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Veröffentlicht am 24.05.2018

Superhelden sind auch nicht perfekt

Karma Girl
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"Superhelden sind nicht perfekt, weißt du? Dass einige von uns superstark sind, bedeutet nicht, dass wir keine Angst haben können. Auch wir fürchten uns und sind manchmal unsicher und haben Sorgen."

Inhalt:
Als ...

"Superhelden sind nicht perfekt, weißt du? Dass einige von uns superstark sind, bedeutet nicht, dass wir keine Angst haben können. Auch wir fürchten uns und sind manchmal unsicher und haben Sorgen."

Inhalt:
Als die Reporterin Carmen Cole an ihrem Hochzeitstag ihren Verlobten mit ihrer besten Freundin im Bett erwischt und auch noch herausfindet, dass er in Wahrheit ein Superheld und sie seine Erzschurkin ist, bricht für sie eine Welt zusammen.Daraufhin zieht sie ihren eigenen Rachefeldzug gegen die Superhelden. Sie möchte verhindern, dass nochmals jemand so belogen wird, wie sie es wurde. Carmen macht es sich also zur Aufgabe, die Identität der Helden zu enttarnen - und das sehr erfolgreich. Jedoch kommt es bei der Demaskierung eines Mitglieds der berühmten "Fearless Five" zu einer Tragödie und sie hört mit ihrer Aufgabe auf. Allerdings haben die Erzschurken "Terrible Trinity" auch Interesse an der Demaskierung der Superhelden und zwingen sie, den Anführer der "Fearless Five" zu enttarnen. Doch es gibt ein Problem: Sie findet ihn unglaublich attraktiv...

Cover:
Das Cover gefällt mir sehr gut! Man erkennt direkt das Superhelden Thema und ich liebe Superhelden einfach, musste es daher unbedingt haben.

Meine Meinung:Der Schreibstil ist, wie gewohnt von Jennifer Estep, schön locker und flüssig mit viel Humor. Das Buch war sehr leicht zu lesen und daher hatte ich es bereits in 2 Tagen durch. Besonders aufgefallen sind mir die Alliterationen in den Namen, z.B. Carmen Cole, Travis Teague, Morgana Madison, Sam Sloane,... usw. Das finde ich ganz nett, denn das passt gut zu dem Superhelden Thema.

"Wir alle besitzen besondere Fähigkeiten. Sie machen uns weder besser noch schlechter als andere. Nur anders."

Die Protagonistin ist sehr ehrgeizig, etwas dickköpfig und hat viel Humor. Sie ist gut darin, einzelne Informationen zusammenzufügen, sodass sie ein sinnvolles Ganzes ergeben und hat eine sehr gute Intention, was Gründe für ihren Erfolg in ihrem Job sind. Zudem hat sie eine sympathische Schwäche für Kuchen und auch für den Superhelden "Striker". Allerdings hätte ich mir etwas mehr Selbstbewusstsein gewünscht, denn ihre ständigen Zweifel über sich selbst haben mich etwas genervt.
Die Beweggründe und ihre Motivation, Superhelden zu demaskieren, finde ich verständlich. Carmen ist aufgrund ihres Exfreundes, der sie belogen und betrogen hat, zutiefst verletzt und hegt daher einen Groll gegen die Helden.

"Wir wissen, dass Schurken betrügen und stehlen und lügen. Aber Helden tun das ebenso. Sie lügen ihre Freunde und Familie an, sie erfinden Ausreden und lassen diejenigen, die ihnen am nächsten stehen, wieder und wieder im Stich."

Vor der Tragödie hat Carmen Cole eine Menge Superhelden erfolgreich enttarnt, sie hat also viel Erfahrungen in dem Bereich gesammelt und das merkt man auch. Öfters witzelt sie darüber, wie naiv die Helden teilweise sind um zu glauben, dass niemand sie erkennen kann, nur weil sie einen Anzug (und eine Maske) tragen. Jennifer Estep hat mit dem Buch die Superhelden etwas aufgezogen und vieles ausgesprochen, was ich mir bei dem einen oder anderen Film auch schon gedacht habe (Superman wird mit Nerd-Brille auf der Nase in einer Zeitungsredaktion nicht erkannt, ernsthaft?).

""Kommt schon. Findet ihr nicht auch, dass eine Brille und ein hautenger Elastan-Anzug eine ziemlich schlechte Verkleidung sind?""

Die Superhelden und Erzschurken sind interessant gestaltet. Der ein oder andere hätte noch etwas mehr Tiefe vertragen können, aber insgesamt haben sie mir gut gefallen.
Leider fand ich es etwas vorhersehbar. Ich habe mir denken können, welcher Superheld zu welchem realen Menschen gehört und ich lag dabei immer richtig. Das ist etwas schade, aber es war dennoch spannend für mich.

Insgesamt war das Buch vor allem eins: unterhaltsam. Es ist an vielen Stellen sehr witzig, die Protagonistin überzeugt mit ihrem Humor. Etwas Erotik ist auch enthalten.

Fazit:
Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. Es ist ein schönes, leichtes Buch für zwischendurch und für Superhelden Fans nur zu empfehlen!

Veröffentlicht am 24.05.2018

Berührende Geschichte über das Leben und Tod

Before you go - Jeder letzte Tag mit dir
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"Mein Herz ist übervoll vor Glück, und mein letzter Gedanke, bevor ich in den Schlaf gleite, gilt der Hoffnung, dass ich noch einen weiteren Tag mit Ed geschenkt bekomme. Nur noch einen Tag."

Inhalt:
Diese ...

"Mein Herz ist übervoll vor Glück, und mein letzter Gedanke, bevor ich in den Schlaf gleite, gilt der Hoffnung, dass ich noch einen weiteren Tag mit Ed geschenkt bekomme. Nur noch einen Tag."

Inhalt:
Diese Geschichte beginnt mit einem Ende, aber dieses Ende ist erst der Anfang ...

Zoe und Ed sind ein Traumpaar, doch im Laufe der Jahre ist ihre Beziehung ins Wanken geraten. Nach einer ihrer häufigen Auseinandersetzungen geschieht das Unfassbare: Ed stirbt bei einem Unfall. Zoe glaubt, an ihrem Schmerz zu zerbrechen. Wieso hat sie Ed an diesem Morgen nicht mehr gesagt, wie sehr sie ihn liebt? Nachdem sie wenig später schwer stürzt, erwacht sie in einer Version ihres Lebens, in der Ed noch am Leben ist und sich die beiden gerade erst kennenlernen. Fortan hat Zoe die Chance, ihr gemeinsames Leben zu verändern. Bis der Tag von Eds Unfall unaufhaltsam näher rückt … (Quelle: amazon)

Cover:
Das Cover ist wunderschön. Ein absolute Hingucker ist der Perlmutt-Schimmer des Buches. Die roten Ballons formen ein Herz und daran hängt ein Mensch, was sehr gut zum Inhalt des Buches passt.

Meine Meinung:
Das Buch beginnt mit einem Prolog, in dem Zoe zu der Trauerfeier für Ed geht. Zudem wird von dem Todestag von Ed erzählt und wie sehr Zoe es bereut, ihn an diesem Tag nicht besser behandelt zu haben. Schon diese ersten Seiten haben mich zu Tränen gerührt, denn die Trauer und die Reue von Zoe ist deutlich spürbar. Nach der Trauerzeremonie gibt es einen Zeitsprung von knapp einem Monat. An dem Tag geht sie in den Garten und stürzt, wobei sie sich den Kopf anschlägt. Später erwacht sie 20 Jahre früher in der Vergangenheit.
Von da an erlebt sie einzelne Tage aus ihrer Vergangenheit noch einmal, die wichtig für ihre Beziehung mit Ed waren.
Das Ganze beginnt mit dem Tag, an dem die beiden sich zum ersten Mal sahen und jedes Kapitel stellt einen anderen Tag dar. Die Zeitsprünge sind immer unterschiedlich groß, mal sind es nur ein paar Monate, manchmal sind es sogar Jahre.

Diese Aufmachung ist sehr spannend, da man immer wissen möchte, welcher Tag als nächstes kommt, was an diesem passiert und warum er wichtig ist. Meistens gibt es noch einen Rückblick dazu, was in der eigentlichen Vergangenheit an diesem Tag passiert ist und so wird es deutlicher, was Zoe an dem Tag verändert hat. Zoe hat stets ihr Ziel vor Augen: die Beziehung zu verbessern um so ihren geliebten Ed zu retten.

Zoe gibt sich immer Mühe, Dinge ins Positive zu verändern und verbringt daher viele, schöne und auch harmonische Tage mit Ed. Sie führt ernste und ehrliche Gespräche mit ihm, erlebt viele lustige, schöne und auch traurige Momente noch einmal oder von Neuem. Man merkt die ganze Zeit über, wie sehr sie die dazugewonnene Zeit mit ihm genießt und wie sehr sie ihn liebt. Mir ist Zoe sehr sympathisch und ich kann ihre Gefühle und Handlungen sehr gut nachvollziehen. Ed mag ich ebenfalls sehr gerne, er ist sehr rücksichts- und liebevoll.

"Ich liebe dich, Ed. Versprich mir, dass du mich nie verlässt. Versprich mir, dass du nicht stirbst."

"Du bist derjenige, der mich zur Ruhe bringt, wenn alles im Chaos versinkt und du bist derjenige, der mir zeigt, was Spaß ist, wenn ich traurig bin."

Man erfährt im Laufe des Buches sehr viel über ihre Beziehung und sie ist nicht immer harmonisch. Gerade die letzten ~150 Seiten sind eher negativ geprägt, da ihre Ehe kriselt und es einige Auseinandersetzungen und Probleme zu bewältigen gibt. Ich hätte mir am Ende mehr schöne Momente der beiden gewünscht, denn die Stimmung war schon sehr bedrückend und teilweise habe ich mich gefragt, warum die beiden überhaupt noch zusammen bleiben. Allerdings ist das auch ein sehr schöner Aspekt, denn sie haben sich nie aufgegeben und immer weiter gekämpft, auch wenn es nicht leicht war. Von dieser Einstellung sollte sich jeder eine Scheibe abschneiden.

"Es gibt niemand Besseres, Zoe. Das Beste warst immer nur du. Immer."

Die Geschichte ist insgesamt sehr emotional und hat mich sehr mitgenommen. Sie sagt einem, dass man auch mal über seinen eigenen Schatten springen sollte, um seine Beziehung aufrecht zu erhalten und nicht alles für selbstverständlich halten sollte. Mich hat das Buch sehr zum Nachdenken gebracht, denn was würde man selbst an seinem Leben oder seiner Beziehung ändern, wenn man die Chance dazu hätte?

Fazit:
Eine sehr schöne Liebesgeschichte der besonderen Art, die mich nicht nur einmal zu Tränen gerührt hat und zum Nachdenken anregt. Zum Schluss hätte ich mir weniger Streitereien und mehr Harmonie gewünscht, aber das ist auch mein einziger Kritikpunkt. Insgesamt auf jeden Fall lesenswert.
4,5/5 Sterne

Veröffentlicht am 24.05.2018

Über Freundschaft, Familie, Zusammenhalt, Hoffnung und Träume

Zusammen sind wir Helden
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„Wir müssen von jetzt an aufeinander aufpassen. Wir müssen für einander Familie sein, weil unsere eigenen so verkorkst sind. Wir müssen uns ein besseres Leben schaffen. Wir müssen endlich anfangen, die ...

„Wir müssen von jetzt an aufeinander aufpassen. Wir müssen für einander Familie sein, weil unsere eigenen so verkorkst sind. Wir müssen uns ein besseres Leben schaffen. Wir müssen endlich anfangen, die Dinge zu tun, vor denen wir uns fürchten…“

Inhalt:
Seitdem Dills Vater verhaftet wurde, führt Dill ein sehr schweres Leben. Er leidet unter dem schlechten Ruf seines Vaters und muss neben der Schule arbeiten, um seine Schulden abzubezahlen. Seine Mutter wird immer unglücklicher und er kann nichts dagegen tun. Die einzigen, die ihm Halt bieten, sind seine Freunde Lydia und Travis und seine Gitarre. Lydia ist erfolgreiche Modebloggerin und möchte in New York studieren. Travis ist ein Fantasyliebhaber und lebt in seiner eigenen Welt. Auch Lydia und Travis haben einige Probleme, aber zusammen, glauben sie, können sie alles schaffen..

Cover:
Das Cover ist wirklich schön geworden. Es wirkt so, als würden sich die Jugendlichen nach der Freiheit der großen Stadt sehnen, das passt sehr gut zum Inhalt.

Meine Meinung:
Das Buch ist viel ernster und tiefgründiger, als ich zunächst angenommen habe. Die Charaktere haben in ihren jungen Jahren einiges durchmachen müssen und ihre Geschichten haben mich sehr berührt.
Die Geschichte wechselt zwischen den Perspektiven der drei Freunde hin und her. Jedes Kapitel wird aus einer anderen Sicht erzählt, sodass man die Gefühle und Gedanken der drei sehr gut kennen lernt. Die drei Charaktere sind sehr einzigartig, die alle ihre eigene, spezielle Geschichte haben.


"Die Leute haben Angst vor Kummer und Schmerz. Sie glauben, das ist ansteckend, wie eine Krankheit."


Dill und Travis sind mir sehr ans Herz gewachsen, nur mit Lydia hatte ich anfangs etwas Schwierigkeiten. Sie wirkt oberflächlich und egoistisch. Im Laufe der Geschichte macht sie aber eine schöne Entwicklung durch, weshalb ich schließlich doch mit ihr warm wurde. Sie ist diejenige, die die Gruppe mit ihrer aufgeweckten Art motiviert, sich von niemanden unterkriegen zu lassen und dennoch das Beste aus ihrem Leben zu machen. Sie selbst hat auch große Träume.

Travis war für mich am interessantesten. Seine Interessen und sein Kleidungsstil sind recht speziell, weshalb er sich oft unverstanden fühlt. Dennoch fügt er sich perfekt in die kleine Gruppe ein und war der "Ruhepol". Er versucht stets die Harmonie zwischen seinen Freunden aufrecht zu erhalten, obwohl bei ihm Zuhause alles andere als Harmonie vorherrscht.

Dill fühlt sich auf vielerlei Art und Weise verlassen. Sein Vater sitzt im Gefängnis und hat ihm damit den Ruf versaut. Seine Mutter erwartet, dass er seine Pflichten erfüllt und Geld verdient, damit sie die Schulden seines Vaters abbezahlen können und hat dabei kein Verständnis für Dills Wünsche. Lydia möchte nach New York ziehen, während er in der Kleinstadt zurückbleiben "muss".

Doch es geht noch um viel mehr als um die Sorgen und Probleme der Freunde. Ich möchte an dieser Stelle allerdings nicht zu viel verraten, das sollte jeder selbst entdecken.


„Wofür war das denn?“, fragte Dill.
„Du hast ausgesehen, als sei dein Herz auf einen Legostein getreten.“


Die Rolle der Musik war mir etwas zu gering. Ich hätte mir sehr gewünscht, dass die Songtexte von Dills Songs beigefügt werden. So kann man sich das Ganze besser vorstellen und hätte noch tiefere Einblicke in Dills Gedanken und Gefühlswelt erhalten.

Der Schreibstil von Jeff Zentner ist ergreifend und angenehm zu lesen. Ich konnte das Buch kaum mehr aus der Hand legen, so versunken war ich in die Geschichte. Das Buch hat mich wirklich berührt und auch zum Nachdenken gebracht. Es enthält viele sehr schöne, bewegende und auch traurige Szenen. Die Gefühle der Figuren werden sehr detailliert beschrieben, sodass sie einem recht nahe gehen. Man sollte aufpassen, dass man sich nicht zu sehr mitreißen lässt um nicht selbst runtergezogen zu werden - dies spricht aber nur für den Autor. Dennoch sollte man es vielleicht nicht in einer Phase lesen, wo es einem selbst nicht gut geht.


"Wer die Welt verändern will, muss bei sich selbst anfangen."


Fazit:
"Zusammen sind wir Helden" ist eine sehr bewegende Geschichte über Freundschaft, Zusammenhalt, Hoffnung und Träume. Man fühlt mit den Figuren mit und erlebt eine Achterbahn der Gefühle. Es regt zum Nachdenken an und lässt einen nicht mehr los. Mir hat es sehr gut gefallen und ich kann es euch nur ans Herz legen.

Veröffentlicht am 24.05.2018

Wunderschöner New Adult Roman mit Tiefgang

Berühre mich. Nicht.
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"Ich habe keine Angst. Die Angst ist nicht real!" - Inneres Mantra von Sage

"Mein Innerstes vibrierte nervös, aber ich musste der Sache eine Chance geben. Andernfalls würde meine Angst gewinnen, und ich ...

"Ich habe keine Angst. Die Angst ist nicht real!" - Inneres Mantra von Sage

"Mein Innerstes vibrierte nervös, aber ich musste der Sache eine Chance geben. Andernfalls würde meine Angst gewinnen, und ich durfte nicht zulassen, dass meine Vergangenheit meine Zukunft boykottierte."

Inhalt:
Als Sage in Nevada ankommt, besitzt sie nichts - kein Geld, keine Wohnung, keine Freunde. Nichts außer dem eisernen Willen, neu zu beginnen und das, was zu Hause geschehen ist, zu vergessen. Das ist allerdings schwer, wenn einen die Erinnerungen auf jedem Schritt begleiten und die Angst immer wieder über einen hereinbricht. So auch, als Sage ihren Job in einer Bibliothek antritt und dort auf Luca trifft. Mit seinen stechend grauen Augen und seinen Tätowierungen steht er für alles, wovor Sage sich fürchtet. Doch Luca ist nicht der, der er auf den ersten Blick zu sein scheint. Und als es Sage gelingt, hinter seine Fassade zu blicken, lässt das ihr Herz gefährlich schneller schlagen ... (Quelle: amazon)

Cover:
Das Cover gefällt mir sehr gut. Es ist mal etwas anderes als ein Paar, wie man es oft bei New Adult Büchern hat. Die Schrift ist sehr hübsch und das Rautenmuster gefällt mir in Kombination mit den hübschen Blumen richtig gut.

Meine Meinung:
Ich bin immer skeptisch bei gehypden Büchern und versuche, mit nicht allzu hohen Erwartungen an das Buch ranzugehen, denn dann ist die Chance sehr groß, dass man enttäuscht wird. Bei diesem Buch wusste ich nicht so genau, was mich erwartet, da ich mir vorher keine Rezensionen durchgelesen und den Klappentext nur überflogen habe. Und ich wurde überrascht.

Sage ist eine sehr spezielle Protagonistin, denn sie hat soziale Ängste. Sie ist am liebsten alleine, mag keine Partys und andere größere Menschenansammlungen und scheut Berührungen durch andere. Dennoch findet sie recht schnell eine Freundin: April - durch sie beginnt Sages und Lucas Geschichte.


"Meine Angstzustände glichen einer Partie russischen Roulettes, begleitet von dem Glauben, dass jeder Moment der letzte sein könnte. Die Nerven waren zum Zerreißen gespannt."


Sages Handlungen und Gedanken sind für mich gut nachvollziehbar, ich kann mich gut mit ihr identifizieren. Sie ist ein sehr liebevoller und treuer Charakter, der mir sehr ans Herz gewachsen ist. Ihre Vergangenheit wird im Laufe der Geschichte immer näher beleuchtet und aufgedeckt. Sages Entwicklungen sind sehr langsam und es gibt auch immer mal wieder einen Rückschritt, aber das ist bei so einem Trauma vollkommen normal und macht die Geschichte authentisch.
Luca ist mir ebenfalls sehr ans Herz gewachsen. Anfangs wirkt er wie ein Bad-Boy, aber man entdeckt schnell, dass hinter der harten Schale ein weicher Kern steckt und lernt auch seine verletzliche Seite kennen. Er studiert Bibliothekswesen und ist ein absoluter Buch- und Listennerd, was ihn umso sympathischer macht. Seine Liebsten bedeuten ihm alles und so tut er auch alles für sie.
April ist eine sehr verlässliche und liebevolle Person und daher eine sehr gute Freundin für Sage. Die beiden harmonieren sehr gut zusammen.


"Luca und ich? Niemals. (...) Jemand, der gerade erst anfing, für einen Marathon zu trainieren, rannte auch nicht gleich vierzig Meilen. Zuerst kamen fünf, dann zehn, dann fünfzehn und, wenn man ausdauernd genug war, erreichte man vielleicht irgendwann einmal die vierzig Meilen. Luca war die Fünfzigmeilenmarke."


Sages und Lucas Geschichte ist sehr emotional und absolut herzzereißend. Ich habe die ganze Zeit über gehofft, dass schnell alles gut wird für Sage. Man steckt in einem Gefühlschaos aus Liebe, Bauchkribbeln, Wut, Trauer und Angst.

Die Geschichte wird ausschließlich aus der Sicht von Sage erzählt, was sinnvoll ist, da man ihre Gefühls-und Gedankenwelt sowie ihre Ängste sehr gut kennenlernt. Allerdings hätte mich das ein oder andere Mal auch die Sicht von Luca sehr interessiert. Der Schreibstil ist sehr schön und fesselnd, ich hatte das Buch innerhalb von zwei Tagen durch.


„Wieso wollt ihr mir helfen? Wir kennen uns erst seit ein paar Wochen.“
„Seit wann wird Freundschaft durch Zeit definiert?“


Der Cliffhänger am Ende ist gemein und ich bin auch der Meinung, dass er etwas übertrieben ist. Aber ich möchte nicht spoilern. Ich kann den 2. Band kaum mehr abwarten, ich möchte unbedingt wissen, wie die Geschichte weitergeht.

Fazit:
Wow wow wow. Ich liebe das Buch! Die Charaktere sind mir allesamt ans Herz gewachsen und die Geschichte hat mich sehr berührt. Sie hat so viel Tiefgang und ist bis zur letzten Seite spannend. Unbedingt lesen!!

Veröffentlicht am 24.05.2018

Sehr fesselnder Auftakt mit Jahreshighlight Potenzial!

Palace of Glass - Die Wächterin
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„Ich habe ein Märchenschloss gefunden. Und in dem Märchenschloss wohnt sogar ein Prinz. Zu schade, dass er mich hinrichten lassen würde, wenn er wüsste, was ich bin.“

Inhalt:
Stellen Sie sich vor…

London ...

„Ich habe ein Märchenschloss gefunden. Und in dem Märchenschloss wohnt sogar ein Prinz. Zu schade, dass er mich hinrichten lassen würde, wenn er wüsste, was ich bin.“

Inhalt:
Stellen Sie sich vor…

London wäre ein Ort, an dem Tugend und Angst regieren. Ein hartes Gesetz untersagt den Menschen, die Haut eines anderen zu berühren. Denn die Bevölkerung und insbesondere das Königshaus fürchten die Gefahr, die von den sogenannten Magdalenen ausgeht – Menschen, deren Gabe es ist, die Gedanken anderer durch Berührung zu manipulieren. Die junge Rea zeigt so wenig Haut wie möglich. Einzig während illegaler Faustkämpfe streift sie ihre Handschuhe ab. Doch wie kommt es, dass die zierliche Kämpferin ihre körperlich überlegenen Gegner stets besiegt? Und warum entführt sie der britische Geheimdienst? Bald erfährt Rea, dass sie das Leben des Kronprinzen beschützen muss. Doch am Hof ahnt niemand, dass sie selbst sein größter Feind ist.

Cover:
Das Cover ist sehr hübsch und passend zur Geschichte. Besonders gut gefällt mir das rote Seidenband, was eine zentrale Rolle im Buch spielt und sich auch auf den anderen Covern der Trilogie wiederfindet. Das Buch schimmert sehr schön im Licht.

Meine Meinung:
Die Geschichte spielt in einem dystopischen London im Jahr 2054. Viele Häuser sind aus Glas, haben weiße Vorhänge und kein Türschloss mehr, damit niemand etwas verstecken kann und nichts verborgen bleibt. Nackte Haut zu zeigen ist verboten, Berührungen tabu und Handschuhe sowie ein Kummerbund sind Pflicht. Es gibt getrennte Gehspuren für Fußgänger, damit man sich nicht aus Versehen berühren kann. Theater und Romane sind verboten, denn damit könnte man Menschen emotional berühren. Und diese Regeln existieren, weil es "Magdalenas" gibt, die durch bloße Berührungen die Gedanken anderer lesen und manipulieren können. Magdalenas sind verboten und werden gejagt. Die Protagonistin Rea Emris ist eine.
Das World-Building finde ich klasse. C.E. Bernard hat hier eine ganz tolle Welt geschaffen, die ein wenig an vergangene Zeiten erinnert, da die Menschen Massen an Stoffen tragen, damit kein Zentimeter Haut zu sehen ist.


"Keinerlei Berührung. So lautet das oberste Gebot, das uns von Kindesbeinen an eingebläut wird, die einzige Regel, die wirklich von Bedeutung ist. Trage stets deine Handschuhe. Ich werde diese Regel jetzt brechen"


Rea versucht ihre "Geist- und Hautgier" bei Straßenkämpfen zu befriedigen, denn dort gibt es keine Regeln. Sie ist eine sehr starke Frau, die mit ihrer Sucht nach menschlichem Kontakt zu kämpfen hat. Hierbei wurde das rote Seidenband zu einem großen Symbol. Was es damit genau auf sich hat, solltet ihr aber selbst herausfinden. Sie ist furchtlos und tut alles um ihre Liebsten zu beschützen. Rea ist mir sehr ans Herz gewachsen.

Die Nebenfiguren sind auch sehr gut gelungen. Reas Bruder ist eine sehr liebevolle Figur. Der Prinz ist ein toller Mann, Blanc und Ninon waren mir von Anfang an sehr sympathisch. Allerdings sind sie alle sehr schlecht durchschaubar gewesen, weshalb es viele Überraschungen und unerwartete Wendungen in der Geschichte gab.
Wohingegen es in anderen Punkten relativ vorhersehbar war (die Liebesgeschichte).


"Kaum etwas zeugt mehr von Mut, als Gefühle für einen anderen Menschen zuzulassen."


Das Ganze ist wunderbar geschrieben und lässt sich flüssig lesen. Es war durchweg spannend und man fiebert mit Rea Emris mit. Die Geschichte hat mich in seinen Bann gezogen und nicht mehr losgelassen.
Das Buch endet mit einem spannenden und atemberaubenden Finale und lässt einen mit einem Cliffhänger zurück, der Lust auf mehr macht.

Fazit:
Ich kann das Buch uneingeschränkt empfehlen. Eine sehr originelle Geschichte mit Romantik, viel Spannung und tollen Charakteren. Das wird definitiv eines meiner Jahreshighlights!