistlichen Übungen aus dem ersten Band werden in der Handlung wieder aufgegriffen und vertieft. Im Anhang des Buches befindet sich ein 8-wöchiger Leitfaden, in dem der Leser dazu angeregt wird, einzelne Kapitel erneut zu lesen und sich mit Fragen zum Text auseinanderzusetzen. Zusätzlich sind geistliche Übungen Teil dieses Programms. Während im ersten Band die Übungen jeweils hinter den Kapiteln folgten, sind die Fragen hier kompakt am Ende zu finden. Damals passte das aber auch zu dem Kurseinheiten, die die Frauen gemacht haben. In diesem Buch ist der Kurs selbst kein Thema, nur Elemente daraus werden einzeln wieder hervorgeholt. Von daher finde ich es sinnvoll, dass hier der Leitfaden komplett als Extrateil am Schluss des Romans erfolgt.

Die Charaktere sind mir nach wie vor ans Herz gewachsen und ich habe durch den ganzen Roman hinweg mit jeder mitgefiebert und genossen, Teil ihrer Reise zu sein. Die geistlichen Impulse beschränkten sich diesmal größtenteils auf den Anhang und griffen häufig Übungen aus dem Vorgängerband auf. Das gefiel mir jedoch sehr gut, denn mit jeder Wiederholung prägt sich die Übung mehr ein und man erlangt stets neue Erkenntnisse. Das Ende zeigt, dass die Vier einen weiteren, wichtigen Abschnitt ihres Lebens gemeistert haben, lässt jedoch Raum für weitere Entwicklungen, auf die ich mich in den nächsten beiden Bänden schon freue.

Fazit:
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Gelungene Fortsetzung der spirituellen (Roman-)Reise zu Gott und zu sich selbst

Veröffentlicht am 29.03.2018

Tabithas Indien

Mit Sari auf Safari
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Cover und Gestaltung:
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Das Coverbild strahlt dem Leser entgegen. Passend ist die Zusammenstellung von Tabitha samt Koffern vor typischer indischer Kulisse auf der Frontseite: ...

Cover und Gestaltung:
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Das Coverbild strahlt dem Leser entgegen. Passend ist die Zusammenstellung von Tabitha samt Koffern vor typischer indischer Kulisse auf der Frontseite: Tuk Tuks mit Kuh und Affe im reinsten Verkehrschaos. Teile des Bildes wirken künstlich zusammengestellt mit einem Fotobearbeitungsprogramm. Das gilt auch für den Affen auf der Rückseite. Trotzdem gefiel mir das Cover sehr gut, vor allem die schönen, roten Zeichnungen am Rand. Sie erinnern an indische Hennabemalungen. Sie finden sich als Elemente (allerdings in Grau) passenderweise im Innenteil wieder und verströmen indisches Flair.
Als Klappenbroschur mit Seiten von etwas dickerer Qualität zählt das Buch zu den hochwertigeren Taschenbüchern.

Beim ersten Aufschlagen fällt sogleich das ausführliche Inhaltsverzeichnis positiv auf. So hat man direkt einen Überblick über den Inhalt. Die Struktur ist m. E. sehr gelungen: Viele kleinere Unterkapitel fügen sich zu einem größeren Kapitel zusammen. Durch diese kleinen Einheiten kann man das Buch immer wieder zwischendurch zur Hand zu nehmen und Stück für Stück lesen. Das absolute Highlight sind zwei ausführliche Foto-Teile, die das Geschehen wunderbar veranschaulichen. Optisch ist das Buch sehr ansprechend, im Laden hätte ich definitiv zugegriffen.

Inhalt:
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Tabitha ist Mitte dreißig, sportlich und ruheliebend und an einem Punkt angelangt, an dem sie nicht weiß, wie es weitergehen soll. Von Männern ist sie nur enttäuscht worden und auch ihre Beziehung zu Gott läuft nicht so, wie gewünscht. Zu diesem Zeitpunkt bringt eine kleine Facebook-Nachricht an den Indienkorrespondenten und Buchautor Markus Spieker plötzlich eine unglaubliche Wende in ihr Leben. Wenige Monate später heiratet sie ihn und folgt ihm nach Indien. Der erste Eindruck ist Chaos, Schmutz, Smog, Lärm, Armut und daneben unglaublicher Reichtum. Sie stellt sich der Herausforderung, reist kreuz und quer durch Indien und lernt das Land von all seinen Facetten kennen: den schönen und den weniger schönen. Und sie entdeckt neue Seiten an ihrer Beziehung zu Gott und vertieft ihren Glauben. In diesem Buch lässt sie den Leser an ihren Erfahrungen teilhaben.

Mein Eindruck:
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"Gott hat Humor. Er hat alles geplant, und er kennt mich. Ich wollte nie ein normales Leben, ich wollte ein Abenteuer. Das habe ich nun davon!" (S.16)

Ich habe von Beginn an gut in die Handlung hineingefunden, denn Tabitha schreibt sehr mitreißend und lebendig. Sie holt erst ein wenig aus und berichtet über ihre Kindheit im Sauerland und wie ihr Leben verlaufen ist, bis sie Markus kennenlernte. So bekam ich eine gute Vorstellung ihres Charakters und in vielen Teilen habe ich Parallelen zu meinem Leben entdeckt, wodurch mir die Autorin noch sympathischer wurde. Besonders beeindruckt hat mich immer wieder im Buch ihre unvoreingenommene Einstellung gegenüber unbekannten Dingen und ihre vertrauensvolle Offenheit dem Leser gegenüber. Sie schreibt ehrlich über ihre Bedenken, ihre Ängste, aber auch über ihre positiven Erfahrungen, was sie alles lernt und wie sie ihren Ängsten entgegen tritt. Jedes Wort wirkt authentisch, ich hatte das Gefühl: hier ist ein offener, emotionaler, aber auch starker Mensch, der den Leser wie einen Freund an der Hand nimmt, um ihm Indien mit all seinen Facetten nahe zu bringen.

Ihre Geschichte erzählt sie lückenlos von Beginn an. Sie schildert ihre Hochzeit, die Kündigung ihres Jobs, die Abschiede von Freunden und Familie und auch ihre Ankunft mitten im indischen Chaos. Mir gefiel dabei die chronologische Reihenfolge. Ich konnte ihre Reisen und auch ihre Entwicklungsschritte gut mitverfolgen. Ich hatte zuvor schon einige Dokumentationen über Indien gesehen und wusste, dass das Land sehr unterschiedliche Gesichter hat. Durch Tabithas Buch ist mir erst klar geworden, wie groß die Unterschiede innerhalb der Regionen und verschiedenen Bevölkerungsgruppen sind. Die Autorin nimmt den Leser u. a. mit in die Teeregion Darjeelings, erlebt eine indische Hochzeit, wird sich ihrer Beziehung zu Jesus bei einer Woche im Yoga-Ashram wieder bewusst.

Es gibt Einiges, an das sich Tabitha gewöhnen muss: Nachts nicht alleine raus gehen, die rechtliche Herabstufung der Frau gegenüber dem Mann, eine "Maid", die tagsüber die Wohnung in Ordnung hält und ständig präsent ist, Hocktoiletten, verrückte Feste, fettiges Essen, Aberglaube mit erschreckenden Auswirkungen und indische Traditionen und Bräuche, die für Europäer nicht konsequent und logisch erscheinen. Aber sie erlebt auch viel Gastfreundschaft, Zufriedenheit trotz Armut, findet neue, tolle Freunde, sieht wundervolle Landschaften und empfindet am Ende eine unglaubliche Dankbarkeit für ihr Leben und für ihren Glauben, den sie durch diese Erfahrungen festigen kann.

Nun wird sie noch ein Jahr in Indien bleiben, dann geht es zurück nach Deutschland. Ich bin gespannt, ob es noch einen Bericht geben wird über ihre "Wiedereingliederung". Mir hat das Buch sehr gut gefallen, ihre Schilderungen haben mich permanent in ihren Bann gezogen. Ich hatte das Gefühl, alles wie eine Freundin mitzuerleben mit allen ihren authentischen Gedanken, Gefühlen, Zweifeln. Es macht Spaß, Indien an ihrer Seite zu entdecken.

Fazit:
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Tabitha ist eine beeindruckende Frau, die mitreißend und lebendig ihre Reise durch Indien beschreibt und viel über sich und ihren Glauben lernt-Es macht Spaß, sie dabei zu begleiten.

Veröffentlicht am 28.03.2018

Überraschende Anekdoten- und Witzesammlung

Lache, solange du noch Zähne hast
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Cover und Gestaltung:
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Der Mann hinter der Mauer erinnerte mich etwas an den Nachbar Wilson aus der Serie "Hör mal wer das hämmert." Der hatte auch immer witzige, aber auch weise ...

Cover und Gestaltung:
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Der Mann hinter der Mauer erinnerte mich etwas an den Nachbar Wilson aus der Serie "Hör mal wer das hämmert." Der hatte auch immer witzige, aber auch weise Sprüche auf Lager. So wie in diesem Buch. Das auf die Mauer gesprayte Lachen, sieht für mich etwas aufgezwungen aus. Es passt aber, da eine Witzesammlung im Prinzip auch etwas ist, das einen zur Fröhlichkeit "zwingen" will. Der Untertitel "Witziges zum Drüber-nach-Lachen" ist ein passendes Wortspiel: Es geht es nicht nur ums Lachen, sondern auch darum, über bestimmte Texte nachzudenken. Die bunten Farben sowie der Titel in unterschiedlichen Schriftarten machen einen definitiv aufmerksam auf das Buch. Gleich beim Aufschlagen fiel mir das thematisch aufgebaute Inhaltsverzeichnis positiv auf, das ein gezieltes Nachschlagen der Texte ermöglicht. Der Text im Buch ist in Schwarz-Weiß-Grau-Optik gehalten, was hilfreich ist, sich auf den Text zu fokussieren.

Inhalt:
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Arno Backhaus ist E-Fungelist, Entertainer und Bestsellerautor. In diesem Buch hat er zu 17 Themengebieten Witze, Anekdoten und Gedanken gesammelt. Er lädt damit den Leser ein, zu lachen, zu staunen und einige Dinge aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten. Zu den Themengebieten gehören auch Glaubensthemen, wie von einem christlichen Autor zu erwarten. Jedoch werden auch viele alltägliche Bereiche ins Visier genommen, wie z. B. Kinder, Universitätsleben, Finanzielles, Sportliches, Tierisches und einiges mehr.

Mein Eindruck:
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Dieses Buch hat mich positiv überrascht. Ich stehe Witzebüchern eher skeptisch gegenüber. Oft sind diese eine Zusammenstellung von lustigen Texten, die man bereits aus anderen Quellen kennt. Die meisten Witze sind in meinen Augen Kalauer, die oft auf Partys oder Karnevalsreden zu hören sind. Meistens sind sie nach dem ersten Hören bzw. Lesen bereits langweilig. Ein paar solcher Witze waren auch hier vorhanden, der Autor hat das Rad nicht neu erfunden. Vieles kannte ich jedoch noch nicht, vor allem stach mir die außergewöhnliche Kombination aus lustigen und nachdenklich stimmenden Texten ins Auge.

Gut gefallen hat mir z. B. der Witze
"Ein vierjähriger Junge wird von einem Mann gefragt: "Gibt es in deinem Kindergarten auch Ausländer?" Der Kleine antwortet: "Nein, da gibt es nur Kinder."
Auf den ersten Blick lustig, im Nachgang eine Aussage zum Nachdenken!
Neben solchen kurzen Witzen stehen auch längere Texte, wie z. B. "Schule im Wandel der Zeit 1973-2018", "Gott kommt z. B.such" und "Wie ein Schwabe ein sicheres Passwort wählt", um nur einige meiner Favoriten zu nennen.
Dieses Buch hat mich begeistert, weil es sich für vieles eignet: als Nachschlagewerk für bestimmte Anlässe, als Geschenk zur Aufmunterung und natürlich zum selber lesen, lachen und nachdenken. Ich kannte den Autor bisher noch nicht, aber werde ihn und seine Bücher nun im Auge behalten.

Fazit:
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Anekdoten, Sprüche, Witze über Glauben und Alltägliches - eine überraschende und lesenswerte Zusammenstellung

Veröffentlicht am 28.03.2018

Ein Osterabenteuer des kleinen Igels

Der kleine Igel und das verlorene Entchen
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Cover und Gestaltung:
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Das Coverbild ist sehr liebevoll gezeichnet. Die Tiere wirken flauschig, man möchte sie am liebsten Knuddeln. Der Clou ist die fühlbare, samtene Mütze des Igels ...

Cover und Gestaltung:
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Das Coverbild ist sehr liebevoll gezeichnet. Die Tiere wirken flauschig, man möchte sie am liebsten Knuddeln. Der Clou ist die fühlbare, samtene Mütze des Igels und der rote, samtene Punkt unter "Fühl mal". Bevor ich das Buch aufschlagen durfte, hat meine 4 Jahre alte Tochter erst mal viel darauf gerubbelt. Die zwei Eier verdeutlichen die Osterzeit, in der das Buch spielt. Wir hätten sie gerne etwas zentraler gesehen, als in eine Ecke gequetscht, aber das ist Geschmackssache. Letztendlich geht es um das verlorene Entchen, wobei hier zwei statt einem abgebildet sind. Auch das irritierte uns am Anfang, wenn man aber die Geschichte kennt, versteht man den Hinweis besser.
Das Buch ist ein Hardcover, etwa im Format DIN A4 und hat optimales Vorleseformat. Die Seiten sind von dickerer Qualität, großflächig illustriert und beinhalten als Clou immer wieder die rote Mütze zum Fühlen. Dabei scheinen diese Stellen sehr widerstandsfähig zu sein und halten auch ein mehrfaches Rubbeln durch Kinderhände gut aus. Die Gestaltung ist insgesamt sehr ansprechend mit der harmonischen Covergestaltung und der hohen materiellen Qualität.

Inhalt:
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An einem sonnigen Frühjahrstag begibt sich der kleine Igel mit seinen Freunden in den Wald zu einem Spaziergang, aus dem schnell ein kleines Osterabenteuer wird. Dem kleinen Igel wird bei einem Dilemma mit seiner Mütze geholfen, sie finden jede Menge Ostereier und helfen einer verzweifelten Entenmama, ihre fünf Küken wieder zu finden. Besonders das Letzte ist schwer zu finden, doch gemeinsam lösen sie auch dieses Problem.

Mein Eindruck:
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Meiner Tochter und mir sind die liebevollen und detailliert ausgearbeiteten Illustrationen direkt ins Auge gefallen. Die Tiere wirken alle freundlich uns sind irgendwie niedlich gezeichnet. Man schließt alles sofort in sein Herz. Das Beste im Buch sind natürlich die fühlbaren Stellen. Bevor wir weiterlesen konnten, mussten wir nach dem Umblättern immer erst die samtenen Stellen suchen, drüber fühlen, den Rest des Bildes angucken und dann erst durfte ich weiter lesen.
Die Texte sind kindgerecht gestaltet, die Sätze haben eine angemessene Länge und sind optimal auf die voll illustrierten Seiten aufgeteilt. Die Länge der Geschichte ist passend für Kinder ab 3 Jahre, die noch nicht so lange zuhören können. Meine Tochter ist eher längere Vorleseabende von 30-45 Minuten gewohnt, aber wenn sie müde ist oder wir eine Geschichte für zwischendurch suchen, sind Texte wie die vom kleinen Igel genau richtig.

Die Handlung beginnt erst gemächlich als gemeinsamer Spaziergang bei schönem Frühlingswetter und steigert sich dann allmählich zu einem kleinen Abenteuer. Die Eiersuche gefiel meiner Tochter sehr gut, spielt aber eher eine nebensächliche Rolle. Den Kern dieser Erzählung bilden die Themen Freundschaft und Hilfsbereitschaft, z. B. als sich der Igel mit seiner Mütze im Busch verfängt oder die Entenmama ihre Küken sucht. Schön ist, dass der Igel ganz unterschiedliche Tiere als Freunde hat, wie z. B. den Dachs, den Fuchs, die Hasen und die Mäuse. Trotzdem sind alle freundlich zueinander und jeder hilft dem anderen, so gut er kann. Aufgrund ihrer Beschaffenheit kann jedes Tier sich auf seine Weise helfend einbringen. Diese nebenher transportierte Botschaft gefällt uns sehr gut. Besonders gut gefallen hat uns das Ende, in dem das Entchen in den Eiern gefunden wird, denn dieser Fund ist ein Schatz im doppelten Sinne: materiell und emotional. Dieses Bild untermauert den schönen Spruch am Ende für mich besonders gut: "Freunde sind doch der größte Schatz, den man finden kann!"

Fazit:
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Ein schönes Buch über Freundschaft, Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft mit liebevollen Illustrationen und fühlbaren Elementen. Nicht nur zur Osterzeit lesenswert!