Durch die rosarote Brille...
Verliebtsein macht kurzsichtig / Verliebtsein macht kurzsichtig 1Die 16-jährige Charlotte stolpert buchstäblich blind durch ihr Leben. Sie ist unglücklich verliebt, tappt von einem Fettnäpfchen ins nächste. Die meiste Zeit verbringt sie trauernd vor dem Fernseher und ...
Die 16-jährige Charlotte stolpert buchstäblich blind durch ihr Leben. Sie ist unglücklich verliebt, tappt von einem Fettnäpfchen ins nächste. Die meiste Zeit verbringt sie trauernd vor dem Fernseher und ignoriert dabei gekonnt, dass sie eine enorme Sehschwäche hat.
Als sie in ein Loch stürzt und von Klaus auf ihre Fehlsicht aufmerksam gemacht wird, sucht sie nun doch einen Augenarzt auf. Trotz Eitelkeit muss nun eine Brille her. Charlotte schafft sie es immer wieder ungewollt Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und erlebt dabei immer wieder unschöne Situationen. Dabei ist es oftmals ihr eigenes Verhalten, das sie mehr im Mittelpunkt steht, als sie sich selbst wünscht. Da ist guter Rat teuer.
Jasmin Whiscy hat hier eine wirklich amüsante Teenagergeschiche geschrieben, die den Leser sofort in seinen Bann zieht. Charlotte ist eine unglückliche junge Dame, die man am liebsten an die Hand nehmen möchte, um sie auf den rechten Weg zu führen. An manchen Punkten könnte man sagen, dass man sich an die eigene Teenagerzeit zurückversetzt fühlt.
Die Autorin beschreibt aber auch alle weiteren Figuren so gut, dass man sie nicht durcheinander bringt und jede einzelne findet ihren Platz in der Geschichte. Besonders Klaus mochte ich sehr. Der ist zwar auch alles anderen als fehlerfrei, trotzdem wirkt er auf mich sehr nett, er nimmt sich Charlotte an und überdenkt seine Meinung über sie. Er kann sich eingestehen, sie unterschätzt bzw. falsch eingeschätzt zu haben. Das hat mir sehr gut gefallen.
Der Schreibstil ist frisch, manchmal frech, lustig und liest sich sehr angenehm. Man fliegt praktisch durch die Geschichte. Für meinen Geschmack ist manches nur sehr kurz angerissen, ich würde mir stellenweise ein ausführlicheres Schreiben wünschen. Gerade wenn Charlotte von ihrer Vergangenheit berichtet, ist das sehr kurz und knackig. Mir fehlte da einfach etwas.
Die Geschichte endet offen und macht auf jeden Fall Lust, die Fortsetzung zu lesen. Insgesamt eine schöne Geschichte für Teenis oder jung gebliebene Erwachsene.