Profilbild von pastellherz

pastellherz

Lesejury Star
offline

pastellherz ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit pastellherz über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.05.2019

Misslungener Versuch

Elite
0

Ich war unfassbar gespannt auf dieses Buch. In letzter Zeit habe ich mich recht viel mit Sexismus und Feminismus beschäftigt und dachte, "Elite" wäre genau die richtige Geschichte für mich. Leider hat ...

Ich war unfassbar gespannt auf dieses Buch. In letzter Zeit habe ich mich recht viel mit Sexismus und Feminismus beschäftigt und dachte, "Elite" wäre genau die richtige Geschichte für mich. Leider hat mir das Buch aber überhaupt nicht zugesagt.

Zu aller erst der Schreibstil: Er war sehr unangenehm zu lesen, sodass ich nur sehr langsam vorankam. Lange, verschachtelte Sätze (teilweise über eine halbe Seite lang), eine komische und unpassende Sprache und merkwürdige Dialoge. Teilweise gehen die Gesprächspartner gar nicht auf das Gesagte des anderen ein und reden einander vorbei. Das war einfach nicht meins und führte dazu, dass ich mich zum Weiterlesen zwingen musste.

Dann die Charaktere: Es fehlt ihnen unglaublich an Tiefe. Ihre Hintergrundgeschichten werden nur angerissen, aber nicht richtig ausgeführt. Besonders Jules war für mich überhaupt nicht greifbar, weil ihre Beweggründe gefehlt haben. Früher gehörte sie zu den "beliebten Mädchen" und war genauso wie sie. Warum jetzt nicht mehr? Warum hat sich ihr Denken geändert und setzt sich auf einmal für Gleichberechtigung ein? Klar, Menschen entwickeln sich, aber bei ihr schien es von einem Moment auf den nächsten geschehen zu sein und es gab einfach keine Erklärungen. Zudem waren ihre Handlungen gegen den Sexismus recht fragwürdig. Als ein Lehrer sie bat, ihren Tampon von ihrem Tisch zu nehmen, hat sie eine Kampagne gestartet, wo jeder ein Tampon auf den Tisch legt. Kann man mal machen? Dann gab es noch eine Aktion mit Bananen, wo ich einfach nur den Kopf schütteln konnte und am Verstand von Jules gezweifelt habe..
Generell war ihre Figur sehr unauthentisch. So verhält sich einfach keine Frau. An dieser Stelle hat man eben doch gemerkt, dass das Buch von einem Mann und keiner Frau geschrieben wurde..
Der männliche Protagonist hingegen war besser. Er hat sich gegen die Idioten eingesetzt und Statements gesetzt. Seine Art, seine Gedanken und Handlungen waren tatsächlich gar nicht mal so schlecht.
Dennoch hatte ich das Gefühl, dass die Figuren reine Klischees waren und mehr nicht. Eine Feministin mit fiesem Exfreund und Exfreundinnen, die sie aufgrund ihrer Ansichten für verrückt halten. Ein schwuler bester Freund und eine beste Freundin, die als Schlampe betitelt wird, weil sie mit vielen Männern schläft. Zudem der Sportstar mit schwieriger Vergangenheit und angeknackster Psyche. On top kommen dann jede Menge Idioten, die die Mädels wie Dreck behandeln und die Mädels, die sich alles gefallen lassen.
Es war einfach zu viel und zu unrealistisch.. Ich hätte lieber eine feministische Geschichte in einer traditionellen Schule ohne die ganzen blöden Klischees gelesen. Irgendwie konnte ich das Buch dadurch nicht ernst nehmen, obwohl es wichtige Themen anspricht.

Aber da kommen wir auch schon zu meinem nächsten Kritikpunkt: Ich konnte keinerlei Gefühle nachempfinden. Der Autor erzählt die Geschichte so distanziert und kühl, dass mir einfach alles egal war, was in dem Buch passiert ist. Das führte natürlich dazu, dass bei mir keine Spannung aufkam, sodass ich mich regelrecht durch das Buch gequält habe. Am spannendsten war für mich der Prolog, danach ging es nur noch bergab.
Besonders die Aktion am Ende war ein Witz und nur ein weiterer trauriger Versuch, eine wichtige Message in das Buch zu bringen.

Fazit:
Ich mochte nichts an diesem Buch und hätte ich es nicht in einer Leserunde gelesen, hätte ich es abgebrochen. Es sind gute Ideen und Ansätze vorhanden, aber die Umsetzung ist einfach schlecht. Viel zu viele Klischees, die das Buch meiner Meinung nach sogar ein bisschen lächerlich machen. Charaktere ohne Tiefe und ein sehr unangenehmer Schreibstil.
Es sollte mehr Bücher über Feminismus geben, aber bitte nicht solche.
2 Sterne gibt es für den Versuch und den männlichen Protagonisten James.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Geschichte
  • Figuren
  • Spannung
Veröffentlicht am 24.03.2019

Viel ungenutztes Potential

Die letzte Königin - Das schlafende Feuer
1

Das Cover, der Klappentext und auch die Leseprobe haben mich direkt angesprochen und mich sehr neugierig auf die Geschichte gemacht.

Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leicht gefallen. Die Welt ist ...

Das Cover, der Klappentext und auch die Leseprobe haben mich direkt angesprochen und mich sehr neugierig auf die Geschichte gemacht.

Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leicht gefallen. Die Welt ist interessant gestaltet und erinnert an 1001 Nacht. Die Schwesternschaft, in der Kalinda aufwächst, hat mich ein wenig an die Amazoneninsel Themyscira erinnert: kein einziger Mann, nur Frauen, die zu Kämpferinnen ausgebildet werden. Da ich ein großer Fan von Wonder Woman bin, war das natürlich ein großer Pluspunkt für mich! Leider halten wir uns nicht so lange in dem Kloster auf, sondern wechseln zum Palast des Rajah Tareks. Die Atmosphäre und das Setting haben mir trotzdem weiterhin gut gefallen.

Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen, die schöne orientalische Atmosphäre wird gut transportiert.

Kali ist eine sehr sympathische Protagonistin. Sie tut alles für ihre Liebsten und setzt sich gegen Ungerechtigkeiten ein. Sie hinterfragt, anstatt alles einfach so hinzunehmen, wie es ist. Ich würde sie definitiv als eine starke, junge Frau bezeichnen, dennoch hat mir das "gewisse Etwas" gefehlt. Nach meinem Geschmack hätte sie gerne gerissener oder etwas "badass" sein können, so war sie mir manchmal etwas zu lieb und ein wenig naiv.

Mein großes Problem mit dem Buch war leider, dass ich die Liebesgeschichte zwischen Kali und Deven nicht gefühlt habe. Es ist eine "Insta Love" Geschichte und damit habe ich immer Probleme. Leider wurde es auch hier nicht so gut umgesetzt. Es gab für mich kein Knistern, keine Spannung, keine Chemie zwischen den beiden. Die Gefühle waren einfach da, wurden aber nicht transportiert. Zudem blieb Deven für mich viel zu blass, er hatte keine Tiefe für mich, sodass er überhaupt nicht greifbar war. Die Liebe zwischen Kali und ihrer besten Freundin Jaya konnte ich mehr fühlen. Von mir aus hätte man auf die Liebesgeschichte zu Deven gerne verzichten und sich nur auf die tiefe Freundschaft konzentrieren können.

Die Handlung an sich empfand ich als recht vorhersehbar. Für mich gab es wenig Überraschungen, die Plottwists waren für mich keine, da ich sie genau so erwartet habe. Dadurch erschien mir das Buch trotz der schönen Atmosphäre leider häufig als langweilig.
Allerdings fand ich die Antagonisten sehr gut gelungen. Besonders den Rajah beginnt man regelrecht zu hassen. Wie könnte man auch einen Mann mögen, der 100 Ehefrauen und etliche Kurtisanen hat und immer noch nicht zufrieden ist?
Die Nebencharaktere haben mir auch ganz gut gefallen, dennoch blieben auch sie ein wenig blass.

Gegen Ende wurde es dann aber noch mal richtig spannend und lässt viel Potential für einen zweiten Band.

Fazit:
"Die letzte Königin" ist für mich ein mittelmäßiges Buch mit viel ungenutztem Potential. Die Liebesgeschichte wurde nicht genügend transportiert, den Charakteren fehlt es an Tiefe, der Handlung an Spannung und Überraschungen. Dennoch transportiert es eine schöne Atmosphäre wie in 1001 Nacht und überzeugt mit schönen Settings und interessanten Antagonisten. Den zweiten Band werde ich lesen und hoffe, dass das Potential besser genutzt wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Charaktere
  • Atmosphäre
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 24.03.2019

Großartig!

Broken Darkness: So vollkommen
0

Band 1 konnte mich wirklich begeistern. M. O'Keefe hat einen sehr fesselnden Schreibstil, der mich auch in diesem Buch direkt wieder gepackt hat. Die Geschichte schließt nahtlos an Teil 1 an und startet ...

Band 1 konnte mich wirklich begeistern. M. O'Keefe hat einen sehr fesselnden Schreibstil, der mich auch in diesem Buch direkt wieder gepackt hat. Die Geschichte schließt nahtlos an Teil 1 an und startet daher sehr spannend. Die Ereignisse überschlagen sich und Annie wird vor einer großen Herausforderung gestellt. Das Buch ist ein echter Pageturner, besonders die ersten 150 Seiten vergingen wie im Flug. Aber auch die restlichen Seiten habe ich sehr schnell weg gelesen. Die Handlung bleibt spannend, immer passiert etwas, sodass sie rasant voranschreitet und man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann.

Die Autorin hat ein besonderes Talent: starke Charakterentwicklungen! Schon im ersten Band war ich von Annies Entwicklungen begeistert, in diesem steht Dylans Entwicklung im Vordergrund. Dies wird auch dadurch gekennzeichnet, dass seine Kapitel in der Ich-Perspektive geschrieben sind und Annies aus der Erzählperspektive beschrieben werden. Also genau umgekehrt zum ersten Band.
Man erfährt einiges über Dylans Vergangenheit und lernt ihn dadurch besser kennen. Vor allem seine Familiengeschichte fand ich wahnsinnig spannend. Hier haben sich einige Abgründe aufgetan, aber dennoch bleibt es einigermaßen realistisch.
Ich mag Dylan richtig gerne! Er ist ein eher düsterer Typ mit seiner dunklen Vergangenheit und dominanten Art. Dennoch wirkt es nicht übertrieben und das Wichtigste: Er behandelt Annie nie schlecht, sie steht immer an erster Stelle.
Nur seine Selbstzweifel haben mich hin und wieder genervt, aber diese haben zum Glück nicht Überhand genommen.

Auch Annie entwickelt sich noch weiter und wird noch mehr zu einer starken und bemerkenswerten Frau. Das kann die Autorin nämlich auch sehr gut: starke Frauencharaktere erschaffen!
Die beiden als Paar gefallen mir richtig gut, sie ergeben ein tolles Team! Das einzige, was mich hier etwas gestört hat, war der Sex. Probleme werden häufig durch Sex gelöst, was schlicht der falsche Weg ist. Während im ersten Teil Erotik zwar vorhanden, aber nie zu viel wird, ist hier das Gegenteil der Fall - leider.

Die Nebencharaktere sind wie im ersten Teil toll eingebunden. Besonders Ben nimmt eine besondere Rolle ein, da die Beziehung zwischen ihm und Dylan sich langsam aufbaut. Auch Annies Hingabe zu Ben wurde sehr schön transportiert.
Tiffany und Joan sind ohnehin zwei sehr besondere Frauen und ich freue mich schon sehr auf ihre eigenen Geschichten.

Das Ende kam ein wenig plötzlich - oder es liegt daran, dass ich gerne noch mehr von Dylan und Annie gelesen hätte. Ich bin so begeistert von ihrer Geschichte und bin ein wenig traurig, sie jetzt schon gehen lassen zu müssen.

Fazit:
Der zweite Band kann auf jeden Fall mit dem ersten mithalten. Ich bin so begeistert von "Broken Darkness" und seinen Charakteren! Für mich ist es zu einer meiner Lieblingsreihen geworden und ich kann die Bücher nur empfehlen.

Veröffentlicht am 22.03.2019

Großartig!

Sadie
0


Sadie ist eine eigensinnige, mutige und willensstarke junge Frau, die fest entschlossen ist, den Tod ihrer kleinen Schwester Mattie zu rächen. Dabei gerät sie selbst in Gefahr und muss sich von ihrer ...


Sadie ist eine eigensinnige, mutige und willensstarke junge Frau, die fest entschlossen ist, den Tod ihrer kleinen Schwester Mattie zu rächen. Dabei gerät sie selbst in Gefahr und muss sich von ihrer eigenen Stärke überzeugen. Ihre Geschichte wird zum Teil in Form eines Podcasts und zum Teil aus der Sicht von Sadie erzählt. Die beiden Erzählweisen finden zeitversetzt statt und führen am Ende zusammen, was unglaublich spannend gemacht ist. Von der ersten Seite an war ich gefesselt und konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen. Es gibt so viele Plottwists, die mich umgehauen haben. Man möchte die ganze Zeit nur wissen, was mit Sadie passiert ist und das schockiert einen völlig. Mit einer Atmosphäre wie in einem spannenden Film fliegt man nur so durch die Seiten und kommt erst wieder in der Realität an, wenn man das Buch zuschlägt und wieder nach Luft schnappen kann.
Klare Leseempfehlung von mir, das Buch ist mal etwas Anderes und Besonderes!

Veröffentlicht am 11.02.2019

Genau meins!

Broken Darkness: So verführerisch
0

Endlich ein neuer Titel von KYSS! Ich habe mich riesig darauf gefreut, nachdem mir die Redwood Love Trilogie so gut gefallen hat. Das Buch geht allerdings in eine komplett andere Richtung statt eine gemütliche ...

Endlich ein neuer Titel von KYSS! Ich habe mich riesig darauf gefreut, nachdem mir die Redwood Love Trilogie so gut gefallen hat. Das Buch geht allerdings in eine komplett andere Richtung statt eine gemütliche Wohlfühlatmosphäre bekommt man hier erotisches Knistern.

Der Schreibstil von M. O'Keefe ist sehr angenehm und leicht zu lesen. Von der ersten Seite an hat mich die Geschichte in den Bann gezogen und nicht mehr losgelassen.

Das Buch ist recht ruhig. Es hat wenig Action und recht wenig Erotik. Im Vordergrund steht die Entwicklung von Annie und die ist großartig! Man verfolgt sehr gut, wie sie sich von einer verängstigten, gebrochenen Frau zu einer toughen und mutigen Frau entwickelt, die sich immer mehr traut und wagt. Vor allem auch ihre Sexualität entdeckt, ihren Körper kennen lernt und damit in gewisser Weise auch sich selbst.
Ich habe diese Entwicklung so gerne verfolgt und mich so sehr für Annie gefreut, dass sie nach so vielen Jahren "im Käfig" sich selbst entdecken kann. Ihre Vergangenheit ist grausam und ich konnte mit ihr mitfühlen. Annie war für mich eine sehr beeindruckende Figur. Sie ist voller Hoffnung und so eine starke Persönlichkeit. Dem Leser wird das Gefühl vermittelt, dass man nie aufgeben, immer weitermachen und sich auch mal was trauen soll.

Ich mochte auch Dylan sehr gerne. Er ist geheimnisvoll und mysteriös mit seiner sexy Stimme und dominanten Art. Es gibt einige Kapitel aus seiner Sicht, die dem Leser einen groben Eindruck von ihm verschaffen. Man erhält Andeutungen über seine Vergangenheit, weiß aber nie genau, was wirklich passiert ist. Ihn als Charakter fand ich unglaublich interessant und spannend und wollte immer mehr über ihn erfahren.

Die Telefongespräche haben mir auch gut gefallen. Sie waren heiß und erotisch, aber man hat auch gemerkt, was Annie in Dylan sieht: Er vermittelt ihr ein Gefühl von Sicherheit, indem er sich immer wieder nach ihren Gefühlen erkundigt und sie dazu bringt, über sich selbst hinauszuwachsen. Die Beziehung zwischen den beiden hat mich wirklich begeistern können. Es ist einfach mal etwas anderes. Zudem kann ich das Gefühl, jemanden zu kennen und zu vertrauen, obwohl man denjenigen noch nie persönlich gesehen hat, sehr gut nachvollziehen.

Die Leute im Trailerpark kennenzulernen war sehr schön. Jeder hat seine eigenen Probleme und Sorgen. Sie sind alle einzigartig und ich habe alle ins Herz geschlossen. Auch das Leben und die Atmosphäre dort ist toll beschrieben: familiär, aber trotzdem anonym. Ich kann verstehen, warum Annie anfängt, sich dort wohlzufühlen.

Die letzten Seiten waren heftig und haben mein Herz gebrochen. Vor allem das Ende ist so gemein! Ich bin so froh, dass die Fortsetzung bald erscheint und ich dann erfahren kann, wie es mit Dylan und Annie weiter geht.

Fazit:
Intrigen, Geheimnisse, Spiele, Mut, spannende Figuren und großartige Charakterentwicklungen verbunden mit einem tollen Schreibstil machen das Buch für mich zu einem echten Highlight. Das Buch war genau meins und ich kann es nur empfehlen!