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Veröffentlicht am 15.05.2017

Die Schatten der Vergangenheit

Der letzte erste Blick
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Emery braucht einen Neuanfang und beginnt an einem College, dass 2000 Meilen von ihrem Zuhause weg ist, ein neues Leben. Doch sie merkt schnell, dass man seine Vergangenheit nicht so einfach hinter sich ...

Emery braucht einen Neuanfang und beginnt an einem College, dass 2000 Meilen von ihrem Zuhause weg ist, ein neues Leben. Doch sie merkt schnell, dass man seine Vergangenheit nicht so einfach hinter sich lassen kann. Sie wünscht sich nichts mehr als Freunde und sie möchte akzeptiert zu werden. Doch das was zuhause passierte, lässt sie nicht los. Es fällt ihr sehr schwer auf die neuen Menschen in ihrem Umfeld umzugehen.

Doch sie findet bald Anschluss, Elle wird sehr schnell zu einer guten Freundin und Ratgeberin. Sie nimmt Emery mit in ihre Clique und auch diese freunden sich schnell mit Emery an. Es folgt ein Wochenendausflug zum Campen. Sie sind eine eingeschworene Gemeinschaft. Und dann ist da noch Dylan. Sie mag ihn, doch sie hat sich geschworen, sich nie wieder mit einem der "guten" Typen einzulassen. Denn dies hat sie getan und sie wurde auf übelste Art und Weise hintergangen und gedemütigt. So sehr, dass sie möglichst viele Meilen zwischen sich und den Menschen der Vergangenheit bringen wollte.

Doch ihren neuen Freunde sind hartnäckig und gerade Dylan schafft es, ihr Vertrauen zu gewinnen. Dylan hat jedoch einen großen Fehler begangen. Dieser Fehler kostet ihn die gerade entstehende Beziehung zu Emery. Er hat sie schwer enttäuscht und muss mit ihrer Abweisung leben. Doch er gibt Emery nicht auf. Er braucht sie und sie braucht ihn.

Bianca Iosivoni hat eine ganz wunderbare Art zu schreiben. Fesselnd, gefühlvoll und mit spürbarer Leidenschaft. Man erlebt mit Emery und Dylan eine Achterbahnfahrt der Gefühle und man stellt sich die Frage, wie viel ein Mensch eigentlich aushalten kann. Emery hat eine harte Zeit hinter sich und dass Erlebte macht sie zu einer zornigen Person, der es sehr schwer fällt sich in den Collegealltag einzufinden. Dylan hat ebenfalls sehr viel mitgemacht, ganz andere Dinge als Emery, doch diese Erlebnisse machen sie zu den Menschen, die sie sind. Sie sind nicht perfekt, sie machen Fehler. Aber sie stehen dafür gerade und setzen sich für diejenigen ein, die Hilfe brauchen. Sie sind füreinander da und geben sich Halt und Kraft, sich den Problemen entgegen zu stellen, die das Leben für sie bereit sind. Und Emery lernt zu verzeihen. Es ist bewegend und rührt den Leser stellenweise sehr.

Eine tolle Geschichte über gemachte Fehler, mutige Neuanfänge und über tiefe Freundschaften, Vertrauen und Liebe. Ich habe jede Seite sehr genossen.

  • Einzelne Kategorien
  • Charaktere
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Gefühl
  • Cover
Veröffentlicht am 15.05.2017

Neustart in Vermont

True North - Wo auch immer du bist
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Audrey Kidder wird von ihrem Arbeitgeber nach Vermont geschickt, um dort für die Restaurantkette Biolebensmittel einzukaufen. Auf der ersten Farm trifft sie auf Griffin Shippley, mit dem sie am College ...

Audrey Kidder wird von ihrem Arbeitgeber nach Vermont geschickt, um dort für die Restaurantkette Biolebensmittel einzukaufen. Auf der ersten Farm trifft sie auf Griffin Shippley, mit dem sie am College einige ziemlich heiße Verabredungen hatte. Griff erweist sich als zäher Verhandlungspartner und nicht nur das, er warnt sämtliche Farmer in seinem Umkreis vor Audrey, denn ihr Boss verlangt erstklassige Produkte, jedoch zu minimalstem Preis. Ihr Auftrag scheint zu scheitern.

Doch es knistert auch gewaltig zwischen ihr und Griff und sie kommen sich schnell wieder näher. Doch Audrey hat Pläne, ihr eigenen Restaurant in Boston zu eröffnen. Ein Leben in Vermont ist definitiv nicht geplant und von Griffin doch auch sicher nicht erwünscht, oder?

Griffin hat als junger Farmer alle Hände voll zu tun. Die Arbeit auf seiner Farm verlangt ihm alles ab. Fehler könnten die Existenz kosten und er muss nicht nur für sich, sondern auch für die Familie sorgen. Seine Mutter, Geschwister, seine Cousin, alle verlassen sich auf ihn. Eine Beziehung hat einfach keinen Platz in seinem Leben, denkt er. Doch Audrey kann er nicht vergessen und so setzt er alles auf eine Karte.

Sarina Bowen hat eine tolle Geschichte erzählt. Sie steckt voller Gefühl, Leidenschaft und bereiten dem Leser zauberhafte Lesemomente. Der Schreibstil liest sich flüssig, fesselnd und ist mit großartigem Humor gespickt, der den Leser herzhaft lachen lässt. Die Protagonisten sind wunderbare Menschen. Sie wirken authentisch, den sie sind Menschen, die auch Fehler machen. Sie gestehen sich diese auch ein und wagen Neuanfänge. Sie wirken einfach echt und ich mochte Audrey und Griffin unheimlich gern. Auch alle anderen Figuren bekommen ausreichend Platz in der Geschichte und runden das Buch wunderbar ab.

Griffins Familie ist großartig beschrieben, eine Familie die zusammenhält und immer füreinander da ist. Die Essen an der großen Tafel hätte ich gerne miterlebt, die waren ziemlich lustig.

Für mich ein sehr gelungenes Buch und ich freue mich schon jetzt, auf den nächsten Teil dieser Reihe.

  • Einzelne Kategorien
  • Charaktere
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Gefühl
  • Cover
Veröffentlicht am 06.05.2017

Alle Menschen tragen Narben

Nächstes Jahr am selben Tag
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So ziemlich jeder Mensch trägt in irgendeiner Form Narben mit sich herum. Die einen tragen sie auf der Haut, andere auf ihrer Seele und sie haben alle etwas gemeinsam. Alle Narben bringen Schmerzen mit ...

So ziemlich jeder Mensch trägt in irgendeiner Form Narben mit sich herum. Die einen tragen sie auf der Haut, andere auf ihrer Seele und sie haben alle etwas gemeinsam. Alle Narben bringen Schmerzen mit sich.

Fallon trägt ihre Narben auf der Haut. Ein "Unfall" hat das Haus ihres Vaters in Flammen aufgehen lassen und sie hat schwere Verletzungen davon getragen, die für andere deutlich sichtbar sind. Verständlich ist, dass sie verunsichert und ängstlich durchs Leben geht. Sie verbirgt ihre Narben so gut sie kann, doch die in ihrem Gesicht kann sie kaum verstecken. Sie hat eine schwere Zeit voller Schmerzen hinter sich. Doch Fallon möchte ihr Leben ändern, in eine positive Zukunft schauen und dazu plant sie eine Leben in New York, sie möchte ans Theater.

Ben trägt seine Narben auf der Seele. Er hat den Verlust seiner Mutter nicht verwunden und hat sich in der Nacht ihres Todes eine riesige Schuld aufgeladen. Er hat etwas getan, was er nie wieder gutmachen kann und es droht sein Leben zu zerstören.

Ben trifft auf Fallon, als diese ihrem Vater in einem Restaurant von ihren Zukunftsplänen erzählt. Ben ist schockiert von der Reaktion ihres Vaters und mimt von einer Sekunde auf die andere, Fallons Freund. Er weist ihren Vater in seine Schranken und verbringt einen sehr intensiven Tag mit Fallon. Er lässt sie spüren, wie schön sie für ihn ist. Er bringt sie zum lachen und er begleitet sie zum Flugplatz, als es für Fallon Zeit für den Abflug wird. Sie verabreden, sich genau nach einem Jahr wieder in diesem Diner zu treffen, jeder stellt dem anderen einige Aufgaben für das kommende Jahr, Hausaufgaben nennen sie das. Nach einem Jahr sehen sie sich wieder.

Doch irgendwann einmal, dringt jedes Geheimnis an die Oberfläche und so ist das auch bei Ben. Fallon erfährt von seinem Geheimnis. Sie ist sein Geheimnis und er trägt die Schuld an ihren Narben. Fallon ist verzweifelt, am Boden zerstört und die zwischen ihnen entstandene Liebe scheint für immer zerstört. Sie fühlt sich verraten, Liebe verwandelt sich in Wut und in Hass. Beide leiden und wieder nährt sich ihr Jahrestag. Wird es ein Wiedersehen geben für Fallon und Ben?

Colleen Hoover hat es auch in diesem Buch wieder geschafft, mich unzählige Tränen vergießen zu lassen. Wer ihre Bücher kennt weiß, dass sie immer sehr dramatisch sind, aber auch voller Liebe und Hingabe. Sie erzählt Geschichten, die so voller Leid sind, aber auch voller Hoffnung und sie erzählt von Hindernissen, die aus dem Weg geschafft werden können.

Die Geschichte von Fallon und Ben ist mir extrem unter die Haut gegangen, ich habe so sehr mitgelitten, gefiebert, gehofft und immer wieder gebangt. Eine Achterbahn der Gefühle. Absolut unglaublich und großartig erzählt.

Veröffentlicht am 20.04.2017

Aus Fehlern lernen...

Scorched
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Eine Gruppe Studenten trifft sich in einer Bar um zu trinken, Party zu machen, sie lassen es sich gutgehen. Eigentlich eine ganz normale Situation. Doch der Schein trügt, inmitten dieser jungen Leute befindet ...

Eine Gruppe Studenten trifft sich in einer Bar um zu trinken, Party zu machen, sie lassen es sich gutgehen. Eigentlich eine ganz normale Situation. Doch der Schein trügt, inmitten dieser jungen Leute befindet sich Andrea. Sie trinkt oft und sie trinkt gerne, denn dies hilft ihr, ihre Probleme für eine Weile zu vergessen. Sie handelt oft unbesonnen und kann sich an so manche ihrer Taten am nächsten Tag nicht erinnern oder sie will sich nicht erinnern. Tanner ist derjenige, der ihr ungeschönt mitteilt, dass sie das nicht tun sollte. Wieder einmal bringt er Andrea heim, stellt sich dass ihr nichts passieren kann. Er möchte ihr ein Freund sein, doch sie lehnt ihn ab.

Andrea verreist mit ihrer Freundin, deren Freund und Tanner für eine Weile in eine Berghütte. Tanner ist derjenige, der Andrea immer wieder rät, sie sollte weniger trinken. Es gelingt ihr sogar für eine Weile und sie und Tanner kommen sich näher. Doch Andrea ist davon überzeugt, sie verdiene dieses Glück nicht, also stößt sie ihn wieder von sich und wendet sich erneut dem Alkohol zu.

Zurück aus den Ferien kommt es zur Katastrophe. Andrea trinkt und verursacht einen Unfall. Sie verliert die Kontrolle über ihren Wagen, landet schwer verletzt im Krankenhaus und endlich sieht sie ein, dass sie ihr Alkoholproblem nicht allein in den Griff bekommen wird. Späte Einsicht, leider. Zum Glück wurden keinen weiteren Personen verletzt. Doch dieses Ereignis zeigt ihr auf, dass es höchste Zeit ist, Hilfe anzunehmen. In einer Klinik erfährt sie zudem noch einiges mehr über sich selbst und sieht sich mit all den Dingen konfrontiert, die sie zu vergessen versucht hatte. Ein harter Weg beginnt.

Nach langem Zögern stimmt sie dem Besuch von Tanner zu, endlich kann sie ihm erklären, warum sie sich verhalten hat, wie sie es immer tat und er steht zu ihr. Sagt ihr, er würde warten, bis sie bereit sei zu ihm zu kommen. Er liebt sie und er akzeptiert die Zeit, die sie nun erst einmal für sich braucht.

Andrea nimmt ihr Leben in die Hand, steht für die Folgen ihrer Handlungen ein und nimmt die Liebe als das Geschenk an, dass sie ist. Sie hat noch einen langen Weg vor sich, doch diesen muss sie nicht mehr allein bestreiten. Sie hat ihre Familie, ihre Freunde und sie hat Tanner. Ein gute Basis für ein besseres Leben.

Junge Menschen neigen dazu Fehler zu machen. Die große Kunst ist es aber, sich diese Fehler einzugestehen und es dann anders oder besser zu machen. Aus diesen Fehlern zu lernen.

Jennifer L. Armentrout widmet sich in diesem Buch gleich mehreren schweren Themen. Es geht um Depressionen, Angststörungen und um Alkoholismus. Denn Andrea kämpft nicht nur gegen ein Problem an, sie muss alle drei bewältigen.

Die Geschichte zeigt eine mutige junge Frau, die sich den Neuanfang hart erkämpft. Eine Geschichte die ans Herz geht. J. Armentrouts Bücher sind oft sehr emotional, es sind nicht nur Liebesgeschichten mit Happy Ends. Sie beschreibt Situationen aus dem Alltag vieler Menschen. Nicht immer geht alles einfach gut aus, sondern sie erzählt von Tagen, an den es einfach nur ein Kampf ist, morgens aus dem Bett zu steigen. Sie erzählt Wegen, die in die falsche Richtung gehen. Sie erzählt von abgrundtiefem Schmerz, grenzenloser Wut und Verzweiflung. Von Freundschaft, von Vertrauen und unendlicher Liebe und Treue.


Veröffentlicht am 13.04.2017

Lebe und sei Echt.

Morgen lieb ich dich für immer
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Jennifer L. Armentrout erzählt in diesem Buch zwei Geschichten. Zum einen die Geschichte von Mallory. Mallory ist als ehemaliges Heimkind in eine Pflegefamilie gekommen. Eine Familie in der sie behütet ...

Jennifer L. Armentrout erzählt in diesem Buch zwei Geschichten. Zum einen die Geschichte von Mallory. Mallory ist als ehemaliges Heimkind in eine Pflegefamilie gekommen. Eine Familie in der sie behütet und beschützt aufwachsen sollte. Doch leider ist das nicht so. Ihr Alltag ist geprägt von unfassbarer Gewalt und ständiger Demütigungen. Es ist ein täglicher Kampf und sie geht durch die Hölle.


Dann gibt es noch Rider, der das gleiche Schicksal erdulden muss wie Mallory. Sie sind zusammen in diese Pflegefamilie gekommen und Rider wird zu Mallorys Beschützer. Er steckt die Prügel ein, die für sie bestimmt ist, er trocknet ihre Tränen, wenn sie sich in den Schlaf weint, er liest ihr Geschichten vor.


Doch ein dramatischer Zwischenfall ändert alles. Mallory wird schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht und trifft so auf Rosa und Carl. Zwei Ärzte die sich um sie sorgen und später adoptieren. Ihr Leben ändert sich, sie wächst behütet und beschützt auf. Versucht mit Hilfe einer Therapie ihre Vergangenheit zu meistern. Ein Schritt in ein normales Leben soll für Mallory der Besuch einer öffentlichen Schule sein. An dieser Schule trifft sie ihren alten Freund Rider wieder. Sie besuchen die gleich Klasse und sie erkennen sich sofort, trotz vierjähriger Trennung. Die Verbindung die es immer zwischen ihnen gab, war nicht verschwunden, sie sind sich sofort wieder nah.
Rider ist damals wieder in ein Heim und von dort in eine neue Pflegefamilie gekommen. Es sagt, es geht ihm dort gut und doch ist sein Leben komplett anders verlaufen als das von Mallory. Er neidet ihr nichts und freut sich für sie.


Doch das Leben wirft ihnen immer wieder Steine in den Weg. Sie vertrauen sich gegenseitig an, wie ihre Leben verlaufen sind und sie kommen sich näher. Aus der tiefen Freundschaft wird eine ebenso tiefe Liebe. Wieder geben sie sich Halt und wieder wird Rider ihr Beschützer. Auch jetzt geschehen Dinge, die unfassbar traurig sind und ihnen wieder den Boden unter den Füssen rauben. Ihnen wird alles abverlangt und Mallory erkennt, dass nicht sie diejenige ist die einen Beschützer braucht. Dieses Mal ist es Rider.


Jennifer L. Armentrout hat sich hier an ein sehr trauriges, düsteres Thema herangewagt und unterscheidet sich damit sehr von ihren anderen Werken. Kindesmissbrauch ist ein unfassbar hartes Thema. Doch sie geht sehr einfühlsam und behutsam damit um, jedoch ohne etwas zu beschönigen. Beim Lesen überkam mich stellenweise eine unfassbare Wut. Ich hatte Tränen in den Augen, es war sehr emotional.


Diese schlimmen, traurigen Passagen werden aufgelockert, durch die Liebe, die zwischen Mallory und Rider entsteht, wie sie wächst und gedeiht. Das war wunderschön zu lesen und ich habe das sehr genossen. Es war ein aufwühlendes Buch, es macht nachdenklich und es macht auch oft traurig. Ein großartiges Werk, von einer großartigen Autorin.